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11. JULI 2007 l AUSGABE 14<br />
Jetzt wird<br />
verhandelt<br />
T&M Media GmbH & Co. KG ∙ Pf 10 07 51 ∙ 64207 Darmstadt<br />
PVST ∙ DPAG ∙ Entgelt bezahlt<br />
DAS MAGAZIN FÜR REISEPROFIS<br />
Mit welchen Forderungen die Gewerkschaft Verdi und die<br />
DRV-Tarifgemeinschaft in die Gespräche gehen SALES ➤ 12<br />
www.travel-one.net<br />
INTERVIEW<br />
Thomas Bösl fordert<br />
mehr Preisfl exibilität<br />
Der RTK-Chef erklärt die<br />
Katalogpreisbindung zur<br />
Branchensache ➤ 10<br />
VERSICHERUNGEN<br />
Der beschwerliche Weg<br />
zum Jahresschutz<br />
Wie die Versicherer Reisebüros<br />
von der Attraktivität<br />
des Produkts überzeugen<br />
wollen ➤ 22<br />
ITALIEN<br />
Lebenslust pur<br />
am »Ende der Welt«<br />
Der Stiefelabsatz bietet<br />
Italien in Reinkultur – eine<br />
Reise durch Apulien ➤ 32
PULS News, Facts, Trends<br />
für Alle...<br />
www.gtitravel.de Sommerferien<br />
Türkische Riviera<br />
im Juli, 3* AI<br />
ab 435,-<br />
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ab 595,-<br />
2 TRAVEL ONE 11.7.2007
Ausgabe 14 l 11.7.2007 EDITORIAL<br />
Die Doppelmoral<br />
der Bewertungsportale<br />
Thomas Hartung, Chefredakteur<br />
So was nennt man Kunden verarschen:<br />
Ein Laden macht seine eigene Ware<br />
schlecht, stachelt die Käufer an, sich<br />
lauthals bei ihm zu beschweren, lässt sich<br />
dafür als Verbraucherschützer feiern und<br />
verkauft den Ramsch munter weiter.<br />
So lässt sich das Geschäftsmodell von<br />
Holidaycheck und anderer Bewertungsportale,<br />
die gleichzeitig Online-Reisebüro sind,<br />
auf den Punkt bringen. Eine schizophrene<br />
Kundenbeziehung, aber leider Alltag im<br />
Internet.<br />
In der realen Welt wäre so ein Laden längst<br />
pleite. Ein guter Kaufmann schmeißt<br />
schlechte Ware aus dem Regal. Das ist er<br />
seinen Kunden schuldig.<br />
Aber vielleicht sind die Produkte ja gar<br />
nicht so schlecht, und es geht eigentlich<br />
um etwas ganz anderes. Um billige Effekthascherei.<br />
Hauptsache auffallen, egal wie.<br />
Denn mal ehrlich: Holidaycheck ist ein<br />
Reisebüro, bei dem sich Kunden beschweren<br />
und loben. Mehr nicht. Nur, Konsequenzen<br />
fürs eigene Sortiment ziehen die<br />
Manager aus den Beschwerden nicht.<br />
Denn dann würden ja die Meckerer<br />
weniger und die Aufmerksamkeit ginge<br />
flöten. Das Reisebüro Holidaycheck gehört<br />
dem Burda-Verlag und damit zu Focus. Und<br />
die Kollegen sind ganz heiß auf tatsächliche<br />
und angebliche Urlaubsskandale.<br />
Okay, das klingt alles sehr theoretisch. Hier<br />
ein kleines Beispiel: »Das ‚Paradise‘ ist die<br />
Hölle«, schreibt Focus Online über den<br />
»Hotel-Flop der Woche«. Zielscheibe ist<br />
diesmal das Charm Life Paradise Resort in<br />
Hurghada. »Getränke, die nach Chlor<br />
schmecken, Dreck und Gäste ohne Benehmen.«<br />
Die Story besteht aus Bewertungen<br />
bei Holidaycheck. Der Link führt von Focus<br />
Online direkt zum Online-Reisebüro, und<br />
dort gibt es das Ekel-Hotel samt Flug »z.B. 4<br />
Tage DZ/HP ab 328 €«. Das ist dreist, oder?<br />
Jetzt kommt es noch schlimmer. Holidaycheck<br />
hat für Urlauber ein Notruftelefon<br />
eingerichtet, über das sie »live aus dem<br />
Horrorurlaub« Alarm schlagen können.<br />
Vergrätzte Feriengäste sollen sich direkt<br />
aus ihrem Urlaubsziel melden und über<br />
Müllberge und »andere schlimme Zustände«<br />
berichten. Die »brisanten Informationen«<br />
werden sofort an »namhafte deutsche<br />
Medienanstalten« weitergereicht.<br />
Da kann sich die Branche auf einen heißen<br />
Sommer gefasst machen.<br />
Entlarvend ist dabei, dass nur Stänkern<br />
zählt. Für begeisterte Urlauber gibt es keine<br />
Telefonnummer. Schade, denn niemand<br />
sucht nach einem schlechten Hotel, wenn<br />
er Urlaub machen will.<br />
Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />
t.hartung@travel-one.net<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 3
PULS News, Facts, Trends<br />
kunden, die sie<br />
ohne<br />
mietwagen<br />
in den urlaub schicken, sehen sie<br />
nie wieder.<br />
nicht vergessen:<br />
holiday autos<br />
empfehlen!<br />
schon der erste urlaubstag von herbert p. verlief im sande.<br />
vergessen sie in der hitze des kundengespräches nicht, einen mietwagen von holiday autos<br />
zu empfehlen. schließlich kommen ihre kunden dann genauso sicher durch den urlaub wie<br />
sie zu ihrer provision. jetzt schnell & einfach buchen über crs (veranstaltercode „holi“).<br />
4 TRAVEL ONE 11.7.2007
Bild: StockXchng<br />
12<br />
■ PULS<br />
6 Bookportugal.com Die Incoming-Agentur<br />
der TUI startet in Deutschland.<br />
Inhalt<br />
7 Neuordnung. Thomas Cook strukturiert Eigenvertrieb um.<br />
8 Valadis.com B2B-Portal made in Mallorca.<br />
10 Interview mit Thomas Bösl. RTK-Geschäftsführer<br />
will die Eigenmarke Merson aufwerten.<br />
■ SALES<br />
12 TARIFRUNDE. Am 17. Juli kommt es zum Gipfel: Verdi fordert<br />
120 Euro mehr, die Arbeitgeber eine höhere Flexibilisierung.<br />
14 Mehr Geld in der Tasche. Mit steuerfreien Extras<br />
den Fiskus umschiffen.<br />
15 Martin Wehrle im Interview. Erfolgreich eine<br />
Gehaltserhöhung beim Chef durchsetzen.<br />
16 Best Practice. Michael Kühl, TV Sonnenklar<br />
■ PRODUKT<br />
22 VERSICHERUNGEN. Sie wird selten verkauft, dabei lohnen<br />
sich Reise-Jahresversicherungen sowohl für den Counter als<br />
auch für den Kunden.<br />
24 Kreditkarten. Reisebüros und Kunden sollten genau<br />
hinsehen: Versicherung ist nicht gleich Versicherung.<br />
28 <strong>Travel</strong>-To-Nature. Der Spezialist für naturnahe Reisen<br />
arbeitet in einer kleinen aber feinen Nische.<br />
29 Vietnam Airlines. Die Fluggesellschaft will ihr<br />
RZ_TO_79x45mm_fin.qxd 03.01.2007 9:39 Uhr Seite 1<br />
internationales Streckennetz ausbauen.<br />
Jetzt anmelden<br />
und profitieren.<br />
Costa<br />
Partner-<br />
Programm<br />
www.costa-inside.de<br />
22<br />
38<br />
INHALT<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 5<br />
Foto: Marco Polo Reisen Foto: ERV<br />
■ DESTINATION<br />
32 ITALIEN. 800 Kilometer Küste, historische Städte und eine<br />
köstliche rustikale Küche: Apulien bietet alle Voraussetzungen<br />
für einen Traumurlaub.<br />
35 Appulien-Tipps. Infos für den Counter: Wichtige Adressen,<br />
aktuelle Reiseführer, eine Liste der Veranstalter.<br />
36 Adria. Der Badeort Riccione trennt die Geschlechter. Ein<br />
Strandabschnitt ist ausschließlich für Frauen reserviert.<br />
38 Libyen. Lange galt der Staat Ghaddafi s als tabu. Nun<br />
entdecken Wüstenfans und Kultururlauber das Land.<br />
40 Deutschland. DZT, Veranstalter und Bahn rühren die<br />
Werbetrommel für den Kurzurlaub.<br />
■ EXIT<br />
42 Relax. Schnäppchen für Touristiker.<br />
43 TV Tipps.<br />
44 Community. Touristiker stehen am Herd.<br />
45 Feedback & Impressum<br />
46 Mensch. Peter Schmidt von Sun Resorts.
PULS News, Facts, Trends<br />
TUI-Portugal aus dem Netz<br />
Incoming-Agentur spricht Kunden und Reisebüros direkt an<br />
Nur das Logo »World of TUI« gibt einen Hinweis auf die Mutter<br />
i<br />
m o r n i n g<br />
news Die Top-News<br />
■ Unter dem Motto »Der längste SomMeer aller Zeiten« hat<br />
Aida eine Marketingkampagne für den Herbst gestartet. Jede<br />
Woche bekommen die Agenturen drei ausgewählte Angebote.<br />
■ Zum 18. Juli stellt Northwest Airlines den zweiten täglichen<br />
Flug auf der Verbindung von Frankfurt nach Detroit ein.<br />
■ Von März 2008 an gilt auf dem Airport Leipzig/Halle ein<br />
Nachtflugverpot für Passagierflüge. Condor hat angekündigt,<br />
deswegen im Sommer fast 500 Flüge streichen zu müssen.<br />
■ Thomas Cook Reisen zahlt Premium-Partner-Büros bei einer<br />
Aktion zur Stammkundenbindung 20 Euro Prämie pro Buchung.<br />
■ Zum 31. Oktober stellt Thomas Cook Paneuropa Reisen ein.<br />
Die laufenden Geschäfte werden von Bucher abgewickelt. Ob TC<br />
weiter im Direktvertrieb aktiv bleibt, ist noch nicht entschieden.<br />
■ Die Loveparade, die mehr als eine Million Besucher anlockt,<br />
findet in den nächsten fünf Jahren in verschiedenen Städten des<br />
Ruhrgebiets statt. Party-Auftakt ist am 25. August in Essen.<br />
jetzt kostenlos bestellen unter www.travel-one.net<br />
Foto: xxxxxxx<br />
■ »Wir vermitteln an Sie direkt<br />
und ohne Umwege!« So wirbt<br />
das kürzlich online gegangene<br />
Portal Bookportugal.com für Portugalbausteine.<br />
Auf den ersten<br />
Blick nichts Ungewöhnliches –<br />
außer, dass es sich beim Betreiber<br />
um ein Unternehmen der TUI<br />
handelt, genauer um die portugiesische<br />
Tochter TUI Portugal.<br />
Bookportugal.com hat ein<br />
breites Angebot auf der Seite, augenscheinlich<br />
mehr als im TUI-<br />
Katalog. Um dem Benutzer die<br />
Suche nach dem passenden Urlaub<br />
zu erleichtern, ist der Internetauftritt<br />
zusätzlich nach Themen<br />
sortiert: Familien-, Wellness,<br />
Pärchen-, Sport-, Golf- und Strandurlaub.<br />
Auch einen Button für<br />
Schnäppchen hat TUI Portugal<br />
eingerichtet.<br />
Auf der linken Seite sind die Top-<br />
Ten-Angebote absteigend nach<br />
Preisen sortiert gelistet. Transfers<br />
vom Flughafen ins Hotel mit dem<br />
Taxi, Mini- oder dem Reisebus<br />
sind darüber hinaus mit einem<br />
Klick buchbar. Das gleiche gilt für<br />
eine Palette an Ausflügen.<br />
Die Reisebüros will das Unternehmen<br />
dabei nicht links liegen<br />
lassen. Wer den Button »Partner«<br />
anklickt, gelangt in einen geschützten<br />
Bereich. Interessierte<br />
Agenturen können sich dort anmelden.<br />
Ähnliche TUI-Portale<br />
von Incoming-Agenturen gibt es<br />
bereits für Zypern, Malta, Türkei,<br />
Kroatien und die Costa Blanca.<br />
info@bookportugal.com<br />
Kontakt für Reisebüros mit<br />
Interesse an Zusammenarbeit<br />
Der Thalys fährt ebenfalls für die europäische Bahnkooperation<br />
Eisenbahnen gründen Railteam<br />
■ Am 2. Juli unterzeichneten die Deutsche Bahn, SNCF, SNCB, NS<br />
Hispeed, ÖBB, SBB, Eurostar UK die Gründungsurkunde für den europäischen<br />
Verbund Railteam. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die<br />
Angebote besser zu vernetzen und »die Bahn als echte Alternative zu<br />
Flugzeug und Auto zu positionieren«. Bis 2010 will der Verbund das<br />
Netz der Hochgeschwindigkeitsstrecken von 4.700 auf 6.000 Kilometer<br />
ausbauen. Derzeit beraten die Partner über Vertriebsstrukturen.<br />
2009 soll eine gemeinsame Vertriebsplattform in Betrieb gehen.<br />
www.railteam.eu<br />
Informationen zu Netz und Produkten<br />
6 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
i<br />
i
Cook baut Eigenvertrieb um<br />
■ Im Eigenvertrieb von Thomas Cook tut sich was. Der Konzern<br />
fasst den gebundenen Vertrieb unter der Dachmarke »Thomas<br />
Cook Partner Group« zusammen. Dazu gehören die Thomas Cook<br />
Reisebüros, Holiday Land, Neckermann Reisen Team und Partner,<br />
die Gesellschaft für Reisevertriebssysteme (GfR) und 152 Karstadt-<br />
Büros. Zusammen hat die Partner Group mehr als 1.200 Vertriebsstellen<br />
und steht für 1,6 Milliarden Euro touristischen Umsatz.<br />
Die Karstadt-Reisebüros<br />
bleiben organisatorisch und<br />
wirtschaftlich bei der Warenhaus<br />
GmbH und beziehen<br />
von Thomas Cook zum Beispiel<br />
Technik- und Marketing-Dienstleistungen.<br />
Im<br />
Gegenzug bekommen die<br />
TC-Veranstalter Priorität im<br />
Reisebüro-Sortiment. Partner-<br />
Group-Chef Christian Würst<br />
sieht im Dienstleistungsvertrag<br />
mit Karstadt eine »konse-<br />
Würst: Karstadt-Reisebüros<br />
bleiben selbstständig<br />
Abmahnwelle<br />
ist gestoppt<br />
■ Die Wuppertaler Anwaltskanzlei<br />
Esch & Kramer nimmt<br />
die kürzlich an Reiseunternehmen<br />
verschickte Massenabmahnung<br />
zurück. Die<br />
Anwälte hatten die Firmen<br />
wegen fehlerhafter und unvollständiger<br />
Angaben auf<br />
Geschäftsbriefen abgemahnt.<br />
Der Veranstalter Tour Extrem,<br />
der hinter der Abmahnwelle<br />
stecken soll, hat sich<br />
jedoch von der Aktion distanziert<br />
und die Rücknahme veranlasst.<br />
Weder bestehe eine<br />
direkte Geschäftsbeziehung<br />
zu der Kanzlei, noch der Anlass,<br />
eine derartige Unterlassungserklärung<br />
zu formulieren,<br />
schreibt Geschäftsführer<br />
Marc Iori an betroffene Firmen.<br />
Über die Hintergründe<br />
der »falschen« Abmahnungen<br />
wollen die Anwälte<br />
nichts sagen.<br />
quente Weiterführung« der<br />
Thomas-Cook-Strategie, die<br />
einen Ausbau des gebunde-<br />
nen Vertriebs vorsehe. Neuerungen für den Fremdvertrieb will der<br />
Konzern morgen auf einer Pressekonferenz bekannt geben.<br />
■ »Wir üben so viel Druck aus wie möglich«, sagt<br />
der Deutschland-Chef von British Airways, Paolo<br />
De Renzis. Denn natürlich ist dem Airline-Manager<br />
die britische Handgepäckregelung, die nur ein<br />
einziges Gepäckstück erlaubt, ein Dorn im Auge.<br />
Die längeren Abfertigungszeiten machen Airlines<br />
und Passagieren das Leben vor allem am ohnehin<br />
Foto: Kessler Medien<br />
News, Facts, Trends PULS<br />
Kathedrale in Palma: Auf den Balearen regieren wieder die Linken<br />
Ökosteuer kein Thema auf Malle<br />
■ Nach dem Regierungswechsel auf den Balearen hat der Sozialist<br />
Francesc Antich auf Mallorca am vergangenen Freitag wieder das Amt<br />
des Ministerpräsidenten übernommen.<br />
Der Name Antich ist der Reisebranche ein Begriff. Er wurde für die<br />
rückläufigen Urlauberzahlen verantwortlich gemacht, nachdem er<br />
während seiner letzten Regierungszeit 1999 bis 2003 die Touristensteuer,<br />
die Ecotasa, eingeführt hatte. Diesen Fehler scheint er in der<br />
jetzigen Amtszeit nicht wiederholen zu wollen. Er stelle das aktuelle<br />
Tourismusmodell nicht in Frage, heißt es.<br />
Die deutschen Reiseveranstalter, wie die Rewe Pauschaltouristik<br />
und FTI, stehen dem neuen Mann offen gegenüber. Einen Paradigmenwechsel<br />
erwarten sie nicht. »Obwohl der Blick sicherlich wieder stärker<br />
auf die Umweltthemen gelenkt wird, erwarte ich keine Neuauflage<br />
der Ökosteuer«, sagt FTI-Geschäftsführer Boris Raoul. Und: »Unter diesen<br />
Voraussetzungen und bei enger Absprache mit den Veranstaltern<br />
und Hoteliers stehe ich einem ‚Wiedersehen‘ mit Ministerpräsident<br />
Francesc Antich durchaus positiv gegenüber.«<br />
BA verspricht schnellere Abwicklung<br />
überlasteten Flughafen London-Heathrow schwer.<br />
Ob jedoch eine Lockerung der Vorschriften nach<br />
dem fehlgeschlagenen Anschlag auf den Flughafen<br />
Glasgow realistisch ist, steht in den Sternen.<br />
Ungeachtet der Sicherheitsvorschriften soll<br />
am 27. März 2008 alles besser werden. Dann eröffnet<br />
in Heathrow Terminal 5. Dort sollen 92<br />
Prozent aller BA-Flüge auf dem Airport abgefertigt<br />
werden – rund 30 Millionen Passagiere pro Jahr.<br />
Für Umsteige-Passagiere aus Deutschland – immerhin<br />
40 Prozent derer die hierzulande eine BA-<br />
Maschine besteigen, werden die Wartezeiten<br />
»kürzer und angenehmer«, kündigt De Renzis an.<br />
Ab 2008 sollen BA-Kunden zudem in die<br />
USA reisen können, ohne in London umzusteigen.<br />
Sobald das Open-Sky-Abkommen in Kraft<br />
tritt, sind Nonstop-Transatlantik-Flüge von europäischen<br />
Airports geplant – zunächst vermutlich<br />
nach New York. Im Gespräch sind neben Frankfurt<br />
Amsterdam, Brüssel, Paris und Mailand.<br />
Seit Dezember 2006 führt Paolo De Renzis die<br />
Geschäfte der Airline in Deutschland<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 7
PULS News, Facts, Trends<br />
Updates<br />
Der Reisepavillon findet vom 18. bis 20. Januar 2008, zeitgleich<br />
zur CMT, erstmals in Stuttgart statt. Von nächstem Jahr an soll die<br />
»Internationale Messe für anderes Reisen« in allen geraden Jahren<br />
in Stuttgart stattfinden, in den ungeraden Jahren bleibt es beim<br />
angestammten Standort Hannover.<br />
Die neuen Kataloge Mexiko/Lateinamerika und Cuba/Karibik von<br />
Miller Reisen sind erschienen. Ausgebaut wurden die Segmente<br />
Natur- und Abenteuertourismus, neu sind Touren zu Kaffeefincas.<br />
Neues Zielgebiet in der Karibik ist Grenada.<br />
Unter www.slr-info.de können Reisebüros individuelle Flyer aus dem<br />
Programm von Schauinsland erstellen. Diese können auch per PDF<br />
als E-Mail-Newsletter verschickt werden.<br />
Carlson Wagonlit hat weitere 26 Prozent am indischen Joint<br />
Venture AFL übernommen und besitzt nun 76 Prozent.<br />
Die Skyteam-Mitglieder Air France, Alitalia, CSA Czech Airlines,<br />
Delta, KLM und Northwest haben in den USA Antitrust-Immunität<br />
beantragt. Zum Antrag gehört eine Joint Venture Vereinbarung<br />
zwischen Air France, KLM, Delta und Northwest, die zu einer<br />
umfassenden Allianz im Atlantik-Verkehr führen könnte.<br />
Canusa hat die neuen Winterkataloge veröffentlicht. In Kanada<br />
können Kinder bis 15 oder 18 Jahre in einigen Resorts kostenlos Ski<br />
fahren. In Banff ist Heli-Skiing jetzt als Tagesausflug buchbar.<br />
Bis Oktober sollen 10.000 Hotels im Portal gelistet sein<br />
B2B-Portal made in Mallorca<br />
■ Als Online-Plattform für besondere<br />
Adressen will das neue Hotelportal<br />
Valadis.com im deutschen<br />
Markt Vertriebspartner gewinnen.<br />
Rund 5.000 Häuser der Vier- und<br />
fünf-Sterne-Kategorie weltweit hat<br />
die Plattform bereits im Angebot;<br />
darunter sind viele Boutique- und<br />
kleinere Familienhotels, Villen in<br />
Italien, Paläste in Portugal, die spanischen<br />
Paradores und nicht zuletzt<br />
der einheimische Zusammenschluss<br />
von »Hotels mit Charakter«,<br />
Reis de Mallorca. Allein in Paris<br />
bietet Valadis.com rund 300 Boutique-Hotels<br />
an – das Angebot erstreckt<br />
sich vom kanarischen Landhaus<br />
bis zum japanischen Ryokan.<br />
Der Indische Ozean feiert Premiere im Öger-Katalog<br />
Öger fliegt nach Mauritius<br />
■ Im neuen Winterprogramm nimmt Öger erstmals Mauritius als<br />
Fernstreckenziel in den Katalog auf. Zur Wahl stehen sechs Hotels mit<br />
drei bis fünf Sternen. In den anderen Fernzielen wie Thailand wird das<br />
Hotel- und Flugangebot erweitert. Durch den leicht erhöhten Fluganteil,<br />
sind die Preise für die Fernreisen im Winterkatalog um ein bis zwei<br />
Prozent höher als im Vorjahr, heißt es aus Hamburg.<br />
Im Stammland Türkei hat Firmen-Chef Vural Öger das Programm<br />
in den Segmenten Langzeiturlaub und Sport ausgebaut, so unter anderem<br />
im wieder eröffneten Majesty Resort Mirage Park. Für den 2. März<br />
steht der 3. Internationale Öger Antalya Marathon im Wettkampfkalender.<br />
»Die Preise für die Türkei bleiben stabil«, berichtet Öger.<br />
www.oeger.de<br />
Ausführliche Infos zum Majesty Resort Mirage Park<br />
8 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
i<br />
Auch im Tagungs- und Kongressgeschäft<br />
ist man aktiv. Auf der<br />
Buchungsmaske können Räumlichkeiten<br />
und Services für große<br />
und kleine Meetings gleich mitreserviert<br />
werden.<br />
Antonio Penya, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Unternehmens,<br />
das als Tochter des<br />
Unternehmensverbundes Grupo<br />
Transversal firmiert, hat als Kunden<br />
ausschließlich Reisebüros<br />
und kleinere Veranstalter im Visier.<br />
Der Zugang zu der B2B-Plattform<br />
ist Geschäftspartnern vorbehalten.<br />
Ein Portal für Endverbraucher<br />
ist nicht geplant.<br />
Die Zusammenarbeit soll für<br />
den Vertrieb ohne Risiko sein,<br />
verspricht Penya. Installation und<br />
Nutzung des Tools sind kostenlos;<br />
für jede Buchung gibt es zwischen<br />
elf und 14 Prozent Provision.<br />
Wahlweise kann die Zusammenarbeit<br />
auch auf der Basis von<br />
Nettopreisen erfolgen.<br />
i<br />
www.valadis.com<br />
Website mit Kontaktdaten<br />
Condor doch<br />
nach Banjul<br />
■ Gambia bleibt auf der touristischen<br />
Landkarte der<br />
deutschen Veranstalter. Anders<br />
als in TRAVEL ONE berichtet,<br />
fliegt Condor im Winter<br />
weiter nach Banjul. Jeden<br />
Dienstag startet eine Boeing<br />
757 nonstop aus Frankfurt in<br />
das westafrikanische Land.<br />
Neben den Kontingenten für<br />
Veranstalter verkauft Condor<br />
auch Einzelplätze.<br />
Der Senegal hingegen<br />
steht nicht mehr im Flugplan.<br />
Nachdem der größte Sitzefüller<br />
Aldiana seinen Club in<br />
Dakkar aufgegeben hat, wurde<br />
das Ziel gestrichen. Früher<br />
flog Condor Gambia und Senegal<br />
kombiniert an.<br />
www.condor.de<br />
i Winterflugplan und<br />
Reiseinfos über Gambia<br />
Foto: MTPA
Garuda auf der<br />
Schwarzen Liste<br />
■ Die EU-Kommission hat<br />
die schwarze Liste der Airlines<br />
mit Flugverbot in Europa<br />
aktualisiert. Die Kommission<br />
hat erstmals alle 51 in Indonesien<br />
zugelassenen Fluggesellschaften<br />
inklusive Garuda<br />
auf die Liste gesetzt. Neu ist<br />
auch der angolanische Staatscarrier<br />
