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Bildung lokal gestalten - kobra.net

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Eckpfeiler einer <strong>lokal</strong>en <strong>Bildung</strong>slandschaftDamit die <strong>lokal</strong>e Politik und Verwaltung sowie die beteiligten Systeme die notwendigen Entwicklungsschritte in Richtung desbeschriebenen SOLL-Standes gehen können, braucht es neben geeig<strong>net</strong>en Strukturen und Instrumenten ausreichend (zusätzliche)Ressourcen. Neben Fragen der Finanzsteuerung und methodischer Herangehensweisen werden hier Fragen der Organisationsentwicklungeiner kommunalen Verwaltung berührt. Die zu etablierende Struktur der Steuerung und Koordination muss intelligent mitvorhandenen Strukturen abgestimmt werden. Im Folgenden werden die wesentlichen Eckpfeiler einer <strong>lokal</strong>en <strong>Bildung</strong>slandschaftnäher erläutert.Ausgehend von den Erfahrungen laufenderoder abgeschlossener Maßnahmen8 sowie der <strong>kobra</strong>.<strong>net</strong>-Erfahrungen ausder Beratungspraxis können folgende Eckpfeilereiner <strong>Bildung</strong>slandschaft benanntwerden:[ 1 ] das Vorhandensein einer Gesamtstrategiein Form eines Leitbilds/einer abgestimmtenVision und abgestimmterLeitziele,[ 2 ] eine kommunale <strong>Bildung</strong>sberichterstattungund <strong>Bildung</strong>smonitoring,[ 3 ] eine kommunale <strong>Bildung</strong>splanung und[ 4 ] die Sicherstellung einer geeig<strong>net</strong>en Infrastruktur.[ 1 ] GesamtstrategieLokale <strong>Bildung</strong>slandschaften zeichnensich dadurch aus, dass sie das Thema <strong>Bildung</strong>und <strong>Bildung</strong>sförderung übergreifendbearbeiten und eine langfristige Gestaltungsperspektivevor Augen haben. Ein gemeinsamerund verbindender Zielhorizontdient als motivierendes Element für alleAkteure ebenso wie als Gradmesser für erfolgreichesHandeln. Dabei ist gewährleistet,dass die Gestaltungsperspektive der<strong>lokal</strong>en <strong>Bildung</strong>slandschaft eingebettet istin bestehende strategische Ausrichtungenvor Ort, zum Beispiel in die Familien- undWirtschaftsförderung.Der Einstieg in eine Gesamtstrategiekann über die Formulierung eines Leitbildesund/oder von Leitzielen erfolgen. DefinierteQualitätsstandards zur Erbringungvon <strong>Bildung</strong>sleistungen, wie in einigenKommunen bereits umgesetzt, sind einweiterer Weg. Im Rahmen einer Gesamtstrategiemuss immer eine Prioritätensetzungstattfinden, da nicht alle (wünschenswerten)Zielsetzungen gleichberechtigtund gleichzeitig angegangen werden können.Des Weiteren sollte eine GesamtstrategieAussagen zur zeitlichen Perspektiveund somit zur Sicherstellung von Kontinuitätenthalten.Die Gesamtstrategie ist im Sinne einer»Chefsache« gewollt und gefördert.Landräte, Amtsdirektoren, Bürgermeisterund Dezernenten gehen voran. Sie werbenum eine breite politische Akzeptanz undum weitere »führende Köpfe« in der Region(zum Beispiel Leiterin des staatlichenSchulamtes, Regionalleitung der Agenturfür Arbeit, Vorsitzende der IHK oder derHandwerkskammer, [...]), um deren Mitwirkungund Engagement. Gemeinsamtragen sie Sorge dafür, dass die Gesamtstrategiein den jeweiligen Institutionenmitgetragen wird. Sie wirken als Motorender Gesamtstrategie und als Mentoren fürdie Menschen, die in den Institutionen dieVer<strong>net</strong>zung und Kooperation umsetzen.Die Gesamtstrategie kann dabei nichtlosgelöst von der Frage nach (zusätzlichen)Ressourcen entwickelt werden. Hier gilt esangesichts der angespannten kommunalenHaushalte realistisch zu bleiben. Wenndie Gesamtstrategie aber parteiübergreifendund als gemeinsame Chefsache in einerRegion betrieben wird, dann könnenhier eher Lösungen gefunden werden.In Verbindung mit einer <strong>Bildung</strong>splanung(siehe S. 17) sollte sich die Gesamtstrategiein einer mittelfristigen Zielsetzungniederschlagen und sollten Visionenin Handlungskonzepte übersetzt werden.»Eine handlungsfähige kommunale Selbstverwaltung[...] entwickelt übergreifendeLeitbilder und Langfristziele. Solche Leitbildermüssen realistisch sein und gleichzeitigmotivierend wirken. Sie müsseneinfach formuliert, anschaulich sein, Orientierunggeben und Konsens stiften. Damitbilden sie eine Art Vertragsgrundlagezwischen Verwaltung, Politik, Bürgernund freien Trägern« (Bertelsmann Stiftung2008, S. 20).[ 2 ] Infrastruktur und RessourcenFür die Gestaltung <strong>lokal</strong>er <strong>Bildung</strong>slandschaftenmuss es Funktionsstellengeben, die hauptverantwortlich die Koordinationübernehmen, Akteure zusammenführen,konzeptionelle Weiterentwicklungenanregen bzw. federführend begleitenund Dienstleistungsfunktionen übernehmen.Dafür braucht es geeig<strong>net</strong>e Strukturenund Ressourcen.Zentrales Merkmal der Organisationsstruktureiner <strong>lokal</strong>en <strong>Bildung</strong>slandschaft:Die kommunale Verwaltung und Politik tragendie Gesamtverantwortung. Das kannbeispielsweise in Form eines <strong>Bildung</strong>sbürosumgesetzt werden (siehe LandkreisElbe-Elster, S. 48), Stabsstellen (siehe BeschreibungAmt Döbern-Land, S. 26) oderein Sachgebiet <strong>Bildung</strong> sind weitere Varianten.Integrierte Fachdienste/Dezernate,in denen die Bereiche Schule, Jugendhilfeund Soziales zusammengefasst sind,unterstützen diese Koordinierungsstellen.Wo es noch keine integrierten Fachdienste/ Dezernate gibt, sind ressortübergreifendeGremien einzurichten und mit dennotwendigen Kompetenzen auszustatten.Mittelfristig sollten aber mindestensSchulverwaltung und Jugendamt in einemFachdienst / Dezernat zusammengeführtwerden.Im Mittelpunkt der neuen Struktursteht ein »Knotenpunkt«, der eine Ma-8 Hier können u. a. das Programm Schule & Co in NRW sowie das Programm »Lebenswelt Schule« der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Zusammenarbeitmit der Jacobs-Foundation genannt werden.TEIL A – Grundlagen, Akteure, Inhalte und Ziele <strong>lokal</strong>er <strong>Bildung</strong>slandschaftenbildung <strong>lokal</strong> <strong>gestalten</strong> 15

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