Francisco - Car olinuin
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Jakob Lettner, die Aushöhlung eines Kellers vornehmen. Als<br />
man bei diesem Bau am 9. Dezember 1859 in horizontaler Richtung<br />
ungefähr drei Klafter eingedrungen war, rollte in der ausgehöhlten<br />
Wölbung von oben auf einmal eine bedeutende Menge<br />
Sandes hernieder, der verschiedene Bruchstücke von Urnen,<br />
Töpfen und Krügen sammt Kohlen folgten. So hatte sich von<br />
innen eine etwa einen Schuh im Durchmesser betragende Oeffnung<br />
gebildet, während von aussen an eben dieser Stelle das<br />
Erdreich in der Ausdehnung einer Klafter, in runder brinine<br />
nar tig er Gestalt einsank und so den Bau von innen einzustellen<br />
zwang. Bei näherer Untersuchung zeigte sich ein im<br />
weichen Sandfelsen angebrachtes Grab von schöner, runder Form,<br />
zwei Klafter tief, eine breit, worin Urnen, Töpfe, Krüge in vier<br />
oder fünf parallelen Kreisen so aufgestellt waren, dass zwischen<br />
je zwei Kreisen eine einen Fuss dichte Sandlage angebracht<br />
war. Das Grab beschloss am Boden eine vermutlich durch<br />
Brand geröthete Granitplatte. — Ausser den bereits erwähnten<br />
Bruchstücken von Geschirren fand man viele Kohlen, Gebeine<br />
von Menschen und Thieren, unter andern ein Kiefer, das durch<br />
die Zähne einen Eber kennzeichnete. Aehnliehes fand man in<br />
einem zweiten Grabe, aber auch hier waren alle Gefässe in<br />
Trümmern, nur ein mit Asche und Kohlen gefüllter Krug von<br />
lichtrother Thonerde hat sich vollkommen erhalten.<br />
So beiläufig berichteten den Hergang an das Museum<br />
zu Linz zwei Augenzeugen: der Tabakveiieger Herr Sebastian<br />
Haas und der Baudistrikts-Leiter Herr Joseph Roidtner. —<br />
In welche Zeit des Heidenthums diese Gräber zu versezen seien,<br />
ist, da die eben angedeuteten Objekte keine nähere Bestimmung<br />
bieten, eine unendlich schwierige Sache, doch möchte ich<br />
aus der Beschaffenheit der Geschirre und ihrer Ornamentik und<br />
den Bruchstücken eiserner Werkzeuge auf die spätesten Zeiten<br />
des Heidentums in diesen Gegenden schliessen, Aehnliche<br />
brunnenförmige Grabstätten mit zalreichen Aschenurnen<br />
und Grabgefässen fand man auch bei Mügiiz in Mäh-