möglichkeiten und grenzen der wirkungserfassung von nro-projekten
möglichkeiten und grenzen der wirkungserfassung von nro-projekten
möglichkeiten und grenzen der wirkungserfassung von nro-projekten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wirkungserfassung <strong>von</strong> NRO-Projekten<br />
sich durchgesetzt? Haben sich an<strong>der</strong>e als die erwarteten <strong>und</strong> erhofften Wirkungen<br />
eingestellt? Positive? Negative? In welchen Bereichen war dies am meisten bzw. am<br />
geringfügigsten <strong>der</strong> Fall? Auf wirtschaftlicher, ökologischer, sozio-kultureller , politischer<br />
Ebene? Welche Vor/Nachteile haben sich für Männer <strong>und</strong> Frauen ergeben?<br />
Sind irgendwelche Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Geschlechterordnung zu verzeichnen? Welche<br />
an<strong>der</strong>en Faktoren mußten noch dazu kommen, um bestimmt Wirkungen zu erzielen?<br />
Auf welche vom Projekt unabhängigen Variablen hat das Projekt als Katalysator<br />
o<strong>der</strong> Initiator gewirkt? Sind die Wirkungen bedeutsam? Für wen? Können sie<br />
für nachhaltig erachtet werden? Können sie Breitenwirksamkeit entfalten?<br />
Das sind Fragen, die natürlich alle im Handlungsbereich eines Projekts o<strong>der</strong> eines<br />
Programms brennend interessieren werden, bzw. sollten, <strong>und</strong> die im jeweiligen Kontext<br />
mit ganz unterschiedlichen Konkretionen auszukleiden sind. Darum ist es so<br />
wichtig, nicht einfach „nur“ den Projektfortgang plangemäß voranzutreiben, son<strong>der</strong>n<br />
unaufwendige Formen zu ersinnen, die es erlauben, mit allen Beteiligten Verständigung<br />
über Erreichtes zu erlangen. Das schließt schlichte Konstatierung <strong>von</strong><br />
Ergebnissen ebenso ein wie eine Verständigung über die Bewertung <strong>von</strong> Resultaten<br />
<strong>und</strong> Wirkungen <strong>und</strong> über die Ursachenzuschreibungen. Damit ist auch gesagt,<br />
daß Evaluieren <strong>und</strong> Wirkungserfassen keinesfalls nur eine statistische Übung sein<br />
kann. Verwendungsnachweise, Daten <strong>und</strong> Zahlen haben ohne Zweifel ihren Ort <strong>und</strong><br />
ihren Stellenwert. Wenn Evaluieren, wie vor Jahren aus dem BMZ verlautete, „Aus<br />
Fehlern Lernen“ bedeutet, dann kann dies ja nicht nur ein Lernen seitens <strong>der</strong>er<br />
sein, die die Fehler nicht auszubaden haben. Mit an<strong>der</strong>en Worten, das Element <strong>der</strong><br />
Kommunikation <strong>und</strong> des Austausches, <strong>der</strong> Übereinkunft o<strong>der</strong> auch des deutlichen<br />
Dissens, auf jeden Fall aber <strong>der</strong> Selbst-Aneignung des Gelernten darf auf keinen<br />
Fall fehlen.<br />
II. Die Stiftung Nord Süd Brücken wie auch die in ihr vertretenen <strong>und</strong> in ihrem<br />
Einzugsbereich angesiedelten NRO gehen nicht weniger zögerlich an die Themen<br />
Evaluierung, Wirkungserfassung <strong>und</strong> Systeme <strong>der</strong> Selbstinformation heran als zuvor<br />
<strong>und</strong> z. T. durchaus noch immer ihre westlichen Schwestern. Wenngleich mit<br />
dem Gefühl beson<strong>der</strong>er Berechtigung. Dazu mögen die relative Neuheit <strong>der</strong> kollektiven<br />
Erfahrungslage in Sachen Entwicklungszusammenarbeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> schlechte<br />
Beigeschmack, den das Wort Evaluierung durch seine Nähe zum west-östlichen Abwicklungsgeschehen<br />
erhalten hatte, beigetragen haben. Indes, ein Blick zurück<br />
zeigt, daß es im wesentlichen die klassischen Abwehrargumente sind, die in den<br />
einzelnen Phasen <strong>der</strong> Befassung noch einmal durchlebt wurden <strong>und</strong> werden.<br />
27