Inhalt S. 1-45 - Baugenossenschaft der Buchdrucker eG

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18 erhobene Hauszinssteuer bis Anfang 1926 ausschließlich für die Förderung des Wohnungsbaues verwendet. Mit den zur Verfügung stehenden Geldmitteln und der Förderung von 85 Prozent der Gesamtbaukosten konnte der dringend notwendige Kleinwohnungsbau nachhaltig belebt werden. Schon 1925 förderte die Hamburgische Beleihungskasse 4.126 Neubauwohnungen. Im darauf folgenden Jahr waren es bereits 7.899. Um eine größere Zahl von Wohnungen zu fördern, wurde der Beleihungssatz schrittweise auf 45 Prozent gesenkt. Da die Beschaffung der I. Hypothek – bis zu 40 Prozent der Baukosten – in der Regel keine Probleme bereitete, regten die zinslosen staatlichen Kredite den Wohnungsbau deutlich an. Die Beschaffung des restlichen Eigenkapitals wurde durch zusätzliche Baukostenzuschüsse erleichtert. Insbesondere die Baugenossenschaften und gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften profitierten von der Wohnungsbaupolitik. Die Versäumnisse der vorangegangenen Jahre konnten durch die ersten Erfolge jedoch nicht aufgewogen werden. Die Zahl der Wohnungssuchenden stieg weiter und erreichte immer neue Rekorde. Ende 1925 meldete das Wohnungsamt 32.239 Wohnungssuchende, vier Jahre später waren bereits 55.625 Wohnungssuchende registriert. Die größte Nachfrage bestand auf dem Kleinwohnungssektor. Um angesichts der steigenden Bedarfe überhaupt eine Entlastung zu erzielen, wurde verstärkt auf den Kleinstwohnungsbau gesetzt. Bei etwa 50 Prozent der 1930 erstellten Wohnungen handelte es sich um 2-Zimmer-Wohnungen. 1927, im Gründungsjahr der Baugenossenschaft der Buchdrucker, zeichnete sich eine Fortsetzung der bereits deutlich belebten Bautätigkeit ab. Zum erstenmal reichte die Zahl der fertiggestellten Wohnungen mit 10.641 wieder an das Vorkriegsniveau heran. Bis 1931 konnte die Neubautätigkeit in dieser Größenordnung fortgeführt werden. Die Lösungen im Kleinwohnungsbau durch die Siedlungsbau-Gesellschaft der Gebrüder Frank im Hamburg-Barmbek fanden 1927 nationale und internationale Beachtung. Insbesondere über das von Frank entwickelte Laubenganghaus, bei dem durch die Erschließung der Wohnungen über offene Gänge weniger Treppenhäuser notwendig waren, so dass ein Zwölftel der Kosten gespart werden konnte, berichtete die Presse wiederholt. Auch wurden 1926/1927 weitere Baugenossenschaften gegründet. Doch nicht nur die Bereitschaft der Bauträger sicherte den Erfolg der Wohnungsbaupolitik, sondern auch die staatliche Förderungs- und Planungstätigkeit. Fritz Schumachers Pläne zur Lösung der Wohnungsnot waren inzwischen weitgehend ausgereift und mit den Wettbewerben für das Wohngebiet Jarrestadt und das Wohnquartier Dulsberg 1926 wurden Siedlungen mit mehreren tausend Wohnungen in Angriff genommen. Eine im August 1927 veröffentlichte Statistik zeigte aber auch, dass gerade in Hamburg die Wohnungsnot besonders groß war. Auf je 1.000 Wohnungen kamen 126 Haushaltungen und Familien ohne eigene Wohnung. Unter den sieben deutschen Städten mit über 500.000 Einwohnern war nur in Leipzig die Wohnungsversorgung noch schlechter. Die fortbestehende Wohnungsnot einerseits und die erfolgreiche staatliche Wohnungsbauförderung andererseits veranlassten die zur Selbsthilfe entschlossenen Menschen, sich genossenschaftlich zu organisieren und Wohnungen zu bauen. Unter diesen äußeren Bedingungen kamen am 27. September 1927 sieben Männer zusammen, um den „Gemeinnützigen Bauverein für Kleinwohnungen von Groß-Hamburg“ zu gründen. Bei den Gründungsmitgliedern handelte es sich um zwei Kaufleute, einen kaufmännischen Angestellten, zwei Schriftsetzer, einen Straßenbahner und einen Prokuristen. Vermutlich kannten sich
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