Informationsverarbeitung, Text-, Bild- und ... - w.e.b.Square
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3. <strong>Informationsverarbeitung</strong> <strong>und</strong> Lernen mit Multimedia<br />
kognitiven Aufwand verb<strong>und</strong>en als die Aufnahme von <strong>Text</strong> (Kemper, 2004, S.<br />
19).<br />
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass <strong>Bild</strong>er auch über räumliche Beziehungen<br />
informieren, wozu ein <strong>Text</strong> nur in sehr geringem Umfang in der Lage ist. Abbilder<br />
zeigen automatisch Raumbeziehungen auf <strong>und</strong> logische <strong>Bild</strong>er können<br />
symbolische Rauminformationen beinhalten. Für den Lernprozess kann das<br />
hilfreich sein, weil der Mensch sich visuelle <strong>und</strong> räumliche Informationen besonders<br />
gut merken kann: „Unser Gehirn ist aufgr<strong>und</strong> visueller Erfahrungen mit<br />
dem Aussehen von Dingen <strong>und</strong> mit der Orientierung im Raum besonders gut in<br />
der Lage, Aussehen <strong>und</strong> Rauminformation zu speichern.“ (Weidenmann, 1991,<br />
S. 46). Allerdings kann das auch zu Problemen führen – zum Beispiel wenn<br />
sich ein Lerner in einer Prüfung genau daran erinnert, wo eine Information<br />
stand, aber nicht mehr, was sie eigentlich beinhaltete.<br />
3.3.1 Funktionen von <strong>Bild</strong>ern beim Wissenserwerb<br />
Beim Lernen haben <strong>Bild</strong>er nach Weidenmann (1991) vier Funktionen: Die<br />
Aktivierungs-, Konstruktions-, Fokus- <strong>und</strong> Ersatzfunktion (Weidenmann, 1991,<br />
S. 35 f.):<br />
So können <strong>Bild</strong>er beim Betrachter bereits entwickelte Wissensstrukturen aktivieren<br />
(Aktivierungsfunktion), wobei kein neues Wissen erworben wird. Das<br />
wäre zum Beispiel bei Piktogrammen der Fall. <strong>Bild</strong>er können dem Betrachter<br />
aber auch helfen, mentale Modelle oder ein Skript – das Wissen über einen<br />
Handlungsablauf – zusammenzusetzen (Konstruktionsfunktion), was etwa bei<br />
bebilderten Gebrauchs- <strong>und</strong> Bedienungsanleitungen geschieht.<br />
Wenn der Lerner schon über ein grobes Wissen zu einem Thema verfügt, können<br />
<strong>Bild</strong>er die so genannte Fokusfunktion erfüllen: Sie differenzieren oder korrigieren<br />
teilweise ein schon bestehendes Schema, Skript oder ein mentales<br />
Modell. In diesem Fall bieten die <strong>Bild</strong>er dem Lerner also ergänzendes Wissen<br />
an.<br />
Ist beim Lerner zu einem Bereich noch gar kein Wissen vorhanden, übernehmen<br />
<strong>Bild</strong>er eine Ersatzfunktion – sie stellen dem Lerner ein mentales Modell<br />
bereit, das dieser dann übernehmen kann. Das kann aber unter Umständen zur<br />
Überforderung des Lerners führen: Da kein oder kaum Vorwissen beim Lerner<br />
vorhanden ist, müssen <strong>Bild</strong>er in einem solchen Fall sehr viele Informationen<br />
transportieren. Dadurch können sie unübersichtlich <strong>und</strong> verwirrend werden.<br />
3.3.2 <strong>Bild</strong>erkennen <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>verstehen<br />
Damit ein Betrachter ein <strong>Bild</strong> erkennen kann, bedarf es wie beim Verstehen des<br />
<strong>Text</strong>es auch eines bestimmten Vorwissens. Dabei handelt es sich nach Weidenmann<br />
(1991) zum einen um das Code- <strong>und</strong> zum anderen um das Weltwissen:<br />
Das Codewissen beinhaltet das Wissen darüber, wie man etwas darstellen<br />
kann. Im Falle einer Strichzeichnung muss der Betrachter zum Beispiel wissen,<br />
dass man mit Hilfe einfacher Striche oder Linien Objekte oder Personen darstellen<br />
kann, sonst erkennt er das <strong>Bild</strong> nicht.<br />
Beim Weltwissen handelt es sich um das Wissen über die Dinge, die abgebildet<br />
werden. Zeigt man einem Betrachter z. B. ein <strong>Bild</strong> eines Gegenstandes, von<br />
dem er nicht weiß, was es ist, wird er das <strong>Bild</strong> nicht erkennen.<br />
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