TAAG Angola Airlines,<br />
der bislang Flüge von Paris<br />
und Lissabon nach Luanda<br />
durchgeführt hat.<br />
Die Beschränkungen für<br />
Pakistan International Airlines<br />
wurden gelockert. PIA<br />
darf neben der Boeing-777-<br />
Flotte jetzt auch bestimmte<br />
Boeing 747 und Airbus 310<br />
für Europaflüge einsetzen.<br />
http://ec.europa.eu/<br />
i transport/air-ban/list_<br />
de.htm.de<br />
Weiterhin ein Touristenziel? Marib, die einstige Hauptstadt der legendären Königin von Saba<br />
Neue Situation im Jemen<br />
■ Abwartend verhalten sich die<br />
Veranstalter, die den Jemen anbieten.<br />
Bis Redaktionsschluss haben<br />
sie keine Konsequenzen aus dem<br />
Selbstmordattentat in der Provinz<br />
Marib gezogen. Eine Ausnahme<br />
ist Studienreisespezialist<br />
Studiosus, der den Ort des Anschlags<br />
künftig meiden will.<br />
Tenzer baut Organisation um<br />
Foto: Yemen Tourism<br />
Blaser (l.) wird der<br />
starke Mann im<br />
Marketing,<br />
Ostermaier im<br />
Produktmanagement<br />
■ »Schlagkräftiger und selbstständiger« sollen die einzelnen Management-<br />
Einheiten von Neckermann Flugreisen künftig sein, sagt Michael Tenzer,<br />
Chef des wichtigsten Profit-Centers von Thomas Cook im deutschen<br />
Markt. Der Fokus der Arbeit müsse sich künftig stärker auf Vermarktung<br />
und Steuerung richten als auf Produktion und Einkauf, so Tenzer.<br />
Äußerlich erkennbar ist zunächst eine Straffung der Organisation. Aus<br />
den bisher 17 Verantwortungsbereichen sind neun geworden. Für das<br />
übergreifende Marketing ist künftig Beat Blaser zuständig. Der Schweizer<br />
ist seit 2004 bei Thomas Cook. Das gesamte Produktmanagement leitet<br />
Robert Ostermaier, ein früherer Kreutzer-Mann, der seit 2004 Bereichsleiter<br />
Touristik bei Touropa war. Richard Brodrecht, bisher ins Globe-Projekt<br />
involviert, leitet ab August Flug- und Yieldmanagement. Planung und Prozessüberwachung<br />
führt Hans-Jürgen Klein, die Katalogproduktion und die<br />
Kooperation mit Fremdenverkehrsämtern verantwortet Manfred Weis.<br />
Am 2. Juli sprengte sich ein Attentäter<br />
am viel besuchten Balkis-<br />
Tempel in die Luft und tötete so<br />
sieben spanische Touristen sowie<br />
deren zwei Fahrer. Die jemenitischen<br />
Behörden vermuten, dass<br />
das Terrornetzwerk Al Qaida hinter<br />
dem Anschlag steckt. Trifft<br />
dies zu, sind die Veranstalter im<br />
Jemen mit einer neuen Situation<br />
konfrontiert. Zwar war es nie<br />
ganz ungefährlich, das Land zu<br />
bereisen. Immer wieder entführten<br />
Stammesmitglieder ausländische<br />
Touristen. Doch gingen die<br />
Entführungen meist glimpflich<br />
aus, und sie hatten keinen terroristischen<br />
Hintergrund.<br />
Derzeit haben die Veranstalter<br />
keine Gäste im Jemen. Die<br />
nächsten Reisen sind im Herbst.<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 9
PULS Interview<br />
Das Interview führte<br />
Christian Schmicke<br />
In wenigen Tagen werden<br />
die neuen Provisionsmodelle<br />
von TUI und Thomas Cook<br />
veröffentlicht. Bewegen sich<br />
die beiden Konzerne damit in<br />
die richtige Richtung?<br />
■ Dazu kann ich heute noch<br />
nichts sagen. Wir werden in die<br />
Diskussion erst dann einsteigen,<br />
wenn die Modelle auf dem Tisch<br />
liegen.<br />
Thomas Cook, vor allem<br />
Neckermann, bleibt in diesem<br />
Jahr hinter den Erwartungen<br />
zurück. Ist das die Quittung<br />
des Vertriebs für das aktuelle<br />
Provisionsmodell?<br />
■ In der Tat hat sich Thomas<br />
Cook dieses Jahr nicht sehr positiv<br />
entwickelt, und diese Entwicklung<br />
ist von vielen Büros bewusst<br />
forciert worden.<br />
Wie steht es um TUI<br />
und Rewe?<br />
■ TUI ist in diesem Jahr klar auf<br />
der Gewinnerseite. Die Rewe Touristik<br />
hält sich in Summe auf Vorjahresniveau.<br />
Was ist aus dem Bekenntnis<br />
zum Mittelstand geworden,<br />
das Sie bei der RTK-<br />
Jahrestagung im November<br />
abgegeben haben?<br />
■ Die mittelständischen Veranstalter<br />
schneiden insgesamt gut ab.<br />
Und die Veranstalter, die sich als<br />
Fairplay-Partner zu uns bekannt<br />
Thomas Bösl ist Geschäftsführer von RT Reisen und der<br />
Reisebürokooperation RTK mit rund 2.500 Mitgliedern, Sprecher der<br />
Reisebüro-Allianz QTA und Executive Director von RTK International.<br />
Kommt Ihre Eigenmarke<br />
jetzt in Gang, Herr Bösl?<br />
haben, liegen nochmal besser im<br />
Rennen. Bei einigen von ihnen<br />
verzeichnen wir Zuwachsraten im<br />
zweistelligen Bereich.<br />
Und wie beurteilen Sie das<br />
laufende Sommergeschäft insgesamt?<br />
■ Es wird am Ende auf ein bescheidenes<br />
Wachstum hinauslaufen.<br />
Das ist kein Erfolg, sondern es<br />
drückt auf die Stimmung – vor<br />
allem, weil in diesem Jahr keine<br />
massiven externen Einflüsse wie<br />
etwa Anschläge, Seuchen oder<br />
Naturkatastrophen dazu beigetragen<br />
haben.<br />
Dabei sind die Konjunkturdaten<br />
doch günstig. Warum läuft<br />
es trotzdem nicht wie gewünscht?<br />
■ Es gibt keine einfache Erklärung.<br />
Ein Faktor ist sicher der<br />
Trend zum Deutschland-Urlaub.<br />
Darauf haben wir die Reisebüros<br />
zwar vorbereitet, aber es gibt einfach<br />
viele Menschen, die direkt<br />
beim Hotelier anrufen. Die vielen<br />
Flugportale, die um Kundschaft<br />
werben, nagen ebenfalls an unse-<br />
ren Umsätzen. Und nicht zuletzt<br />
sind die Verkaufsaktionen über<br />
Discounter wie Aldi oder Lidl<br />
zwar im Einzelnen nicht erheblich,<br />
aber in der Summe wirken<br />
sie sich schon auf die Geschäftsentwicklung<br />
aus.<br />
Ihre Eigenmarke Merson, das<br />
Abwehrmittel gegen Konzerndominanz<br />
und Konkurrenz im<br />
Internet, hatte einen eher<br />
schleppenden Start. Wo steht<br />
die Marke heute?<br />
■ Ihre These vom schleppenden<br />
Start kann ich nicht bestätigen.<br />
Wir haben Merson kräftig weiterentwickelt<br />
– zuletzt durch ein<br />
neues Tool, das Reisebüros die<br />
Möglichkeit gibt, die Bruttopreise<br />
manuell zu verändern. Wenn der<br />
Verkäufer das Gefühl hat: ‚Der<br />
Preis ist gut, da kann ich noch ein<br />
paar Euro draufschlagen‘, dann<br />
hat er die Möglichkeit dazu. Das<br />
wird sehr gut angenommen.<br />
Das Flugangebot in Merson<br />
konzentriert sich bislang auf<br />
Air Berlin, Condor und TUIfly.<br />
Ist es nicht an der Zeit, Low-<br />
cost-Carrier wie Ryanair und<br />
Easyjet, aber auch Linienflüge<br />
zu integrieren?<br />
■ Das ist ein zweischneidiges<br />
Schwert. Einerseits ist uns natürlich<br />
daran gelegen, mit Flugpartnern<br />
wie Air Berlin oder Condor<br />
gute Umsätze zu erzielen. Andererseits<br />
sucht der Kunde die Auswahl<br />
und will aus dem Vollen<br />
schöpfen. Deshalb wird die Aufnahme<br />
von Lowcost-Airlines wie<br />
Easyjet und Ryanair sowie Linienflügen<br />
in das Flugangebot von<br />
Merson geprüft.<br />
Wann ist es so weit?<br />
■ Auf einen Zeitpunkt will ich<br />
mich noch nicht festlegen. Zunächst<br />
einmal war es für uns<br />
wichtig, aktuelle Preise der Ferienflieger<br />
in Merson zu integrieren,<br />
um dieses Geschäft nicht an<br />
den Reisebüros vorbeilaufen zu<br />
lassen. Das ist uns gelungen. Reisebüros<br />
können für den Kunden<br />
sogar die aktuellen <strong>One</strong>way-Preise<br />
buchen und somit je nach<br />
Wunsch die verschiedenen Airlines<br />
kombinieren. Hinflug mit Air<br />
Berlin und Rückflug mit Condor<br />
Die Raiffeisen-Tours-Kooperation (RTK) hat im vergangenen Geschäftsjahr mit 2.490<br />
Vertriebsstellen 1,9 Milliarden Euro umgesetzt. Zur RTK-Gruppe zählen zudem die Joint Ventures TUI<br />
<strong>Travel</strong> Star und Neckermann Reisen Team/Partner, an denen RTK mit jeweils 50 Prozent beteiligt ist.<br />
Insgesamt betrug der Umsatz der RTK-Gruppe 2005/06 rund 2,7 Milliarden Euro. Zusammen mit<br />
Schmetterling und Best/RMG bildet die RTK-Gruppe die Mega-Allianz QTA, die es auf 6.420<br />
Vertriebsstellen und einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro bringt. Als Bestandteil der RTK ist im<br />
vergangenen Jahr die Reisebüromarke »Mein Reisespezialist« ins Leben gerufen worden. Sie soll den<br />
neutralen Gegenpol zu den Joint Ventures mit TUI und Thomas Cook bilden.<br />
10 TRAVEL ONE 11.7.2007
oder TUIfly ist bei Merson kein<br />
Problem – somit ergeben sich attraktive<br />
Flugkombinationen. Nun<br />
stehen die nächsten Schritte auf<br />
der Agenda.<br />
Sind Sie zum Fan der völligen<br />
Flexibilisierung geworden?<br />
■ Nein. Schließlich hat die Touristik<br />
mit festen Kontingenten und<br />
Preisen lange Zeit gut gelebt. Aber<br />
wenn sich die Dinge ändern, darf<br />
man die Augen nicht davor verschließen.<br />
Die Preise müssen flexibler<br />
werden, um Reisebüros im<br />
Wettbewerb mit anderen Vertriebskanälen<br />
wettbewerbsfähig<br />
zu halten. In dieser Hinsicht sind<br />
den Veranstaltern allerdings durch<br />
die Katalogpreisbindung juristische<br />
Fußfesseln angelegt. Dafür<br />
eine Lösung zu finden, ist eine<br />
Herausforderung für die gesamte<br />
Branche.<br />
Zurück zu Ihren Projekten.<br />
Wie hat sich die neutrale Reisebüromarke<br />
»Mein Reisespezialist«<br />
entwickelt?<br />
■ Prima. Wir haben mittlerweile<br />
knapp 250 Mitglieder und rechnen<br />
damit, dass es bis zum Jahresende<br />
etwa 280 werden.<br />
M<br />
Woher kommen die Büros?<br />
■ Der Löwenanteil stammt natürY<br />
lich aus der RTK; das war ja auch CM<br />
so geplant. Aber es gab auch<br />
MY<br />
schon einige Zugänge aus anderen<br />
Systemen.<br />
CY<br />
Schaffen Sie die angestrebte<br />
K<br />
Flächendeckung?<br />
■ Ja, ich bin sehr zuversichtlich,<br />
dass wir dieses Ziel in zwei bis<br />
drei Jahren erreicht haben. Dafür<br />
benötigen wir 400 bis 450 Reisebüros;<br />
das entspricht in etwa der<br />
heutigen Größenordnung von TUI<br />
<strong>Travel</strong> Star.<br />
Wird sich das neutrale Konzept<br />
dauerhaft durchhalten<br />
lassen?<br />
■ Ich bin überzeugt davon, dass es<br />
auch in 20 Jahren neutrale Reisebüros<br />
gibt, die erfolgreich sind. Ich<br />
bleibe dabei: das wichtigste ist, dass<br />
ein Reisebüro in dieser Hinsicht<br />
überhaupt eine klare Entscheidung<br />
C<br />
CMY<br />
trifft. Wenn mein Kundenkreis und<br />
das Know-how meiner Mitarbeiter<br />
zu einem Veranstalter-System wie<br />
TUI <strong>Travel</strong> Star oder Neckermann<br />
Reisen Partner passen, ist das der<br />
Königsweg. Ist das nicht der Fall,<br />
bin ich als neutraler Anbieter wie<br />
zum Beispiel »Mein Reisespezialist«<br />
besser aufgestellt.<br />
Im November findet die erste<br />
gemeinsame Jahrestagung der<br />
QTA statt. Wie groß wird die<br />
Veranstaltung?<br />
■ Wir rechnen mit mehr als<br />
1.000 Teilnehmern.<br />
Werden sich die einzelnen<br />
Reisebüros in einer so großen<br />
1963_TO_152x210_429.ai 22.06.2007 17:18:10 Uhr<br />
Veranstaltung überhaupt<br />
wiederfinden?<br />
■ Natürlich wird bei der Jahrestagung<br />
in Kairo ein ganzer Tag der<br />
QTA und den gemeinsamen Anliegen<br />
aller Mitglieder gewidmet. Aber<br />
daneben wird es noch genügend<br />
Spielräume für die Anliegen der einzelnen<br />
Kooperationen geben.<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 11
Kampf um jeden Euro: die Arbeitnehmervertreter wollen 120 mehr<br />
Verdi fordert<br />
mehr Geld<br />
Die TARIFVERHANDLUNGEN stehen bevor. Die Gewerkschaft<br />
setzt sich vor allem für die unteren Gehaltsgruppen ein.<br />
Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi<br />
liegen auf dem Tisch. Der Fachbereich<br />
»Besondere Dienstleistungen«, Fachgruppe<br />
Reisebüros, Reiseveranstalter, Touristik<br />
hat nach einer Beratung der Bundestarifkommission<br />
am 29. Juni beschlossen, dass alle Beschäftigten,<br />
die nach dem Gehaltstarifvertrag<br />
entlohnt werden, rückwirkend vom 1. Juli an<br />
eine Gehaltserhöhung um 120 Euro erhalten<br />
sollen. Ob man dies als maßlos oder als moderate<br />
Forderung betrachtet, ist Ansichtssache.<br />
Jedenfalls würde die einheitliche Gehaltsanhebung<br />
über alle »Beschäftigungsgruppen« – so<br />
heißen die verschiedenen Verantwortungs-<br />
und Vergütungsstufen – dazu führen, dass<br />
Mitarbeiter, die das Anfangsgehalt in Beschäftigungsgruppe<br />
C erhalten, 7,2 Prozent mehr<br />
erhalten. Führungskräfte mit langjähriger Erfahrung<br />
in Beschäftigungsgruppe H würden<br />
mit der monatlichen 120-Euro-Spritze eine<br />
Anhebung von 3,2 Prozent bekommen. Insgesamt<br />
würden die einzelnen Gehaltsstufen bei<br />
einer einheitlichen Erhöhung dichter zusammenrücken.<br />
GRIFF IN DIE MINDESTLOHN-SCHATULLE.<br />
Zumindest rhetorisch in die Nähe des derzeit<br />
heiß diskutierten Themas Mindestlöhne rückt<br />
eine weitere Forderung der Gewerkschaft.<br />
Die Beschäftigungsgruppe B, in der anzulernende<br />
Kräfte, Bürohilfskräfte, Boten, Lager-<br />
und Versandhelfer, Pförtner, Registratoren,<br />
Mitarbeiter der Poststelle, Beschäftigte in Callcentern<br />
und andere Mitarbeiter »mit einfachen<br />
Tätigkeiten« zusammengefasst sind, soll<br />
gestrichen werden.<br />
Diese Mitarbeiter erhielten bislang – je<br />
nach Berufserfahrung – zwischen 1.437 und<br />
1.725 Euro pro Monat. Nach den Vorstellungen<br />
von Verdi soll die Gehaltstabelle künftig<br />
erst bei 1.786 Euro beginnen. Setzt die Gewerkschaft<br />
ihre Forderung durch und zwingt<br />
die Arbeitgeber, die Vergütung auf der unteren<br />
Stufe derart anzuheben, könnten sich die betroffenen<br />
Mitarbeiter über eine Gehaltserhöhung<br />
um rund 24 Prozent freuen – vorausgesetzt,<br />
ihr Arbeitgeber beschäftigt sie unter<br />
diesen Voraussetzungen weiter und zieht es<br />
nicht vor, aus Festanstellungen Gelegenheits-<br />
Jobs zu machen.<br />
12 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Foto: stockxpert
VERZICHT AUF EINMAL-ZAHLUNGEN. Einmalige<br />
Zusatzzahlungen, wie sie die Beschäftigten<br />
mit den Gehaltsabrechnungen im Juli 2005<br />
und im Juli 2006 erhalten haben, sollen nach<br />
der Vorstellung der Arbeitnehmervertreter entfallen.<br />
Dass die Gewerkschaft deren Wegfall<br />
selbst fordert, dürfte seine Ursache nicht zuletzt<br />
darin haben, dass in den vergangenen<br />
beiden Jahren nicht alle Angestellten davon<br />
profitieren konnten. Im Vertrieb, also in Reisebüros<br />
und Geschäftsreiseunternehmen wurden<br />
die insgesamt 450 Euro den Mitarbeitern<br />
ebenso wenig ausgezahlt wie in Unternehmen<br />
mit negativem Betriebsergebnis.<br />
LEISTUNGSZULAGEN SOLLEN WEG. Zu den<br />
umstrittensten Punkten des Tarifabschlusses<br />
von 2005 zählte die Abkoppelung der Leistungszulagen<br />
zur Stufe 5 von der reinen Zeitautomatik.<br />
Bis dato erreichten Touristiker<br />
diese Stufe nach achtjähriger Zugehörigkeit zu<br />
einer Beschäftigungsgruppe – nun wurde eine<br />
Leistungskomponente »auf der Grundlage einer<br />
positiven jährlichen Beurteilung« durch<br />
den Arbeitgeber eingeführt. Volker Fasbender,<br />
Geschäftsführer der DRV-Tarifgemeinschaft,<br />
feierte diesen Schritt als Abkehr von starren<br />
Sonderzahlungen und Entgeltsprüngen. Henry<br />
Sieb, Verhandlungsführer bei Verdi, befürchtete<br />
hingegen, der Willkür der Arbeitgeber<br />
sei durch die Beurteilung Tür und Tor geöffnet.<br />
Deshalb holt Verdi nun zum großen Rundumschlag<br />
aus. Die Bedingungen für die Gewährung<br />
von Leistungszulagen in Stufe 5 sollen<br />
wieder gestrichen werden. »Verdi will zur<br />
reinen Zeitautomatik zurück«, kritisiert Fasbender.<br />
Mit der Tarifgemeinschaft sei das nicht<br />
zu machen.<br />
ENDE DER VARIABLEN VERGÜTUNG? Bei einer<br />
weiteren Komponente, deren Abschaffung<br />
die Arbeitnehmervertretung nun fordert, war<br />
dies absehbarer. Es handelt sich um die variab-<br />
Sieb: leistungsabhängige<br />
Zulagen sollen weg<br />
Fasbender: Unternehmen<br />
brauchen Flexibilität<br />
le Vergütung. 2005 hatte man sich darauf geeinigt,<br />
dass durch eine freiwillige Betriebsvereinbarung<br />
eine variable monatliche Vergütung<br />
in allen Beschäftigungsgruppen ermöglicht<br />
werden sollte. Je nach Beschäftigungsgruppe<br />
sollte es Unternehmen ermöglicht werden,<br />
ihren Mitarbeitern zwischen 95 und bis zu<br />
110 Prozent des Tarifgehalts auszuzahlen. Kri-<br />
terien zur Ermittlung des variablen Anteils<br />
sind seither die Erfüllung von Zielvereinbarungen<br />
sowie betriebliche Kennzahlen wie Umsatz,<br />
Anzahl der Buchungen, Deckungsbeiträge<br />
oder Provisionen.<br />
Schon damals hatte Sieb diesem Ansatz<br />
entgegengehalten, er verschärfe das Konkurrenzdenken<br />
unter den Mitarbeitern. Zudem<br />
sei in der betrieblichen Praxis oft nicht nachvollziehbar,<br />
ob ein Mitarbeiter, der Umsatz auf<br />
sich verbuchen kann, auch einen entscheidenden<br />
Beitrag zum Abschluss geleistet<br />
habe. Deshalb ist der<br />
Plan, die Möglichkeit zur variablen<br />
Vergütung wieder zu streichen,<br />
aus Gewerkschaftssicht<br />
folgerichtig.<br />
EIN HERZ FÜR AZUBIS. Bei den<br />
Auszubildenden will Verdi die<br />
Vergütung um 80 Euro aufstocken<br />
– das sind je nach Ausbildungsjahr<br />
zwischen 9,5 und<br />
13,5 Prozent. Das Urlaubsgeld<br />
soll auf einen einheitlichen Betrag<br />
von 300 Euro pro Jahr erhöht<br />
werden.<br />
WAS IST VERHANDELBAR? Am 17. Juli ist die<br />
erste Verhandlungsrunde geplant. Die Arbeitgeberseite<br />
hält sich bislang noch bedeckt; allerdings<br />
hat Dr. Helmut Rau, Leiter der Tarifabteilung<br />
auf Arbeitgeberseite, im Gespräch<br />
mit TRAVEL ONE durchblicken lassen, dass<br />
man auf eine weitere Flexibilisierung der Gehälter<br />
setzt. Damit folgt die Tarifgemeinschaft<br />
Das sind die Forderungen von Verdi:<br />
■ Gehaltserhöhung: in allen Stufen um 120 Euro pro Monat.<br />
■ Streichung der untersten Gehaltsstufen: Wegfall der Beschäftigungsgruppe B.<br />
■ Streichung der Einmalzahlungen.<br />
■ Streichung der Leistungszulagen: Wegfall leistungsgebundener Zulagen in Stufe 5.<br />
■ Streichung der variablen Vergütung: Wegfall des vorhandenen Gehaltskorridors,<br />
der zur Zeit auf der Basis freiwilliger Betriebsvereinbarungen genutzt werden kann.<br />
■ Kurze Laufzeit: In einem Jahr soll neu verhandelt werden.<br />
Das will die DRV-Tarifgemeinschaft:<br />
■ Keine Gehaltssprünge: keine oder moderate Tarifanhebung.<br />
■ Mehr Leistungsbezogenheit: die Einkünfte der Mitarbeiter sollen<br />
stärker an nachprüfbare Erfolgskriterien geknüpft werden.<br />
■ Kein Wegfall der Beschäftigungsgruppe B: für einfache Tätigkeiten<br />
soll es nicht wesentlich mehr Geld geben als bisher.<br />
Job SALES<br />
der Linie, die sie bei den vergangenen Verhandlungen<br />
eingeschlagen hat. Ziele sind die<br />
Knüpfung von Leistungszulagen an leistungsbezogene,<br />
überprüfbare Kriterien sowie die<br />
Einführung weiterer variabler Elemente, die<br />
sich an der individuellen Leistung der Mitarbeiter<br />
und an der wirtschaftlichen Situation<br />
des Unternehmens orientieren. Es sei »sehr<br />
wichtig, die Entgeltbemessung stärker mit der<br />
persönlichen Leistung zu verknüpfen«, so<br />
Fasbender.<br />
Zudem weist er darauf hin, dass die günstigen<br />
Rahmenbedingungen die die Gesamtwirtschaft<br />
erfasst und Arbeitnehmer zur Forderung<br />
nach kräftigen Gehaltserhöhungen<br />
veranlasst hätten, in der Touristik »noch nicht<br />
angekommen« seien. Ein wesentlicher Bestandteil<br />
der anstehenden Verhandlungen<br />
werde die »realistische Einschätzung der Geschäftsaussichten<br />
für die bevorstehende Wintersaison«<br />
sein. Christian Schmicke<br />
www.drv-t.de<br />
i Website der DRV-Tarifgemeinschaft<br />
www.verdi.de<br />
Unter »Branchen«, »Reisebüro«<br />
sind Infos und Kontaktdaten zu finden<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 13
SALES Job<br />
Mehr Geld im<br />
Portemonnaie<br />
Nicht in der Tarifgemeinschaft? Keine Gehaltserhöhung in Sicht? Über<br />
STEUERFREIE EXTRAS kann das monatliche Salär angereichert werden.<br />
Wer nach steuerfreien Gehaltsextras fragt, hat häufig mehr in der Tasche<br />
als Kollegen, die mehr Bruttogehalt ausbezahlt bekommen<br />
Einen Chef, der seinen Mitarbeitern in regelmäßigen<br />
Abständen freiwillig mehr<br />
Lohn für gute Leistung überweist, sucht<br />
man meist vergeblich, vor allem bei schlechter<br />
Konjunktur. Ein Trend, der sich seit einiger<br />
Zeit auch in der Touristik bemerkbar<br />
macht. Angela Hartmann, Inhaberin dreier<br />
Reisebüros in Wiesbaden, beobachtet diese<br />
Entwicklung mit wachsender Sorge: »Die Arbeit<br />
und die Bezahlung steht bei vielen Kollegen<br />
in keiner Relation. Die Situation ist katastrophal«,<br />
weiß sie aus zahlreichen Gesprächen<br />
mit Kollegen. Wenig verwunderlich<br />
findet Hartmann deshalb, dass gut ausgebildete<br />
Fachkräfte ihr Glück in anderen Berufen<br />
