Aus dem Institut für Nutztiergenetik Mariensee im Friedrich-Loeffler ...
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während einer Belastung durch Training an, dies führt jedoch durch die Umverteilung des<br />
Blutes zwischen Organen und Skelettmuskulatur zu keiner deutlichen Zunahme des<br />
Blutvolumens in den Muskelkapillaren. Die gesteigerte aerobe Kapazität durch Training wird<br />
u. a. durch die verbesserte Sauerstoffdiffusionskapazität <strong>im</strong> Muskel erreicht (POOLE &<br />
ERICKSON, 2004).<br />
Die durch Training erzielbare Steigerung der mechanischen Leistung resultiert aus der<br />
substrukturellen und allgemeinen Hypertrophie, welche be<strong>im</strong> Menschen mit einem zum Grad<br />
der Hypertrophie proportionalen Anstieg der Zahl der Myofibrillen einhergeht. Muskuläre<br />
Anpassungsprozesse durch Training bestehen jedoch nicht nur <strong>im</strong> Aufbau, sondern auch <strong>im</strong><br />
Abbau von Skelettmuskelzellen. Nicht adaptierte Muskelzellen aktivieren den programmierten<br />
Zelltod und werden durch neue, stärkere Zellen ersetzt (BOFFI et al., 2002).<br />
Substrukturelle Anpassungsprozesse finden <strong>im</strong> Rahmen der Muskelfasern statt. Man<br />
unterscheidet die schnellen Fast Twitch Muskelfasern oder Typ IIA und IIB von langsamen<br />
Slow Twitch Muskelfasern oder Typ I (LOVING & JOHNSTON, 1996). Während <strong>im</strong><br />
langsamen Muskelfasertyp I hauptsächlich aerober Stoffwechsel durch große Mengen an<br />
Mitochondrien und Enzymen stattfindet, sind die schnellen Muskelfasertypen IIA und IIB auf<br />
anaeroben Stoffwechsel spezialisiert, welcher das max<strong>im</strong>ale Sauerstoffdefizit beschreibt. Typ<br />
IIA Muskelfasern weisen außer<strong>dem</strong> eine höhere aerobe Kapazität auf als IIB Muskelfasern<br />
(LOVING & JOHNSTON, 1996). Kohlenhydrate sind die Hauptenergiequellen der schnellen<br />
Muskelfasertypen IIA und IIB, intramuskulär dienen aber auch Glycogen und Blutzucker der<br />
Energiegewinnung. Der langsame Typ I greift vorwiegend auf Fette, intramuskulär aber auch<br />
auf Glycogen als Energiequelle zurück. Bei Schnelligkeitsdisziplinen spielen vor allem die<br />
schnellen, anaeroben Muskelfasertypen IIA und IIB eine Rolle, während der langsame, aerobe<br />
Muskelfasertyp I pr<strong>im</strong>är bei <strong>Aus</strong>dauerleistungen gefragt ist. Bei kombiniertem Training<br />
werden alle 3 Muskelfasertypen beansprucht (LOVING & JOHNSTON, 1996; McARDLE et<br />
al., 2001). Muskelfasern können sich durch Training vom Typ IIB zum Typ IIA und sogar zu<br />
Typ I umwandeln (RIVIERO & PIERCY, 2004). Dies bewirkt somit wiederum eine Erhöhung<br />
der aeroben Kapazität aufgrund der Veränderungen in der Faserqualität von denen, die stets<br />
einen anaeroben Stoffwechsel betreiben (Typ IIA und IIB), in Richtung derer, die<br />
überwiegend aerob bzw. vollständig aerob arbeiten (TYP I) (RONEUS et al., 1994). Für<br />
<strong>Aus</strong>dauerleistungen ist dies von Vorteil, während diese Veränderungen in der<br />
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