Bericht über das Informationsprogramm - HYDRA-Institute
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sich in die Haut und entladen durch ihren hohlen<br />
Schaft ein Gift in den Körper des Eindringlings. So<br />
werden Feinde abgeschreckt und Beutetiere gelähmt.<br />
Die Beute wird dann mittels der Tentakel zur Mundöffnung<br />
geführt und verdaut. Quallen unterliegen<br />
einem eigentümlichen Lebenszyklus. Ihre Nachkommen<br />
setzen sich als Larve zunächst am Boden<br />
fest und wachsen zu kleinen, wenige Millimeter bis<br />
Zentimeter hohen Becherchen mit einem Tentakelkranz<br />
heran. Im frühen Sommer knospen von dem<br />
Becherchen, auch Polyp genannt, winzig kleine<br />
Quallen, die dann frei im Wasser umher schwimmen.<br />
Das Ablösen der jungen Quallen scheint bei<br />
manchen Arten synchron zu verlaufen, so <strong>das</strong>s eine<br />
große Anzahl junger Quallen in einem Schwarm von<br />
den Meeresströmungen weggetragen wird. Im Laufe<br />
des Sommers wachsen die Quallen heran. Manche<br />
Arten, wie die in Nord- und Ostsee häufige Ohrenqualle<br />
(Aurelia aurita), können beachtliche Ausmaße<br />
annehmen und erreichen einen Schirmdurchmesser<br />
von fast einem halben Meter. Ihre Nesselkapseln<br />
allerdings sind nicht stark genug, die menschliche<br />
Haut zu durchschlagen, so <strong>das</strong>s sie als "nicht nesselnd"<br />
gelten. Kleinere Arten, wie die Leuchtqualle<br />
Pelagia noctiluca oder die Würfelqualle Carybdea<br />
marsupialis können jedoch unangenehme Vernesselungen<br />
verursachen. Ihre Tentakel sind so fein und<br />
oftmals meterlang, so <strong>das</strong>s sie beim Baden schwer<br />
zu sehen sind.<br />
3.9 Badedermatitis<br />
ADAC-Sommerservice 2002 – Seite 16<br />
Auch an Süßwasserbadestellen treten bisweilen<br />
biologische Erscheinungen auf, die für Badende<br />
unangenehme Folgen haben können. So lebt in<br />
vielen Seen nördlich und südlich der Alpen eine<br />
Gruppe parasitischer Würmer, deren Larven sich in<br />
die Haut der Badenden bohren, dort aber absterben<br />
und kleine lokale Entzündungen verursachen. Die<br />
sogenannten Entenzerkarien, Larven der Pärchenegel,<br />
entwickeln sich in Wasserschnecken und<br />
schlüpfen im Sommer, um sich zur weiteren Entwicklung<br />
einen Wasservogel als Wirt zu suchen. Sie<br />
schwimmen dabei auf Schatten an der Oberfläche<br />
des Gewässers zu. Normalerweise bohren sie sich in<br />
die Haut des gefiederten Wirts und reifen dann in<br />
seinem Körper weiter heran. Im menschlichen<br />
Körper werden sie jedoch abgestoßen, sterben ab<br />
und hinterlassen kleine, rote Pusteln, die sich unter<br />
starkem Juckreiz entzünden können. Die Gesundheitsgefahr<br />
ist meist gering, hängt jedoch von der<br />
befallenen Körperoberfläche ab. Bei großflächiger<br />
Papelbildung ist die Gefahr von Sekundärinfektionen<br />
an aufgekratzten Stellen besonders hoch. Interessanterweise<br />
gibt es aber auch offensichtlich<br />
Menschen, die völlig unempfindlich gegen<strong>über</strong> dem<br />
Befall von Entenzerkarien sind.