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Grundriss der menschlichen Erblichkeitslehre und ... - dullophob

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Auslese durch Krieg.<br />

<strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s Ameisen Qruppenkämpfe vor, die man mit einigem<br />

Recht als Kriege bezeichnen kann. Den meisten Menschen aber<br />

stecken kriegerische Instinkte tief im Blute. Schon daraus darf<br />

man schließen, daß <strong>der</strong> Krieg in vergangenen Zeiten oft <strong>der</strong> Er-<br />

haltung <strong>der</strong> Rasse för<strong>der</strong>lich war.<br />

Auf <strong>der</strong> Stufe des Sammlers <strong>und</strong> Jägers befanden sich die<br />

Menschen so gut wie dauernd im Kriege. Sie lebten im allgemeinen<br />

in kleinen Horden, die in sich wohl meist von ziemlich<br />

einheitlicher Rasse waren. Der Sieg in den Kämpfen dieser<br />

Gruppen fiel in <strong>der</strong> Regel natürlich <strong>der</strong> lebenstüchtigeren Gruppe<br />

zu, welche die Wohnstätten <strong>und</strong> Jagdgründe <strong>der</strong> unterlegenen<br />

für sich in Anspruch nahm <strong>und</strong> sich darauf ausbreitete. Soweit<br />

die Unterlegenen nicht einfach aufgefressen o<strong>der</strong> sonst ausge-<br />

rottet wurden, wurden sie in Gegenden mit kümmerlichen Lebens-<br />

bedingungen gedrängt, wie z. B. die afrikanischen Pygmäen von<br />

den Negern. Schon in den Kämpfen <strong>der</strong> primitiven Menschen<br />

aber gaben nicht nur körperliche Kraft <strong>und</strong> Gewandtheit, List<br />

<strong>und</strong> Mut den Ausschlag; son<strong>der</strong>n auch z. B. Gruppen, die infolge<br />

beson<strong>der</strong>er Begabung einzelner Mitglie<strong>der</strong> bessere Waffen er-<br />

fanden, hatten einen großen Vorsprung vor an<strong>der</strong>n ; auch die<br />

Fähigkeit zur Übernahme zweckmäßiger Erfindungen von an<strong>der</strong>n<br />

Gruppen war von unmittelbarem Vorteil im Kampf ums Dasein.<br />

Der Krieg wirkte daher im Sinne <strong>der</strong> Züchtung nicht<br />

nur körperlicher, son<strong>der</strong>n vor allem auch seelischer<br />

Tüchtigkeit.<br />

Außer <strong>der</strong> Tüchtigkeit des Einzelnen war natürlich vor allem<br />

auch die Zahl <strong>der</strong> Männer entscheidend, welche eine Gruppe<br />

zum Kampfe stellen konnte. Diese aber hing wesentlich von<br />

jenen seelischen Anlagen ab, die das einträchtige Zusammen-<br />

leben in Gruppen ermöglichten, d. h. von den geselligen Instink-<br />

ten. Wo diese schwach waren, zersplitterten sich die Gruppen,<br />

<strong>und</strong> solche unterlagen natürlich oft gegenüber Gruppen, die<br />

besser zusammenhielten. Der Krieg hat also auch zur<br />

Züchtung <strong>der</strong> sozialen Anlagen des Menschen, <strong>der</strong><br />

Instinkte gegenseitiger Hilfe, beigetragen.<br />

Auf <strong>der</strong> Stufe einfacher bäuerlicher Kultur geht <strong>der</strong> Krieg<br />

in <strong>der</strong> Hauptsache um das Ackerland. Die siegreiche Gruppe hat<br />

die Möglichkeit, ihre bäuerlichen Siedelungen auszubreiten ; <strong>und</strong><br />

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