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getriebe erfordern eine gute körperliche Kondition. Der jüngere<br />
Fahrer kam bei der Rückfahrt im Actros aber noch in den Genuss<br />
eines weiteren Vorteils. Aufgrund der hohen Leistungsreserve<br />
seiner Zugmaschine darf er eine halbe Stunde später starten als<br />
der Kollege im LP 1620. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 40 km/h schraubt sich der 40-Tonner die Serpentinen zum<br />
San-Bernardino-Tunnel hoch – doppelt so schnell wie der LP 1620<br />
mit einem zul. GG von 32 t.<br />
Oben angekommen hat er seinen Kollegen schon eingeholt. Und<br />
das bei sehr entspannter Fahrt, wie die spätere Auswertung der<br />
EKG- und EEG-Kurven ergeben. Ein Ergebnis, das wir zwar nicht<br />
so detailliert und fundiert, aber gefühlt, nachvollziehen konnten.<br />
Die Fahrt mit dem LP 333 verursacht feuchte Hände und erfordert<br />
höchste Konzentration. Das Fahrwerk überträgt jede Unebenheit<br />
der Fahrbahn, die Lenkung ist schwammig, der Motor<br />
brüllt und strahlt reichlich Wärme ab. Nicht gerade optimale<br />
Arbeitsbedingungen für einen Fahrer. Ganz anders im Actros. Der<br />
Fahrer kann sich entspannt auf den Verkehr konzentrieren und<br />
einen sicheren und vor allem wirtschaftlichen Job machen.<br />
Weitere Verbrauchsreduzierung<br />
Auch bei den Themen Verbrauch und Emissionen hat sich<br />
im Laufe der vergangenen fünf Jahrzehnte sehr viel getan. Die<br />
wichtigsten Meilensteine waren hier die Einführung der LP-Reihe<br />
Unterwegs in<br />
den Bergen:<br />
Hier ist vor<br />
allem zuverlässige<br />
und starke<br />
Bremstechnik<br />
gefragt.<br />
(Fotos: Daimler)<br />
und der Direkteinspritzer in den 60er-Jahren, die Einführung der<br />
NG-Reihe in den 70er- und die Entwicklung der aufgeladenen<br />
Motoren in den 80er-Jahren. In den 90er-Jahren kam schließlich<br />
der Actros und mit ihm jede Menge Elektronik die mehr Wirtschaftlichkeit,<br />
Komfort und Zuverlässigkeit brachte.<br />
Mehr Nutzlast bei geringerem Verbrauch<br />
Berücksichtigt man die Steigerung der Nutzlast, hat sich der Verbrauch<br />
bei den Nutzfahrzeugen von Mercedes-Benz seit 1965 um<br />
46 Prozent reduziert. Die Schadstoffe im Abgas wurden sogar bis<br />
zu 98 Prozent reduziert. Das wird nicht das Ende der Fahnenstange<br />
sein. Experten der Daimler AG sehen Potenzial für weitere<br />
Verbrauchseinsparungen von rund 20 Prozent. Die sind allerdings<br />
nicht ausschließlich über weitere Optimierungen des<br />
Motors zu erreichen, sondern die Summe vieler Maßnahmen wie<br />
dem Feilen an der Aerodynamik und dem Antriebsstrang. Potenzial<br />
bietet aber auch der Fahrer selbst, der durch Schulungen wirtschaftliches<br />
Fahren erlernen kann.<br />
Bleibt zu hoffen, dass mit der, durch solche Schulungen gewonnenen,<br />
neuen Kompetenz auch der Stellenwert der Fahrer wieder<br />
wächst. Denn sie sind es letztlich, die dafür sorgen, dass<br />
Truck und Ladung pünktlich, zuverlässig und wirtschaftlich<br />
am Ziel ankommen. Daran hat sich in den letzten 50 Jahren<br />
nichts geändert.<br />
Vergleich: Fahrzeuge verschiedener Generationen<br />
verdeutlichen die Entwicklung.