12.07.2015 Aufrufe

Bildung lokal gestalten - kobra.net

Bildung lokal gestalten - kobra.net

Bildung lokal gestalten - kobra.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

in Ausbildung investieren. Hier sparen wir nicht, sondern nehmenGeld in die Hand und versuchen, weitere Mittel für den Bereich <strong>Bildung</strong>einzuwerben. Die Sparkassenstiftung unterstützt uns zumBeispiel bei der Finanzierung von Praxistagen und bei der Finanzierungdes Berufswahlpasses. Der Kreispräventionsrat hilft uns,das »Anti-Bullying-Projekt« flächendeckend im Kreis einzuführen.Vom aktuellen Konjunkturpaket der Bundesregierung fließen zweiDrittel der Investitionen in unsere Schulen. 2015 sollen alle Schulenim Kreis tiptop sein.Klaus Richter: <strong>Bildung</strong>spolitik in allen ihren Facetten wardem Landkreis immer schon sehr wichtig. Wir haben im Rahmender Investitionstätigkeit stets zuerst die Schulen gesehen. Erst alsdie Schulen fertig waren, haben wir die Verwaltung saniert. Außerdemwaren wir in Fragen der Finanzierung immer sehr kreativ undhaben Fördermittel von Land, Bund und Europa akquiriert. Dabeiwar es hilfreich, dass Regine Hildebrandt ihren Wahlkreis in Herzberghatte. Sie hat viel Wert darauf gelegt, sich um benachteiligteMenschen zu kümmern. Und die haben nur dann eine Chance voranzukommen,wenn sie ihr <strong>Bildung</strong>sniveau erhöhen.Marlies Eilitz: Zusätzlich haben wir eigene Mittel in dieHand genommen und das im Kreistag durchgesetzt. Unsere Musikschulekonnten wir durch eine erhöhte Eigenfinanzierung aufrechterhalten.Zurzeit fließen 800.0000 Euro Eigenmittel in dieMusikschule. Mit 2.300 Schülerinnen und Schülern ist sie die größteim Land Brandenburg. Wir erreichen jedes vierte Kind mit derMusikschule. Und auch das <strong>Bildung</strong>sbüro wird ausschließlich auseigenen Mitteln finanziert.Wo sehen Sie noch Handlungs- und Unterstützungsbedarf beiIhren Bemühungen?Klaus Richter: Die Landesförderung der Kreisvolkshochlschulenund Musikschulen ist extrem zurückgegangen. Sinnvollerwäre es, Musikschulen, auch im Sinne von präventiven Maßnahmen,so zu fördern, dass jedes Kind eine musikalische Ausbildungmachen kann. Wer eine Gitarre in der Hand hat, hat keine mehr füreine Spraydose frei. Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob Musikschulennicht eine Pflichtaufgabe werden sollten. Auch an denSchulen passiert noch viel zu wenig. Es reicht nicht, über erfolgreiche<strong>Bildung</strong> in Finnland zu reden, man muss auch vieles so machenwie in Finnland: Das fängt bei den Klassenstärken und der Anzahlder Pädagoginnen und Pädagogen an und geht bis hin zur Abschaffungder Förderschulen. Wie sollen Förderschüler Motivation entwickeln,wenn sie einen Abschluss bekommen, der wertlos ist? Wirmüssen von diesen zehn Prozent Schulabgängern ohne Abschlusswegkommen.Was müsste sich Ihrer Ansicht nach in der Zusammenarbeit vonLand und Kommune ändern?Klaus Richter: Wir haben das Thema gerade im Rahmeneiner Vorstandssitzung des Brandenburger Landkreistages diskutiert.Dabei haben wir für eine Kommunalisierung der <strong>Bildung</strong>plädiert. Es ist unserer Ansicht nach höchst unglücklich, wennSchulräte über kommunale <strong>Bildung</strong>spolitik entscheiden. Ihnenfehlt der Bezug zur Kommune. Die Trennung in innere und äußereAngelegenheiten der Schule erweist sich zunehmend als hinderlich.Die Schulbediensteten sind Angestellte des Landes und esgibt immer wieder Probleme, wenn wir als Schulträger den Lehrkräftennichts zu sagen haben. Vor kurzem haben wir eine kommissarischeSchulleiterin verloren, die sehr gute Arbeit geleistethat, da der Posten des Schulleiters an jemanden von außerhalbvergeben wurde. Der Staatssekretär im <strong>Bildung</strong>sministerium, HerrJungkamp, hat sich sehr aufgeschlossen gegenüber unserer Vor-Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 6. <strong>Bildung</strong>skonferenz im Landkreis Elbe-ElsterTEIL B – Aktivitäten und erfahrungen im Land Brandenburgbildung <strong>lokal</strong> <strong>gestalten</strong> 51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!