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Nr. 21 - Tiroler Jagdaufseher Verband

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Fortbildung: rotwildbewirtschaftung<br />

in der zukunft<br />

Zu diesem Informationsabend am<br />

27.10.2010 luden die Bezirksgruppen<br />

Imst des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jagdaufseher</strong>verbands<br />

und des <strong>Tiroler</strong><br />

Jagdschutzvereines in den Saal des<br />

Gasthauses Sonne in Tarrenz ein.<br />

Bezirksjägermeister Norbert Krabacher<br />

sprach über das Thema<br />

„Rotwildbewirtschaftung in der<br />

Zukunft“. Hierzu einige Ausschnitte<br />

aus seinem Vortrag:<br />

Der Rotwildbestand ist in den letzten<br />

20 Jahren in Tirol jährlich angestiegen,<br />

was anhand der stetig steigenden<br />

Rotwildabschüsse zu sehen<br />

ist (siehe Kasten).<br />

Rotwildbestandserhebungen –<br />

Winterzählung<br />

Krabacher erklärte, Winter-Sichtzählungen<br />

seien wichtig, jedoch<br />

sehr ungenau. Rückrechnungen<br />

dagegen seien genauer.<br />

Tirolweit wurden im Jahr 2009/10<br />

ein Winterbestand von <strong>21</strong>.527<br />

Stück Rotwild sowie ein Sommerbestand<br />

von 28.345 Stück angegeben<br />

und 13.582 Stück Rotwild zum<br />

Abschuss freigegeben – das sind<br />

48 Prozent des Sommerstandes.<br />

Erlegt wurden und/oder Abgang<br />

waren 11.815 Stück Rotwild, das<br />

entspricht einer Abschusserfüllung<br />

von ca. 87 Prozent.<br />

Zur Zuwachsrate und dem Geschlechterverhältnis<br />

bei den Kälbern<br />

erklärte der Bezirksjägermeister,<br />

dass sich bei 170 Tragsackuntersuchungen<br />

an erlegten<br />

Tieren vom 1. November bis zum<br />

31. Dezember eine Beschlagungsrate<br />

von 90 Prozent ergab. 153<br />

waren beschlagen. Beim <strong>Tiroler</strong><br />

Jägerverband rechnet man mit 80<br />

Prozent Zuwachsrate.<br />

Das Geschlechterverhältnis bei<br />

Bezirk imst<br />

Kälbern, laut Richtlinien des TJV:<br />

männlich 50 : weiblich 50.<br />

Im Jahr 2007 sind in Tirol von<br />

3.473 Kälbern im Abgang männlich<br />

1.367 : weiblich 2.106 = 39<br />

Prozent zu 61. Im Jahre 2008 sind<br />

von 3.148 Kälber im Abgang<br />

männlich 1.257 : weiblich 1.891 =<br />

40 Prozent zu 60 Prozent. Das<br />

heißt, das Geschlechterverhältnis<br />

hat sich wesentlich zugunsten der<br />

weiblichen Tiere verändert, daher<br />

auch eine höhere Zuwachsrate.<br />

Zur Rotwildbefütterung<br />

Die Menschen haben durch die<br />

starke Nutzung der Natur (touristische<br />

Nutzung, diverse Freizeitgestaltungen,landwirtschaftliche<br />

Nutzung – Überbeweidung<br />

durch Pferde, Schafe, Koppelungen,<br />

Einzäunungen) den Lebensraum<br />

des Rotwildes stark eingeschränkt.<br />

Daher sind wir Jäger<br />

verpflichtet, das Rotwild in der<br />

winterlichen Notzeit artgerecht zu<br />

füttern.<br />

Was ist eigentlich artgerechte,<br />

naturnahe Fütterung?<br />

Was bekommt das Rotwild im<br />

Winter in der freien Natur?<br />

Dürres Gras, Sträucher, Zweige,<br />

Knospen, dürres Laub und Reisig<br />

usw. Dies sollen wir dem Rotwild<br />

mit einer Futtervorlage ersetzen,<br />

durch gutes Heu, eventuell Gras-<br />

oder Maissilage. Von Natur her<br />

kennt das Rotwild kein Kraftfutter<br />

sowie Zusatzmittel, Brot, Kartoffel,<br />

usw. Wir wollen auch keinen<br />

Trophäenkult, Trophäenwettbewerb<br />

mit Medaillen, keine überhöhten<br />

Wildbretgewichte, die zu einem<br />

<strong>Tiroler</strong> Berghirsch gar nicht passen.<br />

DER TIROLER JAGDAUFSEHER 13

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