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Das pauschalierende Entgeltsystem für psychiatrische und ...

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12Versorgung sicherstellen, um spätere Wiedereinweisungen zu vermeiden. 48 Ferner gilt es fürLeistungserbringer, das ambulante Behandlungspotential stärker auszunutzen, um denRessourcenaufwand möglichst gering zu halten. Dies impliziert eine an denPatientenbedürfnissen orientierte Versorgung. Allerdings ist zu beachten, dass Risikogruppenexistieren können, für die eine stationäre Behandlung unbedingt erforderlich ist. WennAnbieter diesen Patienten unter Kostengesichtspunkten einen stationären Aufenthaltverzögert anbieten oder gar vorenthalten, könnten vereinzelt negative Qualitätswirkungenauftreten. Außerdem wird vom Anbieter eine Optimierung der Verweildauer je Fallangestrebt. Zu lange stationäre Aufenthalte verbrauchen unnötig viele Ressourcen, währendzu kurze Behandlungsepisoden das Risiko von Rückfällen oder Wiedereinweisungenerhöhen. 49 Erste empirische Ergebnisse von Modellprojekten zeigen, dass durchRegionalbudgets sowohl der stationäre Behandlungsbedarf als auch die kumulativeVerweildauer gesenkt werden konnten. 50 Der administrative Aufwand ist hinsichtlich derDokumentationspflichten im Vergleich mit dem gegenwärtigen Vergütungssystem ebenfallsgering ausgeprägt, was eine begrenzte Leistungstransparenz impliziert. Allerdings ergibt sichein gewisser Aufwand mit Blick auf den notwendigen Organisations- <strong>und</strong> Koordinierungsaufwandzwischen der institutsambulanten, teilstationären <strong>und</strong> stationären Versorgung.Die Nutzung des ambulanten <strong>und</strong> teilstationären Versorgungspotenzials <strong>und</strong> der stärkereAnreiz zur Leistungsminimierung lässt aus anreiztheoretischer Perspektive mittelfristig eineSteigerung der Versorgungseffizienz erwarten.2.2 Vor- <strong>und</strong> Nachteile für Leistungserbringer, Kostenträger <strong>und</strong> GesellschaftWährend die Anreizwirkungen der verschiedenen Abrechnungseinheiten sich imWesentlichen im Rahmen der Versorgungsleistung durch die Leistungserbringermanifestieren, sind die Interpretationsmöglichkeiten des Einsatzes unterschiedlicherInstrumente stark von der Betrachtungsperspektive abhängig. Je nach Perspektivwahl stellensich unterschiedliche Aspekte als Vor- bzw. Nachteile gegenüber dem aktuellenVergütungssystem dar. In der ges<strong>und</strong>heitsökonomischen Literatur werden üblicherweiseLeistungserbringer-, Kostenträger- <strong>und</strong> gesellschaftliche Perspektive gegenübergestellt. 5148 Vgl. Deister et al. (2010), S. 336.49 Vgl. Huttner (2006), S. 13.50 Vgl. Deister et al. (2010), S. 341; Deister (2011), S. 85ff.51Vgl. Hessel et al. (1999), S. 11 ff.

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