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Einheitssatz: Aus Liebe zu den KMU - Schweizerischer ...

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10<br />

management<br />

BeRatUng – Für die Nachfolgeregelung empfiehlt sich<br />

der Bei<strong>zu</strong>g externer Berater.<br />

Zehn Gebote für<br />

die Nachfolge im<br />

Unternehmen<br />

Die Nachfolgeregelung ist eine zentrale<br />

strategische Herausforderung für<br />

einen Unternehmer. Trotz aller Unterschiede<br />

im Einzelfall lassen sich<br />

aus der Praxis einige allgemein gültige<br />

Regeln ableiten, deren Beherzigung<br />

entschei<strong>den</strong>d <strong>zu</strong> einer erfolgreichen<br />

Nachfolgelösung beiträgt.<br />

Die Zahlen sind bekannt: Rund ein<br />

Viertel der Schweizer <strong>KMU</strong> steht in<br />

<strong>den</strong> nächsten fünf Jahren vor der<br />

Nachfolgeregelung. Noch weniger bewusst<br />

ist die Tatsache, dass familieninterne<br />

Nachfolgelösungen <strong>zu</strong>nehmend<br />

an Bedeutung verlieren. Mittlerweile<br />

wird in mehr als der Hälfte<br />

aller Fälle eine Lösung ausserhalb der<br />

Familie angestrebt. Damit steigt in der<br />

Regel auch die Komplexität. Der<br />

Nachfolgeprozess wird oft nicht<br />

rechtzeitig angegangen. Zudem wer<strong>den</strong><br />

emotionale Aspekte <strong>zu</strong> wenig berücksichtigt.<br />

Die Folge: Der Prozess<br />

gerät ins Stocken, bis es plötzlich <strong>zu</strong><br />

Die zehn gebote der nachfolgeregelung:<br />

spät ist. Die Nachfolgeregelung ist eine<br />

wichtige strategische Herausfor­ «Familieninterne Nachfolgeregelungen verlieren an Bedeutung», weiss Oliver<br />

derung für ein Unternehmen beziehungsweise<br />

einen Unternehmer. <strong>Aus</strong><br />

der Praxis lassen sich einige allgemei­<br />

Schärli von der ZKB.<br />

ne Regeln ableiten und in «zehn Ge­ seine künftigen Lebensinhalte im familieninternen Lösung über einen<br />

boten» auf <strong>den</strong> Punkt bringen (Abbil­ Klaren ist, wird es ihm gelingen, sei­ Verkauf an das Management bis <strong>zu</strong>m<br />

dung 1). Deren Befolgung kann entnen Stuhl für <strong>den</strong> Nachfolger frei<strong>zu</strong>­ Verkauf an Dritte (Abbildung 2). Die<br />

schei<strong>den</strong>d <strong>zu</strong> einer erfolgreichen machen. Grosse Bedeutung kommt <strong>Aus</strong>gangslage, die Ziele des Unter­<br />

Nachfolgelösung beitragen.<br />

der Vorsorge des Unternehmers <strong>zu</strong>. nehmers sowie ein Abwägen der Vor­<br />

Rechtzeitig beginnen und<br />

Bereitschaft erlangen<br />

Falls sich zwischen <strong>den</strong> künftigen<br />

<strong>Aus</strong>gaben und <strong>den</strong> Einnahmen aus<br />

AHV, Pensionskasse und Dritter Säuund<br />

Nachteile führen <strong>zu</strong>r Priorisierung<br />

oder unter Umstän<strong>den</strong> auch<br />

<strong>zu</strong>m <strong>Aus</strong>schluss einzelner Varianten.<br />

Je früher mit der Nachfolgeregelung le Lücken ergeben, müssen diese ge­ Steht bei einem externen Verkauf oft<br />

begonnen wird, desto grösser sind zielt geschlossen wer<strong>den</strong>. Allenfalls ein möglichst hoher Preis im Vorder­<br />

der Handlungsspielraum und damit ergibt sich daraus auch die Notwengrund, geht es bei einer familien­<br />

die Erfolgschancen. Es liegt auf der digkeit, durch <strong>den</strong> Firmenverkauf eiinternen Lösung meist auch darum,<br />

