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Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Thüringen

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Aktuell Nachrichten Medien Internes Personalien<br />

drohendem Qualitätsverlust die<br />

Existenz des Traditionsblattes zu<br />

riskieren.<br />

Journalistische Qualität<br />

hat viele Quellen<br />

Qualitätsjournalismus ist informativ,<br />

unterhaltsam, gleichsam<br />

kritisch und kreativ. Das trägt<br />

zur sachlichen Meinungsbildung<br />

bei den Rezipienten bei und<br />

bleibt für unsere Demokratie<br />

unverzichtbar. Dazu bedarf es<br />

hervorragend ausgebildeter Journalisten.<br />

Die müssen weit mehr<br />

Handwerkszeug als die journalistischen<br />

Genres beherrschen.<br />

Gleich, welches Medium journalistisch<br />

genutzt wird: Journalisten<br />

benötigen ausreichend Zeit, um<br />

gute Qualität liefern zu können.<br />

Und die hat ihren Preis, damit<br />

die Kolleginnen und Kollegen<br />

unabhängig tätig sein können.<br />

Dafür setzt sich der Landesverband<br />

<strong>Thüringen</strong> des Deutschen<br />

Journalisten-Verbandes ein.<br />

Zudem belegte u. a. Sergej<br />

Lochthofen: Gut geführte Regionalzeitungen<br />

vermögen nicht nur<br />

gute Beiträge zu liefern, sondern<br />

sind auch einträglich. Immerhin<br />

schlügen prozentual zweistellige<br />

Renditen bis zum Ende seiner<br />

Amtszeit als Chefredakteur der<br />

„Thüringer Allgemeine“ zu Bu-<br />

che, erklärte Lochthofen. Umso<br />

unverständlicher war für ihn,<br />

dass sich als weitere Sparmaßnahme<br />

die Produktion der Mantelbücher<br />

für die OTZ und die TA<br />

an einem Standort abzeichnet.<br />

Das setzte indessen die ZGT-Geschäftsführung<br />

mit den beiden<br />

Chefredakteuren am Produktionsort<br />

Erfurt brav um. Nicht<br />

nur Lochthofen prognostizierte<br />

für die Kollegen, die noch in den<br />

Redaktionen arbeiten, ständig<br />

steigende Arbeitsbelastungen.<br />

Dabei gibt es offensichtlich keine<br />

wirtschaftliche Notwendigkeit<br />

für den damit einhergehenden<br />

Stellenabbau. Ausscheidende<br />

Kolleginnen und Kollegen werden<br />

so gut wie nicht mehr ersetzt.<br />

Hingegen bindet guter Journalismus<br />

nach wie vor jene Leser, die<br />

bereit sind, Qualitätsjournalismus<br />

zu honorieren.<br />

Es zeichnete sich während der<br />

Diskussion in Bad Langensalza<br />

ab: Wer wie die Spitze der WAZ-<br />

Gruppe und deren gefällige Helferschar<br />

in <strong>Thüringen</strong> dem Tanz<br />

ums goldene Kalb so weit erliegt,<br />

dass er sich auf Berater einlässt,<br />

deren Rezepte nichts anderes als<br />

Magersucht denn Schlankheitskur<br />

verheißen, der verspielt jenen<br />

Jahrmarkt der Sensationen, der<br />

nicht erst seit Egon Erwin Kisch<br />

das Kapital des Journalismus ge-<br />

Dank an Wolfgang Marr<br />

Der neu gewählte <strong>DJV</strong>-Landesvorstand bedankte sich in der ersten<br />

