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Bericht über das Informationsprogramm - HYDRA-Institute

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Folge. Eine Analyse der Daten zeigt aber, <strong>das</strong>s<br />

lediglich die hervorragenden Zahlen des Jahres 2001<br />

(siehe Tabelle 4.3) nicht noch einmal erreicht<br />

werden konnten. Realistisch gesehen liegen die<br />

Besucherzahlen des Jahres 2002 noch <strong>über</strong> den<br />

Werten von 1999 und 2000. Wie in vielen anderen<br />

Bereichen der Wirtschaft scheint aber auch in der<br />

Tourismusbranche noch immer alles auf eine fortwährende<br />

Steigerung des Umsatzes ausgelegt zu<br />

sein. Anbetrachts limitierter natürlicher Ressourcen<br />

auf der einen Seite und un<strong>über</strong>schaubarer Sonnenschirmreihen<br />

auf der anderen Seite wäre es wünschenswert,<br />

<strong>das</strong>s sich die in Umweltzertifizierungen<br />

propagierte Qualitätssicherung der Küstengemeinden<br />

auch in einer freiwilligen Limitierung der<br />

Kapazitäten niederschlägt.<br />

Tabelle 4.3: Prozentuale Veränderung der Besucherzahlen,<br />

dargestellt als Ankünfte und Übernachtungen<br />

im Zeitraum 2000 bis 2002.<br />

2001 zu<br />

2000<br />

Ankünfte Übernachtungen<br />

2002 zu<br />

2001<br />

2001 zu<br />

2000<br />

2002 zu<br />

2001<br />

Bibione 4,8% -3,4% 4,4% -2,9%<br />

Caorle 2,3% -1,0% 2,8% -0,1%<br />

Jesolo 0,0% -10,6% 6,1% -7,8%<br />

Cavallino 4,4% -4,2% 4,8% -3,1%<br />

Rosolina 12,4% -11,1% 8,1% -8,5%<br />

Obwohl in Struktur und Qualität der Strände der<br />

großen Badeorte nur geringe Unterschiede bestehen,<br />

so zeigt sich dennoch ein unterschiedliches Urlaubsverhalten<br />

seiner Besucher. Tabelle 4.4 beinhaltet<br />

eine Gegen<strong>über</strong>stellung der durchschnittlichen<br />

Verweildauer der Gäste in den größeren Badeorten<br />

der Region Venetien. Während Bibione, die Ortschaften<br />

des Cavallino und Rosolina Mare mit ihrem<br />

besonders auf junge Familien mit Kindern zugeschnittenen<br />

Angebot Verweilzeiten von 9 bis 11<br />

Tagen aufweisen, so ist Jesolo mit seinem auf junge<br />

Leute ausgerichteten Unterhaltungsprogramm mit 5<br />

Tagen <strong>das</strong> klassische Kurzurlaubsziel. Caorle mit<br />

seinen Stadtstränden, dem idyllischen Fischereihafen<br />

und dem historischen Stadtkern zieht seine Gäste für<br />

durchschnittlich 7,9 Tage an. Dieses unterschiedliche<br />

Urlaubsverhalten ist <strong>über</strong> die Jahre betrachtet<br />

ausgesprochen konstant.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, <strong>das</strong>s<br />

Hotels und Ferienagenturen trotz leichten Rückgangs<br />

eine gute touristische Saison 2002 erwarten.<br />

Weniger optimistisch klingen allerdings die Stimmen<br />

des Einzelhandels und der Gastronomie, die<br />

trotz zahlreicher Präsenz von Gästen in den Urlaubsorten<br />

Rückgänge im Umsatz zu verzeichnen<br />

haben. Als Hauptursache dafür wird die durch die<br />

ADAC-Sommerservice 2002 – Seite 38<br />

allgemeine wirtschaftliche Lage in den Ursprungsländern<br />

verursachte verringerte Kaufkraft der Touristen<br />

angesehen.<br />

Tabelle 4.4: Gegen<strong>über</strong>stellung der durchschnittlichen<br />

Urlauberverweildauer<br />

Übernachtungen/<br />

Ankunft<br />

1999 2000 2001 2002<br />

Bibione 9,0 9,0 9,0 9,0<br />

Caorle 7,9 7,9 7,9 7,9<br />

Jesolo 5 4,9 5,2 5,3<br />

Cavallino 9,4 9,4 9,4 9,4<br />

Rosolina 11,1 11,2 10,7 11,1<br />

4.2 Stand der Abwasserentsorgung<br />

Sämtliche Kläranlagen in den Ferienorten an der<br />

Küste sind mittlerweile auf die notwendigen Kapazitäten<br />

ausgebaut. In den letzten Jahren wurden die<br />

Kläranlagen im Küstenabschnitt zwischen Bibione<br />

und Rosolina Mare von bereits 625.000 bestehenden<br />

Einwohnergleichwerten (EGW) auf 775.000 EGW<br />

ausgebaut. In verschiedenen Gemeinden wurde die<br />

Mischkanalisation durch eine für Regenwasser und<br />

Abwasser getrennte Kanalisation ersetzt, um eine<br />

Überlastung der Kapazitäten bei größeren Niederschlagsmengen<br />

zu vermeiden. Außerdem wurden,<br />

wie etwa in Eraclea Mare, einige kleinere Kläranlagen<br />

in größeren zentralen Anlagen zusammengefasst.<br />

Die Kläranlagen sind zum Teil mit einer<br />

dritten Reinigungsstufe ausgestattet. Es wird in fast<br />

allen Fällen eine biologische Phosphateliminierung<br />

anstelle einer chemischen Phosphatfällung durchgeführt.<br />

Im Bereich von Venedig bestehen bisher zwei<br />

größere Kläranlagen, die auch die anfallenden<br />

Industrieabwässer von Mestre entsorgen. Diese<br />

sollen im Rahmen eines ehrgeizigen Projekts der<br />

Region Venetien in den kommenden 13 Jahren und<br />

einem finanziellen Aufwand von ca. 200 bis 250<br />

Mio. € zu einer Megakläranlage zusammengeschlossen<br />

werden. Nach Fertigstellung sollen dann alle<br />

privaten wie industriellen Abwässer, die bisher teils<br />

ungeklärt in die Lagune von Venedig geflossen sind,<br />

nach dem modernsten Stand der Technik aufbereitet<br />

werden. Bei dem derzeitigen Planungsstand ist<br />

allerdings noch unklar, ob die geklärten Abwässer<br />

dann in die Lagune, in den Fluss Brenta oder direkt<br />

ins Meer eingeleitet werden.<br />

Die Abwasserentsorgung im Hinterland ist noch<br />

problematisch. Viele kleinere Dörfer oder auch<br />

Städte leiten ihr Abwasser noch ungeklärt in die<br />

Flüsse, deren Wasserqualität dadurch erheblich<br />

beeinträchtigt wird.

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