01.12.2012 Aufrufe

Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Thüringen

Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Thüringen

Blickpunkt Ausgabe 2-2011 - DJV Thüringen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aktuell Nachrichten Medien Internes Personalien<br />

hier bekommt man eben nicht<br />

mehr als die reine Zeitung – genauer<br />

gesagt, die PDF-Seiten.<br />

Das Positive: Die PDFs aller<br />

Lokalausgaben der drei Tageszeitungen<br />

und des Anzeigenblattes<br />

Allgemeiner Anzeiger werden ohnehin<br />

produziert und zwar automatisch,<br />

wenn die Seiten von den<br />

Redaktionen zum Druck freigegeben<br />

werden. Ebenso automatisch<br />

wandern die in den <strong>Thüringen</strong>-<br />

Kiosk. In den Redaktionen fällt<br />

also keine Mehrarbeit an. Der<br />

iPad-Nutzer aber dürfte über kurz<br />

oder lang enttäuscht sein. Mit 79<br />

Cent liegen die PDf-<strong>Ausgabe</strong>n der<br />

Zeitung nur unwesentlich unter<br />

dem Kioskpreis. Nicht teuer für<br />

eine gute App, zumal man sich<br />

nicht gleich für eine Woche oder<br />

einen Monat binden muss, sondern<br />

täglich eine neue Kaufentscheidung<br />

treffen kann. Doch solange<br />

der Nutzer nichts anderes<br />

serviert bekommt als die reinen<br />

Seiten, die er gerade noch vergrößern<br />

und verkleinern kann, ist<br />

hier kein neues Medium, sondern<br />

tatsächlich nur ein neuer Verbreitungskanal<br />

gefunden. Das aber<br />

wird auf Dauer nicht reichen, um<br />

Nutzer zu binden.<br />

Ein iPad der neuesten Generation<br />

kann fast 1.000 Euro kosten.<br />

So viel Geld gibt man nicht aus,<br />

um dann dasselbe zu sehen wie<br />

schon auf dem heimischen Rechnerbildschirm.<br />

Dort kann man<br />

nämlich die E-Paper der ZGT-Titel<br />

lesen und das sind – natürlich<br />

– die PDFs der Zeitungsseiten.<br />

Allerdings, so Schrotthofer, sei<br />

der „<strong>Thüringen</strong> Kiosk“ wie er jetzt<br />

sei, nur der Anfang. „Wir arbeiten<br />

derzeit intensiv an weiteren Möglichkeiten<br />

der Nutzung“, sagt<br />

er. Wie die aussehen könnten,<br />

erklärt Sebastian Großert, CvD<br />

Redaktion bei ZGT Online. Zunächst<br />

gehe es darum, die App<br />

auch auf anderen Plattformen<br />

wie Android anbieten zu können.<br />

Dann sollten die digitalen<br />

Zeitungsseiten um dynamische<br />

Inhalte ergänzt werden – um<br />

passende Fotoserien und Videos<br />

etwa, Links aus Anzeigenseiten<br />

oder aktuelle Nachrichten aus<br />

der Region per RSS-Feed. Und<br />

man wolle die Topics, also die<br />

Sonderthemen auf der Homepage,<br />

zu eigenen Apps innerhalb<br />

des „<strong>Thüringen</strong> Kiosk“ ausbauen.<br />

„Es könnte dann eine Hainich-<br />

App oder eine Rot-Weiß-Erfurt-<br />

Fußball- oder eine Ratgeber-<br />

Telefon-App geben“, sagt Großert.<br />

Technisch sei das bereits<br />

möglich. „Die App müsste dann<br />

so programmiert werden, dass<br />

sie automatisch beim Öffnen das<br />

Online-Angebot der Titel nach<br />

vorher festgelegten Stichworten<br />

zu ihrem Thema durchsucht und<br />

die Ergebnisse in die App ausliest“,<br />

erklärt er. Wann man aber<br />

soweit sein wird, ist noch unklar.<br />

Nun hat die ZGT zumindest in<br />

<strong>Thüringen</strong> auf dem iPad noch<br />

keine Konkurrenz und kann sich<br />

so vielleicht tatsächlich etwas<br />

Zeit lassen – und Geld in die<br />

Hand nehmen – um eine wirklich<br />

gute App zu entwickeln.<br />

Wie heißt es so schön? „Qualität<br />

hat ihren Preis!“ Hoffentlich<br />

geht das nicht unter, wenn<br />

Schrotthofer Qualität in Sachen<br />

Crossmedia zu seinem Hauptziel<br />

erklärt. Künftig werde nicht mehr<br />

entscheidend sein, in welchem<br />

Format und auf welchem Kanal<br />

ein Inhalt den Kunden erreicht,<br />

sondern die Qualität und die<br />

Relevanz dieses Inhalts würden<br />

ausschlaggebend sein. „Nur besondere<br />

Qualität und Kompetenz<br />

rechtfertigen die privilegierte Position<br />

im Umfeld von Blogs oder<br />

Gratismedien aller Art“, betont<br />

Schrotthofer.<br />

Dabei setzt er gezielt auch bei<br />

den neuen Medien auf Lokales.<br />

Die erste App, die im Haus<br />

für ein Smartphone entwickelt<br />

wurde, war eine Sporttabellen-<br />

App. Die Ergebnisse verschiedener<br />

Sportarten und von<br />

Wettkämpfen in <strong>Thüringen</strong><br />

gibt es so direkt aufs Handy.<br />

„Wir haben damit ein Angebot<br />

entwickelt, dass es in dieser<br />

Form in Deutschland meines<br />

Wissens noch nicht gab“, sagt<br />

Schrotthofer überzeugt. Ob<br />

man dieses Angebot braucht,<br />

wird sich später zeigen. Aber<br />

„brauchen“ ist in Sachen Apps<br />

auch keine Währung, die zählt.<br />

Auch nicht für die Verlage. Die<br />

zählen wie es sich für Kaufleute<br />

gehört mit Zahlen. So<br />

hofft Schrotthofer, mit einer<br />

starken Crossmedia-Strategie<br />

„neue, zukünftig vermehrt kostenpflichtige<br />

Vertriebswege zu<br />

erschließen, medienübergreifend<br />

die Reichweite und damit<br />

die Vermarktungschancen im<br />

Werbemarkt zu verbessern“. Es<br />

wäre nicht das Schlechteste,<br />

wenn das klappt, zumindest<br />

dann nicht, wenn Mehreinnahmen<br />

auch mehr Geld für Re-<br />

Ftotos: fotolia<br />

2/<strong>2011</strong> 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!