3/2010 - Coburger Convent
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Seminar für Chargierte und Amtsträger<br />
Die Grundlagen von<br />
Kommunikation und Führung<br />
Die CC-Akademie erprobte einen neuen Seminartyp<br />
Zugegeben: Im Vorfeld des Seminars<br />
gab es Skeptiker. Am Ende durfte das<br />
Fazit gezogen werden: Die Methodik<br />
und das strukturierte Programm<br />
des Seminarleiters Herrn Vbr. Bokelmann<br />
in Verbindung mit der Wißbegierigkeit<br />
der Seminarteilnehmer<br />
waren der Erfolgsschlüssel für ein<br />
positives Ergebnis.<br />
Die Rede ist von einem neuen Seminartypus,<br />
den die CC-Akademie<br />
erstmals für die Chargierten und<br />
Amtsträger unserer Bünde angeboten<br />
hat. Anwesende Bünde waren<br />
drei Vertreter der L. Rhenania zu<br />
Jena, zwei Vertreter der L. Hammonia<br />
– Marko Natangia zu Hamburg<br />
und sechs Bundesbrüder von uns,<br />
der L. Gottinga zu Göttingen. Das<br />
Seminar fand vom 19. bis 21. März<br />
bei uns auf dem Haus statt.<br />
Viele der Teilnehmer waren mit<br />
gemischten Gefühlen in das Wochenende<br />
gestartet und sich nicht<br />
im Klaren darüber, ob die teils weite<br />
Anreise überhaupt gerechtfertigt<br />
war, denn ›man kennt und weiß ja<br />
bereits alles‹.<br />
Wer so dachte, wurde eines Besseren<br />
belehrt. Und ich denke, es ging<br />
den meisten so.<br />
Vorweg wurden die Grundsätze<br />
des CC besprochen, welche einen<br />
Tag später beim Thema ›Keilarbeit‹<br />
argumentativ eine spezielle Bedeutung<br />
bekommen sollten. Denn die<br />
Aufgabe, diese Grundsätze und die<br />
Vorzüge von Korporationen zu vermitteln,<br />
ohne die Keilgäste dabei zu<br />
vergraulen, ist oft schwierig,<br />
Unser Verständnis von ›Ehre‹,<br />
›Freiheit‹, ›Freundschaft‹, ›Vaterland‹,<br />
sowie ›Treue‹ und ›Lebensbund‹ verursacht<br />
nicht nur oft argumentative<br />
Schwierigkeiten bei der Keilarbeit,<br />
sondern auch im bundesbrüderli-<br />
chen Miteinander beim Führen einer<br />
Charge. Denn die Repräsentation<br />
des eigenen Bundes steht wohl für<br />
jeden Bund ganz oben auf der Prioritätenliste.<br />
Dies sollte allerdings nicht<br />
nur für das Verhalten nach außen,<br />
sondern genauso für das interne Zusammenleben<br />
gelten. Die Schwierigkeit<br />
des Führens einer Charge<br />
besteht oft darin, daß die Kommunikation<br />
unter den Bundesbrüdern<br />
nicht gelingt. Der korrekte Umgang<br />
miteinander, jedoch auch die zu beachtenden<br />
Führungsebenen und das<br />
damit verbundene Delegieren und<br />
Koordinieren sind sicher die Hauptprobleme,<br />
an denen die Chargierten<br />
oft scheitern.<br />
Kooperative Führung, Konfliktmanagement<br />
und vor allem die<br />
Kommunikation unter Bundesbrüdern<br />
wurden daher in einem Rhetorik-<br />
und Argumentationstraining<br />
geübt. Situationen aus dem täglichen<br />
Bundesleben wurden hierfür<br />
als Beispiele genutzt.<br />
Diese Art der Rhetorik trainiert<br />
man natürlich nicht nur für den<br />
Rahmen des Bundeslebens, sondern<br />
für jeglichen Umgang mit Mitmenschen<br />
– ebenso wie die Regeln für<br />
Benimm und Etikette im geschäftlichen<br />
oder auch im privaten Bereich.<br />
Übrigens wurde an diesem Wochenende<br />
nicht nur geübt und gelernt,<br />
diskutiert und konstatiert:<br />
Auch eine Kneipe gehörte am Samstagabend<br />
zum Ausbildungsprogramm.<br />
Obwohl sie als Übungskneipe<br />
für Comment und Vertreterreden<br />
fungieren sollte, merkte man davon<br />
nichts: Kneipdisziplin stand bei allen<br />
im Vordergrund.<br />
Sehr zum verständlichen Ärger<br />
des Seminarleiters konnten die Aktiven<br />
nach der Kneipe kein Ende finden,<br />
was am Sonntagmorgen beim<br />
Frühstück deutlich wurde. Nicht nur<br />
die ›Totenstille‹, sondern auch die<br />
leeren Stühle trugen zum Ärger bei:<br />
Manche der Teilnehmer brauchten<br />
offensichtlich etwas länger für ihren<br />
›Schönheitsschlaf‹.<br />
Der Ärger war jedoch nach kurzer<br />
Zeit verflogen, denn zum Start<br />
des letzten Seminartages waren alle<br />
wieder anwesend, und es wurde gemeinsam<br />
zielstrebig weitergearbeitet.<br />
Gegen 16 Uhr endete das Chargiertenseminar<br />
mit einer abschließenden<br />
Feedback-Runde.<br />
Es war für uns teilnehmenden Aktiven<br />
wirklich ein ertragreiches Wochenende,<br />
und die Zusammenarbeit<br />
unter den Teilnehmern hat sehr gut<br />
funktioniert. Herrn Vbr. Bokelmann<br />
haben wir für sein Engagement zu<br />
danken.<br />
Philipp Fumfél, Gottinga<br />
Bis dato sind in diesem Jahr übrigens<br />
bereits fünf Chargiertenseminare gelaufen<br />
bzw. verbindlich geplant:<br />
■ www.cc-akademie.de<br />
unter ›Aktuelles‹<br />
CC-Blätter 3/<strong>2010</strong><br />
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