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BEFRAGUNGSERGEBNISSE<br />
Uni-Diplom als Abschluss bei den<br />
meisten Befragten<br />
Den am stärksten vertretenen Studienfächern<br />
entsprechend, geben die meisten<br />
der befragten selbstständigen Akademikerinnen<br />
an, ihr Studium mit einem Diplom<br />
an einer Universität bzw. an einer<br />
Fachhochschule abgeschlossen zu haben<br />
(vgl. Abb. 3). Gut 10% haben jeweils ein<br />
Staatsexamen (ohne Lehramt) oder den<br />
für geistes- und kulturwissenschaftliche<br />
Fächer häufi gen Magister-Abschluss absolviert.<br />
Immerhin jede zehnte der befragten<br />
Akademikerinnen hat zusätzlich<br />
zu ihrem Studienabschluss eine Promotion<br />
abgelegt.<br />
<strong>DIE</strong> ROLLE DER HOCHSCHULE<br />
Hochschulstudium als Gründungsvorbereitung?<br />
Fehlanzeige!<br />
Retrospektiv betrachtet bereitet in den<br />
Augen der 152 befragten Akademikerinnen<br />
das Hochschulstudium keineswegs<br />
ausreichend auf die Anforderungen einer<br />
späteren unternehmerischen Selbstständigkeit<br />
vor (vgl. Abb. 4). So sind es mehr<br />
als 8 von 10 der befragten Frauen, die<br />
der Meinung sind, ihr Studium habe sie<br />
eher schlecht bzw. schlecht für ihre spätere<br />
Erwerbstätigkeit als Freiberufl erin<br />
oder Unternehmerin präpariert.<br />
Aber: Die Hochschule ist auch hier<br />
gefragt<br />
Nun stellt sich im Kontext des zuvor aufgezeigten<br />
Ergebnisses die Frage, inwieweit<br />
von den Befragten der Hochschule<br />
jenseits ihrer Funktion als akademische<br />
Schmiede auch die Rolle zugesprochen<br />
wird, Rüstzeug für eine unternehmerische<br />
Selbstständigkeit mit auf ihren späteren<br />
berufl ichen Weg zu geben. Dies ist<br />
insbesondere angesichts der Tatsache<br />
relevant, dass Erwerbsoptionen jenseits<br />
des Angestelltendaseins für Frauen und<br />
Männer mit akademischer Ausbildung<br />
bei sich rasch wandelnden Arbeitsmärkten<br />
und Erwerbsbiografi en zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnen. Oftmals sind<br />
es dabei gerade die Fächerherkünfte<br />
wie Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
– Domänen von weiblichen Studierenden<br />
und Absolventinnen also – in<br />
denen eine unternehmerisch selbstständige<br />
Tätigkeit eine echte Alternative zu<br />
verhaltenen Chancen für den Berufsstart<br />
und die Karriere in angestellter Position<br />
sein kann.<br />
Die befragten Frauen zumindest sehen<br />
die Hochschule nicht nur bei den angestammten<br />
Aufgaben Forschung und Lehre,<br />
sondern auch bei der Zusatzaufgabe<br />
Gründungsvorbereitung in der Pfl icht<br />
(vgl. Abb. 5). Nahezu 6 von 10 stimmen<br />
der Aussage, dass es auch Aufgabe einer<br />
Hochschule sei, ihre Studierenden auf<br />
eine unternehmerische Selbstständigkeit<br />
vorzubereiten, in hohem Ausmaß zu, ein<br />
knappes Viertel befürwortet dies in eher<br />
hohem Ausmaß.<br />
Kaufmännisches Rüstzeug und<br />
Wirtschaftskontakt auf der<br />
Wunschliste oben<br />
06<br />
Was ist es nun, was sich die befragten<br />
Akademikerinnen wünschen, damit die<br />
Hochschulen einen Beitrag dazu leisten,<br />
Frauen besser auf eine akademische<br />
Selbstständigkeit – insbesondere in den<br />
hier fokussierten wissensintensiven Diensten<br />
– vorzubereiten? Es sind vor allem<br />
jene klassischen Kompetenzfelder, die essenziell<br />
für das ökonomisch erfolgreiche<br />
Umsetzen einer unternehmerisch selbstständigen<br />
Tätigkeit sind, die aber häufi g<br />
außerhalb der Wirtschaftswissenschaften<br />
weder curricular noch fakultativ Raum<br />
fi nden.<br />
So sehen die befragten selbstständig tätigen<br />
Akademikerinnen die Hochschule<br />
vor allem in der Vermittlung von kaufmännischem<br />
Grund- und Fachwissen in<br />
der Pfl icht (vgl. Abb. 6). Nahezu 6 von<br />
10 sind der Meinung, Universitäten und<br />
Fachhochschulen sollten Vorträge und<br />
Seminare zu rechtlichen und steuerlichen<br />
Fragestellungen anbieten, um ihre<br />
weiblichen Studierenden und Absolventinnen<br />
besser auf eine berufl iche Selbstständigkeit<br />
vorzubereiten. Ebenfalls weit<br />
oben auf der Wunschliste fi ndet sich der<br />
Brückenschlag von der Hochschule in die<br />
wirtschaftliche Praxis. Rund 40% der befragten<br />
selbstständigen Frauen sehen im<br />
Kontakt und im Erfahrungsaustausch mit<br />
Vertreter/-innen der Wirtschaft eine wichtige<br />
Hilfestellung der Hochschule bei der<br />
Vorbereitung ihrer Absolventinnen für<br />
den Start als eigene Chefi n.