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Thema "Navigation und Medizin" - Universität zu Lübeck

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werden. Problematisch ist die Okklusion, also die Verdeckung<br />

von Objekten, was in der intraoperativen Anwendung<br />

z.B. durch die sterile Abdeckung oder das<br />

Operationsteam hervorgerufen werden kann [3].<br />

Verfahren mit Glasfasern<br />

Ein neues Verfahren ist die Positionsbestimmung mittels<br />

Glasfasersensoren. Das Gr<strong>und</strong>prinzip dieses Verfahrens<br />

ist die Messung der Verformung eines Trägermaterials.<br />

Ziel ist es, Form <strong>und</strong> Position des Trägermediums aus<br />

den Messwerten <strong>zu</strong> errechnen. Hier<strong>zu</strong> werden Krümmungssensoren<br />

in diskreten Abständen auf dem Medium,<br />

beispielsweise einem Band oder Schlauch, angebracht.<br />

Aus den so gewonnenen Messdaten lässt sich<br />

die Krümmung für das gesamte Medium näherungsweise<br />

berechnen. Im letzten Schritt wird aus dem Krümmungsverlauf<br />

die Position der einzelnen Punkte errechnet<br />

[4]. Von besonderem Nutzen könnte diese Technik<br />

für die Endoskopie sein. Die Positionsbestimmung bei<br />

starren Endoskopen ist mittels mechanischer <strong>Navigation</strong>ssysteme,<br />

die am Endoskop befestigt sind, möglich<br />

[5]. Auch optische Verfahren können eingesetzt werden,<br />

um aus dem sichtbaren Teil des Endoskops auf Lage <strong>und</strong><br />

Position <strong>zu</strong> schließen. Um die genaue Position im Körper<br />

des Patienten darstellen <strong>zu</strong> können, muss auch der<br />

Patient erfasst werden. Mit der Glasfasertechnik besteht<br />

eine neue Methode, die nicht nur die Lokalisation der<br />

Endoskopspitze, sondern des gesamten Endoskops erlaubt.<br />

Bisher ist eine derartige Technik nicht im Einsatz.<br />

Prinzipieller Unterschied <strong>zu</strong>r bisher dargestellten Funktion<br />

von Glasfasersensoren ist die Integration der Sensoren<br />

in das Endoskop oder eine geeignete Anbringung<br />

am Endoskop. Glasfasersensoren sind <strong>zu</strong>dem weitestgehend<br />

resistent gegen äußere Einflüsse <strong>und</strong> erzeugen<br />

keine Wechselwirkung mit Geräten in der Umgebung.<br />

Abb. 5a: Optisches Trackingsystem (NDI Polaris) mit<br />

Kamera <strong>und</strong> optischen Trackern (hier fixiert an einen<br />

Curved-Array Schallkopf, B&K Medical)<br />

Abb. 5b: Selbiges Trackingsystem in reeller OP-Umgebung<br />

adaptiert an das minimal invasiv - laparoskopische<br />

Instrumentarium des LapAssistenten (gemeinschaftliche<br />

Entwicklung des Institutes für Robotik <strong>und</strong> kognitive<br />

Systeme <strong>und</strong> der Klinik für Chirurgie, UKSH, Campus<br />

<strong>Lübeck</strong>) im experimentellen Einsatz (sehr gut erkennbare<br />

Leuchtreflexe der optischen Trackingkugeln)<br />

Abb. 5c: Intraoperative Anwendung eines optischen<br />

Trackingsystems (Testreihe eines Prototypen in Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Dr. T.C. Lüth, MIMED, Lehrstuhl<br />

Mikrotechnik <strong>und</strong> Medizingerätetechnik, Technische<br />

<strong>Universität</strong> München) in Verbindung mit intraoperativem<br />

Ultraschall bei einer Leberresektion.<br />

(Literatur beim Verfasser)<br />

FOCUS MUL 23, Heft 4 (2006) 205

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