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110 Jahre Zahnarztausbildung in Jena - Zahnärzte in Thüringen

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24 Fortbildungtzb 04|2003Material Anwendung Allergisierende KomponenteLokalanästhetika Anästhesie p-Am<strong>in</strong>obenzoesäureesterAmideCartica<strong>in</strong>Sodium BisulfatParabeneLatex, Gummi Handschuhe, Kofferdam, Latexallergene<strong>in</strong>termaxilläre Gummis,Endodontie-GuttaperchaOberflächenanästhetika Anästhesie Tetraca<strong>in</strong>Wurzelkanalfüllmaterial Endodontie ParaformaldehydAntibiotika Wundbehandlung Penicill<strong>in</strong> u.a.Analgetika Schmerzbehandlung Acetylsalicylsäure u.a.Antiseptika Des<strong>in</strong>fektion Formal<strong>in</strong>, PhenolderivateZahnpasta Zahnpflege MentholTab. 2: Allergene, die <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis Sofort-Typ, IgE-vermittelte Reaktionen(nach 6)auslösen könnenMaterial Anwendung Allergisierende KomponentePolymethylmethacrylate, Prothesenbasen Hydroch<strong>in</strong>on, Restmonomer,Heißpolymerisate(Benzylperoxid), FarbstoffePolymethylmethacrylate, provisorische Kronen und Hydroch<strong>in</strong>on, Restmonomer,Kaltpolymerisate Brücken, Teilprothesen (Benzylperoxid)Polyesterkunststoffe provisorische Kronen und MethylparatoluolsulfonatBrückenAbdruckmaterial Abdruckmaterial für Methyldichlorbenzolsulfonat(Polyesterbasis)Zahnersatz und KronenZ<strong>in</strong>koxid-Eugenol-Zement Befestigung von Eugenolprovisorischen KronenZemente Provisorien, Füllungen Kolophonium, Eugenol-Äthoxy-benzoesäure,SulfonamideParadontalverband Parodontalchirurgie EugenolAbdruckmaterial (Alg<strong>in</strong>ate) Abdrücke der Zähne <strong>in</strong> Eugenol, Perubalsam, ZimtölOberkiefer und UnterkieferKomposit Füllungen der Frontzähne Bisphenol A, Hydroch<strong>in</strong>on,tertiäre aromatische Am<strong>in</strong>eZahnlacke Versiegelung von Zähnen Methylmethacrylat, Epoxidharze,V<strong>in</strong>ylchlorid, V<strong>in</strong>ylacetatNickel-, Chrom-, Kobalt- Gerüst von Teilprothesen, Nickel, Chrom, Kobalt,Legierungen, NEM-Legierungen Kronen, Brücken,Berryllium, Palladium<strong>in</strong>termaxilläre Fixation,kieferorthopädische Apparaturen,<strong>in</strong>sb. Brackets, Bänder, DrähteAmalgam Füllungen der Seitenzähne Quecksilber, Silber,Kupfer, Z<strong>in</strong>kGold-Legierung Kronen und Brücken, Inlays GoldAntiseptika Des<strong>in</strong>fektionsmittel Formal<strong>in</strong>, PhenolderivateZahnpasta Zahnpflege Aromastoffe, Alum<strong>in</strong>ium,Konservierungsstoff CA 24,ChloracetamidTab. 3: Zahnärztliche Materialien, die e<strong>in</strong>e Spättyp-Typ IV-Reaktion verursachen(nach 6)könnenTetraca<strong>in</strong>, Benzoca<strong>in</strong> zur Ester-Gruppe undLidoca<strong>in</strong>, Artica<strong>in</strong>, Phenoca<strong>in</strong>, Hexylca<strong>in</strong> zursogenannten Amid-Gruppe gehören. Pseudoallergiengegen Amide s<strong>in</strong>d seltener.Wenn e<strong>in</strong>e Intoleranz gegen e<strong>in</strong> Lokalanästhetikume<strong>in</strong>er Gruppe aufgetreten ist, solltee<strong>in</strong> anderes Mittel aus der jeweils anderenGruppe gewählt werden.Die Latex-Allergie kommt bei etwa 2 % derGesamtbevölkerung vor, Atopiker s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> 8 %der Fälle betroffen. Bei K<strong>in</strong>dern mit häufigenOperationen oder liegenden Kathetern, wieSp<strong>in</strong>a bifida oder anderen angeborenenenMissbildungen, s<strong>in</strong>d Latex-Allergien bei biszu 72 % der Patienten aufgetreten (3) .Es handelt sich um e<strong>in</strong>e IgE-vermittelteAllergie gegen Naturlatexprote<strong>in</strong>e, die imKautschukbaum Hevea brasiliensis, <strong>in</strong> derBirkenfeige Ficus benjam<strong>in</strong>us, im Weihnachtssternund Hopfen vorkommen können.Mediz<strong>in</strong>isches Personal kann bis zu 18 % vone<strong>in</strong>er Latex-Allergie betroffen se<strong>in</strong>. Diesehohen Sensibilisierungsraten s<strong>in</strong>d vor allemdurch die Benutzung von puderhaltigenLatexhandschuhen verursacht. Der Puderb<strong>in</strong>det vor allem bei schlecht verarbeiteten(vorgewaschenen) Handschuhen große Mengenan Latexallergenen. Kl<strong>in</strong>isch unterscheidenwir e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>halative Latex-Allergie unde<strong>in</strong>e Latex-Kontakturtikaria. Bei der <strong>in</strong>halativenLatex-Allergie gelangen Latex-Prote<strong>in</strong>eper Inhalation <strong>in</strong> den Respirationstrakt.Innerhalb kürzester Zeit treten Beschwerdene<strong>in</strong>er allergischen Rh<strong>in</strong>itis, Konjunktivitis,Asthma bis h<strong>in</strong> zur Anaphylaxie auf bei hochgradigsensibilisierten Personen (Tab.1). Beider Latex-Kontakturtikaria bilden sich im Bereichdes Latexkontaktes e<strong>in</strong> Erythem undQuaddeln. Bei hochgradig sensibilisiertenPatienten s<strong>in</strong>d jedoch auch Fernreaktionenmit allergischer Rh<strong>in</strong>itis, Konjunktivitis undAsthma möglich. Weiterh<strong>in</strong> ist bei Latex-Allergikern e<strong>in</strong> orales Nahrungsmittel-Allergie-Syndrom(Latex-Frucht-Syndrom) möglichaufgrund kreuzreagierender Allergene,die <strong>in</strong> Ananas, Kiwi, Ste<strong>in</strong>obst, Mango,Melone, Papaya, Avocado, rohen Kartoffeln,rohen Tomaten, Esskastanien, Erdnuss undMandeln enthalten se<strong>in</strong> können (3) . Latexkommt <strong>in</strong> über 40 000 Artikeln unseres täglichenLebens vor und somit ist es verständlich,dass hochgradig sensibilisierte Latex-Patienten stark gefährdet s<strong>in</strong>d und immere<strong>in</strong>e Notfallapotheke bei sich führen müssen.Die Diagnose e<strong>in</strong>er Typ I-Allergie wird mittelsAnamnese und dem Nachweis vorliegenderspezifischer IgE-Antikörper gestellt. Letzterer

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