DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
25<br />
gründungs-Werkstatt der Hochschulen<br />
in Trier gibt sie ihr fachspezifi sches<br />
Know-how an junge Menschen weiter.<br />
„Mir wurde zwar nicht die berufl iche<br />
Selbstständigkeit in die Wiege gelegt,<br />
aber sehr viel liebevolles Vertrauen in<br />
meine Familie und mich selbst“, sagt sie,<br />
die aus einer Lehrerfamilie stammt. „Von<br />
Kindesbeinen an habe ich die Leidenschaft<br />
mitbekommen, mich mit Herzblut<br />
in meine Aufgaben hineinzubegeben.“<br />
Das drückt sich nicht nur in dem aus,<br />
was Hiltrud Zock bei ihrer Netzwerkarbeit<br />
und im sozialen Engagement macht,<br />
sondern auch bei ihrer Arbeit als Chefi n<br />
des Agenturhauses: „Ich habe in meinem<br />
Geschäftsalltag die wunderbare Freiheit,<br />
mir die Projekte auszusuchen, die mir liegen,<br />
dadurch macht die Arbeit sehr viel<br />
Freude. Generell glaube ich, dass ich als<br />
Unternehmerin gerade in meiner Branche<br />
nur Erfolg haben kann, wenn ich<br />
persönlich glaubwürdig bleibe.“<br />
Authentisch sein öffnet Türen<br />
Bei der Wahl ihrer Fächer hatte sie weniger<br />
den späteren Broterwerb im Auge,<br />
als vielmehr ihre persönliche Neigung,<br />
die den Ausschlag dafür gab, die damals<br />
als „Orchideenfächer“ geltenden Studiengänge<br />
Soziologie und Kommunikationswissenschaft<br />
zu belegen: „In Trier<br />
gleich vor der Haustür fand ich ideale<br />
Angebote und motivierende Dozenten.<br />
Der Bereich Medien wurde mit Einblicken<br />
in Fernsehen, Print und Radio umfassend<br />
gelehrt. An der Soziologie hat mich das<br />
breite Allgemeinwissen fasziniert, das<br />
vermittelt wurde.“ Eine enge Praxisorientierung<br />
war Anfang der 1980er Jahre<br />
allerdings nicht unbedingt das, was ein<br />
Studium ausmachte, ganz zu schweigen<br />
von einer gezielten Förderung der Studierenden<br />
in Richtung einer späteren<br />
existenziellen Selbstständigkeit.<br />
„Das Vorbild meiner Eltern ging nicht in Richtung Selbstständigkeit,<br />
sondern es gab die klassische Rollenverteilung in<br />
einem Schulleiterhaushalt. Aber was mich bis heute als Unternehmerin<br />
ausmacht, habe ich dennoch aus meiner Kindheit:<br />
den Wunsch, alles mit vollem Engagement zu machen.“<br />
Die sehr praktische Seite des Lebens in<br />
einem Medienberuf packte Hiltrud Zock<br />
aus ganz anderen Gründen und gleich<br />
so sehr, dass sie das Studium zweimal ruhen<br />
ließ. Nach Ferienjobs als Reiseleiterin<br />
in Frankreich, Italien und Griechenland<br />
blieb sie anderthalb Jahre in Paris und arbeitete<br />
dort als Reisebegleiterin für deutsche<br />
und amerikanische Besucher. Bei<br />
der Tageszeitung France Soir wirkte sie<br />
in dieser Zeit an einer Gästezeitschrift für<br />
deutsche Touristen mit. Zu verlockend<br />
war anschließend das Angebot eines Volontariats,<br />
um die Ausbildung mit mehr<br />
Praxisbezug fortzusetzen. In einer Full-<br />
Service-Medienagentur, die unter anderem<br />
das Verbandsmagazin des Deutschen<br />
Wasserskiverbandes herausgab,<br />
schloss sie parallel zum Volontariat auch<br />
die Ausbildung zur Bürokauffrau ab. Eigentlich<br />
wollte sie die Vorlesungen und<br />
Semesterarbeiten nur eine Zeit lang aussetzen,<br />
doch es wurde mehr aus ihrem<br />
Ausfl ug in die Wirtschafts- und Berufswelt.<br />
„Ich war eingebunden in sämtliche<br />
Arbeitsbereiche, vom Eventmanagement<br />
über Grafi k, Insertion und Pressetexterstellung<br />
bis in Finanzierungs- und<br />
Verwaltungsfragen. Wir haben Wasserski-Meisterschaften<br />
und sogar eine<br />
Weltmeisterschaft in Deutschland organisiert.<br />
Das hat mich sehr fasziniert.“ Es<br />
ist bis heute Teil des breiten Spektrums<br />
der Tätigkeiten, die sie in ihrer Position<br />
als Unternehmerin erfüllt.<br />
Vereinbarkeit als Impuls für die<br />
Selbstständigkeit<br />
Ein kleiner Mensch, nämlich ihr Sohn<br />
Alexander, gab ihrem berufl ichen Leben<br />
schließlich den entscheidenden Impuls<br />
hin zur unternehmerischen Selbstständigkeit.<br />
„Direkt nach dem Volontariat<br />
wurde ich Mutter. Eine traditionelle Rollenverteilung<br />
stand gar nicht zur Debatte,<br />
weil ich allein erziehend war. Ich<br />
wollte aber unbedingt genug Zeit für<br />
diesen wunderbaren kleinen Menschen<br />
haben, gleichzeitig weiter arbeiten,<br />
um unser Einkommen zu sichern. Die<br />
Selbstständigkeit war für mich die beste<br />
Lebensform, um meine Fähigkeiten optimal<br />
einzusetzen und das mit genügend<br />
zeitlicher Flexibilität.“ Also startete sie<br />
zunächst als einzelkämpferische Freiberufl<br />
erin. Als Feld wählte sie das, was sie<br />
bereits intensiv erfahren hatte und am<br />
besten konnte: „Ich bin ein Mensch, der<br />
zwar Neues ausprobiert, aber sich auch<br />
gern auf vertrautem Terrain bewegt“,<br />
sagt Hiltrud Zock von sich selbst und begründet<br />
damit die Wahl ihres Geschäftsbereichs.<br />
Vertraut war ihr auch das Terrain ihres ersten<br />
Hauptauftraggebers: „Es ergab sich<br />
über meine bestehenden Kontakte eine<br />
Kooperation mit einer Firma in Köln, die<br />
als erste Jetskis nach Europa brachte. Für<br />
die habe ich Events und Wettkämpfe<br />
organisiert, Texte recherchiert, geschrieben<br />
und platziert oder auch konzipiert.“<br />
Für die wasserskibegeisterte Journalistin<br />
paradiesische Zustände: Der geliebte<br />
Sport und der Spaß ließen sich mit<br />
dem Beruf verbinden, dazu gab es freie<br />
Zeiteinteilung und ein Home Offi ce, das<br />
mit Computer und Telefon perfekt funktionierte.<br />
Bankkredite aufzunehmen, um<br />
damit eine komplexe Infrastruktur vorzufi<br />
nanzieren, war überfl üssig. Was sie<br />
selbst an Aufträgen oder Spezialanfor