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Einladung - Gemeinde Eppan an der Weinstraße

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EPPAN KuLtuR, GESChIChtE & BRAuChtuM<br />

Verein für heimatpflege <strong>Epp<strong>an</strong></strong><br />

Erzherzog Joh<strong>an</strong>n von Österreich und <strong>Epp<strong>an</strong></strong> – Teil II<br />

Der Weinhof St. Valentin<br />

Erst 1833 kam Erzherzog Joh<strong>an</strong>n nach<br />

dem Verbot <strong>der</strong> Einreise wegen seiner Unterstützung<br />

des Tiroler Freiheitskampfes<br />

1809, nach Tirol zurück. 1819 hatte er<br />

die Postmeisterstochter Anna Plochel aus<br />

Bad Aussee kennengelernt. Dieses Paar,<br />

das erst 1829 vom Bru<strong>der</strong> Kaiser Fr<strong>an</strong>z<br />

die Einwilligung zu dieser nicht st<strong>an</strong>desgemäßen<br />

Verbindung erhalten hatte,<br />

wurde im Volksmund und in <strong>der</strong> Literatur<br />

zu einer rom<strong>an</strong>tischen Legende. Anna<br />

Plochel wurde zuerst zu einer Freifrau<br />

von Br<strong>an</strong>dhofen erhoben. Dieser Ehe entspross<br />

ein einziges Kind: Fr<strong>an</strong>z Ludwig<br />

(1839–1891). 1845 erhielt <strong>der</strong> Sohn den<br />

vererbbaren Titel „Graf von Mer<strong>an</strong>“ zuerk<strong>an</strong>nt<br />

und Kaiser Fr<strong>an</strong>z Joseph erhob die<br />

Baronin Anna zur Gräfin von Mer<strong>an</strong>.<br />

Der Erzherzog und <strong>der</strong> weinbau<br />

Auf Anregung Erzherzogs Joh<strong>an</strong>n sind<br />

von den Weingutsbesitzern neue Rebsorten<br />

<strong>an</strong>gepfl<strong>an</strong>zt worden. Er bemühte<br />

sich beson<strong>der</strong>s um die Pflege <strong>der</strong> Weißweinbereitung<br />

durch Einsetzung edler<br />

Traubensorten in den besten H<strong>an</strong>glagen.<br />

Die Talsohle sollte <strong>der</strong> Seiden- und Obstbaumzucht<br />

vorbehalten bleiben. Die k.k.<br />

L<strong>an</strong>dwirtschaftsgesellschaft von Tirol<br />

empfahl für Muster<strong>an</strong>lagen kleinbeerige<br />

Sorten, wie Riesling nach „rheinischer<br />

Art“. In Gries besuchte <strong>der</strong> Erzherzog die<br />

Reb<strong>an</strong>lagen von Ignaz von Giov<strong>an</strong>elli. Es<br />

entst<strong>an</strong>d eine L<strong>an</strong>dwirtschaftsschule. Als<br />

Weinbaupionier machte sich <strong>der</strong> Erzherzog<br />

schon in <strong>der</strong> Südsteiermark auf einem<br />

Musterweingut bei Marburg (heute Slowenien)<br />

verdient. Es wurde eine Winzerschule<br />

ins Leben gerufen mit Fachleuten<br />

aus Geisenheim, so wie es solche im<br />

Rheingau und <strong>an</strong> <strong>der</strong> Donau (Wachau)<br />

18 | 26. Februar 2010 | Nr. 8<br />

gab. Die Weine aus dem „Prinzenweingarten“<br />

erl<strong>an</strong>gten als „Joh<strong>an</strong>nisberger“ internationale<br />

