Francisco - Car olinuin
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böhmische angesehen. Bienenberg schemt der erste gewesen /<br />
zu sein, der sie für keltische erklärte. Diese Ansicht ward l<br />
von H. Schreiber,, und diesem nachfolgend, von dem Grafen<br />
von Hundt verteidigt, *) am umfassendsten und gründlichsten,<br />
von Franz Streber aufrecht erhalten. 2 ) Dieser ging, da bei<br />
der Bestimmung dieser Münzen beinahe alle Hilfsmittel uns im<br />
Stiche lassen, von dem Grundsaze aus, dass vor Allem auf die<br />
Fundorte der Blick gerichtet werden müsse; indem durch die<br />
Erfahrung die Kegel feststehe, dass die Münzen zumeist in<br />
der Gegend geprägt wurden, in welcher sie gefunden werden,<br />
und wies ausführlich nach, dass sie nicht bloss vereinzelt, sondern<br />
auch in grösserer Anzal 3 ) südlich der obern Donau vom<br />
Bodensee bis an den Inn, zwischen der Donau, dem Rhein<br />
und Main, endlich auch in Böhmen gefunden wurden. — Erstellte<br />
sich demnach die Frage: Welcher Zeit, welchem — in<br />
diesem ausgedehnten Gebiete nicht bloss vorüberziehenden, sondern<br />
glücklich waltendem Kulturvolke diese Münzen zuzuschreiben<br />
wären? Und er gelangte, nach sorgfältiger Prüfung aller<br />
Zeugnisse der Geschichte, aller A^erhältnisse und Umstände, die<br />
zur Entscheidung einen Beitrag liefern können, zu dem Schlüsse,<br />
dass sie kaum einem andern als dem keltischen Volke, und<br />
zwar den in diesem Gebiete einst herrschenden Stämmen der<br />
Tectosagen, der Y incielici er, und Bojen zu verdanken<br />
wären; die Prägung hingegen fiele in eine Zeit, in welcher die<br />
staatlichen Verhältnisse noch die ruhigsten und glücklichsten<br />
waren, d. h. beiläufig in das vierte Jar hundert vor Chr. Somit<br />
haben wir an diesen bei In gling gefundenen Münzen kleine<br />
Monumente jenes mächtigen, weithin und auch in unserm Lande<br />
herrschenden Volkes, an das uns die Gräber zu Hallstatt, zu<br />
') Oberbayrisches Archiv. Band XIV. S. 307.<br />
2<br />
) Ueber die sogenannten Rcgenbogenschüsselchen \on Franz Streber.<br />
München 1SG0—18G2.<br />
3<br />
) Im Jare 1751 fand man zu Gagers an der Glon, Pfarrei Sittenbach,<br />
1400 Stücke; im Jare 1858 bei Ir s chin g in der Nähe von<br />
Vohburg, bei Herstellung eines Wassergrabens über tausend.