suchen. Für die Reisebürochefin sind regel-<br />
mäßige Gehaltserhöhungen eine Selbstverständlichkeit.<br />
Ebenso wie die Auszahlung<br />
des 13. Monatsgehalts.<br />
Mehr Infos rund um das Gehalt<br />
MIT GUTEN IDEEN DAS GEHALT AUFBES-<br />
SERN. Doch wem ein angemessenes Bruttogehalt<br />
verwehrt bleibt, muss nicht gleich die<br />
Branche wechseln. Als Angestellter ist es einen<br />
Versuch wert – am besten nach Rücksprache<br />
mit dem Steuerberater – seinem Vorgesetzten<br />
steuerfreie Gehaltsextras abzuringen.<br />
Nicht selten bringen diese unter dem Strich<br />
mehr als eine Erhöhung des Bruttogehalts.<br />
Profiteur ist nicht nur der Mitarbeiter, denn<br />
der Chef spart bei der Abmachung den Arbeitgeberanteil<br />
zur Sozialversicherung.<br />
VOM GUTSCHEIN BIS ZUM DARLEHEN. Die<br />
Palette der attraktiven Zugaben reicht vom<br />
Lohnsteuerabzug für Firmenwagen und Fahrtkostenzuschuss<br />
über Warengutscheine, der<br />
privaten Nutzung von Telekommunikationsgeräten,<br />
das heißt Telefon, Handy und Internet,<br />
bis zur Übernahme der Kosten für das<br />
Wirbelsäulentraining.<br />
Wenig bekannt ist die Möglichkeit, sich<br />
vom Arbeitgeber die Gebühren für die Kinderbetreuung<br />
bezahlen zu lassen. Die Zuschüsse<br />
sind nur dann steuer- und sozialabgabenfrei,<br />
wenn das Kind noch nicht in die Schule geht.<br />
Es muss im Kindergarten beziehungsweise in<br />
der Krippe sein oder von einer Tagesmutter<br />
betreut werden.<br />
Gute Karten haben auch Mitarbeiter, die<br />
sich weiterbilden möchten. Fortbildungen, bei<br />
denen der Arbeitgeber die Kosten übernimmt,<br />
können steuerfrei gewährt werden. Voraussetzung<br />
ist, dass die Lerninhalte mit dem Beruf<br />
des Angestellten zu tun haben. Das Unternehmen<br />
übernimmt in diesem Falle Seminargebühren,<br />
Übernachtungskosten, Verpflegungsmehraufwendungen<br />
sowie das Fahrtgeld.<br />
Eine weitere Möglichkeit, das Gehalt aufzubessern,<br />
sind Gutscheine im Wert von bis<br />
zu 44 Euro. Diese sind allerdings nur dann<br />
steuer- und abgabefrei, wenn auf ihnen Mengen<br />
und kein Betrag angegeben sind. Für die<br />
Tankgutscheine heißt das, dass auf dem Bon<br />
eine Literangabe und kein Betrag stehen<br />
muss. Yannick Fiedler<br />
■ Das Recht im Netz: www.gesetze-im-internet.de; steuerfreie Zuwendungen sind in Paragraf<br />
3 des Einkommensteuergesetz (EStG) aufgezählt. Alle dort aufgeführten Gehaltsbestandteile<br />
sind steuerfrei.<br />
■ Buchtipps: »Geheime Tricks für mehr Gehalt« von Martin Wehrle, Econ Verlag, Neuauflage<br />
2007; »Gehaltsverhandlungen für freche Frauen« von Cornelia Topf, Redline Wirtschaftsverlag;<br />
»Mehr Nettogehalt durch clevere Gehaltsextras«, kostenpflichtiges Download der Zeitschrift<br />
»Guter Rat«.<br />
14 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Foto: ccvision
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� Verlage<br />
»Auf Augenhöhe<br />
mit dem Chef verhandeln«<br />
■Wenn das Geschäft schleppend läuft, trauen sich Angestellte<br />
selten, mehr Gehalt zu fordern. Was raten Sie ihnen?<br />
Man muss sich bewusst machen, dass Unternehmen so lange Geld<br />
haben, wie sie nicht pleite sind. Und dass eine Gehaltserhöhung für<br />
ein Unternehmen keine Ausgabe sondern eine Investition bedeutet.<br />
Den Begriff Gehaltserhöhung sollte man ohnehin niemals<br />
verwenden. Ich spreche lieber von einer Gehaltsanpassung.<br />
■ Wie beginnt ein Mitarbeiter ein Gehaltsgespräch?<br />
Niemals mit der Forderung nach einer Gehaltserhöhung! Es ist<br />
wichtig, nicht gleich darüber zu sprechen, was ich möchte, sondern<br />
darüber, was ich der Firma biete. Die Grundfrage ist: »Wie<br />
hat sich meine Leistung seit der letzten Verhandlung entwickelt?«<br />
■ Wie bereitet man sich auf das Gespräch vor?<br />
Wer mehr Geld will, sollte ein Leistungstagebuch führen. Dort<br />
hält der Mitarbeiter wichtige Erfolge seiner Arbeit fest. Darunter<br />
fallen beispielsweise Fortbildungen oder Urlaubsvertretungen, für<br />
die die Firma normalerweise jemanden hätte einstellen müssen.<br />
travel one:Bus + Hotelreport 19.06.2007 22:59 Seite 1<br />
Job SALES<br />
Martin Wehrle bereitet Angestellte auf Gehaltsgespräche vor. Der Gehaltscoach weiß, wie Vorgesetzte<br />
ticken. Vor seiner Beratertätigkeit war er in einem Unternehmen in leitender Funktion tätig.<br />
Diese Leistungsmappe hat mehrere Vorteile. Sie dient im Gespräch<br />
als Gedächnisstütze, und der Vorgesetzte hat etwas in der Hand,<br />
wenn er die Entscheidung nicht alleine treffen kann.<br />
■ Was sollte der Angestellte noch beachten?<br />
Bevor man in das Gespräch geht, sollte man sich ein Maximal-,<br />
ein Minimal- und ein Alternativziel setzen. Wenn das Minimalziel,<br />
das heißt die Summe, die ich mindestens haben möchte, nicht<br />
erreicht wird, schlage ich als Alternative die steuerfreien Gehaltsextras<br />
vor.<br />
■ Viele Menschen sind im Personalgespräch sehr unsicher.<br />
Welchen Tipp haben Sie für Hasenfüße?<br />
Ein guter Trick ist, das Gespräch vorher zu üben. Ihr Partner<br />
schlüpft in die Rolle Ihres Chefs. Sagen Sie ihm, welche Reaktion<br />
Sie schlimmstenfalls erwarten. Solche Rollenspiele fördern das<br />
Selbstbewusstsein. Außerdem sollten Angestellte niemals den<br />
Konjunktiv im Gespräch verwenden. Man muss auf Augenhöhe<br />
mit dem Chef verhandeln. Yannick Fiedler<br />
7. bis 9. August<br />
Koelnmesse/Halle 10<br />
Global denken<br />
Gemeinsam planen<br />
Gezielt gewinnen<br />
Eintrittskarten via Internet<br />
www.rda-messe.de<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE<br />
Veranstalter: RDA-Workshop Touristik Service GmbH, Hohenzollernring 86, D-50672 Köln<br />
Eintritt nur für Fachbesucher. 15<br />
(Busunternehmen, Reisebüros<br />
Telefon: +49 (0) 2 21-12 04 48, Fax: +49 (0) 2 21-13 79 29, E-Mail: service@rda-workshop.de<br />
und Reiseveranstalter)
SALES Best xxxxxPractice<br />
Ich habe den Schritt nicht bereut. Nach zwei<br />
Monaten hatte ich die gesamte Investition<br />
wieder drin.« Michael Kühl betreibt seit einem<br />
halben Jahr ein Sonnenklar.tv-Reisebüro<br />
in Rostock – bislang das einzige in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Als Franchise-Nehmer der<br />
Marke musste er seine Agentur, die er seit<br />
Sonnenklar TV<br />
im Überblick<br />
■ Der Reise-Shoppingsender (FTI-Gruppe)<br />
strahlt sein Programm täglich 24 Stunden<br />
über Kabel und Satellit aus. Der Verkaufssender<br />
9 Live wird täglich zwei Stunden gefüttert,<br />
der Sender Tele 5 strahlt ebenso täglich ein bis<br />
zwei Stunden das Sonnenklar-Programm aus.<br />
Täglich außer Sonntag sendet auch NRW.TV<br />
■ Zielgruppe: Männer und Frauen im Alter<br />
zwischen 30 und 60 mit einem Haushalts-<br />
Nettoeinkommen von 2.000 bis 2.500 Euro.<br />
■ Umsatz: 122 Millionen Euro Umsatz im<br />
Geschäftsjahr 2005/06.<br />
Von der Mattscheibe<br />
ins Reisebüro<br />
Die NEUPOSITIONIERUNG als Sonnenklar TV-Reisebüro bringt einem<br />
etablierten Rostocker Reisebüro zusätzliches Geschäft.<br />
1994 führt, komplett umgestalten. Denn wer<br />
die Produkte, die täglich bis zu zwölf Stunden<br />
über die Mattscheibe flimmern, auch im Reisebüro<br />
verkaufen will, übernimmt den Markenauftritt<br />
vom Reiseverkaufssender Sonnenklar<br />
TV bis ins kleinste Detail. »Und Designermöbel<br />
sind nicht gerade günstig«, weiß Kühl<br />
Partner-Modelle<br />
bei Sonnenklar TV<br />
■ Möglich sind drei Modellvarianten.<br />
Bestehende Agenturen (die bestehende<br />
Agentur muss ein TVG-Büro sein und<br />
mindestens 750.000 Euro Umsatz machen)<br />
werden als Sonnenklar.tv-Büro neu<br />
ausgestattet. Neue Büros können mit einem<br />
Startkapital von 5.000 Euro über ein<br />
Pachtmodell eine Agentur eröffnen. Beim<br />
»Shop in Shop« erhalten die Büros eine<br />
multimediale Sonnenklar.tv-Ecke.<br />
■ Mehr Infos zum Geschäftsmodell:<br />
www.sonnenklartv-reisebuero.de<br />
aus jüngster Erfahrung. Doch wie gesagt, er<br />
weint seiner alten Agentur, einer FTI-Ferienwelt,<br />
keine Träne nach. Denn seit der Eröffnung<br />
des Sonnenklar-Büros, am 15. Dezember<br />
vergangenen Jahres, stellt er eine »deutliche<br />
Umsatzsteigerung« fest. Sogar in der Saure-<br />
Gurken-Zeit vor Jahresende seien mehr Kun-<br />
Das Sonnenklar-Büro<br />
in Rostock<br />
■ Inhaber: Michael Kühl,<br />
seit Mitte Dezember vergangenen Jahres<br />
Franchise-Nehmer der Marke Sonnenklar TV<br />
aus dem Hause TVG.<br />
■ Kontakt:<br />
Stockholmer Str. 1<br />
18107 Rostock<br />
T. 0381/7 60 03 60, Fax 0381/7 68 02 69<br />
täglich bis 24 Uhr unter T. 01805/40 16 40 04<br />
(»eigene« Callcenter-Nummer)<br />
■ Internetauftritt:<br />
www.sonnenklar.tv/rostock-luettenklein<br />
16 TRAVEL ONE 11.7.2007
den in sein Geschäft gekommen. »Ich wundere<br />
mich immer wieder darüber, wie viele Menschen<br />
sich die Sendungen anschauen«, sagt er.<br />
»Nachdem die Leute das Programm gesehen<br />
haben, kommen sie gezielt in den Laden«, erzählt<br />
Kühl. Auch während der Rostocker Reisemesse<br />
»Viva Touristika« im Januar, auf der er<br />
mit einem eigenen Stand auftrat, konnte er<br />
sich über mangelnde Aufmerksamkeit nicht<br />
beklagen: »An unserem Stand waren immer<br />
mindestens 30 Leute«, freut er sich über die<br />
Resonanz auf sein neues Büro.<br />
FTI SUCHT KREATIVE. Mit Kühl hat Birgit<br />
Aust, die bei der Reisebürokooperation TVG<br />
auch das Franchise der Marken Flugbörse,<br />
FTI Ferienwelt, 5 vor Flug und Sonnenklar.tv<br />
verantwortet, einen Bürobesitzer nach ihrem<br />
Geschmack gefunden. »Wir brauchen einen<br />
ganz bestimmten Typ Reisebüroinhaber«,<br />
verrät sie. Aust sucht kreative Köpfe. Innovative<br />
und aufgeschlossene Allrounder mit einem<br />
Faible für neue Medien und natürlich<br />
das Fernsehen. Potenziellen Lizenznehmern<br />
– sie müssen sich bewerben – stehen drei<br />
Franchise-Modelle zur Auswahl. Eine komplette<br />
Neupositionierung, eine Existenzgründung<br />
über ein Pachtmodell mit einem Startkapital<br />
von 5.000 Euro (Einrichtung, Buchhaltungsservice,<br />
Marketingunterstützung<br />
und Finanzierungshilfe werden gestellt) oder<br />
ein Shop-in-Shop-Modell mit Einrichtung einer<br />
multimedialen Sonnenklar.tv-Ecke. Bewerben<br />
kann sich jede Agentur mit hoher<br />
Besucherfrequenz. »Wir brauchen keine Büros<br />
auf der grünen Wiese«, stellt Aust klar.<br />
Der Reiseverkehrskaufmann aus Rostock<br />
ist vom Sonnenklar.tv-Konzept überzeugt,<br />
xxxxx SALES<br />
»Keine Billigprodukte« Michael Kühl<br />
weil via TV, Internet, Broschüren, Callcenter<br />
und stationärem Vertrieb sämtliche Kanäle bedient<br />
werden. Das Fernsehen hat es Kühl besonders<br />
angetan. »Ich mag die Art, wie der<br />
Sender den Zuschauern die Zielgebiete und<br />
Hotels präsentiert«, nennt der 40-Jährige einen<br />
Vorteil. Im Gegensatz zu den retouchierten<br />
Fotos in den Katalogen zeichneten die<br />
Filme über die vorgestellten Produkte ein ehrlicheres<br />
Bild, ist er überzeugt. Kühl schätzt<br />
aber auch die Möglichkeit, selbst eine Sendung<br />
zu moderieren. Erste Erfahrungen sammelte<br />
er bereits im Feriensupermarkt TV. Dass<br />
er auch beim Nachfolger in Ludwigsburg<br />
mehrmals Studioluft als Gastmoderator<br />
schnupperte, versteht sich bei seinem Engagement<br />
von selbst.<br />
Als Franchiser darf er bei Sonnenklar.TV<br />
dabei sein – entweder live oder während eines<br />
so genannten Callouts, bei dem er sein<br />
Büro vorstellen kann. Fotos vom Callout-<br />
Partner, dem Reisebüro, sowie die Adresse<br />
und Telefonnummer werden dann während<br />
der Verkaufssendung eingeblendet. Wer teilnehmen<br />
möchte, muss einen bestimmten<br />
Sonnenklar-Umsatz bringen. Dieser ist bei<br />
den Callouts niedriger angesetzt als bei den<br />
Studiobesuchen.<br />
ZWIEGESPRÄCH MIT DEM MODERATOR.<br />
Kühl scheut die Kamera nicht. Auch täglich<br />
mehr als eine halbe Million Zuschauer jagen<br />
ihm keinen Schrecken ein. »Ein Auftritt als<br />
Gastmoderator ist relativ einfach und macht<br />
Spaß«, erklärt er und versucht, Kollegen die<br />
Scheu vor dem Auftritt im Fernsehen zu nehmen:<br />
»Man vergisst schnell, dass man auf<br />
Sendung ist, da man sich in einem Zwiege-<br />
spräch mit dem Moderator befindet.« Letztendlich<br />
sei die Situation dieselbe wie bei einem<br />
individuellen Gespräch am Counter,<br />
und die Atmosphäre am Set sei außerordentlich<br />
locker.<br />
DAS FERNSEHEN BRINGT KUNDEN IN DEN<br />
LADEN. Doch für Michael Kühl steht nicht der<br />
Spaß an der Moderation von Reiseverkaufssendungen<br />
im Vordergrund. Er weiß um die<br />
Vorteile des Mediums, besonders in Kombination<br />
mit der Möglichkeit, das eigene Reisebüro<br />
zu präsentieren. »Dadurch wird beim Endverbraucher<br />
Vertrauen erzeugt«, sagt Kühl. Außerdem<br />
sei das Fernsehen ein guter Weg, einen<br />
Gast erst einmal in ein Reisebüro zu bekommen«,<br />
widerspricht er Stimmen, die sich<br />
den modernen Vertriebskanälen verschließen.<br />
»Ob das Sonnenklar TV-Produkt letztendlich<br />
zum Kunden passt, lässt sich im Verkaufsgespräch<br />
leicht klären«, sagt er. Notfalls weicht<br />
er auf andere Veranstalter aus. Schließlich<br />
kann er auf insgesamt 100 Anbieter zurückgreifen.<br />
»Dann bucht der Kunde eben das<br />
nächste Mal eine Reise aus dem Sonnenklar-<br />
Sortiment.«<br />
Schade findet er, dass seine Reisen bei vielen<br />
Kunden und Kollegen als Billigware verschrien<br />
sind. »Das stimmt nicht«, wehrt er<br />
sich. »Wellnessreisen und Kreuzfahrten auf<br />
Fünf-Sterne-Schiffen bezeichne ich nicht als<br />
Billigprodukte.« Und: »Ich habe Kunden, die<br />
für 5.000 Euro eine Reise gebucht haben«.<br />
Yannick Fiedler<br />
www.sonnenklartv-reisebuero.de<br />
Weitere Infos zum Geschäftsmodell<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 17<br />
i
SALES Zertifizierung<br />
Cookies erhalten<br />
die TÜV-Plakette<br />
Der TÜV Süd hat Servicequalität und Beschwerdemanagement der THOMAS<br />
COOK AG zertifiziert. Der Trend zum touristischen Gütesiegel hält an.<br />
Das Sechseck der Prüfstelle ist bundesweit das bekannteste Gütesiegel<br />
Der CEO hatte sich die Sache leichter vorgestellt.<br />
»Ich dachte, ich gehe mit meinem<br />
Strategiepapier dahin, erläutere es<br />
und fahre wieder nach Hause« sagt Peter<br />
Fankhauser, Chef der Thomas Cook Group für<br />
Kontinentaleuropa. Doch die TÜV-Prüfer hätten<br />
ihm genau auf den Zahn gefühlt: »Die haben<br />
Fragen aus allen möglichen Blickwinkeln<br />
gestellt und wirklich intensiv überprüft, ob<br />
wir das Thema im Griff haben.«<br />
INTERVIEWS, TESTS, KUNDENBEFRAGUNG.<br />
Natürlich wurden nicht nur mit dem Top-Management<br />
Interviews geführt. »Wir haben auf<br />
allen Hierarchiestufen der Abteilung Kundenmanagement<br />
Mitarbeiterinterviews geführt«,<br />
berichtet Philippe Böhm, der das Projekt beim<br />
TÜV Süd als Auditor betreut. Hinzu kamen 35<br />
»Mystery Analysen«, fingierte Beschwerden<br />
also, bei denen Reaktionszeiten, Prozesse und<br />
das Verhalten der Mitarbeiter gegenüber den<br />
Kunden überprüft wurden. Das Urteil der<br />
Gäste wurde durch eine Kundenbefragung er-<br />
mittelt, die laut Böhm den Anspruch auf Repräsentativität<br />
erheben kann.<br />
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. »Das<br />
Unternehmen lebt intern sowie extern eine definierte<br />
Servicekultur«, urteilt der TÜV und:<br />
»Insbesondere die Unternehmensleitung geht<br />
mit gutem Beispiel voran und lebt diese Ser-<br />
Fankhauser: Auf Herz und<br />
Nieren geprüft<br />
Von Düring: TÜV-Siegel<br />
garantiert Qualität<br />
vicekultur vor.« Für Colette Rückert-Hennen,<br />
die bei Thomas Cook das Kundenmanagement<br />
leitet, ist das Urteil eine Bestätigung. »Es zahlt<br />
sich aus, dass wir im Kundenservice nach und<br />
vor der Reise erfahrene, qualifizierte Mitarbeiter<br />
beschäftigen und sie mit hoher Entscheidungskompetenz<br />
ausgestattet haben«, meint<br />
sie. »80 Prozent aller Beschwerdefälle lösen die<br />
Mitarbeiter selbst, ohne einen Vorgesetzten zu<br />
Rate zu ziehen.«<br />
WELCHE PLAKETTE NÜTZT. Thomas Cook ist<br />
freilich nicht das erste touristische Unternehmen,<br />
das sich vom TÜV zertifizieren lässt. Neben<br />
dem »Safer-Shopping«-Siegel der Online-<br />
Anbieter, das vor allem die Einhaltung von Sicherheitsstandards<br />
garantiert, ist auch das Gütesiegel<br />
für Servicequalität bereits vergeben<br />
worden, unter anderem an die Reisebüros von<br />
TUI Leisure <strong>Travel</strong> (TLT), L‘Tur und Ebookers.<br />
Für die meisten Schlagzeilen sorgte die Zertifizierung<br />
der TLT-Reisebüros – nicht zuletzt deshalb,<br />
weil sich TLT-Chef Hasso von Düring und<br />
Heinz-Dieter Quack, Chef des europäischen<br />
Tourismus Instituts (ETI) und Erfinder eines<br />
eigenen Gütesiegels, über die Medien eine unterhaltsame<br />
Auseinandersetzung über die Qualität<br />
beider Siegel lieferten.<br />
Das ETI-Gütesiegel, bei dem der TÜV keine<br />
Rolle spielt, haben mittlerweile 143 Reisebüros<br />
erworben. Nachdem zunächst exklusiv<br />
Mitglieder der Best/RMG-Kooperation zertifiziert<br />
worden waren, finden sich nun unter den<br />
»ausgezeichneten Reisebüros« auch einige<br />
Derpart-, Schmetterling-, Reiseland- und TUI-<br />
<strong>Travel</strong>-Star-Agenturen.<br />
Wie die anderen Zertifikatsinhaber ist man<br />
übrigens auch bei Cook überzeugt, die Nase<br />
vorn zu haben. Denn, so bestätigt Professor<br />
Peter Schaff, Geschäftsführer der Management<br />
Service Gesellschaft beim TÜV Süd: »Geprüfte<br />
Service- und Beratungsqualität gab es schon<br />
vorher, ein geprüftes Beschwerdemanagement<br />
dagegen nicht.« Christian Schmicke<br />
Quack: ETI-Siegel soll<br />
Branchenstandard werden<br />
18 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Foto: TÜV SÜD
Mehr Komfort bei der Suche<br />
■ Giata hat den Internet Hotel<br />
Guide einer Überarbeitung unterzogen.<br />
Mit selbsterklärenden<br />
Funktionen soll die Suche erleichtert<br />
werden. Alle besuchten Objekte<br />
werden nun automatisch<br />
gespeichert, so dass Nutzer während<br />
des Suchvorgangs zu einem<br />
bereits angeklickten Hotelangebot<br />
zurückkehren können. Die Angebote<br />
können auch als Favoriten<br />
gespeichert werden.<br />
Die Volltextsuche wurde<br />
ebenfalls erweitert. Kunden können<br />
damit nun auch ausgefallenen<br />
Bausteinangebote suchen. Das<br />
langwierige Durchforsten von Veranstalterkatalogen<br />
sei nun nicht<br />
mehr notwendig, und der Kunde<br />
könne sich seine Reise nach individuellen<br />
Wünschen zusammenstellen,<br />
heißt es bei Giata.<br />
Momentan bietet der Hotel<br />
Guide Zugriff auf mehr als 1.000<br />
Kataloge von rund 200 Reiseveranstaltern.<br />
Integriert sind die Bu-<br />
Booking.de sucht<br />
Nachwuchskräfte<br />
■ Das Online-Hotelportal<br />
Booking.de startet eine Nachwuchsinitiative.<br />
Das Unternehmen<br />
bildet pro Halbjahr bis zu<br />
zehn Jugendliche im Rahmen eines<br />
»Trainings on the Job« aus.<br />
Dazu gibt es Seminare und Workshops<br />
zu den Themen E-Commerce,<br />
Technik und Internet.<br />
Angeboten wird die Ausbildung<br />
in der Berliner Deutschland-<br />
Zentrale und in der Münchener<br />
Niederlassung. Geschäftsführer<br />
Holger Czesnat will die Ausbildung<br />
nun selbst in die Hand nehmen,<br />
da die Suche nach qualifizierten<br />
Mitarbeitern weder über<br />
Jobportale noch Headhunter erfolgreich<br />
war. Bewerben können<br />
sich alle, die einen Schulabschluss<br />
vorweisen können.<br />
bewerbung@booking.de<br />
i Hier können die Unterlagen<br />
eingesandt werden<br />
chungsmaschinen von <strong>Travel</strong>tainment,<br />
Traffics Tibet und LMweb.<br />
www.veranstalter<br />
i kataloge.de<br />
Zugriff auf den Hotel Guide<br />
Der überarbeitete Hotel Guide verspricht komfortables Suchen<br />
“ Every Riva day is a holiday.“<br />
Eines von sieben unvergleichlichen<br />
Urlaubsdomizilen an der Türkischen Riviera<br />
r i v a h o t e l s . c o m<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 19
SALES Mix<br />
Service-Fees steigern Erträge<br />
■ In den USA und Skandinavien<br />
steigerten die Reisebüros die Erträge<br />
nach Wegfall der Provisio-<br />
Mit Service-Fee abzurechnen, führt zu höheren<br />
Erträgen als die Provisionen, sagt Amadeus<br />
Flyer leichter<br />
gestalten<br />
■ 5 vor Flug hat für die<br />
Agenturen eine neue Service-<br />
Website freigeschaltet. Die<br />
Last-Minute-Marke von FTI<br />
bietet dort einen Newsticker,<br />
die Angebote des Tages und<br />
Informationen zum Veranstalter.<br />
Zweimal pro Woche<br />
werden per Newsletter verlinkte<br />
Angebote an die Reisebüros<br />
geschickt, die sofort auf<br />
Verfügbarkeit geprüft und als<br />
PDF-Dokumente ausgedruckt<br />
