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Bildung lokal gestalten - kobra.net

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ten kann von einzelnen Institutionen nichtmehr erbracht werden, da der Auftrag unddie Ressourcen dazu fehlen. Zum Teil wirddiesen Entwicklungen durch die Gründungvon weiteren Netzwerken begeg<strong>net</strong>. Daskann zunächst entlastend sein, in der Regelist allerdings für die Koordination dieserNetzwerke keine Ressource vorhanden,d. h. sie wird also auch nebenbei betrieben,was die Gefahr des »Netzwerk-overkill«bei einigen Institutionen birgt.Folgen: Fehlende Gesamtschau und Koordination,nicht abgestimmte Angeboteund IneffizienzDie beschriebene Situation birgt folgendeGefahren:Fehlende Gesamtschau• Angebote werden nicht aufeinanderabgestimmt, sind nicht anschlussfähigan Folgemaßnahmen (Synergien werdennicht genutzt).• Parallel laufende Aktivitäten, z. B. werdenSchulen oder Betriebe in relativkurzen Abständen von verschiedenenAkteuren aus dem gleichen System angefragt(Doppelaktivitäten).• Fehlende Abstimmung und Lückenzwischen den Angeboten. Die KategorienFörderprogramme, (gesetzl.) Aufträgeund Zuständigkeiten bestimmendie Sichtweise der Akteure. Man verlässtsich darauf, dass da, wo die eigeneZuständigkeit endet, ein anderer(spezialisierter) Anbieter vorhanden istbzw. verweist auf die anderen Akteure.Ob diese wirklich zuständig sind bzw.sich zuständig sehen oder der Jugendlichein der für ihn geeig<strong>net</strong>en Maßnahmeankommt, wird in der Regel nichtüberprüft.Undurchsichtigkeit und Unübersichtlichkeit• Den professionellen Akteuren in denInstitutionen und Netzwerken fällteine zielgerichtete Weitergabe von»Fällen« schwer und es entsteht eineunkoordinierte Öffentlichkeitsarbeit.• Die Zielgruppen verlieren sich in der Intransparenz:Wer macht was? WelcheUnterstützung kann ich von wem erhalten?Die Spezialisierung hat den Vorteil,dass die jeweilige Institution ihre spezifischenLeistungen in der Regel in guterQualität erbringt. Demgegenüber stehtaber die Lebensrealität der jungen Menschen:Deren unterschiedliche Lebenslagen,Verhaltensweisen und individuellePrägungen, vorhandene oder nicht vorhandeneUnterstützung durch die Familie etc.Diese Lebensrealität ist komplex und richtetsich nicht nach Zuständigkeiten oderFörderprogrammen. Um darauf angemessenreagieren zu können ist ein möglichstrealistisches Bild dieser Lebenswelt notwendig,auf die es komplexe, aufeinanderabgestimmte Antworten zu erarbeiten gilt.Kooperation und Ver<strong>net</strong>zung in kommunalerVerantwortungDie Abstimmung und Koordination auf kommunaler Ebene und eine Gesamtschau sind unumgänglich, um die dargestelltenHemmnisse zu beheben. Der kommunalen Politik und Verwaltung kommt dabei eine <strong>gestalten</strong>de Funktion zu, die sie vor organisationstheoretischeHerausforderungen stellt und ein geändertes Rollenverständnis erfordert: Weg vom hierarchischen und starrenVerwaltungshandeln hin zu einer <strong>gestalten</strong>den Rolle nach den Prinzipien dialogisch, moderierend und aktivierend. »ZukunftsfähigeKommunalpolitik entwickelt aktiv eine <strong>lokal</strong>e Kultur der Partizipation und Kooperation. [...] Beteiligung und Ver<strong>net</strong>zung müssenkompetent organisiert, freiwilliges Engagement muss gezielt gefördert werden. Wer soll die Prozessverantwortung hierfür tragen,wenn nicht die Politik?« (Bertelsmann Stiftung 2008a, S. 22).Die komplexen Anforderungen verlangenein Miteinander in einem Zusammenspielunterschiedlicher Kompetenzen umdie dargestellten negativen Auswirkungenzu überwinden (vgl. Schubert 2008, S. 8).»Die politischen Gremien in der Kommuneübernehmen die normative Verantwortung.Dazu müssen die Leitziele in einemOrientierungsrahmen fest gelegt,programmatisch gebunden und die erforderlichendezentralen Strukturen mit einerangemessenen Ressourcenausstattungabgesichert werden. Die strategischeVerantwortung liegt bei den Fachbereichender Kommunalverwaltung. [...] Eswird auch Verantwortung für die kreuzfunktionaleVerbindung der Ressorts übernommen.Vor Ort, d. h. z. B. dezentral inden Sozialräumen der Adressaten bzw. inden Einrichtungen [...], wird die operativeVerantwortung getragen« (Schubert 2008,S. 16).Durch die explizite Benennung der unterschiedlichenVerantwortungsebenen isteines ausgeschlossen: Dass die Fragen desNetzwerkaufbaus, der Netzwerkkoordinationund der Gesamtsteuerung auf die operativeEbene abgeschoben werden. In derRegel wurde bisher das Ge- oder Misslingenvon Kooperation der einzelnen Institution(Schule, Jugendzentrum, Bibliothek) bzw.einer Einzelperson (Lehrkraft oder Schulleitung,Sozialpädagog/in) zugeschrieben.»Die bislang schwerpunktmäßig [...] fokussierteKooperationsdebatte [...] vermittelteden Eindruck, dass das Gelingen der Kooperationvor allem vom Engagement undder Organisationsfähigkeit der BeteiligtenTEIL A – Grundlagen, Akteure, Inhalte und Ziele <strong>lokal</strong>er <strong>Bildung</strong>slandschaftenbildung <strong>lokal</strong> <strong>gestalten</strong> 13

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