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Bildung lokal gestalten - kobra.net

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leibt, richtet sich in seiner Unzufriedenheit ein. Ich bin manchmalder einzige, der von außen zu ihnen kommt und ihnen sagt, wases noch so gibt und was andere Clubs machen. Leider haben wires mit dem Phänomen zu tun, dass die Clubs sich abschirmen. JederClub hat sein Image. Häufig schreckt es ab und verhindert Ver<strong>net</strong>zungund Öffnung. Hinzu kommt: Man ist entweder »rechts«oder »links« oder ord<strong>net</strong> sich nirgends zu. Durch meine Anwesenheitals Sozialarbeiter, z. B. bei Ver<strong>net</strong>zungstreffen, schaffeich dort einen Schutzraum, in dem ein Austausch möglich ist. Dasfunktioniert ganz gut. Wir besuchen gemeinsam verschiedene Jugendclubs,dabei lernen sich auch die kennen, die aufgrund ihrerpolitischen Haltung eher nichts miteinander zu tun haben möchten.Am meisten Chancen bieten Projekte, die so groß sind, dasssie sich auf mehrere Schultern verteilen lassen und auch die gesamteBevölkerung einbinden. Wo der Fokus nicht nur auf der Jugendliegt, sondern andere Gruppen mitbeteiligt sind.Wer sind ihre Kooperationspartner, wenn es darum geht, die Jugendlichenzu motivieren, einen Blick über den eigenen Jugendclubhinaus zu wagen?Christian Müller: Die Jugendclubleiterausbildung, dieJULEICA, ist dabei ein wichtiges Instrument. Das läuft z. B. überden Berlin-Brandenburgischen Landjugend e.V. Sie findet an vierWochenenden in der Jugendherberge statt. Die Jugendlichen werdenin Projektentwicklung, Gruppendynamik, Akzeptanz und Toleranz,zu rechtlichen Fragen, Regeln und Pflichten, Kindeswohlgefährdung,Clubordnung, Nutzungsverträgen, Imagebildungund Öffentlichkeitsarbeit geschult. Dabei treffen Jugendliche aufeinander,die sich vorher noch nie gesehen haben. Die Gruppendynamikist so stark, dass freundschaftliche Verbindungen entstehenund Nachtreffen organisiert werden. In Spree-Neiße ist dieBeteiligung sehr hoch, weil ich mit sehr vielen Multiplikatoren zusammenarbeite:Mit der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz,angehenden Sozialpädagogen.Arbeiten Sie mit Schulen zusammen?Christian Müller: Ich bin in einer Grundschule mit ein paarStunden eingesetzt, um Schülersprecher zu beraten, zu begleitenund Projekte anzustoßen, die die Schule beleben. Impulse von außensind für klassische Dorfschulen wichtig. Ich habe angefangen,den Schülern dabei zu helfen, ihre Konflikte mit Hilfe von Mediationzu bearbeiten. Dabei haben sich für mich interessante Dingeaufgetan. In Miniprojekten außerhalb von Schule ist es mir gelungen,Konflikten im Klassenverband freien Raum zu geben. Hier undda hatte ich das Gefühl, dass diese Runden mit den Schülern helfen,angestauten Druck aus dem Unterricht loszuwerden. Wennschon in der Grundschule Gewalt unterschwellig vorherrscht,wenn Konflikte brodeln und nicht gelöst werden, dann ist es logisch,dass ich die Gewalt und die Probleme irgendwann in denJugendclubs sitzen habe. Wenn man Problemen wie z. B. Rechtsextremismusetwas entgegensetzen will, dann muss man früh anfangen.Es ist wichtig, dass bereits Kinder lernen, mit Konfliktenumzugehen. Dafür muss man Geld investieren. Die Landjugend registriert,dass in den Regionen, in denen wenig Geld für Kinder undJugendliche zur Verfügung steht, der Rechtsextremismus stärkerausgeprägt ist. Mein Ziel wäre ein Jugendbeirat, der über ein Budgetverfügt, das die Jugendlichen eigenständig verwalten könnenund das sie motiviert, mit vereinten Kräften zusätzliche Mittel zuakquirieren. Dazu braucht man allerdings engagierte Jugendliche,die ihr Leben in die Hand nehmen wollen und können.Welche Zukunftsperspektiven bietet Döbern-Land den Jugendlichen? Präsentation der Diskussionsergebnisse durch die JugendlichenTEIL B – Aktivitäten und erfahrungen im Land Brandenburgbildung <strong>lokal</strong> <strong>gestalten</strong> 45

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