werden können.<br />
Außerdem nutzen 5 vor<br />
Flug und FTI ein neues Tool<br />
von <strong>Travel</strong>tainment, mit dem<br />
die Agenturen Angebotsflyer<br />
selbst gestalten können. Produkte<br />
aus den Rubriken<br />
»Pauschal«, »Nur Flug« und<br />
»Nur Hotel« können als Flyer<br />
ausgedruckt werden. Zusätzlich<br />
sind Zielgebiets- und Hotelinformationen<br />
abrufbar.<br />
nen durch die Einführung von<br />
Service-Entgelten. In Skandinavien<br />
wurden 2005 im Vergleich mit<br />
dem Rest Europas<br />
die höchsten<br />
Nettogewinne<br />
(Ertrag pro Verkauf<br />
10,7 Prozent)<br />
erzielt.<br />
Dies ist das Ergebnis<br />
einer Studie,<br />
die Amadeus<br />
zum Thema<br />
Service-Entgelte<br />
und Provisionskürzungen<br />
erstellen ließ.<br />
Untersucht wurden<br />
dabei unters<br />
c h i e d l i c h e<br />
Märkte und ihre<br />
Foto: visa<br />
Struktur nach<br />
Wegfall der Provisionen.Mittlerweile<br />
werden<br />
Es geht wieder mal ums Geld in der Touristik –<br />
genauer, um das der Arbeitnehmer. Dass die<br />
17.000 Beschäftigten, deren Arbeitgeber der<br />
Tarifgemeinschaft angehören, am Ende der<br />
Tarifrunde mehr Geld sehen wollen, ist<br />
verständlich und richtig. So viel vorweg.<br />
Der Forderungskatalog von Verdi allerdings ist<br />
antiquiert. Die Ablehnung leistungsbezogener<br />
Vergütungselemente, die sich in der Forderung<br />
nach Streichung der variablen Vergütung und der<br />
leistungsgebundenen Zulagen zeigt, erinnert an<br />
die Mentalität im Öffentlichen Dienst.<br />
Das aber ist weder im Sinne der Arbeitnehmer<br />
noch der Unternehmer. Das Argument der<br />
Gewerkschaften lautet, verkürzt gesagt, dass<br />
es Chefs gibt, die Mitarbeitern berechtigte<br />
Ansprüche verwehren und sich auf angeblich<br />
in Skandinavien 73 Prozent des<br />
kompletten Umsatzes der Geschäftsreisebüros<br />
über Service-<br />
Entgelte erwirtschaftet, nur noch<br />
18 Prozent kommen aus den Provisionen.<br />
Da in diesen Ländern<br />
die Reservierungskosten 40 Prozent<br />
betragen, sei es sinnvoll, die<br />
Kunden an diesen Kosten zu beteiligen,<br />
so eine der Schlussfolgerungen.<br />
Amadeus rät Reisebüros zu<br />
folgenden Maßnahmen: Die Mitarbeiter<br />
sollten mit speziellen<br />
Trainingsprogrammen ausgebildet<br />
werden. Agenturen sollten<br />
ihre Kunden pro-aktiv über Service-Entgelte<br />
informieren, denn<br />
Kunden seien durchaus bereit,<br />
für Leistungen, die einen Mehrwert<br />
für sie darstellen, auch zu<br />
bezahlen. Dazu gehören: Reiseplanung,<br />
Hotelbuchungen,<br />
Kreuzfahrten und Flug-Reservierungen<br />
für Vielflieger. Die Berechnung<br />
der Service-Entgelte<br />
sollte weitestgehend automatisiert<br />
werden.<br />
Termine für TC<br />
Reisesommer<br />
■ Die Termine für den erstmals<br />
in vier Städten stattfindenden<br />
Premiere Reisesommer<br />
stehen nun fest. Thomas<br />
Cook präsentiert die Neuigkeiten<br />
des Sommers 2008<br />
kurz nach Erscheinen der Kataloge:<br />
am 30. Oktober in<br />
Hamburg, am 3. November<br />
in Köln, am 7. November in<br />
Leipzig und am 10. November<br />
in Stuttgart.<br />
An der neu konzipierten<br />
Veranstaltung nehmen auch<br />
touristische Partner teil. Es<br />
sind Workshops sowie ein<br />
unterhaltsames Abendprogramm<br />
geplant. Pro Termin<br />
erwartet das Unternehmen<br />
etwa 2.000 Expedienten. Anmeldungen<br />
sollen vom Spätsommer<br />
an über das TC-Infonet<br />
möglich sein.<br />
Christian Schmicke, stellv. Chefredakteur<br />
Kein großer Wurf<br />
objektiv messbare Kriterien berufen. Stimmt,<br />
die gibt es. Aber: will ich als Arbeitnehmer – ob<br />
mit oder ohne Gehaltsautomatik – bei einem<br />
solchen Unternehmen bleiben, wenn ich selbst<br />
von meiner Arbeit überzeugt bin?<br />
Der zweite Kernpunkt: Es muss möglich sein,<br />
Gehälter zu erhöhen, ohne Unternehmen mit<br />
dünnem Finanzpolster dadurch in den Ruin zu<br />
treiben. Das erfordert die Möglichkeit,<br />
innerhalb eines gewissen Rahmens<br />
unterschiedlich zu zahlen. Dies wiederum<br />
bedingt allerdings auch, dass den Mitarbeitern<br />
die wirtschaftliche Lage transparent gemacht<br />
wird. Da geht es um Vertrauen und<br />
nachvollziehbare Entscheidungen. Gerade auf<br />
dieser Ebene gibt es noch viel zu tun.<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
20 TRAVEL ONE 11.7.2007
Updates<br />
Am 6. August beginnt in der Freien Berufsschule für Touristik in<br />
Berlin die Lehrzeit zum Servicekaufmann im Luftverkehr. Die<br />
dreijährige Ausbildung verläuft parallel in der Berufsschule und<br />
einem Lehrbetrieb. Anmeldung unter: T. 030/23 62 90 24.<br />
Die Langenscheidt Verlagsgruppe hat den Internetauftritt von<br />
Polyglott überarbeitet. Unter www.polyglott.de finden Urlauber in<br />
einem Internetmagazin Tipps zu Ländern, Hotels und Freizeit. Nutzer<br />
können jetzt auch ihre eigenen Reiseberichte verfassen.<br />
Galileo-Reisebüros haben nun, wenn sie im Besitz einer IATA-<br />
Lizenz sind, die Option, ausschließlich E-Tickets auszustellen.<br />
Der Geschäftsreiseanbieter BCD <strong>Travel</strong> hat seinen irischen Partner<br />
Tommy Tobin <strong>Travel</strong> übernommen. Das Unternehmen mit 20<br />
Angestellten ist bereits seit sechs Jahren strategischer Partner von<br />
BCD. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.<br />
Die vier Häuser der Acora Hotel und Wohnen sind durch eine<br />
Partnerschaft mit Derag nun über alle CRS buchbar.<br />
Die Daten der europäischen Hotels von Hotel.de sind über das<br />
aktuelle Medion-Navigationsgerät (Aldi Nord) abrufbar. Die<br />
Auswahl des Hotels erfolgt über das Gerät, die Buchung über eine<br />
gebührenfreie Telefonnummer.<br />
Worldspan hat das browserbasierte Buchungssystem Go um ein<br />
interaktives Tool für Bahnbuchungen erweitert.<br />
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xxxxx SALES<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 21<br />
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Sunny-Cars-Chef Kai Sannwald: Stornos bis vier Stunden vor Ankunft<br />
Kürzere Fristen für Stornos<br />
■ Sunny Cars hat die Stornierungsbedingungen geändert. Der Mietwagenbroker<br />
bietet nun eine Rücktrittskostenversicherung ab 50 Euro-Cent<br />
pro Tag (mindestens 3,50 Euro) an. Versicherte Kunden können ihre<br />
Reservierung jetzt bis zu vier Stunden vor dem Anmietdatum kostenlos<br />
stornieren, bislang lag die Frist bei 24 Stunden. Die Fristen für eine Stornierung<br />
ohne Versicherung wurden ebenfalls geändert. Bis fünf Tage<br />
vorher kostet eine Rücknahme 25 Euro, bisher waren acht Tage üblich.<br />
i<br />
www.sunnycars.de<br />
Reisebüros bietet der Broker einen eigenen Agentur-Bereich
PRODUKT Versicherungen<br />
Der schwere Weg<br />
Noch sind JAHRES-REISEVERSICHERUNGEN bei der Mehrzahl<br />
der Reisebüros und Kunden wenig bekannt. Doch die Versicherer<br />
geben kräftig Gas, um den Anteil am Umsatzvolumen zu steigern.<br />
Dass die Touristik eine besondere Branche<br />
ist, wird nicht zuletzt beim Blick auf<br />
ihre Versicherungen deutlich. Während<br />
in anderen Branchen die Jahresversicherungen<br />
schon seit Jahren und Jahrzehnten gang<br />
und gäbe sind, sind sie in der Touristik noch<br />
nicht richtig angekommen. Bei langlebigen<br />
Konsumgütern wie Autos oder auch Häusern<br />
stellt sich die Frage nach<br />
einer kürzeren Versicherungsdauer<br />
gar nicht; mal<br />
ganz abgesehen von den<br />
gesetzlichen Vorschriften.<br />
Bei einem Produkt wie<br />
einer Reise, die für einen<br />
überschaubaren Zeitraum<br />
in Anspruch genommen<br />
wird und das auch meist<br />
nur wenige Male im Jahr,<br />
ist die Ausgangslage offenbar<br />
anders.<br />
Plessl: Aktionspaket<br />
für Reisebüros<br />
Stadler: Instrument<br />
zur Kundenbindung<br />
Für das Schattendasein<br />
sind drei maßgebliche<br />
Gründe auszumachen.<br />
Bis vor wenigen<br />
Jahren gab es nur wenige<br />
entsprechende Produkte,<br />
der Vertrieb von Reiseversicherungenkonzentrierte<br />
sich auf Einzelversicherungen<br />
und Pakete. »Offensichtlich<br />
wurde der<br />
Bedarf an anderen Produkten,<br />
wie Jahresversicherungen,<br />
nicht gesehen«,<br />
meint Axel Kampmann,<br />
Vorstandschef der<br />
Union Reiseversicherung.<br />
Ein grundlegender Umschwung<br />
ist in dieser Hin-<br />
sicht bis heute nicht zu erkennen. Die Produktkenntnis<br />
in puncto Jahresversicherung sei<br />
in vielen Reisebüros mangelhaft, sind sich die<br />
Versicherer einig. Diese Unkenntnis spiegele<br />
sich im Verhalten der Kunden wider: »Ange-<br />
stellte in Reisebüros und bei Veranstaltern werden<br />
nicht als Versicherungsexperten oder klassische<br />
Versicherungsvermittler angesehen«,<br />
sagt Claudia Beckord, Vertriebschefin bei der<br />
Hanse Merkur. Deshalb sei die Bereitschaft der<br />
Kunden, längerfristige Verträge mit ihnen abzuschließen,<br />
sehr begrenzt.<br />
Auch Vorbehalte auf der Reisebüroseite<br />
hemmen den Verkauf von Jahresversicherungen.<br />
»Es gab lange Zeit Bedenken, dass die<br />
Jahresversicherung den Verkauf der Einzelpolicen<br />
kannibalisiert«, erläutert Hans Stadler,<br />
Vertriebschef der Europäischen. Dabei habe<br />
sich mittlerweile herausgestellt, dass dies nicht<br />
so sei, versichert er.<br />
STEIGENDE BEDEUTUNG. Angesichts der<br />
zahlreichen Hemmnisse für den Verkauf der<br />
Jahresversicherungen in den Reisebüros ist es<br />
nicht überraschend, dass der Verkauf über andere<br />
Kanäle besser läuft. So weist die Elvia-<br />
Mutter Allianz, wie Elvia-Vertriebsleiter Thomas<br />
Plessl feststellt, über ihre Agenturen und<br />
Makler bessere Verkaufszahlen aus. Auch bei<br />
Hanse Merkur kommt die Mehrzahl der verkauften<br />
Policen nicht aus den Reisebüros, sondern<br />
von Maklern oder dem Sondervertrieb,<br />
wie Kooperationen mit Krankenkassen.<br />
Dabei besitzen Jahrespolicen »unschlagbare<br />
Vorteile«, glaubt Elvia-Chef Olaf Nink.<br />
»Kunden sind mit einer Jahresversicherung<br />
jederzeit versichert, und das zum Teil für nur<br />
einen Euro mehr als bei einer Einzelversicherung.<br />
Für Reisebüros ist der Verkauf der Jahresversicherung<br />
aufgrund der jährlich wiederkehrenden<br />
Provision äußerst lukrativ, da sich<br />
die Police jedes Jahr automatisch verlängert.<br />
Diesen Vorteil haben die Reisebüros aber noch<br />
nicht in vollem Umfang verstanden.« Die Jahresversicherung<br />
sei »ein bedarfsgerechtes Produkt<br />
für Vertriebspartner und Kunden«. Eine<br />
Argumentation, die bei Stadler ähnlich klingt:<br />
»Sie ist ein Produkt, das in den Zeitgeist passt,<br />
denn es wird heute kürzer und dafür öfter im<br />
Jahr gereist. Mittlerweile haben Jahresversi-<br />
cherungen für die Europäische wachsende<br />
Bedeutung. Es handelt sich um eine echte Mobilitätsversicherung,<br />
da viele verschiedene Reisen,<br />
auch im Inland, innerhalb eines Jahres,<br />
abgesichert sind«, sagt Stadler.<br />
Nink sieht die Ankurbelung des Verkaufs<br />
der Versicherung denn auch als Vertriebs- und<br />
nicht als Produktthema. Das Produkt sei gut,<br />
nur der Vertrieb müsse intensiviert werden. In<br />
dieser Hinsicht bleibe noch eine Menge zu<br />
tun, analysiert auch Plessl. Die Befragung im<br />
Rahmen des Elvia-Sicherheitsbarometers habe<br />
offenbart, dass der Anteil der Jahrespolicen am<br />
Gesamtumsatz innerhalb eines Jahres von<br />
30,7 auf 18,2 Prozent zurückgegangen sei:<br />
22 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Fotos: Elvia (l.), ERV
zum Jahresschutz<br />
»Das hat uns überrascht.« Es zeige dass man<br />
die Verkaufsbemühungen verstärken müsse.<br />
Die Umsatzzahlen im eigenen Unternehmen<br />
zeigen allerdings in eine andere Richtung.<br />
»Wir verzeichnen eindeutig einen Zuwachs«,<br />
meint Plessl. Mit einem neuen Aufsteller und<br />
dem »Sicherer-Urlaub-Rechner« will er Reisebüros<br />
und Kunden auf mögliche Gefahren<br />
und Kosten aufmerksam machen. Dabei zeigt<br />
eine Drehscheibe an, wie teuer Krankenhausaufenthalt<br />
und Rücktransport in bestimmten<br />
Reiseländern sind.<br />
Die Europäische will neben Schulungen,<br />
bei denen die Jahrespolicen breiten Raum einnehmen,<br />
auch Verkaufswettbewerbe starten,<br />
Mit einer Jahresversicherung sind die Risiken für alle Reisen<br />
innerhalb von zwölf Monaten abgedeckt, von der Soforthilfe<br />
bis zum Rücktransport<br />
Jahresversicherungen im Überblick<br />
■ Elvia: 365-Schutz mit Reiserücktritts- (RRV), Reiseabbruch-, Auslandsreisekranken- (RKV),<br />
Reisenotruf-, Reisegepäck- (RGV) und Autoschutzbriefversicherung für eine oder zwei Personen<br />
mit und ohne Kinder; Reiserücktrittskosten-Basisschutz für Einzelpersonen und Familien; maximale<br />
Reisedauer 31 Tage.<br />
■ Europäische: Jahres-Reiseversicherung als Paket mit RRV, RKV (Ausland) RGV, Rundum-<br />
Sorglos-Service, Verspätungsschutz und optional Reiseabbruch; Jahresreisekrankenversicherung<br />
(Ausland) einzeln; maximale Reisedauer 42 Tage.<br />
■ Hanse Merkur: Jahres-Platin-Schutz mit RRV, Reiseabruch, RKV (Ausland), Notfall-Versicherung,<br />
RGV; Jahres-Gold-Schutz mit RRV, Reiseabbruch, RGV; Jahres-Silber-Schutz mit RKV (Ausland),<br />
Notfall-Versicherung, RGV; maximale Reisedauer 45 Tage.<br />
■ Union: RRV und RKV (Ausland) als Einzelpolicen; maximale Reisedauer 45 Tage.<br />
■ Lifecard <strong>Travel</strong> Assistance: Ausschließlich Jahresversicherung mit RKV (Ausland) mit<br />
Rückholversicherung, RRV, Reiseabbruch, RGV; maximale Reisedauer 60 Tage.<br />
berichtet Stadler. »Wir wollen beim Expedienten<br />
das Bewusstsein schaffen, dass die Jahresversicherung<br />
ein Produkt ist, das als Kundenbindungsinstrument<br />
im Reisebüro dienen<br />
kann«, erklärt er die Strategie. Die Union setzt<br />
auf einen Vertriebsmix innerhalb der Touristik<br />
und der Sparkassen-Gruppe. »Mit einer zunehmenden<br />
Forcierung durch die Versicherer<br />
und der damit verbundenen besseren Produktkenntnis<br />
wird sich der Trend zum Abschluss<br />
von Jahrespolicen verstärken«, ist<br />
auch Kampmann überzeugt. Wolfram Marx<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 23
PRODUKT Versicherungen<br />
Tücken und Lücken<br />
der Kreditkarten<br />
Fast alle Kreditkarten bieten VERSICHERUNGSLEISTUNGEN. Doch für<br />
Reisebüros lohnt es sich, nach Lücken im Versicherungsschutz zu suchen.<br />
Immer wieder hören Expedienten, die ihren<br />
Kunden eine Reiseversicherung anbieten,<br />
das Argument: »Das ist doch alles über meine<br />
Kreditkarte abgedeckt.«. Doch, wie so oft,<br />
steckt auch hier der Teufel im Detail. Die Versicherungsbedingungen<br />
der einzelnen Kreditkarten<br />
sind durchaus unterschiedlich, und oft<br />
ist ihr Leistungsumfang geringer als bei den<br />
Reiseversicherungen.<br />
Um die genaue Prüfung der einzelnen<br />
Leistungen kommen Kunden und Agenten<br />
nicht herum. Denn erstens versäumt das Reisebüro<br />
sonst womöglich ein lukratives Zusatzgeschäft.<br />
Und zweitens bekommt es häufig<br />
den Ärger ab, wenn die Versicherung im Urlaub<br />
nicht die erwarteten Risiken abdeckt.<br />
Die von den Kreditkarten gebotenen Versicherungsleistungen<br />
hängen von der ausge-<br />
benden Bank ab. Visa, Mastercard oder American<br />
Express bieten die Karten an, doch die<br />
Ausgestaltung mit Zusatzleistungen unterliegt<br />
einzig den Banken. Standards gibt es keine. So<br />
kann es vorkommen, dass eine Karte bei einem<br />
Geldinstitut eine Reisekrankenversicherung<br />
umfasst, bei einem anderen aber nicht.<br />
Auch die Leistungen der einzelnen Versicherungen<br />
können sich unterscheiden. Ein<br />
Knackpunkt bei der Reisekrankenversicherung<br />
ist zum Beispiel die Frage des Rücktransports.<br />
Einige Versicherungen kommen nur für<br />
den »medizinisch notwendigen« Rücktransport<br />
auf. Dafür muss der Patient die Ärzte am<br />
Urlaubsort überzeugen, dass er nach Hause<br />
gebracht werden muss, um die richtige Behandlung<br />
zu erhalten. Andere Versicherungen<br />
übernehmen auch die Kosten für einen »medi-<br />
Visakarte ist nicht gleich Visakarte, die<br />
Unterschiede können beträchtlich sein<br />
zinisch sinnvollen« Transport. In diesen Fällen<br />
entscheidet die Versicherung respektive ihre<br />
Ärzte vor Ort, ob der Patient ins Heimatland<br />
gebracht werden kann und ob der Rücktransport<br />
aus medizinischer Perspektive angebracht<br />
erscheint.<br />
BEDINGUNGEN ÄNDERN SICH. Die Liste der<br />
Kreditkarten mit Versicherungsleistungen ist<br />
lang. Dabei ändern sich die Bedingungen ständig,<br />
so dass eine aktuelle Überprüfung der<br />
Karten unumgänglich ist. Wir haben exemplarisch<br />
einige der gängigsten herausgegriffen.<br />
Der ADAC bietet insgesamt drei Kreditkarten<br />
an, wobei nur bei der Goldkarte auch Reiseversicherungen<br />
inbegriffen sind. Dazu gehören<br />
eine Auslandsreisekankenversicherung, ein<br />
Rechtsschutz für Mietwagen, eine Reiserücktrittskostenversicherung<br />
und eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung.<br />
Bis auf die Krankenversicherung<br />
greifen die anderen Policen aber nur,<br />
wenn die Leistungen mit der Kreditkarte bezahlt<br />
wurden. Bei der Krankenversicherung<br />
bietet der ADAC Kostendeckung für den medizinisch<br />
notwendigen Rücktransport an.<br />
Kunden der Deutschen Bank kommen bei<br />
der Visa und der Master Card lediglich in den<br />
Genuss einer Verkehrsmittel-Unfallversicherung,<br />
die bei Unfällen mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
hilft. Wer einen umfassenderen<br />
Schutz haben will, muss sich für die Goldkarte<br />
entscheiden. Diese umfasst eine Auslandsreisekrankenversicherung,<br />
einen Fahrzeug- und<br />
Personenschutzbrief fürs Ausland, eine Mietwagen-Haftpflichtversicherung<br />
und einen<br />
Mietwagen-Rechtsschutz. Auch hier beinhaltet<br />
die Krankenversicherung, die unabhängig<br />
vom Einsatz der Karte gilt, nur den medizinisch<br />
notwendigen Rücktransport. Reiserücktrittskostenversicherung<br />
und Reisegepäckversicherung<br />
müssen Inhaber der Deutsche-Bank-<br />
Kreditkarten separat abschließen.<br />
BUNTES DURCHEINANDER. Airplus hat alle<br />
Corporate und Privat Karten mit einer Verkehrsmittel-Unfallversicherung<br />
versehen. Dies<br />
gilt für die komplette Reise, auch für die An-<br />
und Abreise zum Flughafen oder Bahnhof,<br />
unabhängig vom Verkehrsmittel. Die Versicherungsleistungen<br />
erhält nur, wer die Reise mit<br />
der Kreditkarte bezahlt hat. Optional können<br />
Airplus-Kunden den Reiseschutz mit dem<br />
»Reisekomfort«-Versicherungspaket erweitern.<br />
Hier sind eine Auslandsreisekrankenversicherung,<br />
eine Absicherung gegen Verspätung<br />
von Verkehrsmitteln und Gepäck sowie gegen<br />
Gepäckverlust enthalten.<br />
24 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Foto: Stock.XCHNG
Foto: TRAVEL ONE (Skandinavisches Reisebüro)<br />
Bei der Reisebuchung sollten die Kreditkartenleistungen genau geprüft werden<br />
American Express gewährt Kunden bereits bei<br />
der Basiskarte eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung<br />
und eine »Reisekomfort«-Versicherung.<br />
Bei Reisekomfort sind Risiken wie Gepäckverlust,<br />
Überbuchung des Flugzeugs und<br />
eine Gepäckverspätung von mehr als sechs<br />
Stunden abgedeckt. Ebenfalls enthalten ist<br />
»Global Assist«, ein Assistance-Service, der<br />
beispielsweise bei der Suche nach Ärzten oder<br />
Anwälten im Ausland hilft. Wer sich für die<br />
Gold Card von American Express entscheidet,<br />
erhält zusätzlich Gold Assist, eine Auslandsreisekrankenversicherung<br />
und einen Pkw-<br />
T<strong>One</strong>_100Prozent 19.06.2007 10:38 Uhr Seite 1<br />
Schutzbrief. Den umfassendsten Schutz bietet<br />
die Platinum Card; hier kommen zusätzlich<br />
Mietwagen-Deckung, Reiserücktrittskosten-<br />
Versicherung, Reise-Privathaftpflicht und eine<br />
Reiseabbruchversicherung hinzu.<br />
Inhaber von Lufthansa-Karten erhalten bei<br />
der Frequent <strong>Travel</strong>ler Card, der Senator Card<br />
und der Miles & More Credit Card Gold und<br />
der Hon Circle Credit Card identische Leistungen,<br />
nämlich eine Reiserücktrittskostenversicherung,<br />
eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung<br />
und eine Mietwagen-Vollkaskoversicherung.<br />
Auch TUI bietet Gästen, die eine TUI Card<br />
besitzen, Reiseschutzpakete an. Reisen mit<br />
TUI, Oft Reisen, Gebeco, Wolters und Airtours,<br />
die mit der TUI Card Classic bezahlt<br />
werden, sind versichert, ebenso Flüge aus<br />
dem TUI Ticketshop, wenn sie mit einem TUI<br />
Baustein gebucht werden. Zu den Versicherungsleistungen<br />
gehören eine Reiserücktrittskostenversicherung,<br />
eine Ersatzreise-Versicherung<br />
und eine Reise-Unfallversicherung. Zur<br />
TUI Card Gold gehören zusätzliche Leistungen<br />
