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Ausgabe 1189.pdf - Theater-Zytig

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12Backstage 1189| StückwahltheaterperlenPretty Babybild: ueli hösly, perlenMit einem schmissigen Dixieland beginntder fröhlich lustige Komödienabend imvollbesetzten Perlen-Saal. Der Vorhangöffnet sich und gibt den Blick frei auf dieGemeindekanzlei: links der Arbeitstischdes Gemeindeammann Brändli, rechtsjener von Sekretärin Sonja.Im Schwank BABY WIDER WIL-LEN – in einer massgeschneidertenLuzerner-Mundartfassung von AnnamarieBerger – steht nicht die Geschichte imVordergrund, vielmehr sind es die sichergebenden komischen Situationen. Dementsprechend sind auch die auftretendenPersonen: Stark überzeichnet und vollerKomik.Pretty Baby sorgt für Unruhe im Ort:Gemeindevater Brändli sieht sich plötzlichin der Rolle des Stiefvaters und er «tauft»den Findling auf den Namen Lukas. Mitder Zeit findet er an dieser unverhofftenVaterrolle Gefallen – aber nur solange, bisPretty Baby nicht zur Stinkbombe wird;der Notruf nach dem Windelservice lässtnicht lange auf sich warten…Damit die Sache nicht zum blossenSchenkelklopfer verkommt, braucht es dienötigen Schauspielerinnen und Spieler,ausgerüstet mit einer guten Portion vonkomödiantischem Talent. Solche Stückemüssen mit Schwung, Leichtigkeit, Spielwitzund Tempo über die Bühne kommen.Das verlangt grosse Bühnenpräsenz undvolle Konzentration. Dahinter steckt vielernsthafte <strong>Theater</strong>arbeit. Im Luzerner-Rontal gibt es offensichtlich die «Perlen»,welche solche Rollen mit Bravour und zurFreude des begeisterten Publilkums zuspielen vermögen.Regisseur Ruedi Gasser hat sehr daraufgeachtet, dass jeder einzelne Charakterkomödiantisch zur Geltung kommt:Der auf Karriere getrimmte Kasper alsGemeindeammann, der es allen rechtmachen möchte. Aufsässig seine blasierteMutter, die eher einen Sohn als Regierungsratvor Augen hat, als Grossmutterzu werden. Seine entnervte Frau Christa,die am Bahnhof ihre Tragtasche mit einerBabytasche verwechselt und damit dasDrama rund um die Kindsentführungerst in Gang bringt. Sonja, eine Seele vonSekretärin und Mädchen für alles. LandstreicherFriedli, eine schillernde Figur,mausarm aber ein Lebenskünstler, machtvor, wie es anders auch sein könnte. Dagibt’s noch den arbeitsscheuen GemeindearbeiterAbegg, dem jedoch niemandböse sein kann, weil seine Sprüche dieMenschen aufheitern. PolizeiwachtmeisterKümmerli kümmert sich gewissenhaft umRuhe und Ordnung und verschafft sichden nötigen Respekt – wenn da nicht FrauStampfli wäre, die ewige Nörglerin undwie es den Anschein macht - auch nichtimmer gesetzeskonform.Mit tosendem Schlussapplaus dankt dasPublikum den <strong>Theater</strong>leuten für denunbeschwerten Abend, der sie die Alltagsproblemefür ein paar Stunden vergessenliess.Urs HirschiINFOS ZUM STÜCKBaby wider WillenSchwank von Bernd GomboldRegie: Ruedi GasserKostüme und Requisiten: Gegenwart,1 Bühnenbild (Gemeindehaus), Rollen:4D/4H, Kontakt Gruppe: www.theaterperlen.chKurzbeschrieb: Die heile Welt in derGemeinde Schlingelheim droht ins Wankenzu geraten. Das «Unheil» naht inPerson des Landstreichers Theo, der mitseinem alten Kinderwagen, auf den erseine Habseligkeiten geladen hat, durchdie Lande zieht. Natürlich ist man einemLandstreicher wie ihm gegenüber sehrskeptisch, zumal ihm seltsamerweise derRuf voraus eilt: Immer wenn er irgendwoaufkreuzt, kriegt jemand ein Kind oder espassiert etwas Dummes. Davon ist man inSchlingelheim überzeugt. Und tatsächlich,kaum angekommen, beginnt das Chaos.

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