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Inhalt S. 1-45 - Baugenossenschaft der Buchdrucker eG

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Mit <strong>der</strong> deutschen Kapitulation am 8. Mai 19<strong>45</strong> endete<br />

<strong>der</strong> Zweite Weltkrieg in Europa. Das in weiten Teilen zerstörte<br />

Hamburg war durch die kampflose Übergabe am 3.<br />

Mai 19<strong>45</strong> von weiteren Verwüstungen verschont geblieben.<br />

Die ersten Wochen nach dem Kriegsende waren<br />

geprägt von dem täglichen Kampf ums Überleben. Die<br />

Beschaffung von Nahrungsmitteln, die Herrichtung einer<br />

Unterkunft und die Suche nach Familienangehörigen<br />

bestimmten den Alltag. Erst allmählich begann sich das<br />

Leben <strong>der</strong> Menschen zu normalisieren. Ein Zeichen dafür<br />

war die Wie<strong>der</strong>eröffnung <strong>der</strong> Hamburger Schulen am 6.<br />

August 19<strong>45</strong>.<br />

Neben <strong>der</strong> Lebensmittelknappheit und dem Energiemangel<br />

war die Wohnungsnot das dritte große Problem in<br />

<strong>der</strong> Hansestadt. Trotz Zuzugsbeschränkungen stieg die<br />

Bevölkerung in Hamburg vom 1. Juni bis Mitte September<br />

19<strong>45</strong> um 112.000 Menschen. In seiner Rundfunkrede vom<br />

12. September 19<strong>45</strong> bezeichnete Bürgermeister Rudolf<br />

PetersendieWohnungsversorgungalsdasschwierigsteProblem.Baumaterialienkonntenkaumbeschafftwerden,weil<br />

die Transportkapazitäten nicht ausreichten und weil es an<br />

Kohle zur Energieversorgung mangelte. Die BaumaßnahmenbeschränktensichdeshalbaufdienotdürftigeInstandsetzung<br />

leicht beschädigter Wohnungen. Um die nach<br />

Hamburg zurückkehrenden Menschen überhaupt unterbringen<br />

zu können, beschlagnahmte das Wohnungsamt –<br />

wie schon im Krieg – Zimmer in Wohnungen und Einzelhäusern.<br />

Schließlich begann die britische Militärregierung<br />

mit <strong>der</strong> Aufstellung von Notunterkünften auf Trümmergrundstücken,<br />

Straßen und Grünflächen. Bis Ende 19<strong>45</strong><br />

wurden42.000HamburgerinNissenhüttenuntergebracht.<br />

Während <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau zerstörter Häuser auf sich<br />

warten ließ und vorerst nur Bebauungspläne für die<br />

KRIEGSENDE UND NEUBEGINN<br />

Zukunft entworfen wurden, stand die Wohnungswirtschaft<br />

vor ganz an<strong>der</strong>en Problemen. Mit <strong>der</strong> Kapitulation<br />

hatte das Deutsche Reich aufgehört zu existieren. Deshalb<br />

wurden ab Mai 19<strong>45</strong> auch keine Ausgleichszahlungen<br />

mehr getätigt, die für die durch die Bombenschäden entstandenen<br />

Mietausfälle gewährt worden waren. Diese<br />

Zahlungen waren für die meisten Wohnungseigentümer<br />

von existenzieller Bedeutung, weil nur so die Kreditzinsen<br />

und Tilgungsraten gezahlt werden konnten. Auf diese Problematik<br />

wies <strong>der</strong> Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen<br />

bereits frühzeitig hin.<br />

Der Verband war 1934 von den Nationalsozialisten<br />

als Einheitsverband gegründet worden. Die Pflichtmitgliedschaft<br />

vereinigte alle gemeinnützigen Wohnungsunternehmen<br />

in Schleswig-Holstein, Hamburg und<br />

Mecklenburg. Als Dachorganisation wurde <strong>der</strong> Reichsverband<br />

des deutschen gemeinnützigen Wohnungswesens<br />

eingerichtet. Die nach verschiedenen Interessengruppen<br />

in fünf Spitzenverbänden organisierte gemeinnützige<br />

Wohnwirtschaft von vor 1933 gehörte damit <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

an. Auch nach 19<strong>45</strong> wurde an dem Einheitsprinzip<br />

festgehalten.<br />

Erich Klabunde, seit 1939 Geschäftsführer des Verbands<br />

norddeutscher Wohnungsunternehmen, war nach 19<strong>45</strong><br />

maßgeblich an <strong>der</strong> Neuorganisation <strong>der</strong> gemeinnützigen<br />

Wohnungswirtschaft in Westdeutschland beteiligt und<br />

wurde Direktor des Gesamtverbands. Schon frühzeitig<br />

wies er auf die beson<strong>der</strong>en Probleme <strong>der</strong> Wohnungsbaugenossenschaften<br />

hin. An<strong>der</strong>erseits verstand er es, deutlich<br />

zu machen, dass die <strong>Baugenossenschaft</strong>en über das<br />

Potential für einen zügigen Wie<strong>der</strong>aufbau verfügten.<br />

Bereits Anfang Oktober 19<strong>45</strong> legte <strong>der</strong> Geschäftsführer<br />

dem zuständigen Hamburger Senator ein Memorandum<br />

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