wie eine Reisekranken-, eine Soforthilfe-,<br />
eine Reisegepäck- und eine Bahnreiseserviceversicherung.<br />
Dazu kommt ein Autoreiseschutz<br />
für Fahrzeuge, die nicht älter als sechs<br />
Jahre sind.<br />
TUI erleichtert den Reisebüros die Überprüfung<br />
der wechselnden Bedingungen von<br />
125 auf dem Markt befindlichen Kreditkarten<br />
mit Hilfe eines Vergleichsmoduls. Bei der Abfrage<br />
der Kreditkarten wird angezeigt, welche<br />
Versicherungen enthalten sind und welche<br />
nicht. Eigentlich ein Beispiel, das Schule machen<br />
könnte. Doch Elvia und die Europäische<br />
winken ab. Die Pflege der Datenbanken sei zu<br />
aufwändig, weil sich die Konditionen häufig<br />
änderten, heißt es übereinstimmend.<br />
Wolfram Marx<br />
Wir geben 100 Prozent!<br />
Jahres-Reiseschutz-Kunden sind treue Kunden! Für Sie spült die<br />
jährliche automatische Folgeprovision bis zu 100 Prozent Provision<br />
und mehr in Ihre Kasse! Und Ihre Kunden profitieren von weltweitem<br />
Schutz und Sicherheit auf allen Reisen zu attraktiven Prämien.<br />
Fairer geht’s nicht. ELVIA – und alles bleibt gut!<br />
www.elvia.de<br />
Es geht um<br />
Ihre Provision!<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 25
Foto: Elvia<br />
PRODUKT Versicherungen<br />
Von der Homepage der Elvia geht es direkt zum Business <strong>Travel</strong> Assist<br />
Elvia spürt Mitarbeiter auf<br />
■ Mit dem neuen Tool <strong>Travel</strong>ler<br />
Locator will die Elvia Reiseversicherung<br />
Unternehmen die Lokalisierung<br />
von Mitarbeitern in Krisensituationen<br />
erleichtern. Entwickelt<br />
wurde die Anwendung in<br />
Kooperation mit der Business <strong>Travel</strong><br />
Solutions GmbH. Grundlage<br />
ist das Ergebnis des Elvia Sicher-<br />
Vers4U mit gutem Start<br />
heitsbarometers für Geschäftsreisende,<br />
das im Frühjahr durchgeführt<br />
wurde.<br />
Der Business <strong>Travel</strong> Assist<br />
greift auf die Daten der gängigen<br />
CRS sowie auf die der Billigflieger,<br />
Hotels, Mietwagenanbieter,<br />
Bahn und Kreditkarten zu. Dadurch<br />
könnten auch kurzfristig<br />
■ Das Modul der TUI zum Verkauf von Reiseversicherungen,<br />
Vers4U, wächst weiter. Nach dem Start im April mit rund 3.600<br />
Agenturen konnte Nathalie Dörschuck, Leiterin Versicherungen,<br />
Mitte Juni die 5.000. Agentur<br />
begrüßen. Damit liege der<br />
Zuwachs über den Erwartungen.<br />
Dass sich alle 10.000<br />
Reisebüros, die über eine<br />
TUI-Lizenz verfügen, für<br />
Vers4U entscheiden erwartet<br />
Dörschuck nicht. Weitere<br />
Partner hat sie aber bereits<br />
gefunden: Mit der QTA sei<br />
eine Partnerschaft geplant,<br />
Dörschuck: Es wird eine<br />
Partnerschaft mit der QTA geben<br />
kündigt sie an.<br />
Ausschlaggebend für die<br />
gute Nachfrage ist nach Dörschucks<br />
Meinung neben der<br />
technischen Handhabbarkeit<br />
des Vergleichsmoduls und der größeren Auswahl an Produkten das<br />
System der »Profi-Bonitos«: »Mit den Incentives haben wir einen<br />
persönlichen Anreiz geschafffen. Momentan haben wir eine fünfstellige<br />
Zahl an Expedienten; das sind weit mehr, als wir erwartet<br />
hatten.« Außer für Buchungen von Versicherungen zu TUI-Produkten<br />
gibt es die Bonitos nun auch für den Reiseschutz bei Airtours.<br />
Foto: TUI<br />
Foto: ERV<br />
erfolgte Buchungen nachvollzogen<br />
werden, solange ein durchgängiges<br />
Kreditkartensystem genutzt<br />
werde. »Durch die umfassende<br />
Datenerhebung können<br />
wir bis 95 Prozent aller Geschäftsreisenden<br />
lokalisieren«, sagt Andreas<br />
Krugmann, Key Account<br />
Manager für den Bereich Business<br />
<strong>Travel</strong> bei Elvia.<br />
Um Datenmissbrauch zu verhindern,<br />
haben aussschließlich<br />
vorher festgelegte Stellen eines<br />
Unternehmens Zugang zu den<br />
Daten. Diese dürfen nur in Krisenfällen<br />
und auf ausdrückliche<br />
Anforderung herausgegeben werden.<br />
Die Daten werden auf einem<br />
separaten Rechner in einem gesondert<br />
gesicherten Netz aufbewahrt.<br />
Alle Zugriffe auf das System<br />
werden protokolliert. Der<br />
Zugriff kann an 365 Tagen erfolgen,<br />
eine Antwort wird in maximal<br />
drei Stunden geliefert.<br />
www.businesstravel-<br />
i<br />
assist.de Alle Infos zum<br />
Geschäftsreisenprodukt der Elvia<br />
Europäische<br />
bei Worldspan<br />
■ Agenten können die Produkte<br />
der Europäischen Reiseversicherung<br />
nun über<br />
Tourselect, die touristische<br />
Buchungsplattform von<br />
Worldspan, buchen. Die Versicherung<br />
ist über eine XML-<br />
Schnittstelle an das Online-<br />
Buchungsmodul angeschlossen.<br />
Reisebüros haben so einen<br />
direkten Zugriff auf das<br />
System der Versicherung.<br />
Die Europäische ist die<br />
zweite Versicherung im Portfolio<br />
von Worldspan. Erster<br />
Kunde aus diesem Sektor war<br />
die Elvia. Gespräche zwischen<br />
dem CRS und weiteren<br />
Versicherern für deren Anschluss<br />
laufen.<br />
www.worldspan.com<br />
i Infos zu Tourselect unter<br />
»Produkte«<br />
Schadensfall: Der ERV Express-Service verspricht schnelle Hilfe<br />
Schnellere Schadensregulierung<br />
■ Die Europäische bietet Reisebüros in ERV Expert einen »Express-<br />
Schadens-Service«. Nach Eingabe der Expedientenkennung und der<br />
Versicherungsnummer kann das Schadensformular von den Expedienten<br />
ausgedruckt und ausgefüllt oder per E-Mail an den Kunden gesendet<br />
werden. Das ausgefüllte Formular wird mit den erforderlichen Unterlagen<br />
per Post an die Europäische geschickt. Die Versicherung garantiert<br />
eine Regulierung innerhalb von zwei Arbeitstagen.<br />
www.erv.de<br />
Von hier aus gibt es Zugang zu ERV Expert<br />
26 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
i
Finanztest testet RRV<br />
■ In der neuesten Ausgabe der<br />
Zeitschrift Finanztest hat die<br />
Stiftung Warentest Reiserücktrittskostenversicherungen<br />
(RRV)<br />
untersucht. Die Tester empfehlen<br />
die Policen ohne Selbstbehalt.<br />
Das Rennen machten die Angebote<br />
der Signal Iduna sowie zwei<br />
der Union, nämlich die reguläre<br />
RRV und die Plus Feriengarantie.<br />
Die Tester raten besonders<br />
Urlaubern, die sehr kostspielige<br />
Reisen buchen, zu Tarifen ohne<br />
Selbstbehalt. Diese seien zwar<br />
etwas teurer, so die Tester, doch<br />
lohne sich die Mehrausgabe,<br />
wenn der Kunde die Reise wegen<br />
Unfall oder Krankheit absagen<br />
müsse. Europäische und<br />
Elvia verlangen bei den Tarifen<br />
mit Selbstbehalt 20 Prozent des<br />
Reisepreises, mindestens aber<br />
25 Euro.<br />
Die beiden Anbieter hatten<br />
die Policen ohne Selbstbehalt<br />
2004 ins Programm genommen,<br />
Seminare vor<br />
Ausfall absichern<br />
■ Hanse Merkur hat eine Seminar-Rücktrittskosten-Versicherung<br />
auf den Markt gebracht. Claudia<br />
Beckord, Bereichsdirektorin Vertrieb,<br />
begründet die Innovation<br />
so: »Ein gutes Seminar kann<br />
schnell ein paar tausend Euro kosten.<br />
Die Prämien für unsere Police<br />
liegen zwischen sechs und 300<br />
Euro pro Seminar und Teilnehmer,<br />
abhängig vom Seminarpreis und<br />
dem Buchungszeitraum«.<br />
Neben der Krankheit des Seminarteilnehmers<br />
sind auch die<br />
Erkrankung eines nahen Verwandten<br />
oder Ereignisse wie ein<br />
Wasserrohrbruch oder Feuer im<br />
Haus versichert. Hanse Merkur<br />
übernimmt die Stornokosten für<br />
das Seminar und für die Unterbringung.<br />
www.hmrv.de<br />
i Weitere Infos zur neuen<br />
Versicherung und Buchung<br />
nach gut einem Jahr aber wieder<br />
abgeschafft.<br />
Foto: stockxpert<br />
www.trendjetter.de/maxplatz<br />
Hier kommt Max!<br />
Versicherungen PRODUKT<br />
www.finanztest.de<br />
i Der komplette Test ist<br />
gegen 50_04_005_<strong>Travel</strong><strong>One</strong> Gebühr abrufbar 21.6.07 Ohne 9:53 RRV kann Uhr ein Seite gebrochener 1 Fuß auch finanziell schmerzen<br />
das Expedientenprogramm der EUROPÄISCHEN<br />
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Max-Vorteile für<br />
Expedienten!<br />
Servus in der neuen Prämienwelt: jetzt mit maximaler Auswahl und maximalem Spaß!<br />
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11.7.2007 TRAVEL ONE 27
Foto: <strong>Travel</strong> to Nature<br />
PRODUKT Veranstalter<br />
Naturerlebnis: Der 2.700 Meter hohe Krater des Vullkans Poas in Costa Rica<br />
Mit Kind und Kegel zu<br />
Tigern und Vulkanen<br />
Mit naturnahen Reisen arbeitet TRAVEL-TO-NATURE in einer kleinen<br />
aber feinen Nische. Spezialität des Veranstalters sind Touren in Costa Rica.<br />
Was Rainer Stoll verkauft, will er persönlich<br />
kennen. Sein letzter Urlaub<br />
führte ihn deshalb nach Nepal,<br />
wo er – gemeinsam mit seiner Frau Cornelia,<br />
Sohn Paul (10) und Tochter Elisa (11) – die<br />
14-tägige Reise »Nepal for Family« testete. Begleitet<br />
von einem deutsch sprechenden nepalesischen<br />
Reiseleiter erkundete Familie Stoll<br />
Kathmandu, raftete auf einem Wildwasserfluss,<br />
wanderte auf alten<br />
Trekkingpfaden und verbrachte<br />
Tage im Chitwan Nationalpark,<br />
um auf Elefantenrücken<br />
oder mit dem Kanu<br />
nach frei lebenden Nashörnern,<br />
Tigern und Leoparden<br />
Ausschau zu halten.<br />
ABENTEUER FÜR FAMILIEN.<br />
Offenbar gefiel den Vieren<br />
der Trip. Jedenfalls findet sich<br />
»Nepal for Family« nun<br />
im Katalog »Familienreisen«.<br />
Stoll: Gutes Gespür für<br />
Marktnischen<br />
Kurzportrait<br />
Darin vermarktet Stoll naturnahen Aktivurlaub<br />
für Eltern und ihre Kinder. Die Fernreisen<br />
– neben Nepal sind Südafrika, Costa Rica, Mexiko<br />
und Kuba im Katalog – organisiert der<br />
Veranstalter mit Sitz im fränkischen Ballrechten<br />
selber. Das Angebot in Europa steuern<br />
Partner bei; allen voran die befreundeten Kollegen<br />
von Renatour, die, wie <strong>Travel</strong>-to-Nature<br />
auch, Mitglied im Forum anders reisen sind.<br />
Angefangen hat der gelernte<br />
Maschinenbauer und<br />
studierte Betriebswirt mit Reisen<br />
nach Costa Rica. Für den<br />
Waschbär-Versand, bei dem er<br />
arbeitete, organisierte er für<br />
14 Gäste seine erste Reise zu<br />
einem Wiederaufforstungsprojekt,<br />
das der Öko-Versand<br />
unterstützte. Später wurde<br />
daraus Waschbär Reisen. Als<br />
das Mutterunternehmen die<br />
Markenrechte an Waschbär<br />
Reisen 2004 zurückhaben<br />
■ Kataloge: »Costa Rica«, »Familienreisen«, »Naturreisen«<br />
■ Umsatz: 2006: ca. 3 Mio. €; Ziel 2007: 4 Mio. €<br />
■ Vertrieb: <strong>Travel</strong>-to-Nature vertreibt überwiegend direkt.<br />
Der Veranstalter ist aber an einer engeren Zusammenarbeit<br />
mit Reisebüros interessiert, die über Kompetenz in diesem<br />
Segment verfügen oder verfügen wollen. Provision: 10%,<br />
je nach Umsatz sind zusätzliche Prozente verhandelbar.<br />
■ Marken und Kooperationen: <strong>Travel</strong>-to-Nature ist touristischer<br />
Partner des Naturschutzbundes NaBu und des Landesbundes<br />
für Vogelschutz in Bayern, außerdem Mitglied des<br />
Veranstalterverbundes Forum anders reisen. Das Unternehmen<br />
strickt zudem Touren für den Katalog der Zeit Reisen und<br />
veranstaltet unter der Marke Birding-Tours Reisen für Vogelbeobachter.<br />
wollte, taufte er das seit 1997 eigenständige<br />
Unternehmen in <strong>Travel</strong>-to-Nature um.<br />
Angebotsschwerpunkt sind bis heute Reisen<br />
nach Costa Rica. Rund die Hälfte seiner<br />
Kunden schickt Stoll dorthin. Dort, genauer<br />
am Fuße des Vulkans Arenal, will er auch in<br />
diesem Monat sein erstes eigenes Hotel eröffnen.<br />
Dabei handelt es sich ein 32-Zimmer-<br />
Haus mit Pool und Restaurant, nach ökologischen<br />
Kriterien konzipiert, mit eigener Quelle<br />
und eigener Abwasseranlage.<br />
OHNE ERHOBENEN ZEIGEFINGER. Ökologie<br />
und die Lebensverhältnisse in den Zielgebieten<br />
sind für einen Veranstalter, der sich das<br />
Label »nachhaltig« anheftet, »naturgemäß«<br />
wichtig. <strong>Travel</strong>-to-Nature versucht dem eigenen<br />
Anspruch darauf gerecht zu werden, indem<br />
man keine Flugreisen unter 14 Tagen<br />
Dauer anbietet und auf Inlandsflüge »nach<br />
Möglichkeit« verzichtet. Bei den Hotels wird<br />
darauf geachtet, dass sie von Einheimischen<br />
betrieben werden, die ihre Mitarbeiter angemessen<br />
bezahlen. Und nicht zuletzt werden<br />
auf den meisten Reisen Projekte besucht, die<br />
der Veranstalter unterstützt – Wiederaufforstungsprojekte<br />
in Mittelamerika zum Beispiel,<br />
ein Dorfentwicklungsprojekt in Südindien<br />
oder ein Krankenhaus in der nepalesischen<br />
Gemeinde Naranyasthan, dessen Bau <strong>Travel</strong>to-nature<br />
mitfinanziert hat<br />
Christian Schmicke<br />
www.traveltonature.de<br />
i<br />
Reisen, Unternehmensinfos und<br />
Kontaktdaten<br />
28 TRAVEL ONE 11.7.2007
Foto: Vietnam Airlines<br />
Vietnam Airlines stärkt<br />
Indochina-Angebot<br />
Die Airline bietet ab November eine zweite TRANS-INDOCHINA-ROUTE.<br />
Tägliche Verbindungen ab Deutschland lassen dagegen noch auf sich warten.<br />
Fünfmal pro Woche fliegt Vietnam Airlines ab Frankfurt<br />
Auf lange Sicht wird sich Vietnam Airlines<br />
einer Allianz anschließen. Davon<br />
ist Nghiem Van Khanh, seit August vergangenen<br />
Jahres General Manager des vietnamesischen<br />
Staatscarriers für Deutschland,<br />
überzeugt. Aber noch sei die Allianz-Frage völlig<br />
offen. Zunächst, so sagt der 43-Jährige, hätten<br />
andere Projekte Vorrang. Zum Beispiel der<br />
Ausbau des internationalen Streckennetzes.<br />
Seit 2006 fliegt Vietnam Airlines fünfmal pro<br />
Woche nonstop von Frankfurt nach Vietnam<br />
– dreimal nach Hanoi und zweimal nach Ho-<br />
Chi-Minh-Stadt.<br />
Die Flüge seien hervorragend ausgelastet,<br />
berichtet Verkaufsleiter Arnaud Pohier. Doch<br />
auf eine Erhöhung der Frequenz auf tägliche<br />
Flüge werde der deutsche Markt noch eine<br />
Weile warten müssen. Denn oberste Priorität<br />
habe der Auf- und Ausbau von Verbindungen<br />
in die USA. Dorthin führen zwar bereits<br />
Codeshare-Flüge mit American Airlines und<br />
China Airlines. Mit eigenen Flugzeugen wird<br />
das Land des ehemaligen Kriegsgegners, zu<br />
dem nun neben den<br />
politischen auch die<br />
wirtschaftlichen Beziehungenintensiviert<br />
werden, aber<br />
noch nicht angeflogen.<br />
Das soll sich<br />
ändern, spätestens<br />
2008. Ein großer<br />
Teil der neun bestellten<br />
Boeing 777,<br />
die bis 2010 ausge-<br />
Zahlen & Fakten<br />
liefert werden sollen, kommt im USA-Verkehr<br />
zum Einsatz. Und so könnte es denn bis zur<br />
Etablierung täglicher Flüge zwischen Deutschland<br />
und Vietnam noch drei Jahre dauern.<br />
IN DEUTSCHLAND EINZELKÄMPFER. Weil<br />
die Allianz-Ambitionen vorerst noch nicht in<br />
die Tat umgesetzt werden, bestimmen heute<br />
bilaterale Kooperationen das Geschäftsmodell.<br />
Codeshare-Abkommen bestehen mit zehn<br />
Fluggesellschaften, darunter neben American<br />
Airlines und China Airlines<br />
mit SIA, Cathay Pacific,<br />
JAL, MAS und China<br />
Southern. In Deutschland<br />
ist Vietnam Airlines dagegen<br />
derzeit ein echter Einzelkämpfer,<br />
denn Lufthansa<br />
hat im vergangenen Jahr<br />
das bestehende Abkommen<br />
gekündigt. Seitdem erhalten<br />
Fluggäste für die innerdeutschenAnschlussverbindungen<br />
nach Frankfurt<br />
kostenlose Rail-&-Fly-Tickets.<br />
■ Flotte: 46 Flugzeuge, davon 13<br />
Langstreckenmaschinen Boeing 777, die<br />
auch auf den Frankfurt-Flügen zum Einsatz<br />
kommen. Planung 2010: 61 Flugzeuge,<br />
davon 22 Boeing 777.<br />
■ Passagiere: 2006: 6,8 Mio., davon<br />
3,1 Mio. international. Ziel 2007: 7,7<br />
Mio., davon 3,4 Mio. international. Aus<br />
Deutschland 2006: 87.810.<br />
■ Konfiguration: Drei Klassen,<br />
Business, Deluxe Economy (97 cm Sitzabstand)<br />
und Economy (82 cm Sitzabstand).<br />
■ Peps: 1. bis 30. September: Hanoi,<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt ab 320€, Deluxe<br />
Economy ab 420€; Siem Reap ab 400€;<br />
Sydney/Melbourne 720€.<br />
CARRIER FÜR INDOCHINA. »Wir wollen unsere<br />
führende Rolle auf den Strecken von<br />
Deutschland nach Indochina ausbauen«, kündigt<br />
Nghiem Van Khanh an. Dafür wird das<br />
Streckennetz Richtung Laos und Kambodscha<br />
ausgebaut. Gerade sind zur bestehenden<br />
Trans-Indochina-Route von Hanoi über Vientiane<br />
und Pnomh Penh nach Ho-Chi-Minh-<br />
Stadt zusätzliche Flüge nach Siem Reap (Kambodscha)<br />
und Luang Prabang (Laos) gekommen.<br />
Geplant ist, daraus<br />
ab November ein<br />
neues touristisches Angebot<br />
mit Verbindungen<br />
von Hanoi über<br />
Luang Prabang und<br />
Siem Reap nach Ho-<br />
Chi-Minh-Stadt zu entwickeln.<br />
Die asiatischen<br />
»Rennstrecken« nach<br />
Bangkok, Singapur und<br />
Kuala Lumpur reizen<br />
Pohier dagegen weniger.<br />
Durch den intensiven<br />
Wettbewerb seien<br />
die Tarife niedrig. Man<br />
biete diese Verbindungen<br />
zwar an, genutzt<br />
würden sie aber eher<br />
selten. Die Vermarktung<br />
von Flügen zwischen<br />
Europa und Australien<br />
sei da schon attraktiver, betont Pohier.<br />
Immerhin stehen Melbourne und Sydney im<br />
Flugplan. Interessant könnten auch zwei neue<br />
Routen werden, die im nächsten Jahr geplant<br />
sind – nach Shanghai und Rangun.<br />
Christian Schmicke<br />
www.vietnam-air.de<br />
i<br />
Online-Auftritt mit<br />
<strong>Travel</strong>-Agent-Portal »VN Profi«<br />
Airlines PRODUKT<br />
Nghiem Van Khanh:<br />
Allianz-Mitgliedschaft<br />
wäre gut<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 29
Mehr Platz bei Air Canada<br />
Einmal täglich fliegt eine neue BOEING 777 von Frankfurt nach Toronto<br />
Foto: Air Canada PRODUKT Mix<br />
Die First Class Suiten bieten viel Privatsphäre<br />
■ Pünktlich zum 70. Geburtstag<br />
von Air Canada setzt die Fluggesellschaft<br />
seit vergangener Woche<br />
auf einem der zwei täglichen Flü-<br />
����������������������<br />
�������<br />
�������������<br />
�������������������� ��������������<br />
����������������� �������������<br />
ge von Frankfurt nach Toronto<br />
die neue B777 ein. Die Maschine<br />
gehört zu insgesamt neun Flugzeugen<br />
des Typs, die bis Ende<br />
������������ �����������������������<br />
������������� �����������������������<br />
� ������������������<br />
���� �������� ���� �����������<br />
2007 ausgeliefert werden und<br />
mit den neuen »Executive First<br />
Suites« und einer neugestalteten<br />
Economy Class ausgestattet sind.<br />
In der neuen First Class finden<br />
sich 42 Sitzplätze, die als Suiten<br />
angelegt und mit einer Wand vom<br />
Nachbarn abgetrennt sind. Die Sitze<br />
lassen sich in ein 1,91 Meter<br />
langes, komplett flaches Bett verwandeln<br />
und haben eine Massagefunktion.<br />
Durch die Anordnung<br />
der Sitze im Fischgrätenmuster<br />
verfügt jeder Platz über einen direkten<br />
Zugang zum Gang.<br />
Auch die Economy wurde<br />
neu gestaltet. Der Sitzabstand liegt<br />
in der 777 zwischen 0,78 und<br />
0,86 Metern. An jedem Sitz haben<br />
die Passagiere Zugriff auf ihr privates<br />
Audio- und Videoprogramm<br />
und können ihren Laptop an-<br />
Updates<br />
Schütt: Hoffnung auf weitere Flüge<br />
mit neuem Gerät<br />
schließen. Die neue Boeing setzt<br />
Deutschland-Chef Hans W. Schütt<br />
zum Start nur auf der Strecke von<br />
Frankfurt nach Toronto ein, für<br />
andere Strecken aus Deutschland<br />
gibt es noch keine Pläne.<br />
Doch die Chancen stehen<br />
nicht schlecht, denn die Airline<br />
hat insgesamt 36 Boeing 777 und<br />
bis zu 60 Boeing 787 Dreamliner,<br />
die von 2010 an ausgeliefert werden,<br />
bestellt. MX<br />
Air Mozambique (LAM) verbindet nun Johannesburg und Pemba,<br />
das Badeziel im Norden Mosambiks, einmal wöchentlich mit einer<br />
Boeing 737-200. Seit März bedient SA Airlink diese Route zweimal<br />
pro Woche.<br />
Die Deutschland-Direktion und der Vertrieb von Qatar Airways<br />
sind seit ����������������������<br />
Anfang des Monats unter neuer Adresse zu finden:<br />
Schillerstraße 18-20, 60313 Frankfurt, der Ticketschalter ist in der<br />
Großen Eschenheimer Straße 13-15 in 60313 Frankfurt. Telefon- und<br />
Faxnummern sowie Mailadressen sind unverändert.<br />
�������<br />
����������������<br />
Aida Cruises stellt auf der neuen Internetseite www.aida.de/sport<br />
das Sportangebot auf den Kreuzfahrtschiffen und die Sport-<br />
Themenreisen vor.<br />
Öger �������������������� Tours hat einen Vorab-Webkatalog �������������� für den Winter mit elf<br />
Vier- und Fünf-Sterne-Hotels an der türkischen Riviera ins Netz<br />
����������������� �������������<br />
gestellt. Mehr Infos unter www.oeger.de.<br />
Passagiere, ������������ die mit der Varig-Maschine �����������������������<br />
um 6:35 Uhr von Frankfurt<br />
