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Informationsverarbeitung, Text-, Bild- und ... - w.e.b.Square

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3. <strong>Informationsverarbeitung</strong> <strong>und</strong> Lernen mit Multimedia<br />

Abb. 2: Schema zum <strong>Text</strong>verstehen als dynamische mentale Modellkonstruktion<br />

(Schnotz, 1994, S. 214)<br />

3.2.4 Visueller vs. auditiver <strong>Text</strong><br />

Vergleicht man nun visuellen (geschriebenen) <strong>Text</strong> mit auditivem (gesprochenem)<br />

<strong>Text</strong>, ergibt sich von der Art der <strong>Informationsverarbeitung</strong> kein nennenswerter<br />

Unterschied: „Das Lesen eines visuell dargebotenen schriftlichen <strong>Text</strong>es<br />

<strong>und</strong> das Hören eines auditiv dargebotenen mündlichen <strong>Text</strong>es scheinen sich<br />

hinsichtlich der höheren kognitiven Prozesse, also der Konstruktion einer propositionalen<br />

Repräsentation <strong>und</strong> eines mentalen Modells, nicht wesentlich voneinander<br />

zu unterscheiden“ (Schnotz, 2001, S. 302). Bei der Konstruktion der<br />

Oberflächenstruktur – also den niedrigeren kognitiven Prozessen – ergeben<br />

sich bei visuellem <strong>und</strong> auditivem <strong>Text</strong> aber unterschiedliche Bedingungen, da<br />

der visuelle <strong>Text</strong> statisch <strong>und</strong> damit permanent verfügbar ist. Der Lerner kann<br />

die <strong>Informationsverarbeitung</strong> zeitlich selbst steuern <strong>und</strong> ggf. Abschnitte wiederholen.<br />

Die Dynamik des auditiven <strong>Text</strong>es bedingt eine zeitlich fremd gesteuerte<br />

<strong>Informationsverarbeitung</strong> <strong>und</strong> erfordert eine höhere Aufmerksamkeit, da verpasste<br />

Informationen nicht einfach wiederholt werden können. Bei multimedialen<br />

Lernprogrammen kann man dieses Problem dadurch umgehen, dass eine<br />

Wiederholung einzelner Abschnitte des auditiven <strong>Text</strong>es ermöglicht wird<br />

(Schnotz, 2001).<br />

Beiden <strong>Text</strong>formen – der visuellen wie der auditiven – liegt die sprachliche Codierung<br />

zugr<strong>und</strong>e. Für die Kognitionspsychologie sind für den Lernprozess<br />

nicht die Sinnesmodalität, sondern das verwendete Symbolsystem (sprachlich<br />

oder bildlich), die interne Codierung <strong>und</strong> die Verarbeitungsprozesse entscheidend.<br />

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