Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...
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Genetische<br />
Differenzierung<br />
Natürlich unterscheiden sich die <strong>Eiche</strong>nbestände <strong>der</strong> Schweiz nicht nur hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Höhe, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> in Iihnen gespeicherten genetischen Information.<br />
Die genetische Differenzierung zwischen Beständen ist in Abb. 17 illustriert; je<br />
kleiner <strong>der</strong> Weg ist, <strong>der</strong> in dieser Abbildung von einer Population � zu einer beliebigen<br />
an<strong>der</strong>en führt, desto ähnlicher sind sich diese Populationen � . Man erkennt sofort,<br />
dass insbeson<strong>der</strong>e Zerreichen in genetischer Hinsicht stark von den an<strong>der</strong>en<br />
Arten verschieden sind. Bestände aus Stiel- Trauben- und Flaumeiche sind hingegen<br />
– was die untersuchten Genorte � betrifft – einan<strong>der</strong> recht ähnlich. Die Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> Hybridisierung � zwischen diesen Arten hat wohl zur Ähnlichkeit <strong>der</strong><br />
genetischen Strukturen geführt. Es fällt auf, dass die beobachteten genetischen<br />
Strukturen die Zugehörigkeit von Populationen � zu verschiedenen Arten wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />
Die Unterscheidung <strong>der</strong> Stiel-, Trauben- und Flaumeiche hat also sicher<br />
eine genetische Basis. Überraschend ist es dagegen, dass Populationen � mit unterschiedlichen<br />
eiszeitlichen Refugialgebieten und unterschiedlicher nacheiszeitlicher<br />
Rückwan<strong>der</strong>ungsgeschichte sich nicht voneinan<strong>der</strong> unterscheiden (s. dazu auch<br />
Kap. 1.5). Hier hat vermutlich ein starker Austausch von Genen � durch weiträumig<br />
verbreiteten Pollen zu einer effektiven Durchmischung von Populationen � geführt.<br />
Trotzdem können insbeson<strong>der</strong>e durch Selektion � bedingte Unterschiede genetischer<br />
Strukturen zwischen Beständen <strong>der</strong> gleichen Art keinesfalls ausgeschlossen werden.<br />
So erwies sich beispielsweise ein Stieleichen-Bestand bei Magadino im Tessin als<br />
deutlich verschieden von allen nördlich <strong>der</strong> Alpen untersuchten Beständen mit<br />
Stieleichen (Abb. 17).<br />
Abb. 17: Genetische Differenzierung (d0) zwischen <strong>Eiche</strong>npopulationen � <strong>der</strong> Schweiz [29] .<br />
Je kleiner <strong>der</strong> Wert für d0, desto ähnlicher sind die Bestände. Stieleiche (Quercus robur),<br />
Traubeneiche (Q. petraea), Flaumeiche (Q. pubescens),Zerreiche (Q.cerris).<br />
32 <strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>