Magenschutz leicht gemacht
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lebensvorteil und verursachte bei vielen<br />
Patienten schwere Neutropenien. Auch<br />
andere Chemotherapeutika wie Epirubicin,<br />
5-Floururacil oder Etoposid, wurden<br />
erprobt, doch leider ebenfalls mit niedrigen<br />
Response-Raten und fehlendem<br />
Überlebensvorteil (Zhu AX et al., 2006).<br />
Auch Studien mit Chemotherapeutika<br />
der neueren Generation wie Irinotecan,<br />
Gemcitabine oder liposomales Doxorubicin<br />
zeigten keinen wesentlichen Benefit.<br />
Selbst eine Phase-III-Studie mit der Kombination<br />
von Cisplatin, Interferon-α 2b,<br />
Doxorubicin und Fluorouracil (PIAF-<br />
Schema) im asiatischen Raum zeigte bei<br />
hoher Toxizität enttäuschende Ergebnisse<br />
hinsichtlich der Überlebensraten.<br />
Basierend auf dem Nachweis von<br />
Östrogenrezeptoren an den Tumorzellen<br />
wurden mehrere klinische Studien<br />
mit Östrogen-Antagonisten durchgeführt<br />
(meist Tamoxifen), doch auch hier<br />
zeigte sich in einer Metaanalyse kein<br />
Überlebensvorteil (Review Novak et al.,<br />
Cancer 2005).<br />
In einigen Fällen exprimieren HCC<br />
Somatostatinrezeptoren, das positive<br />
Ergebnis initialer randomisierter klini-<br />
schen Studien mit Somatostatinanaloga<br />
(Octreotid bzw. Octreotid LAR) wurde<br />
in Folgestudien nicht bestätigt.<br />
Zielgerichtete systemische<br />
Therapien (Targeted Therapies)<br />
Durch das Verständnis der molekularen<br />
Signaltransduktion in den Tumorzellen<br />
wurden in letzter Zeit mehrere spezifische<br />
Kinasehemmer, welche das Tumorwachstum<br />
behindern, entwickelt.<br />
Eine besondere Rolle spielen angiogenetische<br />
Faktoren wie „Vascular Endothelial<br />
Growth Factor“ (VEGF) und „Platelet-Derived<br />
Growth Factor“ (PDGF),<br />
welche Migration, Wachstum und Morphogenese<br />
der Endothelzellen steuern,<br />
sowie eine Dysregulation der sogenanntenRaf/MAPK/ERK-Transduktionswege,<br />
welche zu gesteigerter Prolifera-<br />
HEPATOZELLULÄRES KARZINOM<br />
Parameter 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte<br />
Bilirubin (mg/dl) < 2,0 2,0–3,0 > 3,0<br />
Serum-Albumin (g/dl) > 3,5 2,8–3,5 < 2,8<br />
PZ (%) > 70 40–70 < 40<br />
Aszites (sonographisch) keiner gering massiv<br />
hepatische Enzephalopathie (Grad) 0 I–II III–IV<br />
A = 5–6 Punkte B = 7–9 Punkte C = 10–15 Punkte<br />
Tabelle 2<br />
tion und Entdifferenzierung der betroffenen<br />
Zellen führt. Die Aktivierung dieser<br />
Signaltransduktionswege findet über<br />
sogenannte Wachstumsfaktor-Rezeptoren<br />
statt, z.B. „Epidermal Growth Factor“<br />
(EGFR), „Fibroblast Growth Factor<br />
Receptor“ (FGFR) und VEGF. Der klinische<br />
Effekt einer zielgerichteten Blokkade<br />
dieser Transduktionswege durch<br />
kleine Moleküle wurde kürzlich in mehreren<br />
Phase-II- und Phase-III-Studien<br />
getestet.<br />
Vielversprechende Ergebnisse lieferte<br />
der Multikinaseinhibitor Sorafenib, der<br />
die Raf/MAPK/ERK-Signalkaskade<br />
hemmt und auch antiangiogene Effekte<br />
aufweist. In der SHARP-Studie (Phase<br />
III) zeigte sich an insgesamt 602 Patienten<br />
mit bioptisch gesichertem HCC und<br />
Child’s-A-Zirrhose ein Überlebensvor-