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Bildung lokal gestalten - kobra.net

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Einleitung»Für die Bundesrepublik Deutschland wird im 21. Jahrhundert<strong>Bildung</strong> das alles bestimmende Thema sein.« Diese These wird inden fachlichen, politischen und gesellschaftlichen Diskussionender vergangenen Jahre bestätigt. Nicht nur durch, aber mindestensseit PISA stehen Fragen der <strong>Bildung</strong> ganz oben auf der Agendavon Politik und im öffentlichen Interesse. Durch das vom Bundinitiierte IZBB-Programm zum Ausbau von Schulen mit ganztägigenAngeboten hat die <strong>Bildung</strong>sdiskussion weitere wesentlicheImpulse und Anregungen erhalten. Die erhöhte Aufmerksamkeitzieht sich von der Bundes- auf die Landesebene bis in dieKommunen durch. Keine Wochen- oder Tageszeitung, die nicht regelmäßigüber <strong>Bildung</strong> berichtet oder eine eigene Kolumne dafüreingerichtet hat. Durch die aktuelle Finanzmarkt- und damit verbundeneWirtschaftskrise haben <strong>Bildung</strong>sthemen nochmals anindividuelle Entwicklung• Förderung der Eigenverantwortung• Gesellschaftliche Teilhabe• Persönlichkeitsentwicklung• Partizipationsfähigkeit• Beschäftigungsfähigkeit• Bereitschaft zum lebenslangenLernen<strong>Bildung</strong> als wesentlicher Beitrag für diewirtschaftlicheEntwicklung• Bewältigung des demografischenWandels• Fachkräftesicherung• Bewältigung des Strukturwandelszur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft• InnovationsbereitschaftBedeutung gewonnen. Dies ist nur folgerichtig, wird der <strong>Bildung</strong>doch eine Schlüsselrolle für die individuelle, gesellschaftliche undwirtschaftliche Entwicklung zugesprochen.Seit der Jahrtausendwende wurden vielfältige Reformen, Aktivitätenund Programme umgesetzt (z. B. IZBB-Programm, Schulzeitverkürzung»G8«, Schulvisitationsprogramme, etc.), die ihreTauglichkeit noch unter Beweis stellen müssen. Die <strong>Bildung</strong>sleistungender verschiedenen Bereiche und Institutionen werden hinterfragtund öffentlich diskutiert. Das betrifft Kindertageseinrichtungenund Schulen ebenso wie die Jugend(sozial)arbeit, dieJugendberufshilfe, das berufliche Übergangssystem bis hin zu denVolkshochschulen.Bei dieser Diskussion zeich<strong>net</strong> sich eine Gewissheit deutlichab: Die <strong>Bildung</strong>sleistungen der verschiedenen <strong>Bildung</strong>sakteuremüssen auf der Grundlage eines erweiterten <strong>Bildung</strong>sverständnisses,das verschiedene Lernorte und <strong>Bildung</strong>sprozesse verknüpfterbracht werden. Kein System – ob Schule, Kinder- undJugendhilfe, Kultur oder Wirtschaft – kann <strong>Bildung</strong> alleine betreiben.Es bedarf der abgestimmten, verbindlichen und planvollenZusammenarbeit unterschiedlicher <strong>Bildung</strong>sbereiche und Institutionen.Zunehmend rückt die kommunale Ebene zur Bewältigungdieser zentralen Herausforderung in den Mittelpunkt der<strong>Bildung</strong>sdiskussion verbunden mit dem Begriff der »<strong>Bildung</strong>slandschaft«.Die Kommunen haben im <strong>Bildung</strong>sbereich wichtige Aufgabenund Kompetenzen, insbesondere als örtliche Träger derJugendhilfe, der allgemeinen und beruflichen Schulen sowie derVolkshochschulen.Als landesweit tätige Beratungseinrichtung und Unterstützungsagenturstellen wir fest: Immer mehr Kommunen nehmeneine <strong>gestalten</strong>de und verantwortliche Rolle in <strong>Bildung</strong>sfragenein. Dieses Engagement vor Ort stößt zunehmend auf Zuspruchbei den Bürgerinnen und Bürgern. <strong>Bildung</strong>sleistungen können bedarfsgerechterund abgestimmter erbracht werden und entsprechenmehr den Interessen und Lebenslagen der Menschen vor Ort.Gleichzeitig ergeben sich mit diesen Aktivitäten Fragen undUnsicherheiten: Wie kann die verbindliche Zusammenarbeit aller<strong>Bildung</strong>sakteure auf der <strong>lokal</strong>en Ebene hergestellt werden? Welcheverschiedenen Bereiche / Institutionen sind zu beteiligen undwie können sie zusammenwirken, damit ein bedarfsgerechtes <strong>Bildung</strong>sangebotfür jeden einzelnen Menschen entsteht? Wie kanndie Zusammenarbeit der <strong>Bildung</strong>sakteure organisiert und institutionalisiertwerden? WelchegesellschaftlicheEntwicklung• Gemeinsame Werteentwicklung• Stärkung der Demokratie• Stärkung von Toleranz• Stärkung von Engagement• Stärkung intergenerativer AnsätzeEntwicklungsherausforderungensind damit verbunden undwelche Aufgaben kommen dabeider kommunalen Politikund Verwaltung zu? Die vorliegendePublikation wendet sichdiesen Fragen zu, bietet Orientierungund zeigt Handlungsansätzeauf.In Teil A werden die konzeptionellenGrundlagen, diezentralen Ziele und die wesentlichen Elemente einer <strong>lokal</strong>en <strong>Bildung</strong>slandschaftnäher betrachtet. Der Bezug zu einem erweiterten<strong>Bildung</strong>sbegriff ist dabei zwingend notwendig. Im Anschlusswerden die wesentlichen Elemente und Zielsetzungen einer <strong>lokal</strong>en<strong>Bildung</strong>slandschaft sowie zu beteiligende <strong>Bildung</strong>sakteure benannt.Ausgehend von einer organisationstheoretischen Sicht wirdeine Beschreibung struktureller Hindernisse bei der Zusammenarbeitder <strong>Bildung</strong>sakteure vor Ort vorgenommen und eine Entwicklungsperspektivebeschrieben, wie kommunale Politik, Verwaltungund <strong>Bildung</strong>sinstitutionen vor Ort ihre Zusammenarbeit<strong>gestalten</strong> können. Die zentralen Eckpfeiler für die Gestaltung einer<strong>lokal</strong>en <strong>Bildung</strong>slandschaft und die damit verbundenen Entwicklungsherausforderungenschließen sich an.Nach den Aspekten Beteiligung als durchgehendes Prinzip einer<strong>lokal</strong>en <strong>Bildung</strong>slandschaft und dem notwendigen Zusammenwirkenzwischen den verschiedenen kommunalen Ebenen mitdem Land schließt das Kapitel A mit einem kurzen Fazit.Teil B der Broschüre bildet Aktivitäten aus drei Kommunen imLand Brandenburg ab, die sich auf den Weg gemacht haben, ihre<strong>lokal</strong>e <strong>Bildung</strong>slandschaft zu entwickeln. Die Praxisbeispiele werdenmit einem kurzen Portrait der Kommune eingeleitet. Interviewsmit Schlüsselakteuren (Landrat, Bürgermeisterin, Amtsdirektor,Schulleiter, Jugendliche, Schulrat, Jugendkoordinator,Vertreter der Wirtschaft, Leiterin eines <strong>Bildung</strong>sbüros, etc.), sowiekonkrete Projekte und die Darstellung der vor Ort etablierten4 bildung <strong>lokal</strong> <strong>gestalten</strong> Einleitung

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