Magenschutz leicht gemacht
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kaum mehr neue Substanzen mit Wirkspektrum<br />
im Gram-negativen Bereich<br />
auf den Markt kommen, während für<br />
Gram-positive Problemkeime eine Reihe<br />
von Antibiotika mit neuem Wirkmechanismus<br />
entwickelt wurde. Eine Ausnahme<br />
stellt hier das Breitbandantibiotikum<br />
Tigecyclin (Tygacil ® ) dar, da es sowohl<br />
im Gram-negativen als auch im<br />
Gram-positiven Bereich eine gute Wirksamkeit<br />
aufweist und auch resistente<br />
Keime wie Methicillin-resistente Staphylokken<br />
(MRSA) und ESBL-Bildner mit<br />
einschließt. Durch seine einzigartige chemische<br />
Struktur ist es in der Lage, die üblichen<br />
bakteriellen Resistenzmechanismen<br />
zu überwinden,einzig Pseudomonas<br />
aeruginosa weist eine natürliche Resistenz<br />
gegen die Substanz auf (Abb. 1).<br />
Einseitiger Antibiotika-Einsatz<br />
als Wegbereiter der<br />
Resistenzentwicklung<br />
Der Anstieg von Resistenzen gegen<br />
verschiedene Antibiotika ist aktuellen<br />
Untersuchungen zu Folge in hohem Maße<br />
auf den erhöhten Selektionsdruck zurückzuführen,<br />
der durch den breiten Einsatz<br />
einiger weniger Antibiotika-Klassen entsteht5<br />
. So steht zum Beispiel die häufige<br />
Verwendung von Cephalosporinen der<br />
dritten Generation in engem Zusammenhang<br />
mit dem vermehrten Auftreten von<br />
Infektionen mit Vancomycin resistenten<br />
Enterokokken (VRE), ESBL bildenden<br />
Enterobakterien, Beta-laktam-resistenten<br />
Acinetobacter<br />
species und Clostridium<br />
difficile1 . Nach<br />
breitem Einsatz von<br />
Fluorchinolonen wiederum<br />
wurden vermehrt<br />
MRSA und<br />
Quinolon-resistente<br />
Pseudomonas aeruginosa-Isolatebeschrieben1<br />
Abbildung 1<br />
. Darüber hinaus<br />
dürfte auch ein Zusammenhangzwischen<br />
der übermäßigen<br />
Verwendung von<br />
Carbapenemen und<br />
einer Häufung von resistentenPseudomonasaeruginosa-Keimen<br />
sowie VRE und<br />
FORUM MEDICUM<br />
Resistenzen im Griff: Neue Strategien zur Minimierung von<br />
Kollateralschäden in der Antibiotikatherapie<br />
Der intensive und oft inadäquate Einsatz<br />
von Antibiotika vor allem im Spitalsbereich<br />
führte in den letzten Jahren weltweit<br />
zu einem Anstieg der Antibiotika-<br />
Resistenzen und zur Verbreitung von<br />
multiresistenten Keimen. Man spricht in<br />
diesem Zusammenhang auch von sogenannten<br />
Kollateralschäden, also den<br />
ökologischen Nebenwirkungen einer<br />
Antibiotika-Therapie, welche einerseits<br />
die Selektion von resistenten Keimen<br />
und andererseits die Besiedelung oder<br />
Infektion mit multiresistenten Organismen<br />
umfassen 1 .<br />
ESBL – ein zunehmendes<br />
Problem in Österreich<br />
Vor allem Extended Spectrum Betalactamase<br />
(ESBL)-bildende Enterobakterien<br />
werden zunehmend zu einem Problem,<br />
auch in Österreich ist die Rate in<br />
den letzten Jahren im Steigen begriffen.<br />
Noch im Jahr 2001 waren ESBL-bildende<br />
E.coli hier zu Lande praktisch nicht existent,<br />
2008 betrug die Rate bereits 7,3%.<br />
Der Prozentsatz ESBL-bildender Klebsiella<br />
pneumoniae wurde mit 7,9% beziffert,<br />
Tendenz steigend. Als Risikofaktoren<br />
für die Entstehung einer Infektion<br />
mit ESBL-Bildnern wurden die Aufenthaltsdauer<br />
im Krankenhaus, Schweregrad<br />
der Erkrankung, Aufenthalt auf der<br />
Intensivstation, Intubation und Beatmung,<br />
Katheterisierung, Vorbehandlung<br />
mit Antibiotika sowie frühere Hospitalisierung<br />
identifiziert 2,3,4 . Dazu kommt, dass<br />
Adaptiert nach Wilcox MH Surgical Infections 2006;7:69-79<br />
multiresistenten Acinetobacter-baumanii-Stämmen<br />
bestehen 6,7,8 . Es gilt mittlerweile<br />
als erwiesen, dass resistente Keime<br />
die Entwicklung von weiteren Resistenzen<br />
nach sich ziehen.So zeigten Patienten<br />
mit positivem MRSA-Abstrich eine erhöhtes<br />
Risiko für die Besiedelung mit<br />
ESBL-Bildenden E.coli (1,3 fach), Quinolon-resistenten<br />
E.coli (2,1 fach), ESBL<br />
bildenden Klebsiellen (4,1 fach) und Quinolon-resistenten<br />
Klebsiellen (5,2 fach) 9 .<br />
Verminderter Resistenzdruck<br />
durch adäquaten<br />
Antibiotikaeinsatz<br />
Eine zunehmend diskutierte Strategie<br />
zur Verhinderung der Bildung und Verbreitung<br />
von Antibiotikaresistenzen ist<br />
die parallele Anwendung von verschiedenen<br />
Antibiotikaklassen.Damit ist eine<br />
größere Heterogenität gewährleistet<br />
und der Selektionsdruck auf einzelne<br />
Keime wird reduziert. Tigecyclin bietet<br />
sich hier als zusätzliche Option an. Es ist<br />
für die Behandlung komplizierter Hautund<br />
Weichteilinfektionen sowie komplizierter<br />
intraabdomineller Infektionen<br />
indiziert und zeigte in zwei großen, randomisierten<br />
Zulassungsstudien eine vergleichbare<br />
Wirkung mit den Standardtherapeutika<br />
10,11 .Aufgrund seines breiten<br />
Wirkspektrums stellt Tygacil ® in den erwähnten<br />
Indikationen eine adäquate zusätzliche<br />
Alternative zu den herkömmlichen<br />
Breitbandantibiotika dar und kann<br />
somit helfen, den Selektionsdruck auf<br />
multiresistente Keime im Spitalsbereich<br />
zu senken 6 . FB<br />
AUT-TYG02-0809<br />
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