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neu eingerichteten Studienzweig Agrarmanagement<br />

in Weihenstephan ein. Im<br />

zweiten Semester dort geschah die Weichenstellung<br />

für ihre spätere berufl iche<br />

Selbstständigkeit. „Ich war an einer Befragung<br />

von landwirtschaftlichen Direktvermarktern<br />

im Auftrag des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Landwirtschaft<br />

und Forsten und der Bayerischen Landesanstalt<br />

für Ernährung beteiligt. Die<br />

Geschäftsidee, mich mit einer Marketingberatung<br />

von Bauernhöfen existenziell<br />

unabhängig zu machen, hat mich<br />

seitdem nicht mehr losgelassen.“<br />

Während des Studiums, das je zur Hälfte<br />

landwirtschaftliche und betriebswirtschaftliche<br />

Inhalte hatte, habe es ihren<br />

Eindrücken nach durchaus Professoren<br />

gegeben, die männliche Studierende<br />

eindeutig bevorzugten. Die für das Fach<br />

Marketing verantwortliche Professorin<br />

allerdings habe ganz bewusst weibliche<br />

Studierende bei der Entwicklung ihrer<br />

Karriereziele gefördert. „Denkwürdig<br />

fand ich es jedoch, wenn männliche<br />

Professoren sich während der Vorlesung<br />

durch die manchmal anwesenden, aber<br />

absolut stillen Kinder von Kommilitoninnen<br />

gestört fühlten, während ebenso<br />

anwesende Hunde von Kommilitonen<br />

kein Anlass zur Beschwerde waren“, illustriert<br />

Marion Hofmeier die feinen Unterschiede,<br />

die sie wahrnahm.<br />

Ein Hochsprung in die Selbstständigkeit<br />

Mit dem Diplom in der Tasche nahm<br />

sie sofort eine Start-up-Beratung der<br />

Technischen Universität München in<br />

Anspruch: das Hochschulprogramm<br />

für Unternehmensgründungen namens<br />

‚Hochsprung‘. Dort erstellte sie einen<br />

Businessplan und durchlief Qualifi zierungen<br />

in Sachen Entrepreneurship.<br />

Am Ende der Überlegungen stand ein<br />

großes Ja: Ihr Projekt war nach realistischer<br />

Beurteilung machbar und sie<br />

„Ich habe immer gewusst, wo meine eigenen Schwerpunkte<br />

liegen. Daher habe ich mich nicht daran aufgerieben oder behindern<br />

lassen, wenn in anderen Bereichen Männer vielleicht<br />

bevorzugt wurden.“<br />

selbst brachte die geeignete Unternehmerinnenpersönlichkeit<br />

ein. „Unterstützung<br />

erhielt ich darüber hinaus von<br />

meinen Freundinnen und Freunden, von<br />

den Mitstudierenden und von meinem<br />

Lebenspartner, der selbst unternehmerisch<br />

tätig ist. Alle bestätigten mein<br />

Gefühl, dass ich es schaffen würde und<br />

dass meine Zukunft nicht die einer Angestellten<br />

im Handel sein muss.“ Die<br />

Beratung durch ‚Hochsprung‘ empfahl<br />

ihr auch die unkomplizierte Rechtsform<br />

des Einzelunternehmens. So konnte sie<br />

direkt nach dem Studium im Jahr 2004<br />

aus eigenen fi nanziellen Ressourcen und<br />

ohne ein Bankenrating zu durchlaufen<br />

ihre Existenzgründung in Angriff neh-<br />

men: Agromind – Agentur für ganzheitliches<br />

Agrarmarketing war geboren. Die<br />

Betriebsmittel, zu denen kaum mehr als<br />

ein Computer und eine bescheidene Büroausstattung<br />

gehörten, schaffte sie von<br />

Erspartem an.<br />

Bei einem Stadt-Magazin, das Räume<br />

frei hatte, bekam sie ein Büro zu besonders<br />

günstigen Konditionen: Die vereinbarte<br />

‚strategische Allianz‘ besagt, dass<br />

Marion Hofmeier einen Teil der Praktikantenbetreuung<br />

übernimmt und dafür<br />

ihr Firmendomizil erhält, das bei Bedarf<br />

durch ein Home Offi ce ergänzt wird.<br />

„Der Netzwerkgedanke ist für mich stets<br />

sehr wichtig“, erklärt sie. Sie arbeitet in<br />

den Bereichen Text, Grafi k und Markt-<br />

forschung mit anderen Freiberufl erinnen<br />

und Freiberufl ern zusammen. Deren<br />

Auswahl geschehe nach dem Prinzip<br />

‚Versuch und Irrtum‘ – sie müsse ausprobieren,<br />

mit wem es sich gut arbeiten<br />

lässt und wer fachlich die gewünschte<br />

Qualität bringt.<br />

Als Fernziel strebt sie durchaus an, eines<br />

Tages selbst Arbeitgeberin für fest Angestellte<br />

zu sein, doch zunächst habe<br />

es Vorrang, die Kundenstruktur weiter<br />

zu festigen. „Ich habe eine sehr klare<br />

Vorstellung von meinen Zielen. Aber die<br />

sind noch nicht spruchreif, ich bin mitten<br />

im Denkprozess“, ist alles, was sie<br />

derzeit verraten will.<br />

Starten ohne Vorbilder<br />

Generell heißt Selbstständigkeit für<br />

Marion Hofmeier, Schritt für Schritt zu<br />

erkunden, wie ihr eigenes Metier funktioniert.<br />

Da ihr Studienfach ein neues<br />

Segment mit interdisziplinären Bezügen<br />

zu mehreren, untereinander recht verschiedenen<br />

Wissenschaften war, kann<br />

sie sich keinen Expertenrat von langjährig<br />

erfahrenen Unternehmen aus derselben<br />

Branche holen. „Es gibt niemanden,<br />

den ich fragen könnte. Auch die Klienten<br />

haben noch keine Vergleichsmöglichkeiten.<br />

Also erarbeite ich mir alles peu<br />

à peu.“ Unterstützende Bezüge zu ihrer<br />

Hochschule hat sie nicht mehr, außer in

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