30.11.2012 Aufrufe

Bericht über das Informationsprogramm - HYDRA-Institute

Bericht über das Informationsprogramm - HYDRA-Institute

Bericht über das Informationsprogramm - HYDRA-Institute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

einen einladenden Eindruck und die<br />

Sanierungsarbeiten, die im Winter/Frühjahr<br />

1999/2000 durchgeführt wurden, sind nach wie vor<br />

als positiv zu bewerten. Die Strandfläche hatte<br />

dazugewonnen. Leider konnten die Arbeiten<br />

aufgrund des Saisonbeginns letztes Jahr nicht<br />

beendet werden und der ohnehin schlammige<br />

Untergrund dieses Küstenabschnittes wurde zum<br />

Problem. Es hatte sich noch mehr Schlamm<br />

angesammelt, was vor allem bei Ebbe gefährlich<br />

werden konnte. Die Küstenwache hatte daher in der<br />

vergangenen Saison <strong>das</strong> Tretbootfahren an diesem<br />

Strand untersagt. Es bestand die Gefahr, <strong>das</strong>s die<br />

Tretboote auf Grund aufliefen und dort hängen<br />

blieben. Die einzige Möglichkeit zum Strand zurückzugelangen<br />

war, im knietiefen Schlamm zu<br />

waten. Auch <strong>das</strong> Baden an dem ca. 200 m langen<br />

Strand wurde deswegen an einigen Stellen, die<br />

deutlich mit Schildern gekennzeichnet waren,<br />

verboten. Leider hat sich bis heute nicht allzu viel an<br />

dieser Situation geändert.<br />

Die FEE (Federation of Environmental Education)<br />

zeichnet jedes Jahr die besten Strände und Häfen mit<br />

der blauen Flagge aus. Die blaue Flagge ist Merkmal<br />

für die Einhaltung europäischer Qualitätsansprüche.<br />

Kriterien für die Vergabe der Auszeichnung sind<br />

neben sauberem Wasser und Stränden auch<br />

funktionstüchtige Abwasser- und Kläranlagen sowie<br />

eine effiziente Müllsammlung, eine optimale<br />

Infrastruktur und Gastfreundlichkeit. Lignano und<br />

Grado gehörten auch 2002 wieder zu den insgesamt<br />

86 in ganz Italien ausgezeichneten Stränden. Auch<br />

die Qualität der Häfen wurde wieder anerkannt, und<br />

die blaue Flagge weht weiterhin an folgenden Häfen<br />

in Friaul-Julisch Venetien: In der Provinz Udine:<br />

Marina di Aquileia, Marina Punta Gabbiani, Marina<br />

Capo Nord, Marina Uno Lignano, Marina Punta<br />

Faro Lignano, Marina Punta Verde Lignano und<br />

Darsena Lignano Sabbiadoro; in der Provinz Gorizia:<br />

Porto S. Vito a Grado und Hannibal in Monfalcone;<br />

in der Provinz Triest: Base Nautica Lega<br />

Navale.<br />

4.6 Ökologische Phänomene in der Region 2002<br />

Eine unerfreuliche Pressemitteilung hat den<br />

Fischrestaurants Anfang Juni kurzfristig <strong>das</strong><br />

Geschäft verdorben: „Vergiftete Muscheln“ lautete<br />

die Schlagzeile. Die zuständigen Behörden hatten in<br />

Friaul-Julisch Venetien tonnenweise „vergiftete“<br />

Muscheln sichergestellt, die illegal im Bereich der<br />

Abwässereinleitungen von Porto Maghera gefischt<br />

wurden und stark mit Kolibakterien, Quecksilber,<br />

Blei und Dioxinen belastet waren. Des weiteren<br />

hatte man Muscheln aus einer sardinischen<br />

Miesmuschelzucht sichergestellt, weil diese<br />

aufgrund hoher Mengen von Algentoxinen für den<br />

Verzehr ungeeignet waren. Man vermutete, <strong>das</strong>s<br />

bereits infizierte Muscheln auf den Markt gelangt<br />

