Soziale Ungleichheit, Armut und Sozialpolitik

Soziale Ungleichheit, Armut und SozialpolitikChristian SuterForderung: Wandel vom Umverteilungsstaat (Giesskannenprinzip) zu BedürfnisorientiertemSozialstaat.ð Aktionsprogramm:Aktionsprogramm „Zielgerichtete Sozialpolitik“Anforderungen an eine zeitgemässe Sozialpolitik• Konzentration auf die Bedürftigen• Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen Kosten• Stärkung der SelbstverantwortungReform der Altersvorsorge• Vorsorgepflicht zur Existenzsicherung im Alter• Freie Wahl der zusätzlichen Altersvorsorge• Verzicht auf Pensionskassen-Obligatorium, nicht aber auf die Verpflichtung zur Freizügigkeit• Steuerliche Gleichbehandlung aller Formen der Altersvorsorgeó Grosser Systemumbau: AHV sollte umgebaut werdenEconomiesuisse: Abbau der Staatsquote: Nicht mehr grosser SystemumbauErhöhung des Rentenalters auf 68 (ab 2018!). Keine subventionierte Frühpensionierung. Beschränkungbei Teuerungsanpassung (vor allem IV). Reduktion der Taggeldversicherung (beiArbeitslosenversicherung) ð Interessant: Sozialversicherung wird praktisch nicht angetastet.Avenir SuisseSelbes Spektrum, weniger an Verbandspolitik gebunden. Kernfrage: Wie finanziert man die zunehmendenKosten der Altersversicherung? Anreiz, die Erwerbstätigkeit über 65 J. zu verlängern(4. Säule).Rentenreform und Privatisierung: Lateinamerika als ModellDas chilenische 3-Säulen Modell• 1. Säule: staatlich organisierte, steuerfinanzierte Minimalrente: für Bedürftige, die wenigerals 20 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben oder keinen Rentenanspruch haben.• 2. Säule: Private Pensionfonds, die die obligatorischen Rentenbeiträge verwalten. Die Höheder individuellen Kapitalrente ist abhängig von der Einkommenshöhe der Versicherten, derAnzahl der Versicherungsjahre (mindestens 20 Jahre) und der vom Versicherungsfonds erwirtschaftetenZinserträge• 3. Säule: freiwillige, individuelle Alterssicherung64