Informationsverarbeitung, Text-, Bild- und ... - w.e.b.Square
Informationsverarbeitung, Text-, Bild- und ... - w.e.b.Square
Informationsverarbeitung, Text-, Bild- und ... - w.e.b.Square
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3. <strong>Informationsverarbeitung</strong> <strong>und</strong> Lernen mit Multimedia<br />
mantischen Gehalts des Kommentars auf <strong>und</strong> leitet daraus sein mentales Modell<br />
ab.<br />
Auf der Seite der depiktionalen Repräsentation sieht der Betrachter die Bewegtbilder,<br />
nimmt sie wahr, generiert eine Vorstellung <strong>und</strong> konstruiert auf dieser<br />
Basis ein mentales Modell, aus dem wiederum Informationen für eine propositionale<br />
Repräsentation abgelesen werden können.<br />
Die Parallelität dieser Vorgänge birgt aber für den Lernprozess gewisse Risiken:<br />
Wie bereits erwähnt, stellt die Kombination von <strong>Text</strong> <strong>und</strong> <strong>Bild</strong> den Lerner<br />
vor die Herausforderung, dass er gleichzeitig sprachlich <strong>und</strong> bildlich vermittelte<br />
Information verarbeiten muss (Kapitel 3.4.1). Wegen seiner begrenzten Verarbeitungskapazität<br />
selektiert der Lerner. Beim Lernen mit Film verstärkt sich diese<br />
Selektion: Durch seine Komplexität kann das Medium Film innerhalb kürzester<br />
Zeit eine Vielzahl von Informationen transportieren. Die Flüchtigkeit des<br />
Mediums kann aber dazu führen, dass Informationen beim Betrachter verloren<br />
gehen. Die Selektion kann beim Film also durch eine zu hohe Informationsdichte<br />
<strong>und</strong> die Dynamik des Mediums erhöht werden: „Auch bei längerer Darbietungszeit<br />
kann der Rezipient lediglich sieben bis neun Elemente einer Einstellung<br />
erkennen <strong>und</strong> abspeichern […]. Eine rasche Überforderung kann somit die<br />
Folge sein. Informationen werden dann nur bruchstückweise <strong>und</strong> nicht in ihrem<br />
vollen Gehalt wahrgenommen. Zu hohe Informationsdichte bewirkt daher eine<br />
selektive Wahrnehmung sowie ein Abschweifen zum Belanglosen <strong>und</strong> Unwesentlichen.“<br />
(Niegemann, Hessel, Hochscheid-Mauel, Aslanski, Deimann &<br />
Kreuzberger, 2004, S. 150).<br />
Abb. 4: Lernen mit Film<br />
21