nach ������������� Rio fliegen, können bereits �����������������������<br />
am Vorabend von 18.30 Uhr bis 22<br />
Uhr einchecken. � ������������������<br />
Fox-Tours hat einen Sonderkatalog mit 24 Autoreisezielen<br />
zwischen Nordsee und Alpen aufgelegt.<br />
Passagiere von Etihad Airways können künftig auf allen innerdeutschen<br />
Zubringerflügen mit Air Berlin nach Frankfurt und München<br />
���� �������� ���� �����������<br />
mit E-Ticket fliegen.<br />
30 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Foto: TRAVEL ONE
Foto: Teddy <strong>Travel</strong><br />
Welch ein gelungener Schachzug! So kann man<br />
das kreative Treiben der Marketingstrategen der<br />
NH-Hoteles in Spanien bezeichnen. Aus einer<br />
Notlage machten sie kurzerhand einen<br />
geschickten PR-Angriff.<br />
Zum Hintergrund: Das NH-Haus Alcalá in Madrid<br />
war nach zehn Jahren Betrieb reif für die<br />
Renovierung. Da ohnehin Mauern und Inventar<br />
zerstört werden mussten, lud das Unternehmen<br />
zum Roomolotion-Contest: 30 schwer gestresste<br />
Menschen durften zum Vorschlaghammer<br />
greifen, beim Zertrümmern helfen und sich dabei<br />
die Aggressionen von der Seele schmettern. Der<br />
Lohn ist ein ganz persönlicher: Die Anti-Stress-<br />
Therapie führt bei den Probanden zu seelischer<br />
Ausgeglichenheit und wohligem Wohlbefinden.<br />
Zum Lohn bekommen die Kandidaten zudem ein<br />
Zielgruppe Schwule: Das Programm an Bord ist auf sie zugeschnitten<br />
Kreuzfahrt für Homosexuelle<br />
Armin Leßner<br />
Die Hammer-Idee<br />
Abendessen und eine Übernachtung im neu<br />
renovierten Haus geschenkt.<br />
NH Hoteles machte den Anfang. Auf der Welt<br />
gibt es aber noch jede Menge renovierungsbedürftiger<br />
Hotels. Werden jetzt alle loslegen?<br />
Hoffentlich nicht – so eine Idee ist nur beim<br />
ersten Mal gut. Wehe den Nachahmern!<br />
Marketingleute können nun ihrer Kreativität<br />
freien Lauf lassen. Wer findet eine zündende Idee<br />
nach ähnlichem Muster? Hammer, Trümmer,<br />
Bagger? Ja – vielleicht könnte jemand dem<br />
Bagger-Urlaub auf Malle einen völlig neuen<br />
Inhalt geben. In abgewandelter Form gibt es das<br />
natürlich schon sehr, sehr lange.<br />
a.lessner@travel-one.net<br />
■ Wenn die Westerdam am 9. August in Civitavecchia ablegt, werden<br />
ausschließlich homosexuelle Gäste an Bord sein. Der amerikanische<br />
Spezialveranstalter RSVP hat das Schiff von Holland America Line für<br />
zehn Tage gechartert, um seiner Klientel, Schwulen und Lesben, eine<br />
auf sie zugeschnittene Kreuzfahrt anzubieten. In Deutschland wird die<br />
Reise durch das Mittelmeer – Stationen sind etwa Korfu und Dubrovnik<br />
– von Teddy <strong>Travel</strong> vermarktet. Derzeit gibt es noch freie Kabinen.<br />
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www.teddy-travel.de, T. 0221/23 49 67<br />
Neun bis elf (ab der zehnten Buchung) Prozent Provision<br />
Lufthansa fliegt<br />
nach Orlando<br />
■ Zum Winter reiht sich Orlando<br />
in die Liste der Lufthansa-Ziele<br />
ein. Die Airline will<br />
die Stadt im US-Bundesstaat<br />
Florida künftig ganzjährig<br />
von Frankfurt aus fünfmal wöchentlich<br />
nonstop anfliegen.<br />
LH 464 startet dienstags, mittwochs,<br />
donnerstags, freitags<br />
und sonntags.<br />
Ebenfalls mit Beginn des<br />
Winterflugplans ergänzt Lufthansa<br />
das Angebot für New<br />
York (Newark). Täglich außer<br />
samstags fliegt eine als reiner<br />
Business-Class-Jet konfigurierte<br />
Boeing 737 mit 44 Sitzen<br />
morgens um 8.15 Uhr ab<br />
Frankfurt und landet um<br />
11.45 Uhr in Newark. Der<br />
Rückflug hebt um 15.55 Uhr<br />
in New York ab und erreicht<br />
Frankfurt am folgenden Morgen<br />
um 5.40 Uhr.<br />
Emirates investiert in Komfort<br />
■ Wer bei Emirates die First Class bucht, hat nach Angaben der<br />
Airline künftig noch mehr Platz. Die Fluggesellschaft stattet ihre<br />
neuen Langstrecken-Maschinen mit Privatsuiten aus, die geräumiger<br />
sein sollen als die bisherigen<br />
Suiten und beispielsweise<br />
mit einem größeren<br />
Stauraum für das Handgepäck<br />
aufwarten.<br />
Aber auch die Passagiere<br />
der anderen Klassen sollen<br />
in den Genuss zusätzlichen<br />
Komforts kommen,<br />
wenn diesen Monat das erste<br />
von 24 neuen Flugzeu-<br />
gen ausgeliefert wird. Emirates<br />
verspricht den Business-Class-Passagierenkomplett<br />
flache Massage-Schlafsessel<br />
und den Economy-<br />
Privatsphäre: First Class-Gäste<br />
schlafen ungestört<br />
Gästen mehr Beinfreiheit. Die Airline erhält in den kommenden 18<br />
Monaten neue Maschinen des Typs Boeing 777-300ER ULR und<br />
777-200 LR. In die Ausstattung der First Class dieser Neuzugänge<br />
investiert sie rund 35 Millionen Euro. Zusätzlich will Emirates Geld<br />
in die drei Klassen ihrer »alten« Boeing 777 stecken. Sie sollen<br />
entsprechend aufgewertet werden.<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 31<br />
Foto: Emirates
Fotos: Puglia Doc<br />
DESTINATION Italien<br />
Treffpunkt Straße: In Bari findet das Leben draußen statt<br />
Lebenslust pur<br />
Traumurlaub am »Ende der Welt«. APULIEN bietet Urlaubern<br />
800 Kilometer Küste, historische Städte und eine köstliche rustikale Küche.<br />
32 TRAVEL ONE 11.7.2007
Finis terrae« – das Ende der Welt. So nannten<br />
die Römer den Stiefelabsatz im äußersten<br />
Südosten Italiens. Tatsächlich ist<br />
Apulien auch heute noch beschaulich und ruhig.<br />
Ob bei Spaziergängen durch Olivenhaine<br />
mit jahrhundertealten, knorrigen Bäumen,<br />
beim Baden in einsamen Buchten entlang der<br />
800 Kilometer langen Küste oder beim Bummeln<br />
durch die kleinen Gassen von Bari,<br />
Otranto, Gallipoli oder Lecce – Apulien ist das<br />
ideale Ziel für Italien-Fans, die Touristenmassen<br />
meiden wollen.<br />
Viele Unterkünfte haben sich genau auf<br />
diese Gruppe von Erholungssuchenden spezialisiert.<br />
Eine Besonderheit von »Puglia« – so<br />
heißt Apulien im Italienischen – sind so genannte<br />
Masserias. Das sind alte Landgüter, die<br />
in Hotels umgebaut wurden. Auch Oscar-<br />
Preisträgerin Helen Mirren (»The Queen«) hat<br />
sich in der Nähe der Hauptstadt Bari in so ein<br />
altes Landgut verliebt und es als Feriendomizil<br />
gekauft. Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben<br />
möchte, kann sich in historischen Landgütern<br />
auch einmieten.<br />
IDYLLISCHE UNTERKÜNFTE. Zum Beispiel in<br />
der Masseria Borgo San Marco bei Fasano.<br />
Diese festungsartige, weiße Anlage aus dem<br />
zehnten Jahrhundert liegt inmitten eines Olivenhains.<br />
Einst lebten in den Gewölben Byzantiner-Mönche.<br />
Der heutige Eigentümer<br />
Alessandro Amati ließ die Anlage vor Jahren<br />
liebevoll restaurieren. Einige der wunderschönen,<br />
minimalistisch eingerichteten Gewölbe-<br />
Zimmer haben eine eigene Terrasse auf dem<br />
Dach der ehemaligen Zitadelle – perfekt um<br />
nach Sonnenuntergang bei einem Glas Rotwein<br />
zu sitzen und Ausschau nach Sternschnuppen<br />
zu halten.<br />
In den alten Ställen und Ölmühlen von<br />
Borgo San Marco sind die Bar, das Restaurant<br />
und die Rezeption untergebracht. Rings um<br />
das Gelände erstreckt sich ein weitläufiger Olivenhain<br />
– bis zum zwei Kilometer entfernten<br />
Meer. Außerhalb der weißen Mauern führt ein<br />
mit lila Blumen und duftenden Kräutern ge-<br />
»Köstliches,<br />
rustikales Essen«<br />
Apuliens Küche hat es unserer<br />
Autorin Claudia Steiner besonders<br />
angetan.<br />
■ Claudia Steiner ist freie Journalistin in<br />
München. Die studierte Orientalistin und<br />
Turkologin hat mehrere Jahre als Korrespondentin<br />
in der Türkei gearbeitet. Italien<br />
aber ist seit ihrer<br />
Kindheit eines ihrer<br />
Lieblingsziele. An<br />
Apulien mag die<br />
37-Jährige neben<br />
der Küche die Ruhe<br />
und die unendliche<br />
Küste.<br />
Italien DESTINATION<br />
ITALIEN<br />
Berühmt: Apuliens Weine blicken auf eine lange Tradition zurück; Steilküsten faszinieren im Norden und Süden der Region<br />
säumter Weg zum Swimmingpool. Wem<br />
Schwimmen allein noch nicht reicht: Gut eineinhalb<br />
Kilometer von der Anlage entfernt<br />
befindet sich ein exklusiver Golfclub.<br />
Eine andere idyllische Unterkunft in Fasano<br />
gehört der Familie Guarini: die Masseria<br />
Marzalossa. Maria Teresa, die Dame des Hauses,<br />
leitet das Landgut aus dem 17. Jahrhundert.<br />
Es ist seit fünf Generationen im Besitz<br />
der Familie. Die Zimmer und Suiten sind mit<br />
antiken Möbeln, feinen Gobelinstoffen und<br />
alten Perser-Teppichen eingerichtet. Das einstige<br />
Gewächshaus ist inzwischen ein Pool, der<br />
von alten Säulen umgeben ist. Gleich dahinter<br />
erstrecken sich eine Zitronenplantage und ein<br />
Gemüse- und Kräutergarten, aus dem sich die<br />
Köchin bedient.<br />
Anna, eine kleine quirlige Frau, die vor<br />
Jahren in Deutschland gelebt hat, weist interessierte<br />
Gäste bei einem Kochkurs in die Geheimnisse<br />
von Pasta und Soßen ein. »Du<br />
musst das so klein machen«, sagt sie und<br />
drückt einem ihrer Kochschüler lachend ein<br />
Messer in die Hand, um Auberginen zu<br />
schneiden. Die Küche Apuliens ist einfach<br />
und rustikal und so kocht Anna mit den Gästen<br />
aus Deutschland Tomatensoße mit Auberginen<br />
und Fleischbällchen. Natürlich ist die<br />
Pasta dazu hausgemacht. Routiniert schneidet<br />
Maria auf dem Marmor-Arbeitstisch kleine<br />
Stücke vom Nudelstrang ab und formt daraus<br />
mit dem Finger die runden Orecchiette, die<br />
für die Region so typischen Öhrchen-Nudeln.<br />
Als die Öhrchen fertig gedreht sind, entlässt<br />
Anna ihre Kochschüler. Diese sitzen dann im<br />
Lokal der Masseria bei Antipasti und einem<br />
Glas Rotwein – und warten auf die Pasta, auf<br />
geschmortes Lamm mit Gemüse und eine Kaffee-Creme<br />
als Dessert.<br />
WEISSE RUNDHÄUSER. Nach so viel Ruhe<br />
und Beschaulichkeit auf dem Land steht ein<br />
Ausflug in einen Ort auf dem Programm, in<br />
den jeden Tag Dutzende Besuchergruppen<br />
kommen: in das Trulli-Dorf Alberobello. Es<br />
gehört seit 1996 zum Unesco-Weltkulturerbe.<br />
Ganze Viertel sind aus den für die Region so<br />
typischen, weiß getünchten Rundhäusern gebaut<br />
worden. Die Steindächer spitzen sich<br />
nach oben zu und halten – auf Grund einer<br />
speziellen Schichttechnik – ganz ohne Mörtel.<br />
Auf den Schieferdächern sind einfache Symbole<br />
abgebildet, die zum Beispiel einen Betenden,<br />
die Dreieinigkeit oder Gott darstellen.<br />
In Alberobello und der Umgebung stehen<br />
tausende Trulli. Die ehemaligen Arme-Leute-<br />
Häuser sind ein beliebtes Fotomotiv und auch<br />
als Ferienwohnungen gefragt. Sie werden aber<br />
auch immer noch als Wohnhäuser genutzt,<br />
weil sie in den heißen Sommermonaten angenehm<br />
kühl und im Winter warm halten. Die<br />
Trulli stehen in Dörfern, auf Feldern und inmitten<br />
riesiger Olivenhaine.<br />
Ganz Apulien scheint ein einziger Olivenhain<br />
zu sein. Das Olivenöl aus »Puglia« zählt<br />
zu den besten Europas. Nicht umsonst war<br />
das Städtchen Gallipoli – das bedeutet im<br />
Griechischen »schöne Stadt« – jahrhundertelang<br />
der wichtigste Ölhafen im Mittelmeer.<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 33
Foto: Puglia Doc<br />
DESTINATION Italien<br />
Beliebte Fotomotive: Die Trulli von Alberobello und Umgebung<br />
Von hier aus wurde das »flüssige Gold« nach<br />
St. Petersburg, London und Amsterdam gebracht.<br />
Im historischen Zentrum der Hafenstadt<br />
mit den windschiefen Häusern sind einige<br />
der einst gut 35 unterirdischen Ölmühlen<br />
zu besichtigen. Aus Oliven gepresstes Lampenöl<br />
machte Gallipoli reich. Heute lebt das<br />
Städtchen unter anderem vom Tourismus.<br />
Die meisten Kirchen von Gallipoli wurden<br />
am Meer gebaut – als Wächter des Dorfes. Einige<br />
Kirchen gehörten zu bestimmten Berufsgruppen<br />
wie den Handwerkern oder Fischern.<br />
Gargano<br />
Foggia<br />
Le Murge<br />
Bari<br />
Alberobello<br />
Adriatisches Meer<br />
Taranto<br />
Fasano<br />
Brindisi<br />
Manduria<br />
Lecce<br />
Salento<br />
Gallipoli<br />
Gleich bei den Kirchen, an der Stadtmauer<br />
und mit Blick auf das Meer, findet man dann<br />
auch eines der besten Fischrestaurants von<br />
Apulien: Zu dem Lokal »Il Bastione« fahren<br />
am Wochenende Familien aus der ganzen Region,<br />
um dort gebratenes Gemüse, feinen Ricotta-Käse,<br />
Pasta mit Muscheln und zarten<br />
Tintenfisch mit Zitronensoße zu essen. Damit<br />
der Tintenfisch weich und zart wird, muss er<br />
lange geschüttelt werden. Und so sieht man in<br />
den Häfen von Apulien die Fischer stundenlang<br />
beim Schütteln der Tiere: die fangfrischen<br />
Tintenfische werden dabei in bunten<br />
Plastikschüsseln so lange hinund<br />
hergeschüttelt, bis sich ein<br />
weißer Schaum absondert.<br />
Aber nicht nur das Essen,<br />
auch die Weine sind hervorragend.<br />
Gemeinsam mit Sizilien ist<br />
Apulien die größte Weinbauregion<br />
Italiens. Die Halbinsel Salento<br />
ist gar eines der ältesten Weinbaugebiete<br />
der Welt. Schon vor 3.000<br />
Jahren pflanzten hier die Phönizier<br />
und Griechen Rebstöcke. Heute<br />
werden in Apulien 120.000<br />
Hektar Rebfläche genutzt, um<br />
Otranto Weiß- und Rotweine sowie Rosé<br />
Apulien im Überblick<br />
zu erzeugen. Die am häufigsten angebaute<br />
Rebsorte ist der Negroamaro. Aus dieser Sorte<br />
werden unter anderem der Salice Salentino<br />
oder auch der Rosé Five Roses hergestellt. Viele<br />
der Weine sind sehr mineralisch, denn die<br />
Erdschicht ist zum Teil nur 30 bis 40 Zentimeter<br />
hoch, so dass die Wurzeln der Rebstöcke<br />
oft in das Gestein eindringen.<br />
DIE GEBEINE DES NIKOLAUS. »Finis terrae«<br />
aber ist nicht nur ein tolles Ziel für Ruhesuchende<br />
und Feinschmecker, sondern auch für<br />
Kulturinteressierte. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten<br />
liegt in der Altstadt von Bari und<br />
ist Ziel vieler Pilger: die Basilika San Nicola aus<br />
dem zwölften Jahrhundert. In der Krypta liegen<br />
die Gebeine des Heiligen Nikolaus von<br />
Myra, der im dritten Jahrhundert in der heutigen<br />
Türkei lebte. Die Gebeine wurden 1087<br />
von Italienern geraubt und nach Bari gebracht.<br />
Jedes Jahr am 9. Mai wird in einer Prozession<br />
die Ankunft der Schiffe mit den Reliquien gefeiert.<br />
Dann ziehen die Gläubigen durch die<br />
Straßen und Gassen, in den Kirchen riecht es<br />
nach Weihrauch, auf den Bänken sitzen ins<br />
Gebet versunkene Gläubige. Überall brennen<br />
Kerzen und Lichterketten.<br />
Die Gotteshäuser Apuliens zeugen von<br />
der bewegten Geschichte mit Einflüssen aus<br />
der orientalischen Freskenkunst, der Gotik<br />
und des Barock. Eine der beeindruckendsten<br />
Kirchen befindet sich in der Hafenstadt Otranto.<br />
In der Kathedrale Santa Maria Annuziata<br />
gibt es einen 800 Quadratmeter großen Mosaikfußboden<br />
– den größten seiner Art in Europa.<br />
Es sind biblische Geschichten von Adam<br />
und Eva oder der Turm von Babel ebenso dargestellt<br />
wie Tierbilder und Fabelwesen, Sternzeichen,<br />
Monatsbilder und Pflanzen. Nach<br />
der Besichtigung geht es zurück in die Gassen,<br />
die zur Hafenpromenade führen – mit Blick<br />
auf das Meer und die Marina mit Dutzenden<br />
von Segelbooten, die sanft von den Wellen<br />
hin- und hergeschaukelt werden. Keine Touristenaufläufe,<br />
kein Gedränge – »das Ende der<br />
Welt« ist Erholung pur. Claudia Steiner<br />
■ Die Region liegt in Südost-Italien und erstreckt sich entlang der Adria vom Absatz des<br />
Stiefels bis zur Halbinsel Gargano im Norden. Hauptstadt ist die Hafen- und Universitätsstadt<br />
Bari. Apulien hat rund 4,1 Millionen Einwohner.<br />
■ Klima: Mediterranes Klima mit 300 Sonnentagen im Jahr. Ideale Reisezeit für Apulien<br />
sind das Frühjahr und der Herbst. Im Sommer ist es mitunter sehr heiß mit Temperaturen<br />
um die 30 Grad. Im Winter liegen die Höchsttemperaturen zwischen zwölf und 15 Grad.<br />
■ Laut Apulien Doc gibt es insgesamt 215.000 Betten. ENIT spricht von 62.000 Betten in<br />
774 Hotels, 4.000 Betten in 200 agrotouristischen Unterkünften, 2.000 Betten in Ferienhäusern<br />
und Pensionen.<br />
34 TRAVEL ONE 11.7.2007
Fotos: Puglia Doc<br />
Infos für den Counter<br />
ADRESSEN ZUM TEXT<br />
■ Italienische Zentrale für<br />
Tourismus – ENIT<br />
Kaiserstraße 65,<br />
60329 Frankfurt/Main,<br />
T. 069/23 74 34,<br />
www.enit-italia.de<br />
■ Apulien Doc (Zusammenschluss<br />
touristischer Anbieter,<br />
Katalog), Maximiliansplatz 18,<br />
80333 München,<br />
T. 089/24 24 39 24<br />
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■ Masseria Borgo San Marco Achttägige Rundreise<br />
www.borgosanmarco.it<br />
■ Neckermann<br />
■ Masseria Marzalossa Hotels, Ferienanlage mit<br />
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REISEFÜHRER<br />
■ Apulien<br />
von Ekkehart Rotter,<br />
Du Mont Verlag, 2007,<br />
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■ Apulien<br />
von Michael Machatschek,<br />
Michael Müller Verlag, 2006,<br />
17,90 Euro<br />
■ Apulien, Gargano, Salento<br />
von Peter Amann,<br />
Reise Know-how Verlag, 2006,<br />
19,90 Euro<br />
■ Apulien, Kalabrien<br />
von Monika Pelz, Polyglott-<br />
Verlag, 2006, 7,95 Euro
Foto: www.arena.it<br />
DESTINATION Italien Mix<br />
Aida und Nabucco in der Arena<br />
Für mehrere Wochen verwandelt sich VERONA in die Hauptstadt der Oper<br />
Ziel von Opernfans: 49 Vorstellungen stehen in der Arena auf dem Programm<br />
■ Fünf Opern erklingen in den<br />
nächsten Wochen in der Arena<br />
von Verona. Bis 1. September<br />
können Besucher der Stadt unter<br />
Ein Strand für Frauen<br />
freiem Himmel »Nabucco«, »La<br />
Traviata« und »Aida« von Guiseppe<br />
Verdi, »La Bohème« von<br />
Giacomo Puccini sowie »Der<br />
■ Der italienische Badeort Riccione sorgt derzeit mit einem ungewöhnlichen<br />
Projekt für Aufmerksamkeit. In dem Städtchen an der<br />
Adria wurde ein Strandabschnitt als »Frauenstrand« deklariert. Das<br />
heißt: Ausschließlich weibliche<br />
Gäste dürfen sich dort<br />
sonnen. Männer dagegen<br />
werden von Verbotsschildern<br />
darauf hingewiesen, dass sie<br />
in dieser Badeanstalt nichts<br />
verloren haben.<br />
Die Idee der Betreiber:<br />
Frauen sollen am Strand liegen<br />
können, ohne von Männern<br />
begafft zu werden.<br />
Kein Angaffen: An einem Strand in<br />
Riccione sind Frauen unter sich<br />
Selbst das Personal für Fitness-<br />
und Schwimmkurse<br />
besteht laut Medienberichten<br />
fast nur aus Frauen, lediglich<br />
ein Frisör und der Rettungs-<br />
schwimmer sind männlich. Das kulinarische Angebot ist auf die<br />
weibliche Klientel abgestimmt: leichte Mahlzeiten statt Pommes<br />
frites oder panierter Calamaris.<br />
Riccione liegt in der Provinz Rimini und zählt zu den beliebtesten<br />
Badeorten Italiens. Als Besucherattraktion gelten auch drei Vergnügungsparks,<br />
darunter der Wasserpark Aquafan.<br />
Foto: Creativ Collection<br />
Barbier von Sevilla« von Gioachino<br />
Rossini erleben.<br />
Auch in diesem Jahr ist während<br />
der Festspielwochen mit ei-<br />
Updates<br />
nem großen Besucherandrang zu<br />
rechnen. Vor allem an den Wochenenden<br />
dürfte Verona brechend<br />
voll sein. Dennoch lohnt<br />
es sich, in der Stadt zu nächtigen<br />
und ein paar Tage zu bleiben – allein<br />
schon wegen der fröhlichen<br />
Stimmung rund um die Arena<br />
nach den Aufführungen.<br />
Neben dem römischen Amphitheater<br />
zählt die Casa di Guilietta,<br />
Julias Haus, zu den berühmtesten<br />
Sehenswürdigkeiten Veronas.<br />
Urlauber können dort unter<br />
dem Balkon wie einst Romeo<br />
schmachten oder – wenn sie auf<br />
der Suche nach einer neuen Liebe<br />
sind – über die rechte Brust<br />
der Julia-Statue streichen. Verona<br />
ist auch ein interessantes Shopping-Ziel.<br />
In den verwinkelten<br />
Gassen gibt es viele Boutiquen<br />
mit italienischer Mode.<br />
Karten für die Opernfestspiele<br />
und Hotels bei Dertour, IFB, TUI,<br />
Classic Highlights Reisen, Studiosus,<br />
Neckermann; teils als Pakete buchbar<br />
Amici d‘Italia bietet vom 10. bis 14. August eine Toskana-Reise für<br />
Musikfreunde an. Die Teilnehmer besuchen Konzerte von Anna<br />
Netrebko und Joshua Bell, die im Rahmen des Tuscon Sun Festival in<br />
Arezzo und Cortona auftreten.<br />
Die Triennale in Mailand widmet sich noch bis 16. September<br />
Renzo Piano. Anlass ist der 70. Geburtstag des Stararchiteken. Unter<br />
der Überschrift »Renzo Piano Building Workshop. Die sichtbaren<br />
Städte« sind Originalskizzen, Pläne und Modelle aus mehr als 40<br />
Jahren Schaffenszeit zu sehen. Infos unter www.triennale.it.<br />
Grimm Touristik vermittelt Pilgern Zimmer in der Nähe des<br />