Anerkennung. Auf dem Mustergut<br />

„Mer<strong>an</strong>ovo“ wurden aromatische<br />

Weine wie <strong>der</strong> Souvignon gezogen.<br />

Joh<strong>an</strong>ns weinhof St. Valentin in<br />

<strong>Epp<strong>an</strong></strong>-Berg<br />

Die Entwicklung des Weinbaus verlief in<br />

Südtirol ähnlich.<br />

Frhr. von Giov<strong>an</strong>elli bezog Edelreiser aus<br />

Fr<strong>an</strong>kreich, die sogen<strong>an</strong>nten „Elsässer“<br />

und aus dem Rheingebiet. Durch seinen<br />

Vertrauensm<strong>an</strong>n von Giov<strong>an</strong>elli konnte<br />

<strong>der</strong> Erzherzog 1845 Schloss Schenna erwerben,<br />

und sein Sohn Fr<strong>an</strong>z Ludwig bekam<br />

vom Kaiser den l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen<br />

Betrieb, das Gut Ansitz St. Valentin in<br />

<strong>Epp<strong>an</strong></strong>-Berg, das bis l926 Familienbesitz<br />

<strong>der</strong> Grafen von Mer<strong>an</strong> blieb. 1847 und<br />

1850 weilte er auf St. Valentin. Beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> prämierte Traminer, den er nach<br />

Tramin brachte, und <strong>der</strong> Rulän<strong>der</strong> freuten<br />

ihn am meisten. Auch sein Bru<strong>der</strong> Erzherzog<br />

Rainer, Karl v. Zallinger u.a. pfl<strong>an</strong>zten<br />

auf ihren Gütern rheinische Rebsorten<br />

wie Riesling, Traminer und Blauburgun<strong>der</strong>.<br />

Auf dem vom Habsburger 1852 erworbenen<br />

Thurnerhof in Schenna waren<br />

die Verwalter Peter von Söl<strong>der</strong> und später<br />

Christof Fr<strong>an</strong>k, <strong>der</strong> 1926 St. Valentin<br />

kaufte. Der „Strahler“ geht auf den Pioniergeist<br />

des Erzherzogs zurück. Die hiesige<br />

Kellerei führt nicht zufällig für das<br />

Premiumsegment Gewürztraminer, Sauvignon,<br />

Rulän<strong>der</strong> u.a. die Bezeichnung<br />

„S<strong>an</strong>ct Valentin“.<br />

Erzherzog Joh<strong>an</strong>n, dieser M<strong>an</strong>n mit außergewöhnlicher<br />

Strahlkraft, 1848–1849<br />

noch als deutscher Reichsverweser vom<br />

Fr<strong>an</strong>kfurter Parlament gewählt, verstarb<br />

am 11. Mai 1859 in Graz. Er wollte in<br />

Tiroler Erde begraben sein. Sohn Fr<strong>an</strong>z<br />

erbaute in den 1860er Jahren in Schenna<br />

das Mausoleum, die Begräbnisstätte <strong>der</strong><br />

Grafen von Mer<strong>an</strong>. Anlässlich <strong>der</strong> Gedächtnisfeiern<br />

zum 150. Todestages 2009<br />

legten auch Abordnungen aus <strong>der</strong> Steiermark<br />

Kränze nie<strong>der</strong>. Die zahlreichen<br />

Stiftungen dieses Gestalters Österreichs<br />

mit Herz und Gemüt haben bis heute die<br />

Monarchie überdauert.<br />

Dr. K. Plunger<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Epp<strong>an</strong></strong> – L<strong>an</strong>serhaus<br />

Forumtheater<br />

A.h.10 – wer rettet<br />

die helden?<br />

Bereits 2009 war Forumtheater im L<strong>an</strong>serhaus<br />

zu sehen, auf <strong>Einladung</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Epp<strong>an</strong></strong> kehrt die Gruppe nun zurück.<br />

Das Theaterprojekt wird vom Amt<br />

für Weiterbildung <strong>der</strong> Abteilung Deutsche<br />

Kultur zusammen mit dem Südtiroler<br />

Theaterverb<strong>an</strong>d getragen und befasst<br />

sich zum Abschluss des Andreas-Hofer-<br />

Gedenkjahres mit dem Thema des Heldentums<br />

und seinen Schattenseiten.<br />

Freitag, 5. März<br />

20.30 Uhr im L<strong>an</strong>serhaus / Raiffeisen-<br />

Forum<br />

Zum Abschluss des Gedenkjahres ist das<br />

Forumtheater abermals zu Gast in <strong>Epp<strong>an</strong></strong>.

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