Hand, dass sich für eine Firma, die nen bestimmten Erlös <strong>zu</strong> erzielen. eine Tradition fort<strong>zu</strong>führen. In bei­<br />

finanziell gesund, vorbildlich orga­ Auch steuerlichen Optimierungen ist <strong>den</strong> Fällen ist es wichtig, realistische<br />

nisiert und im Markt gut positioniert frühzeitig Beachtung <strong>zu</strong> schenken, Preisvorstellungen <strong>zu</strong> entwickeln. Es<br />

ist, eher eine Nachfolgelösung findet, damit keine gesetzlichen Fristen ver­ empfiehlt sich, verschie<strong>den</strong>e Bewer­<br />

die <strong>den</strong> Wünschen und Vorstellungen passt wer<strong>den</strong>.<br />

tungsmodelle heran<strong>zu</strong>ziehen und<br />

des Unternehmers entspricht. Daher<br />

muss Zeit für allfällig notwendige Restrukturierungen<br />

eingeplant wer<strong>den</strong>.<br />

Die Abhängigkeit vom Senior sollte<br />

Konzept erstellen und<br />

Preisvorstellungen entwickeln<br />

Wer ohne klares Konzept und ohne<br />

<strong>den</strong> Rat externer Experten <strong>zu</strong> suchen.<br />

Kommunikation planen und<br />

Widerstände abbauen<br />

frühzeitig reduziert wer<strong>den</strong>. Denn je konkrete Ziele eine Nachfolgerege­ Je besser eine Nachfolgelösung kom­<br />

stärker der Unternehmenswert von lung anstrebt, wird in aller Regel muniziert wird, desto problemloser<br />

der Person des Übergebers abhängig scheitern. Ein Nachfolgekonzept um­ und erfolgreicher kann sie umgesetzt<br />

ist, desto schwieriger wer<strong>den</strong> sich die fasst unter anderem folgende Punkte: wer<strong>den</strong>. Bei der Planung der Kom­<br />

Preisverhandlungen gestalten. die Analyse der <strong>Aus</strong>gangslage, die munikation sind einige wichtige<br />

Schliesslich muss für die Suche und Definition der Hauptziele, die Erstel­ Grundsätze <strong>zu</strong> beachten: Da<strong>zu</strong> ge­<br />

<strong>den</strong> Aufbau eines Nachfolgers auslung eines Zeitplans, die Herleitung hört die Regel, dass <strong>zu</strong>erst intern und<br />

reichend Zeit <strong>zu</strong>r Verfügung stehen. des Unternehmenswertes, die Defi­ unmittelbar danach extern informiert<br />

Der spätere Abbruch einer unsorgfälnition der Finanzierung des Kaufprei­ wird, und zwar möglichst bevor Getig<br />

vorbereiteten Nachfolgelösung ses, die Bestimmung der Übernahrüchte entstehen. Die persönliche<br />

zieht oft hohe Kosten nach sich. mestruktur, die Erstellung einer Über­ Anwesenheit des Nachfolgers trägt<br />

Der Unternehmer ist auch persönlich sicht über die notwendigen rechtli­ da<strong>zu</strong> bei, <strong>den</strong> Angestellten Sicherheit<br />

gefordert, frühzeitig die notwendige chen Dokumente, die Definition der <strong>zu</strong> vermitteln.<br />

emotionale Bereitschaft für die Über­ internen und externen Kommunika­ Die Mitarbeiten<strong>den</strong> sind das Kapital<br />

gabe seines Lebenswerks an einen tion und die Darstellung der Steuer­ eines Unternehmens. Ganz beson­<br />

Nachfolger <strong>zu</strong> erlangen. Er muss sich folgen der Nachfolgeregelung. ders gilt das für langjährige Mitarbei­<br />

gezielt mit seiner Zukunft auseinan­ Dabei stehen verschie<strong>den</strong>e Nachtende in Schlüsselpositionen. Um indersetzen.<br />

Nur wenn er sich über folgevarianten <strong>zu</strong>r Wahl – von der terne Widerstände ab<strong>zu</strong>bauen, ist es<br />