ADAC-Sommerservice 2002 – Seite 30<br />

waren, so <strong>das</strong>s für einen kurzen Zeitraum<br />

sicherheitshalber vom Verzehr von<br />

Muschelgerichten abgeraten wurde. Die Muscheln<br />

aus den regionalen Gewässern, z. B. aus den<br />

Miesmuschelzuchten vor der triestinischen Küste<br />

sind normalerweise unbedenklich zu verzehren, da<br />

sie regelmäßig kontrolliert werden und der<br />

Muschelfang bei Auftreten von Algenblüten mit<br />

Algentoxin produzierenden Algen in dieser Phase<br />

verboten wird.<br />

Während an Land <strong>über</strong>wiegend die Sonne schien,<br />

„schneite“ es unter Wasser: Mucillagine,<br />

Algenschleim, sorgte für weitere Aufregung. Anfang<br />

Juli waren die Fischer die ersten, die Probleme damit<br />

hatten. Im Golf von Triest wurden größere<br />

Algenschleim-Aggregationen gesichtet. Noch<br />

bestand keine „Gefahr“ für <strong>das</strong> Badevergnügen<br />

entlang der Küste, aber größere Ansammlungen von<br />

Algenschleim in der freien Wassersäule innerhalb<br />

des Golfes bereiteten den Fischern erhebliche<br />

Schwierigkeiten beim Einholen der Netze. Die<br />

stabile Wetterlage ließ nichts Gutes erhoffen,<br />

obwohl zunächst in erster Linie die Küste Istriens<br />

bedroht war. Den ganzen Juli <strong>über</strong> bestand eine<br />

gewisse „Alarmbereitschaft“. Kräftige Nordwinde,<br />

starker Seegang und heftiger Regen retteten letztlich<br />

die Situation in der Region. Die Wissenschaftler der<br />

Adria-Anrainerstaaten beobachteten permanent die<br />

Situation und hielten die Bevölkerung auf dem<br />

Laufenden. Endgültige „Entwarnung“ für Friaul<br />

wurde erst Mitte August gegeben. So unterschiedlich<br />

auch die Beobachtungen und Hypothesen der<br />

Wissenschaftler immer noch ausfallen mögen,<br />

Einigkeit besteht dar<strong>über</strong> <strong>das</strong>s der Algenschleim<br />

kein auf die Küsten beschränktes Phänomen ist. Die<br />

Algenblüte hat ihren Ursprung im offenen Gewässer.<br />

Durch die starke Schleimproduktion entstehen die<br />

unterschiedlichen Aggregationsformen, die letztlich<br />

durch Strömung und/oder Wind in Küstennähe<br />

getrieben werden und dort zum ästhetischen<br />

Problem für den Badetourismus werden.Trotz vieler<br />

Schwierigkeiten in diesem Forschungsbereich<br />

glaubten die Wissenschaftler nach zwölf Jahren<br />

Forschung <strong>über</strong> Mucillagine <strong>das</strong> Phänomen soweit<br />

verstanden zu haben, um in einem groß angelegten<br />

Experiment Algenschleim unter künstlichen<br />

Bedingungen produzieren zu können. Und sie hatten<br />

Recht, es ist ihnen gelungen, Mucillagine im<br />

Reagenzglas zu erzeugen. An dem Experiment<br />

waren Wissenschaftler aus Kalifornien, Slowenien,<br />

Kroatien und Italien beteiligt, die mit besonderen<br />

Interesse diese ungewöhnlichen Zuchterfolge<br />

verfolgten. Der Name dieses innovativen<br />

Experiments lautet: 'Mesocosmus'. Ziel des<br />

Experiments war es herauszufinden, ob die<br />

bisherigen Erkenntnisse und die daraus folgenden<br />

Schlüsse <strong>über</strong> die Entstehung von Mucillagine<br />

richtig sind. Freilanduntersuchungen bergen immer<br />

eine gewisse Variabilität von Umweltfaktoren, die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!