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GSUND 41 Rohfassung - G'sund.net

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18<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Physikalische Therapie im Überblick<br />

Das Leistungsspektrum des klinischen Sonderfachs „Physikalische Medizin<br />

und Allgemeine Rehabilitation“ (Teil 1)<br />

Prinzipiell können<br />

alle Organsysteme<br />

mit Physikalischer<br />

Therapie beeinflusst<br />

werden. Dabei lässt<br />

man therapeutisch<br />

dosierte physikalische<br />

Reize oder Funktionsreize<br />

(z.B. Bewegung)<br />

auf den Organismus<br />

einwirken. Diese<br />

führen zu physiologischenAnpassungsreaktionen<br />

und zur Akti-<br />

vierung von Autoregulations- und Heilungsprozessen<br />

(siehe Abb. 1, Reiz-Reaktionsmodell<br />

der Physikalischen Therapie).<br />

Reflexzonentherapie<br />

Die therapeutischen Reize (z.B. bei Kälteoder<br />

Wärmeanwendungen, Elektrotherapie,<br />

Massagetechniken usw.) wirken nicht nur lokal,<br />

sondern regen auch segmentale, konsensuelle<br />

und systemische Effekte an. Daher<br />

spricht man auch von „Reflexzonentherapie“.<br />

Neben den leicht beobachtbaren<br />

Sofortreaktionen kommt es bei therapeutischen<br />

Reizserien innerhalb von Tagen bis<br />

Monaten zu funktionellen Anpassungen und<br />

zu positiven biochemischen / strukturellen<br />

Veränderungen (z.B. beim Training oder bei<br />

der KNEIPP-Therapie).<br />

Drei Bereiche der<br />

physikalischen Therapie<br />

Es gibt eine große Anzahl physikalischer<br />

Therapiemethoden mit unzähligen Varianten<br />

Abb. 1: Reiz-Reaktions-Modell der<br />

Physikalischen Therapie.<br />

Leitender OA Dr.<br />

Gerhard Fürst,<br />

Fachbereich<br />

Physikalische<br />

Medizin, LKH<br />

Stolzalpe.<br />

der Anwendung. Für die<br />

Praxis der Physikalischen<br />

Therapie hat sich<br />

die nachfolgend vorgestellte<br />

Einteilung in drei<br />

Bereiche bewährt. Der<br />

Ausdruck „Physikalische<br />

Therapie“ gilt hier<br />

als Überbegriff sowohl<br />

für die aktive Bewegungstherapie<br />

als auch<br />

für die Heilmassagen,<br />

die Manuelle Therapie<br />

und die Vielzahl der<br />

passiven physikalischen<br />

Anwendungen<br />

(siehe Abb. 2, Drei Teilbereiche<br />

der Physikalischen<br />

Therapie).<br />

Diese drei Teilbereiche der Physikalischen<br />

Therapie ergänzen einander in vielfältiger<br />

Weise. In einem komplexen Therapiekonzept<br />

sollte keiner davon vernachlässigt<br />

werden.<br />

Passive physikalische<br />

Anwendungen<br />

Dies sind Anwendungen, bei denen physikalische<br />

Reize – meist über die Körperoberfläche<br />

– auf den Organismus einwirken. Der<br />

Patient bleibt dabei weitgehend passiv. Die<br />

wichtigsten und am häufigsten durchgeführten<br />

passiven Therapien sind:<br />

• Thermotherapie bzw. Kryotherapie (Zufuhr<br />

oder Entzug von Wärme)<br />

• Hydrotherapie nach KNEIPP (Wickel, Güsse,<br />

Packungen, Bäder)<br />

Aktive Bewegungstherapie<br />

Medizinische Trainingstherapie<br />

Passive – physikalische<br />

Anwendungen<br />

Abb. 2: Drei Teilbereiche der Physikalischen<br />

Therapie.<br />

Abb. 3: Stoßwellen-Therapie an einer Schulter.<br />

Heilmassagen<br />

Manuelle Therapie<br />

• Teil- oder Vollbäder mit Zusätzen oder<br />

Temperaturführung<br />

• Elektrotherapie und Licht-Therapie<br />

• Ultraschall, Stoßwellen, Vibrationen<br />

• Inhalationen<br />

Diese Anwendungen erfolgen, um Schmerzen<br />

zu dämpfen, vegetative Funktionen zu optimieren<br />

(z.B. Durchblutung, Lymphzirkulation,<br />

Atmung), den Muskeltonus zu regulieren,<br />

Gewebe zu mobilisieren sowie die Bindegewebsregeneration<br />

und -heilung zu fördern.<br />

Sonderfach und Fachbereich<br />

Physikalische Medizin<br />

Das klinische Sonderfach „Physikalische<br />

Medizin und allgemeine Rehabilitation“ (kurz<br />

„PMR“) umfasst die Prävention, Diagnostik,<br />

Therapie und Rehabilitation aller Organsysteme<br />

(Bewegungs-, Nerven-, Herz-/Kreislauf-,<br />

Atemsystem u.a.m.). Dr. Gerhard Fürst, Facharzt<br />

für Physikalische Medizin und Rehabilitation,<br />

ist seit 2005 leitender Oberarzt des<br />

„Fachbereichs Physikalische Medizin“ im<br />

LKH Stolzalpe. Dieser umfasst ein Ärzte-<br />

Team, Einrichtungen und Personal der Physiotherapie<br />

sowie eine 28-Betten-Station mit<br />

Pflegepersonal. ■<br />

Kontakt:<br />

Leitender Oberarzt Dr. Gerhard Fürst<br />

Fachbereich Physikalische Medizin,<br />

Landeskrankenhaus Stolzalpe<br />

gerhard.fuerst@lkh-stolzalpe.at<br />

September 2006 Menschen helfen Menschen

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