Vatikans. So hat der Veranstalter beispielsweise die Drei-Sterne-<br />
Unterkunft Bonus Pastor, ein ehemaliges Kloster, im Programm. Dort<br />
gibt es zwischen März und Juni 2008 noch freie Zimmer.<br />
In das Anbaugebiet des Chianti Classico führt eine Weinreise der<br />
Reisevermittlung Kurtzahn. Die Teilnehmer verkosten während<br />
ihres fünftägigen Aufenthalts in der Toskana Wein, hören Vorträge<br />
und besuchen eine Kellerei. Termine: 26. bis 30. September und 10.<br />
bis 14. Oktober.<br />
Die Relax Hotels schnüren für Besucher der Opernfestspiele in<br />
Verona Pakete. Sie bestehen aus drei Übernachtungen im Astoria<br />
Park Hotel in Riva del Garda oder im Magnolia Wellness & Thermae<br />
Hotel in Abano Therme, Halbpension, Eintritt in eine Oper, Bustransfer,<br />
Aromamassage und einem späten Frühstück für Zwei im Bett.<br />
36 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
i
Praxistipps<br />
zu Südtirol<br />
■ Wo treten Ritter zum Wettkampf<br />
an? Fragen wie diese<br />
beantwortet der neue Südtirol-Reiseführer<br />
aus dem Merian-Verlag.<br />
Autorin Nina<br />
Schröder gibt auf 42 Seiten<br />
Tipps zu ungewöhnlichen<br />
Veranstaltungen, netten Unterkünften<br />
und besuchenswerten<br />
Orten.<br />
Darüber hinaus finden<br />
Urlauber in dem 334 Seiten<br />
starken Buch Beschreibungen<br />
wichtiger touristischer Ziele<br />
und erhalten Einblick in Kultur<br />
und Geschichte der norditalienischen<br />
Region. Vorschläge<br />
für sechs Wandertouren<br />
stehen auf herausnehmbaren<br />
Infokarten.<br />
Merian Reiseführer<br />
i Südtirol, mit Landkarte,<br />
334 Seiten, 24,95 Euro<br />
Auf den Spuren Ötzis<br />
■ Für Marco Montini, Direktor<br />
des Italienischen Fremdenverkehrsamts<br />
(ENIT) in Frankfurt,<br />
könnte die Sommersaison kaum<br />
besser verlaufen. »Bewährte Reiseziele<br />
liegen wieder hoch im<br />
Kurs«, weiß er und fügt zufrieden<br />
hinzu, »davon profitiert auch Italien<br />
als einer der Klassiker unter<br />
den Urlaubs<strong>destination</strong>en.«<br />
Viele Regionen des Landes<br />
verzeichnen laut Montini steigende<br />
Besucherzahlen. So verbrin-<br />
■ Wo lag Ötzi 5.300 Jahre lang im Eis? Bergführer bringen Wanderer<br />
vom Schnalstal auf das Hauslabjoch und damit zur Fundstelle der Gletschermumie.<br />
Die Tour durch die Südtiroler Bergwelt dauert etwa acht<br />
Stunden und geht auf 3.210 Meter Höhe.<br />
Der Tourismusverein Schnalstal vermittelt Interessenten Bergführer.<br />
Denn die hochalpine Wanderung sollte nach seiner Meinung niemand<br />
alleine unternehmen. Auch empfiehlt der Verein die Tour ausschließlich<br />
Urlaubern, die sich als geübte Bergwanderer bezeichnen,<br />
über eine gute körperliche Kondition verfügen, trittsicher und schwindelfrei<br />
sind. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, den erwarten, so die<br />
Tourismuswerber, traumhafte Ausblicke.<br />
Die Wanderung kann zwischen Anfang Juni und Mitte September<br />
unternommen werden.<br />
i<br />
Interessenten schreiben eine E-Mail an info@schnalstal.it.<br />
Informationen gibt es auch unter www.schnalstal.it.<br />
Foto: Kessler Medien (l.), TRAVEL ONE<br />
Elba ist bei den Bundesbürgern beliebt – zur Freude von ENIT-Direktor Marco Montini<br />
Klassiker wieder gut im Rennen<br />
Foto: Tourismusverein Schnalstal<br />
gen beispielsweise am Gardasee,<br />
auf Elba und an der Adria dieses<br />
Jahr mehr Bundesbürger ihren<br />
Urlaub als im vergangenen Sommer.<br />
»Wir freuen uns, dass die<br />
Deutschen wieder verstärkt zu<br />
uns kommen«, unterstreicht der<br />
Italien-Werber.<br />
Um den Trend zu verstärken,<br />
macht das Fremdenverkehrsamt<br />
derzeit mittels Anzeigen in überregionalen<br />
Zeitungen auf die kulturellen<br />
Schätze und die Natur<br />
Teilnehmer der Ötzi-Tour erklimmen Dreitausender<br />
Italiens aufmerksam. Auch innerhalb<br />
der Touristik will die Vertretung<br />
die Werbetrommel rühren:<br />
Montini und sein Team planen,<br />
mit Reiseveranstaltern zu kooperieren<br />
und auf deren Internetseiten<br />
künftig stärker präsent zu<br />
sein. Zudem stehen Roadshows<br />
und Fam-Trips für Reisebüromitarbeiter<br />
auf der Agenda. Ferner<br />
unterstützt ENIT die Agenturen<br />
bei Schaufensterdekorationen.<br />
www.enit.it<br />
Infos zu Regionen<br />
und Veranstaltungen<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 37<br />
i
DESTINATION Nordafrika<br />
Eine Wüste aus Fels und Sand: das Akakusgebirge im Süden des Landes<br />
Eine Destination<br />
für Entdecker<br />
Lange galt LIBYEN für Touristen als tabu. Nun bereisen Wüstenfans und<br />
Kultururlauber den Staat Ghaddafis – und kehren begeistert zurück.<br />
Manon Schirmer ist noch immer ganz<br />
angetan. »Wunderschön«, sagt sie<br />
und schwärmt von den antiken Ausgrabungsstätten,<br />
der unendlichen Wüste und<br />
der netten Bevölkerung. Libyen, das scheint<br />
sicher, gehört seit ihrer Reise durch das Land<br />
zu ihren Favoriten auf der Weltkarte.<br />
Die Begeisterung der Wiesbadenerin ist<br />
keineswegs untypisch. Wie Schirmer kehren<br />
die meisten Reisenden fasziniert aus dem nordafrikanischen<br />
Staat zurück. Die Jahrtausende<br />
alte Kultur im Norden und die menschenleere<br />
Landschaft im Süden ziehen sie in ihren Bann.<br />
Doch nur wenige teilen bislang diese Erfahrung.<br />
Schließlich ist Libyen alles andere als ein<br />
Massenziel – auch wenn das Land allmählich<br />
touristische Bedeutung erhält. Seit Staatschef<br />
Muammar al-Ghaddafi im Westen als gesell-<br />
schaftsfähig gilt (er übernahm die Verantwortung<br />
für das Flugzeugattentat über dem schottischen<br />
Lockerbie sowie den Anschlag auf die<br />
Berliner Discothek La Belle) und das UN-Embargo<br />
aufgehoben wurde, besuchen westliche<br />
Urlauber wieder den lange gemiedenen Staat.<br />
Veranstalter bestücken ihre Kataloge erneut<br />
mit Rundreisen durch das Land und verzeichnen<br />
eine zunehmende Resonanz.<br />
»Libyen ist auch dieses Jahr wieder gut<br />
gebucht«, berichtet Dertour-Produktmanagerin<br />
Maren Just. Und Matthias Schwotzer, bei<br />
Marco Polo Reisen als Produktmanager für<br />
individuelle Reisen zuständig, verrät: »Libyen<br />
ist unser wichtigstes Ziel in Nordafrika und<br />
hat Ägypten hinter sich gelassen.« Bis auf ein<br />
paar Ausnahmen, wie zum Beispiel Gebeco,<br />
wandten sich die Veranstalter in den 90er Jah-<br />
ren auf Grund der politischen Situation von<br />
Libyen ab.<br />
Verändert hat sich jedoch nicht nur das<br />
Klima zwischen Ghaddafi und dem Westen.<br />
Der Staat geht heute, so weiß Dr. Peter<br />
Eschweiler, anders mit Touristen um als noch<br />
vor ein paar Jahren. »Besucher können sich<br />
jetzt weitgehend frei bewegen«, betont der<br />
Nordafrika-Produktmanager von Gebeco. Früher<br />
habe es Restriktionen gegeben.<br />
AUSBAU DER HOTELLERIE. Auch in Sachen<br />
touristische Infrastruktur tut sich etwas. Noch<br />
ist sie dünn gesät, die meisten Hotels sind einfach,<br />
nur wenige verfügen über mehr als drei<br />
Sterne. Zur Freude der Veranstalter aber hat<br />
nun am Mittelmeer ein Vier-Sterne-Resort eröffnet<br />
und gibt ihnen so die Möglichkeit, Gäste,<br />
die nach einer Rundreise ein paar Tage am<br />
Wasser verbringen wollen, an der libyschen<br />
Küste einzuquartieren. Bislang schicken die<br />
Veranstalter ihre Kunden nach Djerba im benachbarten<br />
Tunesien.<br />
Das Thema Baden spielt für Libyen-Besucher<br />
allerdings eine untergeordnete Rolle.<br />
Wer sich zu einer Reise durch die nordafrikanische<br />
Destination entschließt, zählt entweder<br />
zu den Wüstenfans oder will, so Eschweiler,<br />
seine »Mittelmeerbesichtigungen komplettieren«.<br />
Das heißt: die Hinterlassenschaften<br />
der Römer und Griechen besichtigen.<br />
38 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Foto: Marco Polo Reisen
Algerien<br />
Fotos: Marco Polo Reisen<br />
Libyen in Kürze<br />
■ Libyen besteht zu 90 Prozent aus Wüste. Grün ist nur der Küstenstreifen.<br />
■ Die 5,5 Millionen Einwohner sind zu 90 Prozent Araber. Daneben leben Berberstämme wie<br />
die Tuareg in Libyen. Amtssprache ist Arabisch, Handelssprache Englisch und Italienisch.<br />
■ Libyen gilt bei Veranstaltern als sicheres Land. Doch gab es Raubüberfälle auf Touristen in<br />
den Grenzgebieten. So wurden etwa Geländewagen geraubt und außer Landes gebracht.<br />
■ Ausländer dürfen das Land ausschließlich im Rahmen einer Veranstalterreise bereisen.<br />
■ Rundreisen mit Schwerpunkt Kultur<br />
Sabratha<br />
Tripolis Mittelmeer<br />
Leptis Magna Kyrene<br />
bieten an: Dertour, Dr. Tigges, Gebeco, Helios<br />
Reisen, Ikarus Tours, Studiosus, Windrose.<br />
■ Wüstentouren machen Diamir, Gebeco,<br />
Hauser Exkursionen, Ikarus Tours, Mar-<br />
Ghadames<br />
co Polo Reisen, Studiosus, TRH, Wigwam.<br />
■ Kreuzfahrtschiffe von MSC (Musica<br />
Mandaraseen<br />
und Sinfonia) laufen Libyen regelmäßig an.<br />
Zudem kommen die Delphin und die Delphin<br />
Voyager (Delphin Kreuzfahrten, Hansa<br />
Libyen<br />
Kreuzfahrten), die Astoria (Transocean<br />
Tours), die Athena (Vivamare), die Dalma-<br />
Akakusgebirge<br />
Niger<br />
cija (Hansa Kreuzfahrten) und die Europa<br />
(Hapag-Lloyd Kreuzfahrten).<br />
■ Der Konsum von Alkohol ist verboten.<br />
Ägypten<br />
An der Mittelmeerküste liegen gut erhaltene<br />
antike Ruinenstädte: Leptis Magna – die Stadt<br />
soll eine der schönsten des römischen Reiches<br />
gewesen sein –, die griechische Kolonie Kyrene<br />
sowie die Hafenstadt Sabratha mit ihrem<br />
römischen Theater und ihren zahlreichen<br />
Tempeln. Mindestens zwei dieser drei Unesco-<br />
Weltkulturerbe stehen im Programm jeder<br />
Rundreise. Zudem machen die Veranstalter<br />
meist einen Abstecher in die Wüste. Sie bringen<br />
ihre Kunden nach Ghadames, in eine alte<br />
Oasenstadt im libysch-algerisch-tunesischen<br />
Länderdreieck, und zeigen ihnen damit ein<br />
weiteres Unesco-Weltkulturerbe.<br />
Zwei Kulturen: Die Tuareg sind der Herren der Wüste, die Ruinen von Sabratha zeugen von der römischen Geschichte des Landes<br />
Die Rundreisenden treffen während ihrer Besichtungen<br />
hin und wieder auch Kreuzfahrtpassagiere.<br />
Denn einige europäische Reedereien<br />
laufen inzwischen libysche Häfen an. Die<br />
Gäste von MSC beispielsweise – die Italiener<br />
nahmen das Land vor drei Jahren in den Fahrplan<br />
auf – können nach Tripolis, Kyrene und<br />
Leptis Magna fahren. »Die Ausflüge werden<br />
sehr stark gebucht«, sagt Deutschland-Chef<br />
Falk-Hartwig Rost und deutet dies als zunehmendes<br />
Interesse an der Destination.<br />
UNENDLICHE SANDWÜSTE. Den Kreuzfahrt-<br />
Passagieren entgeht allerdings das Erlebnis<br />
Wüste und damit, wie Marco-Polo-Manager<br />
Schwotzer es nennt, »Abenteuer pur«. Der<br />
Veranstalter zählt zu den Anbietern, die Geländewagen-Touren<br />
mit Zeltübernachtung in<br />
der Sahara anbieten. Die Art des Reisens unterscheidet<br />
sich dabei nicht von den Jeep-Trips<br />
durch Ägypten oder Marokko. Jedoch die<br />
Landschaft: Eine derart schöne Wüste wie in<br />
Libyen gebe es ansonsten nur noch in Algerien,<br />
meint der Produktmanager von Marco<br />
Polo Reisen. »Sand so weit das Auge reicht.«<br />
Plus das Akakusgebirge mit seinen schroffen<br />
Felsen und prähistorischen Felszeichnungen<br />
und die einer Fata Morgana gleichenden Seen<br />
von Mandara.<br />
Doch egal ob Küste oder Wüste – die Einheimischen<br />
begegnen den Gästen, so Schwotzer,<br />
sehr offen. »Die Besucher kommen leicht<br />
mit ihnen ins Gespräch«, meint auch Gebeco-<br />
Manager Eschweiler und ergänzt: »Libyen ist<br />
noch sehr authentisch.« Petra Hirschel<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 39
DESTINATION Mix<br />
Kurzreiseziel Deutschland<br />
DZT, Veranstalter und die Bahn lancieren eine neue KAMPAGNE<br />
■ Reiseverkäufer sollten sich<br />
nicht wundern, wenn ihre Kunden<br />
sich in nächster Zeit häufiger<br />
Deutschland als Ziel für den Kurztrip<br />
aussuchen. »Schuld« daran<br />
könnte die Deutsche Zentrale für<br />
Tourismus (DZT) sein. Sie brachte<br />
vergangene Woche »Kurz nah<br />
weg« auf den Weg – eine Kurzurlaubskampagne,<br />
die die Deutschlandwerber<br />
gemeinsam mit der<br />
Bahn, Neckermann, ITS, Ameropa,<br />
Dertour und TUI finanzieren.<br />
Die Bundesbürger sollen durch<br />
Printmedien, das Internet, Postkarten<br />
und Radiospots auf die<br />
Vielfältigkeit ihres Landes aufmerksam<br />
gemacht werden. Ende<br />
des Jahres erscheint ein Kurzreisenkatalog<br />
in digitaler Form.<br />
Um den Facettenreichtum zu<br />
transportieren, hat die DZT sie-<br />
ben Themenwelten von Wellness<br />
bis Aktivurlaub geschaffen, hinter<br />
denen sich Pakete von Veranstaltern<br />
und Landesmarketingorgani-<br />
Das Verkehrsbüro will dem Counter Finnland schmackhaft machen<br />
Gutscheine zur Belohnung<br />
■ Die Finnische Zentrale für Tourismus spendiert Reiseprofis, die im<br />
Kollegen- und Bekanntenkreis ein neues Mitglied für die Finnland-<br />
Akademie werben, 100 Gutscheine à 50 Euro. Sie können bei Amazon<br />
eingelöst werden. Voraussetzung ist, dass der Werbende selbst an<br />
der Online-Schulung teilgenommen haben. Das neu geworbene Mitglied<br />
muss bis zum Ende des Sommersemesters im September alle Basisseminare<br />
erfolgreich absolviert haben.<br />
i<br />
www.visitfinland.de/akademie<br />
Zugang und Informationen zum E-Learning-Programm<br />
Foto: dzt<br />
Kurztrip-Team (v.l.): Wolfgang Zoller (DB), Petra Hedorfer, Christiane Otter (beide<br />
DZT), Jens-Joachim Brösel (Dertour) und Armin Dellnitz (Tourismus Agentur SH)<br />
Foto: Helsinki City Tourist & Convention Bureau<br />
sationen verbergen. Reisebüros<br />
werden ebenfalls eingebunden.<br />
Sie werden über Infox informiert<br />
und in den Anzeigen wird auf sie<br />
verwiesen. 2008 folgen verkaufsunterstützende<br />
Materialien.<br />
Als Zielgruppe für das wachsende<br />
Kurzreise-Segment macht<br />
Christiane Otter, Leiterin überregionales<br />
Marketing bei der DZT,<br />
Doppelverdiener und Best Ager<br />
aus. Um diese zum Kurzurlaub<br />
zu bewegen, stehen ihr bis 2011<br />
pro Jahr zwei Millionen Euro zur<br />
Verfügung. Mit Hilfe von branchenfremden<br />
Partnern hofft sie,<br />
das Marketingbudget auf jährlich<br />
vier Millionen Euro aufzustocken.<br />
Dass sich das Segment positiv<br />
entwickelt, bezweifelt niemand.<br />
So will DZT-Chefin Petra Hedorfer<br />
in fünf Jahren zehn Prozent<br />
mehr Kurzurlauber zählen. Und<br />
auch Dertour-Manager Jens-Joachim<br />
Brösel ist vom Produkt<br />
überzeugt. Zum Beweis verweist<br />
er auf sein Städtereisenprogramm:<br />
»Von 200 Städten sind 60 Prozent<br />
deutsche Städte und diese<br />
machen 70 Prozent des Gesamtumsatzes<br />
aus.« YAF<br />
Hausbooturlaub in Indien<br />
■ Der südindische Bundesstaat Kerala hat sich längst einen Namen<br />
als geeignetes Ziel für einen Urlaub auf dem Hausboot gemacht.<br />
Doch auch Reisende, die sich in Maharashtra aufhalten, kommen<br />
von Oktober an in den Genuss<br />
der beliebten Urlaubsform.<br />
In der Region um Tarkali<br />
auf dem Karli-Fluss, der in<br />
das Arabische Meer mündet,<br />
stehen den Passagieren<br />
dann zwei Bootskategorien<br />
zur Auswahl. Die Standardvariante<br />
Karli verfügt über<br />
ein Deck, die Luxusversion<br />
Hiranyakeshi wartet mit<br />
zwei Decks auf. Beide Boote<br />
haben zwei Schlafzimmer<br />
mit Klimaanlage. Für<br />
das Wohl der Passagiere sor-<br />
Rund 100 Kilometer nördlich von<br />
Goa mündet der Karli-Fluss ins Meer<br />
gen unter anderem ein Lifeguard und ein Butler. Im Tagespreis inbegriffen<br />
sind Frühstück, Mittagessen, Snacks, Nachmittags-Tee<br />
sowie Abendessen.<br />
www.maharashtratourism.gov.in<br />
Die Touren sind einen Monat im Voraus buchbar<br />
40 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
i<br />
Foto: Maharashtra Tourism
Seit Donnerstag vergangener Woche ist Sotschi<br />
am Schwarzen Meer weltweit ein Begriff. Der<br />
Badeort und südlichste Ort Russlands macht von<br />
sich reden – als Austragungsort der Olympischen<br />
Winterspiele 2014. Geschafft haben es die Organisatoren<br />
durch politischen Druck, denn Russlands<br />
Präsident Putin tauchte kurz vor der Entscheidung<br />
am Tagungsort Guatemala City auf,<br />
mit viel Geld. Gazprom lässt grüßen. Eine erhoffte<br />
Abkehr vom Kommerz und eine Konzentration<br />
auf das Wesentliche der Spiele, nämlich den<br />
Sport, ist damit wieder einmal gescheitert.<br />
Doch auch davon abgesehen, war Sotschi von<br />
den drei zur Wahl stehenden Städten die schlechteste<br />
Wahl. Salzburg ist ein touristisch erfahrener<br />
Ort mit einer entsprechenden Infrastruktur.<br />
Bewerber Pyeongchang in Südkorea ist zwar bei<br />
Updates<br />
Das Jamaica Tourist Board wendet sich mit mit einer neuen<br />
Website an das Fachpublikum. Interessierte finden auf der Seite<br />
unter anderem Statistiken sowie weitere Informationen über den<br />
Tourismus in englischer Sprache. www.jtbonline.org<br />
Die australische Metropole Sydney ist um eine Attraktion reicher:<br />
����������������������<br />
Besucher können nun der ehemaligen Gefängnis-Insel Cockatoo<br />
Island einen Besuch abstatten. Unter www.harbourtrust.gov.au<br />
sind verschiedene Touren ab fünf Euro buchbar.<br />
�������<br />
�������������<br />
Aktivurlauber, die die Azoren per pedes erkunden wollen, können<br />
unter www.visitazores.org einen Wanderführer bestellen. Die<br />
Autoren stellen in dem Heft 43 Touren vor.<br />
Die mittelamerikanischen Länder präsentieren sich vom 11. bis<br />
13. Oktober auf dem Centroamerica <strong>Travel</strong> Market. Die Tourismus-<br />
�������������������� ��������������<br />
messe findet in diesem Jahr in San Rosé in Costa Rica statt. Weitere<br />
����������������� �������������<br />
Informationen unter www.catm2007.com.<br />
������������ Unter www.visitberlin.de �����������������������<br />
können Interessierte nun Tickets für<br />
������������� kulturelle Veranstaltungen �����������������������<br />
in Berlin bestellen. Das Angebot gliedert<br />
� sich in die Kategorien »Klassische ������������������<br />
Konzerte«, »Oper«, »Revue &<br />
Varieté«, »Theater« sowie »Rock und Pop«.<br />
Urlauber, die sich für die Tierwelt Tasmaniens interessieren, können<br />
dem Reservat Something Wild im Mount Field National Park einen<br />
Besuch abstatten. Die Wildhüter kümmern sich dort auch um<br />
verletzte und kranke Tiere, die später wieder in die Freiheit<br />
���� �������� ���� �����������<br />
entlassen werden. Infos unter www.somethingwild.com.<br />
Wolfram Marx, Redakteur<br />
Schlechte Wahl<br />
Europäern relativ unbekannt, aber in Südkorea<br />
ein populärer Wintersportort, der wenigstens<br />
einige Sportanlagen bereits vorweisen kann.<br />
Ganz anders dagegen die Situation in Sotschi.<br />
Dort ist noch keine einzige Sportstätte vorhanden,<br />
aber dank des milliardenschweren Investitionsprogramms<br />
Putins, dessen Sommerresidenz<br />
in direkter Nachbarschaft liegt (ein Schelm, wer<br />
Böses dabei denkt), werden sie bald entstehen.<br />
Dabei wird auf Umweltbelange keine Rücksicht<br />
genommen. Unter anderem liegen ein Großteil<br />
der geplanten Sportstätten in einem Naturschutzgebiet<br />
und einem Weltnaturerbe, das dann von<br />
der Landkarte verschwinden wird. Ob dies dem<br />
Tourismus zuträglich ist, ist mehr als fraglich.<br />
w.marx@travel-one.net<br />
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Mix DESTINATION<br />
Mehr Fälle von<br />
Dengue-Fieber<br />
■ Reisende in Singapur sollten<br />
derzeit unbedingt auf ausreichenden<br />
Insektenschutz achten. Seit<br />
Jahresanfang hat die National Environment<br />
Agency rund 2.900<br />
Fälle von Dengue-Fieber regis-<br />
triert, mehr als doppelt so viele<br />
wie im Vorjahr. Ende Juni wurde<br />
mit 401 Fällen erstmals die »epidemische<br />
Grenze« überschritten.<br />
Das Dengue-Fieber wird von<br />
Moskitos übertragen. Deren Ausbreitung<br />
wird durch den Monsunregen<br />
und warme Temperaturen<br />
begünstigt. Auch in anderen<br />
asiatischen Ländern wie Malaysia,<br />
Vietnam, Kambodscha und<br />
Thailand gibt es in diesem Jahr<br />
überdurchschnittlich viele Fälle<br />
von Dengue-Fieber.<br />
www.dengue.gov.sg<br />
i<br />
Singapur hat eine Homepage<br />
mit Infos über das Fieber eingerichtet<br />
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���� �������� ���� �����������<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 41
RELAX Schnäppchen für Touristiker<br />
Nix wie<br />
weg…<br />
ZIEL & ZEIT LEISTUNG PREIS KONTAKT<br />
Europa ■ Italien<br />
bis 31.8.2007<br />
Asien ■<br />
15.8. bis 10.12.2007<br />
Asien ■ Kambodscha<br />
bis 30.11.2007<br />
Naher Osten ■ Dubai<br />
bis 31.8.2007<br />
Naher Osten ■<br />
