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Ein Weg aus der Disharmonie ?!

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KAPITEL 2. DIE FRÜHE ELTERN-KIND-BEZIEHUNG 29<br />

immer schwächer reagieren. <strong>Ein</strong>e kleine Verän<strong>der</strong>ung des Reizes weckt<br />

jedoch erneut ihr Interesse und sie werden wie<strong>der</strong> aufmerksam. Die<br />

Habituationsfähigkeit bei „Schreibabys“ ist oft herabgesetzt, so dass sie in<br />

stärkerem Maß allen Arten von Reizen <strong>aus</strong>geliefert sind.<br />

Hören<br />

Gleich nach <strong>der</strong> Geburt zeigt sich die Hörfähigkeit des Neugeborenen,<br />

wenn es sich <strong>der</strong> mütterlichen Stimme zuwendet. Im allgemeinen zeigen<br />

Neugeborene eine Vorliebe für die weibliche Stimmhöhe und menschliche<br />

Geräusche. Die Frequenz, die sie bevorzugen und von allen akustischen<br />

Reizen beson<strong>der</strong>s gut wahrnehmen können, liegt bei 500-900 Hertz. Die<br />

bereits genannte „Babysprache“, die Erwachsene intuitiv einsetzen sobald<br />

sie mit einem Baby sprechen, trifft genau diesen Frequenzbereich. Bei zu<br />

hohen o<strong>der</strong> lauten Geräuschen wird ein Säugling zunächst erschrecken<br />

und den Kopf vom Geräusch abwenden, wobei seine Herz- und<br />

Atemfrequenz steigen. Wenn sich dieses Geräusch wie<strong>der</strong>holt, werden sie<br />

versuchen „abzuschalten“, d.h. in den Schlaf zu fallen. Gelingt dies nicht<br />

werden sie anfangen zu weinen, um ihre Schreck- und an<strong>der</strong>e motorische<br />

Reaktionen unter Kontrolle zu bringen. <strong>Ein</strong> sanfter, zarter und<br />

gleichbleiben<strong>der</strong> auditiver Stimulus hingegen wird die Aufmerksamkeit des<br />

Säuglings wecken und er wird sich dem Geräusch zuwenden. Seine<br />

Bewegungen verlangsamen sich und gleichzeitig sinkt die Herzfrequenz<br />

(Brazelton, T. 1994). Unmittelbar nach <strong>der</strong> Geburt gleicht das Neugeborene<br />

seine Bewegungen dem Rhythmus <strong>der</strong> Stimme seiner Mutter an. Diese<br />

versucht ihrerseits den Sprachrhythmus den Bewegungen des Babys<br />

anzupassen(Condon W, San<strong>der</strong>, L. 1975). Heute weiß man, dass sprachliche<br />

Zuwendung die neuronalen Vernetzungen im Gehirn und damit spätere<br />

geistige Fähigkeiten för<strong>der</strong>n. Dabei ist <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> Sprache zunächst<br />

bedeutungslos.<br />

Riechen und Schmecken<br />

Neugeborene kommen mit einem hochentwickelten Geruchssinn auf die<br />

Welt, mit dem sie schon wenige Tage nach <strong>der</strong> Geburt den Geruch 5 ihrer<br />

Mütter erkennen und von an<strong>der</strong>en unterscheiden können. Sie zeigen<br />

außerdem eine Vorliebe für süßliche Gerüche, die anziehend wirken. Beim<br />

5 <strong>der</strong> Geruch <strong>der</strong> Mutter bezieht sich auf den natürlichen Körpergeruch und den<br />

Geruch <strong>der</strong> Muttermilch. Künstliche, kosmetische Düfte irritieren den Säugling.

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