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Das pauschalierende Entgeltsystem für psychiatrische und ...

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16Qualitäts- <strong>und</strong> Abrechnungsprüfungen, die Gefahr der Mengenausweitung <strong>und</strong> des Upcodingsowie die Gefahr der medizinisch nicht indizierten Leistungsverlagerung in den ambulantenBereich bei zu frühzeitiger Entlassung.Zeitpauschalen sind für die Kostenträger insbesondere bei längeren Bezugszeiträumeninteressant. Längere Bezugszeiträume verlagern das Kostenrisiko auf die Leistungserbringer<strong>und</strong> bedeuten somit Planungssicherheit in Bezug auf die Leistungsausgaben für dieKostenträger. Hinzu kommt, dass mit zunehmender Bezugsdauer für die pauschalierteVergütung der Anreiz für den Einsatz sektorübergreifender bzw. ambulanterBehandlungskonzepte zunimmt <strong>und</strong> es somit zu einer Erhöhung der Effizienz der Versorgungkommen kann. Darüber hinaus sind pauschalierte Vergütungen für längere Bezugszeiträumefür Erkrankungen mit nur einmaligem stationärem Aufenthalt nicht sinnvoll. Gr<strong>und</strong>sätzlich istdarüber hinaus zu berücksichtigen, dass bei den Zeitpauschalen mit zunehmendemDifferenzierungsgrad der Kalkulationsgr<strong>und</strong>lage auch der administrative Aufwand steigt.Regionalbudgets stellen aus Kostenträgerperspektive eine große Herausforderung dar.Zum einen besteht das Problem der Definition von Versorgungsregionen – Regionalbudgetsscheinen in Ballungsgebieten mit vielen stationären Leistungserbringern nur bedingteinsetzbar zu sein, da Patienten in solchen Regionen häufig mehrere Anbieter aufsuchen <strong>und</strong>daraus Probleme bei der Leistungsverrechnung zwischen den Anbietern resultieren. Zumanderen besteht die große Problematik des Einbezugs der vertragsärztlichen Versorgung.Wenn durch die Anreize zur Erbringung institutsambulanter Leistungen eine Substitutionvertragsärztlicher Leistungen erfolgt, erfordert dies eine saubere Bereinigung derGesamtvergütung. Hinzu kommt für den Kostenträger das schwierige Management vonRegionalbudgets, insbesondere im Hinblick auf vorhandene Informationsasymmetrien in denBudgetverhandlungen <strong>und</strong> mit Blick auf die Berücksichtigung von budgetrelevantenVeränderungen der Leistungsstruktur. 54 Diesen Nachteilen stehen eine gutePlanungssicherheit, die Ausschöpfung des ambulanten Potenzials <strong>und</strong> die Verringerungnotwendiger MDK-Prüfungen entgegen.Gesellschaftliche PerspektiveIm Rahmen der Analyse der gesellschaftlichen Perspektive werden die Vor- <strong>und</strong>Nachteile der Abrechnungseinheiten aus Sicht der Leistungserbringer <strong>und</strong> Kostenträgeraufgegriffen <strong>und</strong> zusätzlich die Perspektive der Patienten in die Betrachtung integriert. Die54Vgl. Leber (2011a), S. 10.

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