bis 1.12.2007<br />
Afrika ■ Mauritius<br />
bis 31.10.2007<br />
Europa ■<br />
8.9.2007<br />
Afrika ■ Südafrika<br />
16.8.2007 bis 31.10.2007<br />
Karibik ■ Jamaika<br />
bis 20.12.2007<br />
Flug nach Mailand, oneway<br />
Flug nach Rom, oneway<br />
Una-Hotels Mailand, DZ<br />
Hotel Ritz-Regent, Rom, DZ<br />
Flug nach Malaysia, Indonesien,<br />
Vietnam, Thailand, Singapur,<br />
Australien und Neuseeland<br />
Viertägige Rundreise, Höhepunkt<br />
Angkor Wat, ab Siem Reap, Frühstück<br />
und Eintrittsgelder inklusive<br />
Dubai-Jumeirah, Grosvenor House,<br />
sechs Nächte, DZ/ÜF, ab FRA, MUC,<br />
BER, Zuschlag für Begleitperson<br />
Etihad Airways, Flüge von FRA/MUC<br />
nach Dubai/Abu Dhabi<br />
Eine Woche im Mövenpick Resort &<br />
Spa Mauritius, DZ/HP,<br />
Verlängerungstag<br />
Kreuzfahrt mit der Delphin Voyager,<br />
Bremerhaven-Palma, acht Nächte,<br />
Innen- und Außenkabine<br />
Johannesburg, Flug ab BER, FRA,<br />
DRS, DUS, HAM, MUC, STR, SZG, VIE,<br />
eine Übernachtung<br />
50 Prozent Rabatt auf Island Outpost<br />
Hotels, Preis pro Nacht<br />
www.erfolgreiche-reisebueros.de<br />
oder www.ziel.de/top<br />
Z.I.E.L. GmbH, Judengasse 14, D – 96215 Lichtenfels<br />
Tel.: +49 (9571) 30-0 • Fax: +49 (9571) 30-3000<br />
E-Mail: vertrieb @ziel.de • Internet: www.ziel.de<br />
25 Euro<br />
35 Euro<br />
75 Euro<br />
80 Euro<br />
Air <strong>One</strong>/Aviareps<br />
T. 01805/40 85 85 54<br />
infoAP.Germany@aviareps.de<br />
ab 270 Euro Malaysia Airlines<br />
T. 069/13 87 19 10<br />
www.de.malaysiaairlines.com<br />
ab 129 Euro Pepxpress<br />
T. 0261/20 07 84 33<br />
www.pepXpress.com<br />
798 Euro<br />
50 Euro<br />
Neher Reisen<br />
T. 069/82 36 34 02<br />
www.ntour-reisen.de<br />
ab 195 Euro Tischler Reisen<br />
info@tischler-reisen.de<br />
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49 Euro<br />
Sunpromotions<br />
www.sunpromotions.de<br />
672 Euro Vacation at Sea<br />
T. 06257/50 79 70<br />
www.vacationatsea.de<br />
455 Euro Lawson International<br />
T. 06131/ 92 29 0<br />
www.lawson-international.de<br />
ab 39 Euro Euro Marketing Connections<br />
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Noch mehr Angebote: www.travel-one.net<br />
42 TRAVEL ONE 11.7.2007
Programm vom 14.7. bis 20.7.<br />
■ SAMSTAG, 14.7. l Mit dem Raddampfer elbaufwärts,<br />
11:30 Uhr, NDR l Dalmatinische<br />
Reise – Von Zadar zur Insel Brac, 15:40 Uhr,<br />
3sat l Bilder einer Landschaft: Entlang der böhmischen<br />
Elbe – Im Reich der Romantik, 16:10<br />
Uhr, RBB l Wolkenlos: Sydney – Australiens<br />
aufregendste Stadt, 17:00 Uhr, VOX l Voxtours:<br />
Ecuador, 17:30 Uhr, VOX l Tore zur Welt (1/5):<br />
Der Hafen von New York, 19:00 Uhr, ARTE.<br />
■ SONNTAG, 15.7. l Weltreisen: Paris – Nachts<br />
an der Seine, 06:45 Uhr, Phoenix l Erfurt, 9:30<br />
Uhr, MDR l Entlang der Unstrut – Zu Burgen,<br />
Elefanten und kühnen Fliegern, 11:15 Uhr, SWR<br />
l Wunderschönes Andalusien, 13:45 Uhr, NDR l<br />
Bergabenteuer auf Teneriffa – Über Lava und<br />
Schnee, 14:40 Uhr, WDR l Tore zur Welt (5/5):<br />
Der Hafen von Wladiwostok, 16:30 Uhr, MDR l<br />
Die Everglades, 17:15 Uhr, SWR.<br />
■ MONTAG, 16.7. l LexiTV: Australien, 7:35<br />
Uhr, MDR l Vulkanland Eifel, 14:30 Uhr, NDR l<br />
Mit dem Zug ans Ende Europas – Von Athen<br />
nach Istanbul, 15:45 Uhr, 3sat l Algerien – Leben<br />
in der Wüste, 21:00 Uhr, 3sat l Die Kamelkarawane<br />
– Durch das Land der Massai, 21:30<br />
Programm vom 21.7. bis 27.7.<br />
■ SAMSTAG, 21.7. l Inseln: Giudecca, 11:40<br />
Uhr, MDR l Weltreisen: Fernando de Noronha,<br />
12:15 Uhr, NDR l Die Nordsee (1/2): Von Friesland<br />
zu den Fjorden, 12:45 Uhr, NDR l Wahnsinn<br />
am Watzmann, 14:00 Uhr, ZDF l Weltreisen:<br />
New York, 16:00 Uhr, ARD l Von Freilassing<br />
nach Salzburg, 16:10 Uhr, RBB l Wolkenlos:<br />
Kuba, 17:00 Uhr, VOX l Ratgeber Recht:<br />
Beschädigt? Flugreisen & Gepäck, 17:03 Uhr,<br />
ARD l Voxtours: Südsee, 17:30 Uhr, VOX l Der<br />
Hafen von Shanghai, 19:00 Uhr, ARTE l Florenz,<br />
22:00 Uhr, MDR.<br />
■ SONNTAG, 22.7. l Fromveur, 10:15 Uhr,<br />
MDR l Mönchengladbach, 10:25 Uhr, WDR l<br />
Inseln: Prinzeninseln, 12:00 Uhr, Hessen l<br />
Death Valley, 13:00 Uhr, MDR l Ibiza, 13:55<br />
Uhr, NDR l Heard Island, 14:40 Uhr, WDR l Rügen,<br />
15:30 Uhr, SWR l Tokios Bahnsystem,<br />
16:00 Uhr, 3sat l Totes Meer, 17:15 Uhr, SWR l<br />
Göttingen, 20:15 Uhr, NDR l Niagarafälle,<br />
20:15 Uhr, Phoenix l Masuren, 21:15 Uhr, 3sat.<br />
■ MONTAG, 23.7. l Tauchtourismus am Roten<br />
Meer, 13:15 Uhr, Phoenix l Paderborn, 14:30<br />
Uhr, NDR l Hannover, 15:15 Uhr, Hessen l<br />
Foto: Deilmann<br />
HIGHLIGHT<br />
Spiegel TV: Die neue Lust auf Meer –<br />
Kreuzfahrernation Deutschland,<br />
Freitag, 20.7., 22:00 Uhr, VOX.<br />
Uhr, 3sat l Menschen und Hotels: Plaza, New<br />
York, 23:00 Uhr, NDR.<br />
■ DIENSTAG, 17.7. l Jungfernfahrt der Color<br />
Fantasy – Ein Reeder-Traum wird Wirklichkeit,<br />
9:00 Uhr, WDR l Chemnitz – eine Stadt gestern<br />
und heute, 14:30 Uhr, NDR l Das Land um Arles<br />
– Reisen durch den Süden Frankreichs, 15:15<br />
Uhr, BR l Die Hochseeinsel Helgoland, 15:45<br />
Uhr, 3sat.<br />
Glückstadt an der Elbe, 16:30 Uhr, 3sat l Trolle,<br />
Fjorde und ein Postschiff (1): Auf zu den Lofoten,<br />
18:30 Uhr, Phoenix l Menschen und Hotels<br />
(1): Grand Hotel Europa, St. Petersburg,<br />
23:00 Uhr, NDR l Die Gilge, 23:45 Uhr, NDR l<br />
Eine Reise durch Peru, 23:55 Uhr, Hessen.<br />
■ DIENSTAG, 24.7. l Wie sicher sind die Urlaubsfähren?,<br />
9:15 Uhr, Phoenix l MDR-Reisereportage:<br />
Malta, 13:15 Uhr, MDR l Laos – Im<br />
Reich der Tiger, 13:30 Uhr, Hessen l Weltreisen:<br />
Veracruz, 14:30 Uhr, SWR l Der westliche Harz,<br />
15:15 Uhr, Hessen l Inseln: Bornholm, 15:45<br />
Uhr, 3sat l Reisewege: Portugals Pracht, 16:30<br />
Uhr, 3sat l Trolle, Fjorde und ein Postschiff (2):<br />
Jenseits des Nordkaps, 18:30 Uhr, Phoenix.<br />
■ MITTWOCH, 25.7. l Weltreisen: Der Hudson-River,<br />
13:00 Uhr, NDR l Von Gujarat nach<br />
Bombay, 13:30 Uhr, Hessen l Das Wittekindsland,<br />
14:30 Uhr, NDR l Achill Island, 15:15 Uhr,<br />
BR l Hiddensee, 15:15 Uhr, Hessen l Weltreisen:<br />
Die Jungferninseln, 15:45 Uhr, RBB l Die Millau-Brücke,<br />
17:10 Uhr, n-tv l Brandenburger<br />
Urstromtal, 20:15 Uhr, RBB l Die MS Voyager<br />
of the Seas, 23:10 Uhr, n-tv.<br />
TV-Tipps EXIT<br />
■ MITTWOCH, 18.7. l Mülheim an der Ruhr<br />
– Das grüne Tor zum Revier, 14:30 Uhr, NDR l<br />
Abenteuer Australien – Ein Jahr am Ende der<br />
Welt, 18:00 Uhr, Phoenix l Berlin Schöneberg,<br />
20:15 Uhr, RBB l Berlin – Saigon: Dirk Sagers<br />
Eisenbahnreise um die halbe Welt (3): Morgenröte<br />
im Reich der Mitte, 20:15 Uhr, 3sat l Reisewege:<br />
Luxemburg – Burgen, Banken, Bastionen,<br />
21:00 Uhr, SWR.<br />
■ DONNERSTAG, 19.7. l WunderWelten: Venedig<br />
– Das Redentore-Fest., 13:05 Uhr, ARTE l<br />
Nordseeinsel Föhr, 14:30 Uhr, NDR l Weltreisen:<br />
New York, 14:30 Uhr, SWR l Der Linzgau am<br />
Bodensee, 16:15 Uhr, RBB l Asiens Ströme –<br />
Asiens Zauber (1/2): Der Mekong, 16:30 Uhr,<br />
3sat l Lettland – Unterwegs im Baltikum, 20:15<br />
Uhr, NDR l Berlin – Saigon: Dirk Sagers Eisenbahnreise<br />
um die halbe Welt (4): Frühlingszauber<br />
in Vietnam, 20:15 Uhr, 3sat.<br />
■ FREITAG, 20.7. l LexiTV: Schweden, 7:50<br />
Uhr, MDR l Bulgarien, 10:15 Uhr, 3sat l Weltreisen:<br />
Karibische Träume, 11:00 Uhr, 3sat l<br />
Cuxhaven, 14:30 Uhr, NDR l Im Tal der Loreley,<br />
14:45 Uhr, 3sat l Spiegel TV Thema: Die<br />
neue Lust auf Meer – Kreuzfahrernation<br />
Deutschland, 22:00 Uhr, VOX l Anders reisen<br />
durch den Jemen, 23:05 Uhr, ARTE.<br />
■ DONNERSTAG, 26.7. l Masuren, 11:30 Uhr,<br />
NDR l Mombasa, 13:15 Uhr, 3sat l Die Malabar-<br />
Küste, 13:30 Uhr, Hessen l Helgoland, 14:30<br />
Uhr, NDR l Gesichter Asiens, 14:30 Uhr, SWR l<br />
Isles of Scilly, 15:15 Uhr, BR l Holsteinische<br />
Schweiz, 15:15 Uhr, Hessen l Reutlingen, 16:15<br />
Uhr, RBB l Masuren, 20:15 Uhr, NDR.<br />
■ FREITAG, 27.7. l Von der Coromandel-Küste<br />
nach Kalkutta, 13:30 Uhr, Hessen l Amrum,<br />
14:30 Uhr, NDR l Güstrow, 15:15 Uhr, Hessen l<br />
Kirgistan, 16:30 Uhr, 3sat l Der Walchensee,<br />
17:15 Uhr, BR l Panama, 23:25 Uhr, ARTE.<br />
HIGHLIGHT<br />
Laos – Im Reich der Tiger, Dienstag,<br />
24.7, 13:30 Uhr, Hessen.<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 43<br />
Foto: Stock.XCHNG
EXIT Community<br />
Touristiker zaubern am Herd<br />
Chefkoch Martin Heierling wirbt für LAS VEGAS als kulinarische Metropole<br />
Kochen mit Martin Heierling (v.l.): Produktmanager Uli Edelmann (FTI) und Manfred Schreiber (Studiosus)<br />
■ Kevin Keogh hätte sicher nicht<br />
gedacht, dass er einmal einem renommierten<br />
Koch zur Hand gehen<br />
würde. Geduldig schneidet<br />
der Marketing- und Vertriebschef<br />
der Rewe-Baustein-Touristik Gur-<br />
ke für Gurke in feine Streifen.<br />
Claudia Marx, Nordamerika-Produktmanagerin<br />
von Meier's Weltreisen,<br />
tunkt unterdessen Korianderblätter<br />
in Eiweiß. Und ein paar<br />
Tage später, an einem anderen<br />
Leijten leitet auch Franzosen<br />
■ Dass Air France und KLM zusammengehören, wird nun auch in<br />
Frankfurt deutlich sichtbar. Denn Hans Leijten, der in Deutschland<br />
die Geschicke der niederländischen Fluggesellschaft lenkt, übernimmt<br />
nun zusätzlich die Geschäftsführung von Air France. Zum<br />
Team von Air France und KLM in Frankfurt gehören außerdem<br />
Verkaufsleiter Frank Silvy sowie Anton van Dasler, der für das Marketing<br />
verantwortlich ist.<br />
Die Schaffung eines gemeinsamen<br />
Managements, wie<br />
sie bei der Fusion der beiden<br />
Fluggesellschaften 2004 beschlossen<br />
worden war, sei der<br />
nächste logische Schritt gewesen,<br />
meint Leijten. Klar, denn<br />
in anderen Märkten ist dieser<br />
Schritt bereits vollzogen.<br />
Den scheidenden Deutschlandchef<br />
von Air France,<br />
Bernard Bazot, zieht es zurück<br />
nach Frankreich. Er ist ab sofort<br />
als Regional Manager der<br />
Air-France-KLM-Direktor Leijten:<br />
Logische Entwicklung<br />
Foto: Air France<br />
Region Rhône-Alpes, Auvergne<br />
und Burgund für den weiteren<br />
Ausbau des Drehkreuzes Lyon<br />
zuständig.<br />
Foto: E-Domizil<br />
Ort, helfen die beiden Produktmanager<br />
Uli Edelmann (FTI) und<br />
Manfred Schreiber (Studiosus)<br />
bei der Zubereitung der Vorspeise<br />
– alles unter den Blicken von<br />
Martin Heierling.<br />
Der Chefkoch des Restaurants<br />
Sensi im Hotel Bellagio in Las Vegas<br />
stand in Frankfurt, Hamburg<br />
und München am Herd und hatte<br />
dabei Touristiker als Assistenten.<br />
Vertreter von Veranstaltern, Airlines<br />
und der Hotellerie kochten<br />
unter Anleitung des 36-Jährigen,<br />
der auf Einladung der Repräsentanz<br />
von Las Vegas angereist war,<br />
um seinen »Lehrlingen« eines zu<br />
beweisen: Seine Wahl-Heimat, so<br />
der gebürtige Mannheimer, gehört<br />
zu den kulinarischen Metropolen<br />
der Welt.<br />
Vor sieben Jahren kam Heierling<br />
in die USA und zählt seither<br />
zu den Köchen, die den zahlreichen<br />
All-you-can-eat-Buffets die<br />
Gourmetküche entgegen setzen.<br />
2004 wurde er Chefkoch des<br />
Sensi, eines Restaurants, das über<br />
eine 100 Quadratmeter große<br />
Showküche verfügt.<br />
Die Touristiker lernten nicht<br />
nur die Kochkünste Heierlings<br />
kennen. Unterstützung erhielt<br />
der Mann aus Las Vegas von Sternekoch<br />
Holger Stromberg. PEH<br />
Neues Team für Ferienhäuser (v.l.): Dunker, Mayer und Scheidereiter<br />
Dreier Wechsel zu E-Domizil<br />
■ Berge & Meer laufen die Manager davon: Tim Dunker, Marcel<br />
Mayer und Jens Scheidereiter haben dem Direktveranstalter den<br />
Rücken gekehrt und sind gemeinsam in die Geschäftsleitung von Internet-Ferienhausvermittler<br />
E-Domizil gewechselt. Im Mittelpunkt ihres<br />
neuen Aufgabenfeldes soll der Aufbau »neuer vertikaler und horizontaler<br />
Reiseportale in weiteren touristischen Marktsegmenten« stehen.<br />
Der 35-jährige Dunker verantwortete als Geschäftsführer von Berge<br />
& Meer Online den Auf- und Ausbau des E-Commerce-Geschäfts,<br />
sein Kollege Mayer, 39, zeichnete bei der TUI-Tochter als Bereichsleiter<br />
für das Marketing und den Eigenvertrieb verantwortlich. Der 33-jährige<br />
Scheidereiter war beim Direktanbieter als Bereichsleiter für den touristischen<br />
Einkauf zuständig.<br />
44 TRAVEL ONE 11.7.2007<br />
Foto: Las Vegas Convention & Visitors Authority
■ GIOVANNI ANTONIN<br />
ist bei Alitalia als General<br />
Manager für Deutschland,<br />
Schweiz und Österreich<br />
zuständig. Er folgt<br />
Paolo Pausini, der künftig<br />
das Frachtgeschäft der<br />
Airline in Europa leitet.<br />
Antonin arbeitete zuletzt<br />
in der Alitalia-Zentrale in<br />
Rom.<br />
■ JULIA GRISSEMANN<br />
gehört nun zum Vertriebsteam<br />
von Tats. Sie ist<br />
neue Außendienstmitarbeiterin<br />
beim IT-Dienstleisters.<br />
■ ARIODANTE VALERI<br />
verstärkt als Managing<br />
Director Commerce das<br />
Team der italienischen<br />
Reederei Grandi Navi<br />
Veloci. Der 52-Jährige ist<br />
für das Marketing, das<br />
Passagier- und Frachtgeschäft<br />
sowie für den<br />
gesamten Service an<br />
Bord verantwortlich.<br />
■ SERDAR BALCIK,<br />
Marketing Manager<br />
Deutschland bei Turkish<br />
Airlines, hat das Unternehmen<br />
verlassen.<br />
FEEDBACK redaktion@travel-one.net<br />
ZEITVERSCHWENDUNG<br />
Feedback, TRAVEL ONE 13, 27.6.2007<br />
■ Haben unsere Reiseverkäufer/-berater nichts anderes<br />
zu tun, als sich über irgendwelche nichtsnutzigen<br />
Begriffe Gedanken zu machen? Wird so wenig<br />
gebucht, dass man sich hiermit stundenlang<br />
aufhält? In dieser Zeit hätte man noch Nicht-Bucher<br />
akquirieren können. Das sichert wenigstens den<br />
Arbeitsplatz. Meine Zeit ist begrenzt, also Tschüss!<br />
Friedrich Koch, Reisebüro Koch<br />
CHERRY-PICKING FUNKTIONIERT<br />
Editorial, TRAVEL ONE 13, 27.6.2007<br />
■ Den Weg, den die LCC Büros einschlagen wollen,<br />
haben wir (jetzt wieder als Einzelbüro – davor<br />
Holiday Land) bereits vor zwei Jahren gewählt und<br />
festgestellt: Es funktioniert. Die Steuerung war einfacher,<br />
als wir dachten. »Ungewollte« Produkte in<br />
die hinteren Regale und die »gewollten« nach vorne.<br />
Problem bei aller Steuerung: Die Mittelständler<br />
können oft preislich mit den »Großen« nicht mithalten.<br />
Aber auch hier gibt es Varianten. Wir können<br />
nur jedem Büro raten, es mutig zu versuchen<br />
■ CHRISTIAN BÖLL ist<br />
neuer Geschäftsführer<br />
Vertrieb & Marketing der<br />
Arabella Hotel Holding<br />
International sowie der<br />
Arabella Starwood Hotels<br />
& Resorts. Zuvor war<br />
er Senior Vice President<br />
für den Bereich Marketing<br />
der Steigenberger<br />
Hotels.<br />
■ ANTHONY HAYES,<br />
ehemaliger Deutschland-<br />
Chef von Qantas, hat<br />
kommissarisch die Position<br />
des CEO von Tourism<br />
Queensland übernommen.<br />
Chairman ist Don<br />
Morris.<br />
■ VERENA NÜSSMANN<br />
hat bei FTI als Produktmanagerin<br />
angeheuert.<br />
Sie verantwortet das<br />
Asienprogramm des<br />
Veranstalters. Bislang<br />
kümmerte sich Dietmar<br />
P. Schulz um diese Länder.<br />
Er betreut künftig<br />
Australien, Neuseeland<br />
und die Südsee.<br />
■ SVENJA FRICKE soll<br />
als neue Marketingleiterin<br />
beim Event-Veranstalter<br />
Jollydays die<br />
Markenentwicklung<br />
vorantreiben.<br />
– es klappt, trotz »Liebesentzug«. Die Darstellung<br />
von LCC, sie hätten Thomas Cook aus dem Sortiment<br />
verbannt, stimmt nach unseren LCC-Kontakten<br />
so nicht. Es gab nur keinen Sonderbonus, sie<br />
werden als »normale« Agenturen behandelt. Aber<br />
die offizielle Verbannungsversion könnte Andere<br />
zum Nachdenken zwingen.<br />
Dietmar Schunack, Didos Reisebüro, Eltville<br />
AUFRUF ZUM KAUFBOYKOTT<br />
Feedback, TRAVEL ONE 12, 13.6.2007<br />
KARRIEREN<br />
■ Zum Leserbrief des Kollegen Charly Jung, Heuchelheimer<br />
Reisewelt: Richtig Herr Kollege! Wir<br />
meiden schon seit Jahren Plus, Aldi, Tchibo und<br />
Konsorten, und das sollten möglichst viele in unserer<br />
Reisebranche tun. Wir haben sogar an die Geschäftsleitungen<br />
geschrieben, ob es wirklich sein<br />
muss, dass diese auch Reisen verkaufen, und ob es<br />
wirklich Gewinn abwirft. Außer dem Kaufboykott<br />
könnten wir noch eins drauflegen: Bestellt bei Tchibo<br />
und Schlecker im Internet auf Teufel komm<br />
raus, und gebt das Eurem Postboten nach zwei Wochen<br />
alles wieder zurück. So könnten wir sie in die<br />
Knie zwingen. Manfred Schmid, Reisebüro Fortuna<br />
WWW.TRAVEL-ONE.NET<br />
T&M Media GmbH & Co. KG<br />
Postfach 10 07 51, 64207 Darmstadt<br />
Stephanstraße 3, 64295 Darmstadt<br />
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REDAKTION<br />
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Chefredakteur<br />
Thomas Hartung<br />
Stellvertr. Chefredakteur<br />
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Redaktion<br />
Yannick Fiedler, Klaus Göddert,<br />
Petra Hirschel, Armin Leßner<br />
Wolfram Marx, Tanja Ronge<br />
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VERTRIEB<br />
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Leserservice<br />
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Grafik<br />
Uta Seubert<br />
Tamara Walter<br />
Geschäftsführung<br />
Thomas Hartung, Richard Redling<br />
Druck<br />
Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel<br />
TRAVEL ONE<br />
erscheint 14-tägig mittwochs<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 37<br />
gültig ab Januar 2007<br />
Abonnementspreis Inland 25 Euro pro Jahr<br />
inklusive Porto und MwSt, Einzelheft 2 Euro<br />
Abonnementspreis Ausland 48 Euro pro Jahr<br />
inklusive Porto, ohne Luftpostzuschlag<br />
Reisebüros erhalten TRAVEL ONE kostenlos.<br />
Die Mitglieder des Arbeitskreises<br />
Aktiver Counter und des AJT e.V. erhalten die<br />
Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />
(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Fotos wird<br />
keine Gewähr übernommen.<br />
TRAVEL ONE ist eine Aktivität<br />
der DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />
11.7.2007 TRAVEL ONE 45
MENSCH Privat<br />
■ Peter Schmidt, 41, Waage, ist Sales- und<br />
Marketing Direktor Europa bei Sun Resorts,<br />
einer mauritischen Hotelgruppe, die vier<br />
Häuser auf der Urlaubsinsel im Indischen<br />
Ozean besitzt. Schmidt kennt sich in der<br />
Touristik bestens aus. Er tritt in die<br />
Fußstapfen seiner Eltern, als er nach dem<br />
Abitur, 1985, eine Lehre als Reiseverkehrskaufmann<br />
beginnt. Danach arbeitet er am<br />
Counter im Reisebüro Taunus. Ende der 80er<br />
Jahre übernimmt Schmidt, der sich in seiner<br />
Freizeit gerne mit Geschichte befasst, die<br />
Geschäftsleitung von zwei Reisebüros in Bad<br />
Nauheim und Bad Homburg.<br />
Mitte der 90er zieht es ihn als Sales Manager<br />
zum Veranstalter Sonnenexpress Reisen.<br />
1998 heuert er bei Sun International an.<br />
Zuletzt leitet der 41-Jährige den Sales-Bereich<br />
bei <strong>One</strong> & Only Resorts, bevor er in diesem<br />
Jahr die Repräsentanz von Sun Resorts in<br />
Frankfurt übernimmt und von dort aus den<br />
deutschsprachigen Raum sowie die<br />
skandinavischen und osteuropäischen Märkte<br />
inklusive Russland betreut.<br />
Sun-Resorts-Manager<br />
Peter Schmidt<br />
■ Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />
Ich denke, die Gene. Meine Eltern hatten zwei Reisebüros, und ich habe die Branche<br />
von Kindesbeinen an mitbekommen.<br />
■ Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Ich habe immer zwischen Zirkus- und Hoteldirektor geschwankt. Heute sehe ich da<br />
gewisse Parallelen.<br />
■ Ihr Traumurlaub?<br />
Inselhüpfen im Indischen Ozean.<br />
■ Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?<br />
Wandern auf Reunion, Schnorcheln auf den Komoren, Naturbeobachtung auf<br />
Madagaskar und Entspannen auf Mauritius.<br />
■ Drei Dinge, die Sie mitnehmen?<br />
Gute Schuhe, meine Schnorchelausrüstung, Regenjacke.<br />
■ Was lesen Sie gerade?<br />
»Ich bin dann mal weg« von Hape Kerkeling.<br />
■ Wo möchten Sie gerne leben?<br />
Auf der griechischen Insel Zakynthos.<br />
■ Wie schalten Sie ab?<br />
Beim Ringkampf mit meinen Töchtern.<br />
■ Was ärgert Sie?<br />
Egoismus gepaart mit Inkompetenz.<br />
■ Worüber können Sie lachen?<br />
Über die skurrilen Dinge des Alltags.<br />
■ Wofür geben Sie gerne Geld aus?<br />
Für die Ausbildung meiner Töchter Sina-Aline und Saskia.<br />
■ Was würden Sie gerne können?<br />
Saxophon spielen.<br />
■ Wen bewundern Sie?<br />
Meine Frau Anja für ihre Gradlinigkeit.<br />
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46 TRAVEL ONE 11.7.2007
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