Diese nachfolgevarianten stehen <strong>zu</strong>r auswahl:<br />

Schweizerische<br />

Gewerbezeitung<br />

– 2. Dezember 2011<br />

wichtig, Führungskräfte und Schlüsselmitarbeitende<br />

rechtzeitig ein<strong>zu</strong>bin<strong>den</strong><br />

und allenfalls am Erfolg eines<br />

Verkaufs <strong>zu</strong> beteiligen. Es ist hilfreich,<br />

wenn der Patron nach dem<br />

Verkauf während einer gewissen Zeit<br />

weiterhin im Unternehmen präsent<br />

ist, <strong>den</strong> Nachfolger unterstützt und<br />

gut einführt. Dabei müssen die Verantwortlichkeiten<br />

jedoch klar und<br />

transparent geregelt sein.<br />

Prozess steuern, ohne tagesgeschäft<br />

<strong>zu</strong> vernachlässigen<br />

Entscheidungsträger tendieren da<strong>zu</strong>,<br />

das Dringliche mit dem Wichtigen <strong>zu</strong><br />

verwechseln. Oft raubt die operative<br />

Hektik die für Strategien und Konzepte<br />

benötigte Zeit. Darunter leidet<br />

nicht selten auch die Nachfolgeregelung.<br />

Diese ist Chefsache; der Unternehmer<br />

darf das Steuer im Nachfolgeprozess<br />

nicht aus der Hand geben.<br />

Er muss sich für die Prozessvorbereitung<br />

genügend Zeit nehmen. Ist<br />

der definierte Startpunkt gekommen,<br />

gilt es, für eine zügige Abwicklung<br />

<strong>zu</strong> sorgen und <strong>den</strong> aufgestellten Zeitplan<br />

ein<strong>zu</strong>halten.<br />

Trotzdem darf das Tagesgeschäft<br />

nicht vernachlässigt wer<strong>den</strong>. Denn<br />

die Performance des Unternehmens<br />

ist der entschei<strong>den</strong>de Erfolgsfaktor<br />

beim Verkauf. Durch eine teilweise<br />

Delegation der Verantwortung an die<br />

Schlüsselmitarbeiten<strong>den</strong> kann sich<br />

der Unternehmer Freiräume schaffen;<br />

gleichzeitig wird dadurch die Abhängigkeit<br />

vom Senior reduziert. Doch<br />

bleibt die doppelte Beanspruchung<br />

des Unternehmers durch Tagesgeschäft<br />

und Nachfolgeregelung hoch.<br />

Ein externer Berater bringt hier Entlastung;<br />

er kann sich ausführlicher,<br />

als es das Tagesgeschäft des Unternehmers<br />

erlaubt, mit allen Aspekten<br />

der Nachfolge beschäftigen.<br />

externe Beratung lohnt sich!<br />

Die Erfahrung zeigt: Der Unternehmer,<br />

der bei der Nachfolgeplanung<br />

auf sich allein gestellt ist, stösst inhaltlich,<br />

zeitlich und emotional an<br />

seine Grenzen. Umgekehrt profitiert<br />

er enorm von einer Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

durch einen spezialisierten, gut vernetzten<br />

Berater. Der Berater deckt die<br />

Bedürfnisse ganzheitlich ab und koordiniert<br />

alle im Prozess involvierten<br />

Experten. Als verlängerter Arm des<br />

Unternehmers sorgt er für eine professionelle<br />

Prozessführung und eine<br />

wirksame Entlastung. Dabei kann er<br />

auf sein bestehendes Netzwerk <strong>zu</strong>rückgreifen<br />

– das ist gerade bei der<br />

Suche nach einem externen Käufer<br />

von grosser Bedeutung. Als <strong>Aus</strong>senstehender<br />

bringt der Berater eine objektivere<br />

Sicht ein und hilft mit, <strong>den</strong><br />

Nachfolgeprozess sachlich und zielführend<br />

<strong>zu</strong> gestalten. So wird die<br />

Nachfolgeregelung für alle Beteiligten<br />

<strong>zu</strong>m Erfolg und krönt am Ende<br />

das Lebenswerk des Unternehmers.<br />

Oliver Schärli,<br />

Leiter Mergers & Acquisitions/<br />

Nachfolgeberatung,<br />

Zürcher Kantonalbank

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