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Integrative Paartherapie, Grundlagen – Praxeologie ... - Partnerschule

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tion mit anderen, Wissen um körperliche und seelische Gesunderhaltung,<br />

Selbstachtung, Echtheit (Fassadenfreiheit) und Offensein gegenüber<br />

dem eigenen Erleben und der Auseinandersetzung damit. Dadurch<br />

kann er mit seiner qualifizierten Arbeit und Leistung zur Befriedigung der<br />

gemeinsamen ökonomischen und psychischen Gesundheit des Paares<br />

beitragen. Nur mit wachsender gefühlsmäßiger, sozialer und intellektueller<br />

Funktionsfähigkeit hat der einzelne Partner die innere Freiheit, die ihn<br />

zu Selbstbestimmung und Eigenverantwortung in der Partnerschaft befähigt.<br />

Schließen dann Krankheit oder körperliche Gebrechen eine Partnerschaft<br />

aus? Natürlich nicht, wenn Krankheit als Signal für ein Ungleichgewicht<br />

der leib-seelischen Befindlichkeit aufgefaßt wird (DETHLEFSEN<br />

& DAHLKE 1992, PETZOLD & SCHUCH 1992) und alles unternommen<br />

wird, das Gleichgewicht wieder ins Lot zu bekommen. Wird Krankheit<br />

dagegen als Druckmittel benutzt, „Hör mit Deinen Vorwürfen auf, ich bekomme<br />

sonst einen Herzanfall“, wirkt sie partnerschaftszerstörend.<br />

Achtung der sozialen Ordnung<br />

Jede Gemeinschaft, und auch jede Partnerschaft zwischen Mann und<br />

Frau entwickelt im Verlaufe ihres Miteinanders Regeln und Normen. Diese<br />

sind oftmals unausgesprochen, aber in jeder Beziehung wahrnehmbar.<br />

Sie schützen das soziale Zusammenleben und insbesondere die<br />

drei vorgenannten Werte vor dem Mißbrauch der persönlichen Freiheit<br />

durch den anderen in Form von Gewalt oder verantwortungslosem,<br />

rücksichtslosem Handeln. Sie fördern die Kooperation beider Partner.<br />

So ist es für jeden einsichtig, daß z.B. ungezügelte Spielleidenschaft oder<br />

Kaufsucht eines Partners eine solche ungeschriebene Regel des sozialen<br />

Systems Paar verletzen würden, da sie im Extremfall den wirtschaftlichen<br />

Ruin bedeutet.<br />

Diese Regeln sind nicht für alle Zeiten festgeschrieben und unveränderlich;<br />

sie bedürfen aber insbesondere im Konfliktfall der Überprüfung.<br />

Schaut man noch einmal kritisch auf das vorgestellte Treue-Modell und<br />

auf die inhaltliche Ausbreitung der Idee von Partnerschaft, so leiden solche<br />

Vorgaben oftmals darunter, daß sie zwar allgemeinen Beifall, zumindestens<br />

doch Zustimmung finden, in der Praxis aber oftmals ein Widerspruch<br />

zwischen der Anerkennung solcher Werte und dem tatsächlichen<br />

Handeln besteht (BIERHOFF-ALFERMANN & HÖCKE 1974).<br />

KRAMER stellt resignierend dazu fest: „..die dargelegten Aspekte - angefangen<br />

von der neuen personalen und partnerschaftlichen Sicht auf

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