Francisco - Car olinuin

Die Inschrift, in der gegenwärtigen Form, trägt die Kennzeichen
des dreizehnten Jarhunderts, gehört aber — das ist die
Ansicht des vorzüglichsten Kenners christlicher Inschriften, des
Ritters Johann Bapt. v. Rossi — durch die edle Einfachheit
des Stieles in ihrem wesentlichen Inhalte dem IV. Jarlnmderte
an; spätere Zusäze — vielleicht nach Beschädigung des Originals
wären das uiiverhältnissmässig grosse S. der zweiten, und
das einfache Kreuz am Anfange der ersten Zeile. In der That
ersieht man aus dem herrlich ausgestattetem Werke J ) des Genannten,
dass das einfache Kreuzeszeichen zuerst auf einem
Grabsteine vom Jare 407 erscheine (Pag. 243, Nr. 576.) Im V.
ïarhundert waren Grabschriften mit einem Kreuze am Anfange
jeder Zeile nicht ungewöhnlich, {cruces singulis versuwn capiühus
appietae, saeculum quintum inanifesto sapiunt), während
' erst im VI. Jarhunderte das Kreuzeszeichen die erste Zeile eröffnet
(crux primi versus caput öbtinens.) Sonach besizen
wir hierin wahrscheinlich die älteste christliche Grabschrift im
Lande. —
Im Frühjare 1860 wurde bei einem Baue am Hause des
Doktors Kronberg er, bei der nötigen Aufgrabimg, in einer
[ Tiefe von 5', ausser römischen Geschirr-Bruchstücken die Münze
i gefunden: DK FL. CL. IVLL..VSPF. AYG. Kopf des Julianus
mit dem Diadem. — Ev. SE TAS (Securitas)
REIPVB, unten AQVILP. Stier Apis stehend, über diesem
zwei Sterne. JE. 2., somit geprägt in der Zeit von 361—363.
Unfern des genannten Hauses, nahe dem Stifte fand man
im Herbste desselben Jares folgende silberne Familienmünze:
Behelmter Kopf, vor diesem JE, am Nacken X — Mv. N.
F ABI N PICTOR. Behelmter Mann sizend, in der Rechten
die Friestermüze, mit der Linken an einen Schild den Speer
lehnend. Der Schild ist so stark abgerieben, dass die an diesem
Mossi. Inscriptiones christianae urbis Moni a e saeculo
sep timo ant iunior es. Vol. I.