special - Travel-One
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➤ SALES Online-Marketing<br />
Der Trick mit<br />
dem Klick<br />
Es ist gerade mal zwei Jahre her, da trieb<br />
das Wort Partnerprogramm so manchem<br />
Reisebürobesitzer den Schaum vor den<br />
Mund. Vor allem – aber nicht nur – die Touristikbörse<br />
in Deggendorf mit ihrem Partnerprogramm<br />
Affilian war den Kollegen aus dem<br />
stationären Vertrieb ein<br />
Dorn im Auge. Auch der<br />
DRV schaltete sich in die<br />
Diskussion um die Partnerprogramme<br />
ein. Wegen des<br />
Verdachts der »Laienwerbung«<br />
ließ er von der Wettbewerbszentrale<br />
in Bad<br />
Homburg einen Prozess gegen<br />
einen Partnerprogrammbetreiber<br />
im Raum<br />
Frankfurt führen.<br />
Inzwischen ist das alles<br />
Schnee von gestern. Dass<br />
Branchenfremde über ihre<br />
Homepages Reisen verkaufen und dafür Provision<br />
kassieren, sorgt heute nicht mehr für steigende<br />
Adrenalinspiegel. Partnerprogramme<br />
sind salonfähig geworden. Viele Leistungsträger<br />
wie Thomas Cook, Öger Tours oder Hertz<br />
haben eins und bedienen sich zu deren Vermarktung<br />
externer Firmen wie Zanox, Affilinet,<br />
Tradedoubler oder Vitrado. Zu den Vorreitern<br />
gehören auch die Onlineportale wie Expedia,<br />
Lastminute.com, <strong>Travel</strong>channel und<br />
Opodo. Das Prinzip der Programme ist einfach.<br />
Betreiber von reiseaffinen Webseiten<br />
platzieren ein Werbebanner mit Link auf ihrer<br />
Homepage. Benutzt ein Kunde diesen Link für<br />
eine Buchung oder etwa für die Registrierung<br />
auf der Homepage des Leistungsträgers, gibt<br />
es Provision (siehe Tabelle Seite 34).<br />
Dass zumindest das öffenliche Murren der<br />
Agenturen verstummt ist, hat seinen Grund.<br />
Viele nutzen inzwischen selbst die Partnerprogramme.<br />
Nicht als »Merchant«, also Anbieter<br />
Schick: Kein Vertriebs-<br />
sondern Marketing-Tool<br />
Partnerprogramme ■ Lange Zeit waren sie für die<br />
Reisebüros ein rotes Tuch. Inzwischen hat mancher Agent<br />
entdeckt, dass Partnerprogramme Geld bringen.<br />
von touristischen Leistungen, sondern als »Affiliate«.<br />
Interessant ist das vor allem bei den Lowcost-Carriern,<br />
bei denen es gar keine oder nur<br />
Mini-Provisionen gibt. Genaue Zahlen rückt<br />
keiner raus, aber, so wird gemunkelt, der Anteil<br />
der Reisebüros bei den Partnerprogrammen der<br />
Billigflieger soll relativ hoch sein.<br />
»Wir haben über die<br />
Schiene unseren Verdienst«<br />
Ein bekennender Zanox-Nutzer ist Wolfgang<br />
Hoffmann vom Reisebüro Brück & Stephan.<br />
Die Krefelder Agentur, die nicht weniger als<br />
neun Reise-Homepages betreibt, darunter Ticket2.de,<br />
Mystic-<strong>Travel</strong>.de und Tickethamster.<br />
de, ist bei dem Online-Vermarkter seit drei<br />
Jahren als Affiliate registriert. Zu den Leistungsträgern,<br />
deren Produkte verkauft werden,<br />
gehören Billigcarrier wie Germanwings<br />
Die Partnerprogramme funktionieren in vier Schritten<br />
und HLX, aber auch Charterairlines wie Air<br />
Berlin und Condor. Für IATA-Tickets gibt es<br />
einen Link zu Opodo. »Wir haben über diese<br />
Schiene unseren Verdienst«, versichert Hoff-<br />
32 TRAVEL ONE 12.10.2005