Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...
Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...
Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ten. Für eine erfolgreiche Infektion benötigen sie eine erhebliche Schwächung <strong>der</strong><br />
Bäume. So scheinen markante und anhaltende Verän<strong>der</strong>ungen des Grundwasserspiegels<br />
<strong>Eiche</strong>n während Jahrzehnten für einen Hallimaschbefall zu prädisponieren<br />
[22] , wobei die Anpassungsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>n an die verän<strong>der</strong>ten Grundwasserverhältnisse<br />
mit zunehmendem Alter <strong>der</strong> Bäume sinkt. Der Honiggelbe Hallimasch<br />
(Armillaria mellea) gilt als primärer Parasit und konnte erstmals in erheblichem<br />
Ausmass 1998 im St. Galler Rheintal bei Buchs an einigen Dutzend absterbenden<br />
<strong>Eiche</strong>n und einzelnen weiteren Laubbaumarten gefunden werden [55] . Der umfangreichste<br />
Absterbeprozess wurde 1999 in <strong>der</strong> Region Pruntrut beobachtet [27] . In jeweils<br />
kleineren Gruppen starben insgesamt mehr als 1000 <strong>Eiche</strong>n ab. Obwohl die<br />
Ursache nicht ganz geklärt ist, scheint <strong>der</strong> Spindelige Rübling an diesem Vorgang<br />
beteiligt zu sein. Nach dem Sturm Lothar im Dezember 1999 zeigte sich auch, dass<br />
vom Spindeligen Rübling befallene <strong>Eiche</strong>n verstärkt durch Windwurf gefährdet<br />
sind. Eine entsprechende Beobachtung aus Frankreich bestätigte diesen Zusammenhang.<br />
In Deutschland wurde verschiedentlich nachgewiesen, dass weitere pathogene<br />
Wurzelpilze aus <strong>der</strong> Gattung Phytophthora am «<strong>Eiche</strong>nsterben» beteiligt sind [5,42] .<br />
Für die Schweiz ist ein solcher Zusammenhang auch wahrscheinlich, aber noch zu<br />
wenig untersucht. Die relative Häufung von milden und feuchten Wintern wird als<br />
Ursache für die zunehmenden Wurzelschädigungen durch Phytophthora-Arten vermutet,<br />
da in milden Wintern diese Pilzarten nicht mehr durch tief reichende Bodenfröste<br />
dezimiert werden.<br />
Abb. 16:<br />
Schnell absterbende <strong>Eiche</strong>n im<br />
Bestand sind meistens von pathogenen<br />
Wurzelpilzen wie dem<br />
Hallimasch o<strong>der</strong> dem Spindeligen<br />
Rübling befallen.<br />
(Foto PBMD / WSL)<br />
1 <strong>Eiche</strong>nwäl<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schweiz 29