Sitzung nach dem Verbandstag in Bad Langensalza bei seinem bisherigen<br />

Vorsitzenden Wolfgang Marr für die intensive ehrenamtliche<br />

Arbeit und sein großes Engagement. Marr hatte den Landesverband<br />

14 Jahre lang geführt. Dabei gab er den Journalistinnen und Journalisten<br />

eine Stimme und eine wirksame Interessenvertretung zugleich.<br />

Wolfgang Marr hatte von 1992 bis 1993 schon einmal den Vorsitz inne.<br />

Seit 1994 gehört der Redakteur der „Thüringer Allgemeine“ ununterbrochen<br />

dem Vorstand an. Als Kollege setzte er sich für andere Journalisten<br />

ein und stritt unermüdlich für angemessene Gehälter bzw.<br />

Honorare und eine freie, vielfältige Medienlandschaft in <strong>Thüringen</strong>.<br />

Die Sicherung der Pressefreiheit im Redaktionsalltag und der Schutz<br />

der Journalisten vor staatlichen Überwachungsmaßnahmen waren<br />

ihm ein besonderes Anliegen.<br />

Der Vorstand bedankte sich außerdem dafür bei Marr, dass er seine<br />

Erfahrung und Kompetenz auch weiterhin in den Dienst des Verbandes<br />

stellt. Als stellvertretender Vorsitzender wird er die Weiterentwicklung<br />

des <strong>DJV</strong>-Landesverbandes <strong>Thüringen</strong> als Gewerkschaft und Berufsverband<br />

mit voranbringen.<br />

neriert. Mit Anbiederei an mancherlei<br />

Rezipientengeschmack<br />

lässt sich das ebenso wenig<br />

erreichen, wie etwa mit einem<br />

Billigangebot an Layouts für<br />

eingeführte Marken solcher Titel<br />

wie die „Thüringer Allgemeine“.<br />

Hinzu kommt: Fließbandarbeit<br />

aus den Jahren der Industrialisierung<br />

lässt sich nicht ohne Not in<br />

die Gegenwart übertragen, etwa<br />

in die Redaktionen als News- und<br />

Contentdesks über einen Leisten.<br />

Sorgenvolles hatten auch die<br />

Rundfunkkollegen zu berichten.<br />

Dabei wurde noch nicht einmal<br />

die Entwicklung des privaten<br />

Rundfunks in <strong>Thüringen</strong> erörtert.<br />

Jedoch für den Fachausschuss<br />

Rundfunk und als Mitglied des<br />

MDR-Sprecherrates schilderte<br />

Heidje Beutel die Situation<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

im MDR-Landesfunkhaus. Die<br />

Bereitschaft wachse dort, gegebenenfalls<br />

für bessere Arbeitsbedingungen<br />

und angemessene<br />

Honorare den Arbeitskampf aufzunehmen.<br />

Im neuen Vorstand stehen Anita<br />

Grasse zur Seite: als Stellvertreter<br />

Heidje Beutel und Wolfgang<br />

Marr, als Schatzmeisterin wieder<br />

Petra Beck sowie als Beisitzer<br />

Marina Hube, Britt Mandler und<br />

Rainer Aschenbrenner.<br />

Ulrich Oertel<br />

Gäste unterstützen<br />

Thüringer Resolution<br />

Der Vorsitzende des <strong>DJV</strong>-<br />

Landesverbandes Hessen, Hans<br />

Ulrich Heuser, bedankte sich für<br />

die Solidaritätsadresse zugunsten<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

der „Frankfurter Rundschau“.<br />

Dem schlossen sich auch die<br />

herzlich begrüßten Gäste aus nah<br />

und fern an: Bernhard Schönau,<br />

Bürgermeister der Stadt Bad<br />

Langensalza; Jörg Prostka, Mitglied<br />

des <strong>DJV</strong>-Bundesvorstandes;<br />

<strong>DJV</strong>-Bundesgeschäftsführer Kajo<br />

Döhring; Sabine Bachert-Mertz<br />

von Quirnheim, Vorsitzende des<br />

<strong>DJV</strong>-Landesverbandes Sachsen,<br />

und der Geschäftsführer des <strong>DJV</strong>-<br />

Landesverbandes Sachsen-Anhalt,<br />

Alexander von Maydell.<br />

2/<strong>2011</strong> 11

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