Aus dem Institut für Nutztiergenetik Mariensee im Friedrich-Loeffler ...
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KNIGHT et al., 1991, SCHÄFER, 2000). Die Geschwindigkeit bei einer Laktatkonzentration<br />
von 4 mmol/l (VLa4) stellt einen Schätzwert des „anaerobic threshold“ dar (KRONFELD et al.,<br />
2000). Die VLa4 und die V200 werden als geeignete Indikatoren der aeroben Kapazität, welche<br />
<strong>im</strong> Stufenbelastungstest auf <strong>dem</strong> Laufband als auch <strong>im</strong> Feldtest einfach zu ermitteln sind<br />
angesehen (KOBAYASHI et al., 2000, PÖSÖ et al, 2004). Der signifikante Zusammenhang<br />
zwischen der Laktatkonzentration und der V200 bestätigt die Beziehung zwischen<br />
cardiovaskulären und metabolischen Trainingsadaptationen und verdeutlicht die Validität der<br />
Laktatkonzentration <strong>für</strong> den Vergleich der Leistungsfähigkeit bei Pferden in Feldtests<br />
(SERRANO et al., 2001).<br />
Verschiedene Autoren (PERSSON & ULLBERG, 1974, LINDNDER et al., 2001)<br />
postulierten, dass Pferde <strong>im</strong> Bereich unter 120 bpm evtl. bis 150 bpm aeroben Stoffwechsel<br />
betreiben. 200 bpm liegen deutlich über <strong>dem</strong> genannten aeroben Bereich. Von daher ist es<br />
durchaus möglich, dass hier ein Übergang des Stoffwechsels von überwiegend aerob auf<br />
vermehrt anaerob stattfindet. Kobayashi et al. (1999) zeigten, dass sich die V200 durch<br />
<strong>Aus</strong>dauertraining statistisch signifikant verbessert. Da wie oben beschrieben <strong>Aus</strong>dauertraining<br />
die aerobe Kapazität von Pferden verbessert, ist es gut möglich, dass die V200 einen<br />
Näherungswert zum aerob-anaeroben Übergang darstellt.<br />
Serrano et al. (2001) stellten fest, dass Pferde, die die höchsten V200 Werte aufwiesen, die<br />
niedrigsten Blutlaktatkonzentrationen nach der letzten Belastungsstufe <strong>im</strong> Stufenbelastungstest<br />
hatten. Eine größere Leistungsfähigkeit wurde mit höheren V200 Werten in Zusammenhang<br />
gebracht. Die große Breite der V200 Werte könnte an Variationen in der<br />
Leistungsfähigkeit und max<strong>im</strong>alen Herzfrequenz begründet sein (SERRANO et al., 2001).<br />
Kronfeld et al. (2000) ermittelten den „Lactate breakpoint“ bei Arabern über ein Broken Line<br />
Modell. Dieses Modell erfordert einen submax<strong>im</strong>alen Stufenbelastungstest mit geringen<br />
Stufenabständen, einen langsamen Anstieg der Geschwindigkeit und deutlich mehr Proben als<br />
bisherige Stufenbelastungstests. Die einzelnen Laktatkonzentrationen bei zunehmender<br />
Geschwindigkeit wurden miteinander verbunden und ergaben eine Linie, die ihren Verlauf an<br />
einem Knickpunkt veränderte, die „broken line“. Dieser Knickpunkt der Laktatleistungskurve,<br />
wurde als „Lactate Breakpoint“ bezeichnet. Für Araber postulierten Kronfeld et al. (2000) den<br />
„Lactate Breakpoint“ bei 0,45 mmol/l. Es wurde gefolgert, dass <strong>für</strong> Araber, die einen größeren<br />
Anteil an aeroben Muskelfasern aufweisen, dieser „Lactate Breakpoint“ sinnvoll erscheint.<br />
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