Inhalt S. 1-45 - Baugenossenschaft der Buchdrucker eG
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des Austritts entgegengestanden haben dürften. Zumindest<br />
für diejenigen, die auf den Bezug einer Wohnung<br />
gehofft hatten, bestand kein Anlass mehr für eine Mitgliedschaft.<br />
Auch mag ein bei den freigewerkschaftlichsozialdemokratisch<br />
orientierten Genossenschaften aus<br />
politischen Gründen allgemein zu beobachten<strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong>rückgang eine Rolle<br />
gespielt haben. Nachdem absolut zuverlässige<br />
Nationalsozialisten die <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
übernommen hatten, bestand jedenfalls<br />
erst recht kein Grund mehr, Mitglied zu<br />
bleiben.<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahlen<br />
blieb auch in den folgenden Jahren ein<br />
Schwachpunkt. Erst 1935 gab es wie<strong>der</strong> sieben<br />
Zugänge. Allerdings handelte es sich<br />
dabei vor allem um die sechs Vorstandsund<br />
Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong>, die erst in die<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> eintraten, als das finanzielle<br />
Risiko weitgehend gebannt war.<br />
Auch die 17 von 22 Genossenschaftsmitglie<strong>der</strong>n,<br />
die kündigten, „als die Genossenschaft<br />
mit den größten Schwierigkeiten<br />
kämpfte“ und zum 31. Dezember 1935 aus-<br />
schieden, konnten nicht von ihrem Entschluss<br />
abgebracht werden. Lediglich zwei<br />
hatte ihre Kündigung zurückgezogen. Fünf<br />
Mitglie<strong>der</strong> wurden ausgeschlossen, weil sie<br />
„trotz wie<strong>der</strong>holter Auffor<strong>der</strong>ungen ihren<br />
Verpflichtungen zur Mietzahlung nicht nachgekommen“<br />
waren. Hierbei handelte es sich vermutlich um Mietrückstände,<br />
denn die Betroffenen bewohnten keine<br />
Genossenschaftswohnung mehr. Die Gleichschaltung<br />
spielte dabei keine erkennbare Rolle. Erst nach <strong>der</strong><br />
Annahme <strong>der</strong> Bilanz mit dem erneuten Verlustaus-<br />
gleich kündigten mehrere Genossenschaftsmitglie<strong>der</strong>.<br />
Die meisten erklärten ihren Austritt aber erst am Ende<br />
des Jahres 1933.<br />
In den folgenden Jahren verließen nur noch wenige<br />
Mitglie<strong>der</strong> die Genossenschaft. Allerdings konnten auch<br />
Braußpark Nr. 12: Wolfgang Schlorf (rechts) mit Freund vor dem Hauseingang<br />
(ca. 1937). Familie Schlorf wohnte in Nr. 4. Otto Schlorf trat 1931 in die <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
ein.<br />
kaum Neumitglie<strong>der</strong> gewonnen werden. Zum Jahresende<br />
1938 erreichte die Genossenschaft mit nur noch 67 Mitglie<strong>der</strong>n<br />
den Tiefststand. Dabei hatte sich <strong>der</strong> Vorstand<br />
bemüht, die Mitglie<strong>der</strong> zu halten. Als das Geschäftsjahr<br />
1934 trotz „einer doppelt so hohen Abschreibung auf<br />
Gebäude und Grund und Boden als in den Vorjahren“<br />
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