Entwurf zum Schulprogramm - Schulen in der Region Oberberg

IndustriekaufleuteDie Zielsetzungen des schulischen Teils der Ausbildung ergeben sich aus den Richtlinienund Lehrplänen des Landes NW für diesen Beruf vom 9. Mai 1997. Diese strebeneine berufliche Fachkompetenz an, die die Lösung komplexer betrieblicher Aufgabenund Problemstellungen auf der Grundlage von Prozesskenntnissen und Wissen überdas Zusammenwirken inner- und außerbetrieblicher Handlungsfelder anstreben. Dazuzählen vor allem ein Grundverständnis der produktionstechnischen Ablauf- und Verfahrensweisensowie Produktkenntnisse in den Bereichen der Material- und Absatzwirtschafthinsichtlich Produkteigenschaften, Qualität, Leistungsmerkmalen, Einsatzmöglichkeitenund Umweltbedeutung.Im Bereich der Methodenkompetenz stehen anwendungsbezogene DV-Kenntnisse sowiesystematisches, strukturiertes Vorgehen und ganzheitliches Denken im Vordergrund,um Chancen und Risiken von Entscheidungen problemorientiert und situationsübergreifendabzuwägen. Die Durchführung dieser Aufgaben erfordern Selbständigkeit,Flexibilität und Kreativität - auch unter Anwendung von Fremdsprachen. Dies geschiehtzunehmend in Teams, in die Kritik- und Konfliktfähigkeit sowie Reflexionsvermögen einzubringensind. Dazu bedarf es angemessener Artikulations- und Präsentationsfähigkeitenwie auch eines mitarbeiterorientierten Verhaltens.Die kaufmännische Sachbearbeitung von Industriekaufleuten ist besonders geprägtdurch erhöhte Kundenorientierung, zunehmende Prozessorientierung, stärkere ZielundErgebnisorientierung, horizontale Aufgabenerweiterung, intensiviertes Kosten- undNutzendenken sowie verstärkten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechniken.Der Lernort Schule bezieht systematisch die betrieblichen Erfahrungen der Auszubildendenin den Unterricht ein. Es muss jedoch dabei berücksichtigt werden, dass durchstrukturelle, organisatorische und kommunikative Maßnahmen der Industrieunternehmender Erfahrungshintergrund kleiner und unvollständiger wird. Deshalb ist ein berufstypischerHandlungsrahmen in Form von Lernsituationen zu schaffen, der komplexebetriebliche Abläufe auf ihren fachlichen Kern reduziert und durchschaubar macht, umhieran fachliches Wissen zu erarbeiten, zu vertiefen und zu systematisieren. Dabei sindmethodische und soziale Kompetenzen einzubeziehen.Der Unterricht der Industriekaufleute wird an beiden Schulstandorten Gummersbachund Waldbröl in Blockform insgesamt dreizügig angeboten. Für Auszubildende mit Berufsfachschulabschlussund verkürzter Ausbildungszeit besteht in Gummersbach eineeinzügige Teilzeitklasse über zwei Schuljahre. In Abstimmung mit den Unternehmenerfolgt der Unterricht mit sechs bis sieben Unterrichtsstunden je Schultag. Die Fächerdes berufsbezogenen Bereichs werden durchgängig über alle Jahrgangsstufen, die desberufsübergreifenden Bereichs im Rahmen der personellen und organisatorischenMöglichkeiten zumindest in einer Jahrgangsstufe erteilt. Für die Blockklassen wird imDifferenzierungsbereich ein Englischkurs über zwei Jahrgangsstufen angeboten, fürTeilzeitschüler besteht die Möglichkeit, Englisch in einem Abendkurs zu belegen. Mitbeide Kursen können sich die Schülerinnen und Schüler auf ein IHK-Zertifikat vorbereiten.50