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Bildung lokal gestalten - kobra.net

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genseitig: Meinst du das gleiche, was ich meine? Sie entwickelnIdeen, wie diese konkret umgesetzt werden können. Ich glaube,dass ihnen die Arbeit richtig Spaß macht, gerade weil sie auch dieFreiheit haben, sich zurückzuziehen oder einfach nur zu beobachten.Was die Kinder sehr fasziniert ist, dass die Erwachsenen hierals Dienstleister anwesend sind und nicht, um ihnen zu sagen, wassie zu tun haben. Sie können sich erwachsene Unterstützung suchen,aber die Erwachsenen sind auch nicht beleidigt, wenn sieweggeschickt werden. Die Kinder sind in der Lage, selbstorganisiertzu arbeiten, kommen zu Ergebnissen und können diese aufden Punkt bringen.So hat eine Gruppe konkret erarbeitet, wie sie sich den Kunstunterrichtwünscht. Zunächst ging es um die Freiheit der Kunst imAllgemeinen. Dann haben sie festgestellt, dass sie im Kunstunterrichtmehr mit und in der Natur arbeiten wollen. Sie wollen mit Naturmaterialien<strong>gestalten</strong>. Sie wollen den Baum nicht mit einemLineal zeichnen, sondern so krumm wie er ist. Die Kinder habenfestgestellt, dass man beim Malen das Sehen lernt. »Da ist so vieldran an einem Baum, das merkt man erst, wenn man ihn malt undgenauer hinguckt«, hat ein Mädchen gesagt.Wie erleben Sie mit Ihrem Blick von außen die <strong>Bildung</strong>slandschafthier?Manuela Kohlbacher: Das Amt Döbern ist beispielgebendim Landkreis. Es fängt mit dem <strong>Bildung</strong>sbeirat an. Die Tatsache,dass eine Stelle für die Leitung und Begleitung des <strong>Bildung</strong>sbeiratsgeschaffen wurde, ist ein ganz wichtiges Element. Ein großerMeilenstein ist die Kinderkonferenz. Davor ist aber bereits vielesanderes passiert, wodurch die Ver<strong>net</strong>zung in Gang gekommen ist.Ver<strong>net</strong>zung wird oft so verstanden: Wir setzen uns mal hin und reden.Im Amt Döbern sorgt die Vorsitzende des <strong>Bildung</strong>sbeirates,Frau Müller, dafür, dass nicht nur geredet wird, sondern auch einErgebnis herauskommt, dass man anfängt zusammenzuarbeitenoder eben feststellt, dass man gerade darauf verzichten kann. Esist sehr wichtig, mit einem ganz konkreten Ziel an einen Tisch zukommen. Frau Müller tut viel dafür, dass die guten Beispiele derÖffentlichkeit bekannt werden, was auch zur Folge hat, dass dieIdeen verbreitet werden und nicht jede Schule nur so vor sich hinarbeitet.Es ist für die Region wichtig, dass es Akteure wie FrauZukunftsthemen wie Umweltschutz, Gesundheit, Familienplanung undBeruf waren für die Kinder wichtige, selbstgewählte Themen bei der KinderkonferenzMüller gibt, die sich in den kommunalen Strukturen und mit derMentalität der Leute hier auf dem Land gut auskennen. In einerStadt wie Forst, in der wir mit unserem Büro angesiedelt sind, istes anders als in einer Dorfgemeinschaft. Wenn man von außenkommt, versteht man manches nicht. Man muss bedenken, dassdie Familien seit Generationen in einer dörflichen Gemeinschaftzusammenleben. Aber das birgt nicht nur die Gefahr des Klüngelns,darin liegt auch eine Ressource: Geborgenheit über Familiengrenzenhinaus.Anstoß – Generationen übergreifende Entwicklung gesellschaftlicher Perspektiven in der NiederlausitzMit dem Projekt »Anstoß – Generationen übergreifende Entwicklung gesellschaftlicher Perspektiven in der Niederlausitz«setzt MCRD in der Niederlausitz ein Gegengewicht zu problematischen Trends wie Abwanderung, Perspektivlosigkeit oder politischeRadikalisierung. Menschen verschiedener Generationen planen Zukunftsprojekte, die die personelle und regionale Identität,berufliche Kompetenzen und die demokratische Handlungsbereitschaft stärken. Die Projektarbeit wird maßgeblich dazubeitragen, eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Heimatort zu fördern, persönliche Identität sowie berufliche Handlungskompetenzenzu stärken. Durch die positive Auseinandersetzung mit der Region und ihren Gegebenheiten erfahren Jugendliche,aber auch ältere Generationen, dass Veränderungen gestaltbar sind und dass es sich lohnt, in der Niederlausitz zubleiben und sich zu engagieren. Weitere Informationen zum Projekt unter www.m-crd.euTEIL B – Aktivitäten und erfahrungen im Land Brandenburgbildung <strong>lokal</strong> <strong>gestalten</strong> 37

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