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Aus dem Institut für Nutztiergenetik Mariensee im Friedrich-Loeffler ...

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Vorräte leer, muss das Herz-Lungen-System sich an die höhere Sauerstoff-Nachfrage der<br />

Muskulatur angepasst haben, um aerob effektiver 39 ATP aus einem Mol Glucose zu<br />

produzieren, damit die Belastung erhalten werden kann. Bei längerer Belastung werden 99 %<br />

der erforderlichen Energie durch den aeroben Stoffwechsel erzeugt (McARDLE et al., 2001).<br />

Der anaerober Stoffwechsel ist somit <strong>im</strong>mer aktiv bis ein Substratdefizit vorliegt bzw. bis der<br />

aerobe Stoffwechsel „angeworfen“ wird.<br />

Blutlaktat ist zwar ein Hinweis auf den Ablauf der anaeroben Glykolyse, es stellt jedoch<br />

keinen Schätzwert der anaeroben Energieproduktion dar (WILMORE & COSTILL, 2004).<br />

Ansatzweise wurde versucht, <strong>für</strong> den Menschen die anaerobe Kapazität <strong>im</strong> Katch-Test<br />

(KATCH et al., 1977) sowie dessen späteren Erweiterungen <strong>im</strong> Wingate Test (ZAJAC, 1985)<br />

zu beurteilen. Eine annehmbare Methode zur Best<strong>im</strong>mung des max<strong>im</strong>alen Sauerstoffdefizits<br />

existiert jedoch bisher nicht (WILMORE & COSTILL, 2004).<br />

Die Akkumulation von Laktat führt zu einer intramuskulären und metabolischen Acidose, die<br />

in der Ermüdung der Muskulatur resultiert. Bei Trainierten tritt die Ermüdung später ein als<br />

bei Untrainierten, da weniger Laktat produziert wird bzw. schneller aus der Muskulatur<br />

abtransportiert und verstoffwechselt wird. Ein Teil der während starker Belastung aus der<br />

aktiven Muskulatur ins Plasma ausgeschleusten Laktationen wird von inaktivem Gewebe<br />

aufgenommen und in der Erholungsphase wieder freigesetzt (SCHOTT et al. 2002). Die<br />

El<strong>im</strong>ination von Laktat aus der Blutbahn erfolgt in Leber, Muskulatur und Herzmuskel, wobei<br />

in der Leber Laktat auch als Substrat der Gluconeogenese be<strong>im</strong> Wiederaufbau von Glukose<br />

beteiligt ist. Die Herstellung der <strong>Aus</strong>gangszustände des Laktats n<strong>im</strong>mt nach der Belastung<br />

mindestens 90 Minuten be<strong>im</strong> Menschen in Anspruch. Ähnliche Zeiträume gelten auch <strong>für</strong> das<br />

Pferd. Nach Marlin und Nankervis (2003) ist die Laktatel<strong>im</strong>inierungsrate be<strong>im</strong> Pferd abhängig<br />

von der Bewegung in der Erholungsphase. So wird bei einem stehenden Pferd mit einer<br />

Laktatel<strong>im</strong>inierungszeit von 90 Minuten gerechnet, während diese <strong>im</strong> Schritt nach 70 Minuten<br />

und <strong>im</strong> Trab sogar schon nach 50 Minuten erreicht ist. Korte (2006) empfahl 10 Minuten nach<br />

einer max<strong>im</strong>alen Belastung einen Laktatwert von 60-75 % des Wertes nach Belastungsende.<br />

Folglich führen die strukturellen und stoffwechselphysiologischen Anpassungen an Training<br />

zu einer später einsetzenden Ermüdung und einer gesteigerten aeroben und anaeroben<br />

Kapazität. Ferner kommt es infolge von Training bei Pferden zu einer vermehrten<br />

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