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DIE EIGENE CHEFIN! ERFOLGREICH - Inmit

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PORTRAIT01<br />

Einzelfall ab. Der Vorteil von Frauen sei<br />

vielleicht, dass sie bei Bedarf schneller<br />

hin- und herschalten können zwischen<br />

beiden Sichtweisen. In ihrem Team hat<br />

sie überwiegend Frauen versammelt<br />

– auch bei den etwa zehn regelmäßig<br />

eingesetzten freien Mitarbeitenden.<br />

Aber das sei keine beabsichtigte Strategie.<br />

„Das Anforderungsprofi l unserer<br />

Jobs besteht aus Vielseitigkeit, Flexibilität,<br />

Professionalität, Kompetenz, präzisem<br />

Denken und Empathie, das äußere<br />

Geschlecht ist für mich bei der Auswahl<br />

irrelevant.“<br />

Die Geschäftsführerin hat den fest angestellten<br />

Mitarbeiterstamm so ausgesucht,<br />

dass sie sich zur Not gewissermaßen<br />

selbst überfl üssig machen könnte. „Ich<br />

muss beruhigt delegieren können, jede<br />

und jeder muss in der Lage sein, mich<br />

je nach Bedarf zu vertreten und sich in<br />

alle laufenden Projekte hineinzudenken.“<br />

Dennoch oder gerade deswegen<br />

hat sie keine Menschen ausgesucht, die<br />

ihr ähnlich sein sollen, sondern sie zieht<br />

einander ergänzende Neigungen und<br />

Fähigkeiten vor – vom Kreativen bis zum<br />

kühlen Kalkulator, Introvertierte ebenso<br />

wie Extrovertierte. „Bei den Projekten<br />

gibt es changierende Führungskompetenzen<br />

und wechselnde Konstellationen.<br />

Ich arbeite als Agenturhaus-Leiterin genauso<br />

auf Zuruf einer Projektleiterin,<br />

wenn meine Stärken gefordert sind oder<br />

Engpässe bestehen.“<br />

Nicht die Größe zählt, sondern der<br />

Geist<br />

Ihren Führungsstil beschreibt sie nicht<br />

als den einer ‚Bestimmerin‘, sondern<br />

als den einer ‚Ermöglicherin‘. „Das<br />

Team trägt meine Entscheidungen mit,<br />

welches Projekt realisiert wird oder ob<br />

eines auch abgelehnt wird. Dabei muss<br />

ich nicht kraft Order befehlen, sondern<br />

das Team geht eigenverantwortlich an<br />

die Teilaufgaben. Bei guten Aufgaben<br />

HILTRUD ZOCK<br />

haben alle leuchtende Augen und wir<br />

kommen zu sehr kreativen Strategien“,<br />

beschreibt Hiltrud Zock den Idealzustand<br />

einer Zusammenarbeit, der in der<br />

Praxis nicht immer, aber oft Wirklichkeit<br />

wird. Im alltäglichen Miteinander achtet<br />

sie darauf, dass jeder – auch sie selbst<br />

– Schwächen zulassen kann, ohne dafür<br />

an Wertschätzung zu verlieren. „Insofern<br />

gibt es gar keine klassische feste Hierarchie.<br />

Ich bin ein Mitglied unseres Teams<br />

wie die anderen auch und genieße den<br />

Gemeinschaftsgeist, der bei uns möglich<br />

ist.“ Der wird wach gehalten durch viele<br />

gemeinsame Mittagessen in der Agen-<br />

turküche und kleine Feiern zu allen möglichen<br />

Anlässen. Ein Auftragsbuch entpuppt<br />

sich hier als Vitrinen-Arrangement<br />

am Eingang gefüllt mit Sektkorken, die<br />

dokumentieren, über welche Aufträge<br />

sich das Team am meisten gefreut hat.<br />

„Soviel Freiheit ist möglich, weil auch<br />

alle an Bord sind, wenn abends oder am<br />

Wochenende gearbeitet werden muss,<br />

um Termine einzuhalten.“<br />

Diese Arbeitsweise im Team will sie auf<br />

jeden Fall auch in der Zukunft erhalten.<br />

„Ich habe keinerlei Ambitionen, mit dem<br />

Agenturhaus bei den ganz Großen der<br />

Branche mitzumischen.“ Das bringe<br />

28<br />

zwangsläufi g mehr Anonymität den Kunden<br />

gegenüber und eine distanziertere<br />

Atmosphäre unter den Mitarbeitenden.<br />

Ihre klare Wachstumsgrenze liegt<br />

bei vielleicht noch einem zusätzlichen<br />

festen Mitglied im Team. „Damit kann<br />

ich zudem die Kosten überschaubar<br />

halten und bleibe erschwinglich auch<br />

für Vereine, Organisationen oder kleine<br />

und mittelständische Betriebe, die<br />

schließlich die Region hier prägen.“ In<br />

der ländlichen Struktur ihres Standortes,<br />

zugleich mit Anbindung an die nahe<br />

internationale Quattropole Trier-Luxemburg-Metz-Saarbrücken,<br />

will sie bleiben,<br />

obwohl eine rein regionale Ausrichtung<br />

des Agenturhauses nicht funktionieren<br />

würde: „Für bundesweite PR-Kampagnen<br />

oder Strategien, die natürlich<br />

auch zu unserem Tätigkeitsfeld gehören,<br />

brauche ich jedoch keine Filiale in Berlin,<br />

Hamburg oder München, sondern<br />

das kann ich mit einem entsprechenden<br />

Netzwerk abdecken.“<br />

Über die eigene Region hinaus bekannt<br />

wurden beispielsweise ideenreiche Aktionen<br />

des Agenturhauses wie die ‚Duck<br />

Races‘ auf Mosel oder Saar. Zum Fundraising<br />

für Nestwärme, einen bundesweit<br />

tätigen Verein zur Unterstützung

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